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Thema: Frustposting: Verlange ich zuviel? vom 30.07.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Ausbildung -> Frustposting: Verlange ich zuviel?
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type1

Dabei seit: 19.11.2004
Ort: -
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 31.07.2010 19:32
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Mir gehts ja nicht darum, mit wieviel "Bock" die Leute zu Vorstellungsgesprächen kommen.
Bock ist etwas anderes als Vorkenntnisse.

Ich geh ja per Se mit jeder Aussage mit, die feststellt, dass es bestimmte Probleme gibt. Aber ehrlich gesagt sehe ich in meinem Umfeld auch viele Leute die Bock haben, und auch welche die zudem Vorkenntnisse mitbringen.
Bei uns im Betrieb sehe ich sogar Leute, die ihre Ausbildung ohne jede Vorkenntnisse begonnen haben, und heute im Rahmen des betrieblichen Ablaufs gute Arbeit machen.

Vielleicht bewege ich mich aber auch in einem anderen Umfeld - da will ich jetzt nicht unbedingt Vergleiche anstellen.


Das führt jetzt aber OffTopic der eigentlichen Fragestellung. Die lautete: Darfman Vorkenntnisse verlangen. Und da sage ich weiterhin ganz klar: Nein, da wir hier über eine Ausbildung reden.


Zuletzt bearbeitet von type1 am Sa 31.07.2010 19:33, insgesamt 1-mal bearbeitet
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chriss

Dabei seit: 10.02.2006
Ort: zwischen himmel und hölle
Alter: 18
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Sa 31.07.2010 20:10
Titel

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type unterstreicht den wichtigen unterschied zwischen motivation und vorkenntnisse. es muss nicht immer beides hand in hand gehen! vorkenntnisse sind nicht zwingend evident für "bock haben", fleiß, disziplin etc. und ne bewerbung ohne vorkenntnisse kann - abhängig vom einsatz des bewerbers - erfolgsversprechend sein.

allerdings lesen sich eure schilderungen/erfahrungen schon recht gruselig...


Zuletzt bearbeitet von chriss am Sa 31.07.2010 20:23, insgesamt 1-mal bearbeitet
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clline

Dabei seit: 03.07.2009
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Sa 31.07.2010 21:00
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Ich persönlich sehe den Unterschied darin, dass die Schulen die Aufgabe haben ein gewisses Quantum an Vorkenntnissen mitzugeben. Motivation ist für mich Aufgabe des Ausbildungsbetriebes.

Den Schülern Vorkenntnisse mitzugeben, die auf dem aktuellen Stand sind, daran scheitern für mich viele Lehrer. Ohne PC und Internet geht es heute nur noch in den allerwenigsten Berufen. Die Kenntnisse vieler Lehrer bewegen sich auf VHS-Niveau. Lehrer sollten zu fundierter Weiterbildung verpflichtet sein, dann würde es vielleicht weniger 'weltfremde' Berufsanfänger geben. Das gilt allerdings nicht nur für den PC/Internet-Bereich, sondern auch für viele andere Fächer.

Natürlich ist es für die Schüler auch nicht leicht sich auf ihre Ausbildung vorzubereiten, wenn sie vielleicht zwei/drei Monate vorher wissen, was sie einmal lernen werden. Das war früher ohne Frage leichter, da hatten viele ihren Ausbildungsplatz bereits ein 3/4 Jahr vor Schulabschluss sicher.

Ich habe nicht weniger gefeiert (eher mehr), als die Jugendlichen heute. Aber in der Hinsicht war mit meiner Mutter nie zu spaßen: wer feiern kann, kann auch schaffen. Das sehen viele heute wohl nicht mehr so. Allerdings sind so grundlegende Dinge wie Zuverlässigkeit/Pünktlichkeit, nicht nur ein Manko bei Jugendlichen. Auch viele Erwachsene scheinen diese Tugenden nicht mehr zu kennen und geben diese Einstellung an ihre Kinder weiter.

