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Thema: Frustposting: Verlange ich zuviel? vom 30.07.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Ausbildung -> Frustposting: Verlange ich zuviel?
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foobar666
Threadersteller

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Verfasst Mo 02.08.2010 14:03
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Hallo Ihr Lieben,

da habe ich ja etwas losgetreten *zwinker* - aber ich habe auch einiges aus Euren Antworten mitgenommen, vieles davon sind Gedanken, die ich natürlich auch schon hatte, die aber mein Posting in der Länge verdreifacht hätten.

Was ich erwarte? Ich erwarte, daß jemand sich genau überlegt, welchen Beruf er sich aussucht und dann auch überzeugend vermittelt, daß er/sie der richtige Azubi für unseren Betrieb ist. Dazu gehört natürlich eine Bewerbung, die nicht aussieht, wie die für einen Verwaltungsjob (denn wir sind ja alle sooo kreativ!), die keine (oder nur verzeihbare *zwinker*) Rechtschreibfehler enthält und an der ich erkennen kann, inwieweit der Bewerber sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Zeugnisse sind interessant, aber nicht ausschlaggebend für eine Einladung. Ich meine, daß ich nichts verlange, was nicht in beliebigen Bewerbungsratgebern stehen sollte.

Wir hier haben in den seltensten Fällen Bewerbungen vom klassischen Realschulabgänger – die meisten haben mindestens Fachabi, das eine oder andere Praktikum oder den berühmten GTA oder ein paar Schnuppersemester in der Tasche. Also keine 16jährigen, sondern meist Über-20-Jährige.

Trotzdem überwiegen fehlerhafte, lustlose oder nichtssagende Bewerbungen. Eingeladen haben wir dann Leute, die einen pfiffigen Eindruck mit ihrer Bewerbung machen oder tatsächlich ein paar Vorkenntnisse (aus Praktika oder GTA oder persönlicher Beschäftigung) angegeben hatten. Und ja, besonders gerne solche, die schonmal selber eine Seite gebastelt und Spaß dran hatten.

Diese Vorkenntnisse habe ich dann im Gespräch ein wenig abgeprüft, und unabhängig vom Ergebnis (was meist wirklich mau war) einen Probetag mit fast allen gemacht. Was erwarte ich an diesem Tag? Ich will keine perfekten billigen Arbeitskräfte, ich will, daß sie erkennen, was sie erwartet (nämlich Code, Code und nochmal Code) und ich will sehen, wie sie an eine neue, unbekannte Aufgabe herangehen. Wie oft und was sie fragen, was sie selbständig machen etc. Und ich will das Glänzen in den Augen sehen, weil es das ist, was sie sich vorgestellt haben. Ja, und ganz im Ernst: wenn jemand Vorkenntnisse in HTML angibt und dann keinen Link aus der Hand tippen kann, läuft etwas falsch. Und wenn jemand 2009 ein GTA/Jahrespraktikum gemacht hat und dort etwas über Tabellenlayouts und font-tags gelernt hat, dann macht mich das wirklich sauer - nicht auf ihn/sie, sondern auf diejenigen, die immer noch so einen Müll weiterverbreiten.

So. Jetzt aber mal wieder arbeiten *zwinker*

fb.
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missjivi

Dabei seit: 11.01.2010
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Verfasst Mo 02.08.2010 14:09
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Armer accessoire ...

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"Die Leute werten die Fachrichtungen völlig falsch. Der Mathezweig sei ja sooo nützlich gewesen. Abgesehen von ein bisschen Dreisatz habe ich davon aber noch nichts mitbekommen *zwinker*. Der Kunstzweig hingegen soll angeblich das nutzloseste auf der Welt sein. So wurde es mir damals erzählt in der vierten Klasse, als ich mich entscheiden musste. Bzw. eigentlich haben da auch viel meine Eltern mitgeredet bei der Entscheidung." Au weia!

Jetzt bin ich wirklich erschrocken. Wird in der vierten Klasse allen Ernstes verlangt, daß man sich für einen Berufsweg entscheiden soll? Wenn die Berufsberater und Eltern über die Köpfe der Heranwachsenden (sind ja noch nicht mal Jugendliche mit 10 Jahren!) hinweg entscheiden, dann brauch sich keiner über Null-Bockstimmung und Orientierungslosigkeit bei 16-Jährigen nicht wundern. Schonmal über den Sinn der Worte EntWICKLUNG und EntFALTUNG nachgedacht? Berufsberater, die das nich kapieren, sollte man gleich auf den Mond schießen.

Zum Problem des TO: es wird sich sicher noch jemand finden. Ich kenne die dollsten Programmierer, die auf Kriegsfuß mit der deutschen Rechtschreibung stehen. Ansonsten teile ich die Meinung von Illumaus und Frank.
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Bajuware

Dabei seit: 02.07.2009
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Verfasst Mo 02.08.2010 16:02
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Im Grunde ist es so, das man als 10 jähriger eine Richtung einschlägt und zwar schulisch und genau hier verbaut man sich die ersten Wege meiner Meinung nach! Da werden 10 jährige aufs Gym gefoltert, die dann diese Schule mehr Recht als schlecht durchziehen und vielleicht als Maurer irgendwo arbeiten wollen. 10 jährige bei denen es nicht fürs Gym reicht zu diesem Zeitpunkt werden auf die Hauptschule getrieben, welche im weiteren Verlauf anderen Stoff durchnimmt als das Gym und die Wechselmöglichkeiten werden dann schon alleine dadurch nicht einfacher. Könnte zur Folge haben, das ein an Chemie begabter Junge nie Chemiker wird, nur weil er in Deutsch, Englisch und Mathe ne Niete war als 10 Jähriger! Gleichzeitig könnte es bedeuten, das einer sein Abi hat (gerade so geschaft) und dann mit 18 entscheidet ich werde Maurer, womit das Abi wohl eher für die Katz war.

Der 10 jährige Schüler kann es nicht entscheiden und so sind die Eltern in der Pflicht und wenn man den Sprössling fragt, na der will Fussballprofi werden und die Tochter Ballerina ... aber hauptsache wir haben nach der 4 Klasse schon grundlegende Entscheidungen getroffen und Weichen fürs Leben gestellt!

In America läuft das glaube ich anders, aber ich weiß leider nicht genau wie!

Gruß Bajuware
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Haribo_gold

Dabei seit: 03.08.2006
Ort: -
Alter: 35
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Mo 02.08.2010 16:12
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Jetzt erzähl ich das mal von meiner Seite als ehemaliger Bewerber:

vorneweg, ich habe eine Stelle gefunden, meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und arbeite in dieser Firma.

ich war als ich die Ausbildung begonnen habe 17 Jahre alt. Ich habe über 50 Bewerbungen geschrieben und die Gründe warum ich abgelehnt wurde kann ich euch gerne aufzählen:

1. ich bin erst 17
2. ich besitze kein eigenes Auto
3. ich habe nur 4 Wochen Praktika gemacht und nicht ein ganzes Jahr
4. ich habe nur Mittlere Reife, der Ausbilder wollte nur Menschen mit Abi und Leistungskurs Kunst
5. ich bin überqualifiziert
6. ich kann nicht mit einer Spiegelreflexkamera umgehen

Ich hab vor meiner Ausbildung schon mit Photoshop "gespielt". Das heißt ich habe solche Dinge wie Freisteller gemacht aber keine Ahnung von Farbbearbeitung. Im Praktikum habe ich mit Free Hand und Quark arbeiten dürfen. In der Schule habe ich zwei Jahre einen Homepage-Kurs besucht.