Zur Motivation denke ich, dass sich zur positiven Motivation durchaus auch negative Motivation gesellen darf. Wenn während meiner Ausbildung Wettbewerbe anstanden, dann wurde nachts bis zwölf/ein Uhr gearbeitet und morgens stand man um sieben wieder auf der Matte. Die Motivation habe ich darin gesehen, dass ich bereits im ersten Lehrjahr voll im Team mitgearbeitet habe. Negativ war ohne Frage, dass man in dieser Zeit abends nicht feiern konnte - positiv, dass man schon fast ein vollwertiger Mitarbeiter war und bereits eine gewisse Verantwortung hatte. Heute steht der Azubi nach der dritten Überstunde mit dem Ausbildungsvertrag beim Personaler und beschwert sich.
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Sherithra

Dabei seit: 05.09.2007
Ort: Kreis Schwäbisch Hall
Alter: 46
Geschlecht: Weiblich
Verfasst So 01.08.2010 10:28
Titel

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clline hat geschrieben:
Allerdings sind so grundlegende Dinge wie Zuverlässigkeit/Pünktlichkeit, nicht nur ein Manko bei Jugendlichen. Auch viele Erwachsene scheinen diese Tugenden nicht mehr zu kennen und geben diese Einstellung an ihre Kinder weiter.


Das kann ich nur bestätigen. Ich arbeite in unserem Verein auch in der Jugendarbeit, wir bringen den 10-jahrigen oft erst einmal bei, dass man „hallo” sagt, wenn man einen Raum betritt in dem schon jemand anwesend ist oder dass man sich eben auch verabschiedet. Oder dass man zu einem über 70(!) Jährigen nicht einfach „Du” sagt.
Wenn die Eltern die Kinder abholen, wissen wir dann oft, dass es eben nicht an Schüchternheit liegt, sondern dass die Eltern diese Umgangsregeln schon nicht mehr kennen. Geschweige denn, dass man sich abmeldet, wenn man zu einem Termin nicht kommen kann, etc. Wie sollen es die Kinder dann lernen?


Zuletzt bearbeitet von Sherithra am So 01.08.2010 10:33, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Bajuware

Dabei seit: 02.07.2009
Ort: -
Alter: 54
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 01.08.2010 11:10
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Ganz im Ernst, Vorkenntnisse sollten schon da sein, ... weil dadurch entsteht ja auch der Durst nach mehr! Gehe ich zu irgendeinem Bewerbungsgespräch, ohne ein gewisses Maß an Vorkenntniss zu haben, dann reicht das eben nicht! Gute PC Kenntnisse sind ja heute schon, wenn die Kids den PC anschalten können um zu zocken, hinterfragt man dann die Geschichte, dann werden aus den guten PC Kenntnissen ganz schnell keine Kenntnisse. Und ganz ehrlich, wenn mir dann ein Bewerber sagen würde, das er eben am PC zockt, da in einem Clan drin ist oder Gilde etc. und dort beispielsweise irgend was an Funktion hat ... dann würde mir das als Vorkenntnis reichen. Ich meine, das wenn ein Kid spielt, sich in einen Clan einbringt, dann hat man einen Ansatzpunkt Ihn / Sie genau auf dieser Schiene zu motivieren innerhalb der Lehre, denn dann werden Übungsarbeiten genau darauf abgestimmt! Spielen muss ja nichts Schlechtes sein!

Was die Benimmregeln betrifft ... ich habe den Omas in der Nachbarschaft beim Tütenschleppen geholfen ... damals nicht aus Freundlichkeit, sondern weil ich wußte das es dann halt ne Mark oder 2 gibt. Heute weiß ich, das dies auch ein Charakterzug ist, der mir ehrlich gesagt antrainiert wurde. Ein "Bitte" hat mir schon viele Türen geöffnet und es ist mehr als Schade, das diese Werte heute nichts mehr zählen.

Gruß Bajuware
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Gurkensushi

Dabei seit: 23.09.2007
Ort: Sacre Schnitzelgruben!
Alter: 36
Geschlecht: Weiblich
Verfasst So 01.08.2010 11:37
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Naja, es gibt ja durchaus schulische Programme, die dem niedrigen Vorkenntnisstand entgegenwirken. Nur leider gibt es die nicht überall. Ich habe z.B. das erste Jahr der Ausbildung auf einer einjährigen Fachschule verbracht, was durchaus mehrere Vorteile hatte.