Es hat mich allerdings wirklich nur die eine, übrigens sehr große Firma eingestellt. Ich hatte nie Probleme mit Kollegen und kenne die Regeln der Höflichkeit...
Ich habe dann noch Angebote von anderen Firmen bekommen. Allerdings hab ich mich da auf andere Berufe beworben. Da man ja weiß dass der Mediengestalterberuf sehr beliebt ist, versucht man es auch bei anderen Berufen.
Ich empfinde es heute noch als Frechheit was von den Bewerbern verlangt wird. Was mach ich den mit einem Auto als Mediengestalter? Die Firma war zu Fuß keine 5 Minuten von einer Bushaltestelle entfernt * Keine Ahnung... *
Die Azubine mit Leistungskurs Kunst war dann übrigens mit mir in einer Berufsschulklasse. Sie saß drei Jahre lang nur vor Quark und hatte zum Schluß ganz schön zu kämpfen um alles für die Prüfung zu können.
Am häufigsten wurde ich allerdings nicht genommen weil ich zu jung bin. Als mir gesagt wurde das ich überqualifiziert bin wusste ich wirklich nicht mehr weiter...

Also Pünktlichkeit, Höflichkeit und Fleiß sind Dinge die ich von einem Azubi verlange. Aber dann muss es auch bald mal reichen

//achja ich wurde von meinen Eltern übrigens auf eine Wirtschaftsschule geschickt


Zuletzt bearbeitet von Haribo_gold am Mo 02.08.2010 16:13, insgesamt 1-mal bearbeitet
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blindtext

Dabei seit: 22.07.2010
Ort: -
Alter: -
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Verfasst Mo 02.08.2010 16:50
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Re: Armer accessoire ...

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missjivi hat geschrieben:


Jetzt bin ich wirklich erschrocken. Wird in der vierten Klasse allen Ernstes verlangt, daß man sich für einen Berufsweg entscheiden soll?


Quatsch.

Zitat:
Wenn die Berufsberater und Eltern über die Köpfe der Heranwachsenden (sind ja noch nicht mal Jugendliche mit 10 Jahren!) hinweg entscheiden, dann brauch sich keiner über Null-Bockstimmung und Orientierungslosigkeit bei 16-Jährigen nicht wundern. Schonmal über den Sinn der Worte EntWICKLUNG und EntFALTUNG nachgedacht? Berufsberater, die das nich kapieren, sollte man gleich auf den Mond schießen.


Lasst doch einfach mal die Kirche im Dorf. Ich weiss nicht, was Ihr ständig mit euren Berufsberatern habt (und bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich auch weiterhin nicht, dass Fünftklässler in Bayern wirklich zwei Praktika im Jahr machen), aber bei 10-jährigen Kindern entscheiden in der Tat die Eltern. Wer denn sonst? Dass das nicht immer zum Besten der Kinder ist, steht auf einem anderen Blatt. In Hamburg ist eine um geplante zwei Jahre verlängerte gemeinsame Beschulung der Kinder gerade gescheitert - letztlich an Eltern. In Berlin ist es zumindest möglich, wenn man seine Kinder auf entsprechende SChulen schickt.

blindtext
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Mo 02.08.2010 17:57
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Re: Armer accessoire ...

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blindtext hat geschrieben:
Lasst doch einfach mal die Kirche im Dorf. Ich weiss nicht, was Ihr ständig mit euren Berufsberatern habt (und bis zum Beweis des Gegenteils glaube ich auch weiterhin nicht, dass Fünftklässler in Bayern wirklich zwei Praktika im Jahr machen), aber bei 10-jährigen Kindern entscheiden in der Tat die Eltern. Wer denn sonst?

Das hängt vom Bundesland ab. Hier in NRW entscheiden nicht die Eltern. (Bevor hier CDU und FDP ihr Unwesen getrieben haben, durften noch die Eltern entscheiden.) Stattdessen erhält der Schüler eine Schulempfehlung. Wer damit nicht einverstanden ist, muss in einen dreitägiger "Prognoseunterricht".

In Bayern entscheiden die Noten. Wer aufs Gymnasium will, benötigt einem Notendurchschnitt von 2,33 und einen Durchschnitt in Deutsch und Mathematik bis 2,0.