1. Man bekommt einen Grundkurs in allen wichtigen Programmen (Creative Suite) und Themen (Grundlagen Typo, Layout etc.) und hat dadurch, dass man echt ein Jahr lang wirklich nur "Crashkurs" macht, einen sehr guten Überblick. Ich konnte somit bei Ausbildungsbeginn eigentlich schon komplett in meinem Betrieb mitarbeiten.

2. Was Bewerbungen angeht, so hat man viele Klassenkameraden, die sich in der selben Situation befinden, und einige Lehrer, die wissen, wie Betriebe ticken. Man hat so also viele Anlaufmöglichkeiten bei Bewerbungsfragen und zumindest bei uns war es so, dass man sich gegenseitig qualitativ hochgeschaukelt hat. Man hat die Bewerbungen anderer gesehen und versucht das zu toppen.

3. Man hat gemerkt, ob der Beruf wirklich das ist, was man will. (Was für mich ein ziemlich wichtiger Punkt ist.)

Vor allem Punkt 3 find ich da wichtig. Viele gehen an den Beruf heran ohne zu wissen, was sie erwartet. Ob das an falschen Informationen von Schulen und/oder Arbeitsämtern oder schlichtweg an Faulheit liegt, kann ich nicht beurteilen. Nach diesem Jahr haben zumindest einige das Handtuch geschmissen und was anderes gemacht. Mir ist allerdings schon klar, warum fast alle Betriebe in der Umgebung dieses Jahr verlangen.


Zuletzt bearbeitet von Gurkensushi am So 01.08.2010 11:37, insgesamt 1-mal bearbeitet
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palinGenesis

Dabei seit: 11.07.2007
Ort: Grafing b. München
Alter: 39
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 01.08.2010 18:09
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Also ich finde auch das Schulen da eine gewisse Verantwortung haben sollten.
Ich war damals auf der Realschule im Technik-Zweig und wir hatten einen COmputerkurs in dem wir nicht nur eine eigene Webseite programmiert haben, sondern sogar kleinere Programme in Q-Basic geschrieben haben.. unabhängig von der Qualität der Programmiersprache doch schon einmal ein wenig Einblick in die Materie..

Derzeit bin ich einmal die Woche ne Doppelstunde in einer Sonderschule Dozent für den Computerkurs, laut Lehrplan mache ich da folgendes: Die Kiddies schalten ihren PC an und ich achte darauf, dass sie beim surfen und FLashgame zocken nicht auf illegale Seiten gehen oder auf Lokalisten, nachdem des erst ab 14 ist.
Was anderes ist garnicht vorgesehen. Des beste da sich machen kann ist sie wenigstens zu Logikspielen zu motivieren.
Das Schlimmste sind die ein, zwei Kids die etwas mit PC oder Dsign machen wollen, wo ich schon ganz genau weiß, dass dies nichts wird. Die bekommen ja nicht einmal einen Quali, sondern nur den einfachen Hauptschulabschluss.
Ich konnte jetzt wenigstens die Anschaffung von GIMP für nächstes Schuljahr durchsetzen und betreue dann bald motivierte Jungs und Mädls im Klassenbuchteam. Bischen Layout, Grafik und Web beibringen.

Ich hatte das Glück einen motivierten lehrer zu haben udn will das weiter geben, aber das gibt's selten und im Lehrplan steht dahingehend eigentlich nichts..
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Bajuware

Dabei seit: 02.07.2009
Ort: -
Alter: 54
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 01.08.2010 18:50
Titel

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Wer bindet Dich an den Lehrplan? Motiviere doch die Kids und bring Ihnen was bei! Sorry, auf Anhieb fällt mir das ein und so würde ich es auch machen, egal was im Lehrplan drin steht ... zumal wenn da was drinstehen würde, was sinnvoll ist, dann kann man sich ja daran halten, aber ganz sicher nicht an sowas!

Gruß Bajuware
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