Deutschland ist ein Bildungschaos. Weil jedes Bundesland seine eigenen Regeln aufstellen kann.

Gruß

Achim
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Bajuware

Dabei seit: 02.07.2009
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Verfasst Di 03.08.2010 01:33
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Genau das ist es und mal ganz im Ernst zum Thema Hamburg, was ist der Unterschied zwischen einer Entscheidung mit 10 Jahren oder der mit 12 Jahren? Ich sehe da keinen Unterschied!

Lieber blindtext, ich sprach von Praktika in der 5 Klasse und stellte dann auf Deine Frage allerdings klar, das es sich hierbei wohl eher um eine Art Berufsschnuppern (glaube 2 Tage pro Berufsschnuppern/ Praktika) handelt. Denke man muss da nicht weiter darauf rumreiten, denn es tut als solches nichts zur Sache, zumal das auch noch von Schule zu Schule anders gehandhabt wird. Link zur der Schule aus Feucht kam ja auch schon als Link ... und auch Feucht gehört zum bayrischen Land ... auch wenns Franken sind!

Ein überqualifizierter Azubi ist genial, ... und das mit dem Autoführerschein erklärbar (irgendeiner muss ja die Brötchen holen Grins ) aber ganz im Ernst mit Deiner Bewerbung wäre ich persönlich mehr als glücklich gewesen ... wobei wer hätte dann die Brötchen geholt Grins Spaß beiseite, der überwiegende Teil hat weder Kenntnisse noch sich Ansatzweise mit dem Beruf des Mediengestalters beschäftigt, von einer Recherche bezüglich der Firma etc. ganz zu schweigen!

Gruß Bajuware
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blindtext

Dabei seit: 22.07.2010
Ort: -
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Geschlecht: -
Verfasst Di 03.08.2010 08:00
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Bajuware hat geschrieben:


Lieber blindtext, ich sprach von Praktika in der 5 Klasse und stellte dann auf Deine Frage allerdings klar, das es sich hierbei wohl eher um eine Art Berufsschnuppern (glaube 2 Tage pro Berufsschnuppern/ Praktika) handelt.


Das hatte ich nicht mitbekommen, sorry - ich dachte, du suchst noch eine Quelle. Denn ...

Zitat:
Denke man muss da nicht weiter darauf rumreiten, denn es tut als solches nichts zur Sache, zumal das auch noch von Schule zu Schule anders gehandhabt wird. Link zur der Schule aus Feucht kam ja auch schon als Link ... und auch Feucht gehört zum bayrischen Land ... auch wenns Franken sind!


... ja, dieser Link kam von mir. *zwinker*

Achim M. hat geschrieben:

Das hängt vom Bundesland ab. Hier in NRW entscheiden nicht die Eltern.


Doch, letztlich schon:

"Wollen die Eltern ihr Kind an einer Schule anmelden, für die es nach der Empfehlung der Grundschule mit Einschränkungen geeignet ist, steht ein Beratungsgespräch mit der weiterführenden Schule an, in der über Möglichkeiten der individuellen Förderung des Kindes in den Sparten, die zur eingeschränkten Empfehlung geführt hat, diskutiert wird. Danach entscheiden die Eltern, welche Schule ihr Kind besucht."

http://www.ksta.de/html/artikel/1190968681546.shtml

Zitat:
(Bevor hier CDU und FDP ihr Unwesen getrieben haben, durften noch die Eltern entscheiden.) Stattdessen erhält der Schüler eine Schulempfehlung. Wer damit nicht einverstanden ist, muss in einen dreitägiger "Prognoseunterricht".


Das halte ich auch für sinnvoll. Denn dann entsteht im Idealfall nicht die Situation, dass Eltern ihre Kinder "auf Gymnasien foltern" obwohl sie da fehl am Platz sind. Und offenbar wirkt sich die Schulempfehlung auch weit weniger dramatisch aus, als Gegner befürchteten:

"Im vergangenen Jahr war dann Premiere: Erstmals entschieden die Grundschulen über die jeweilige Schulform - und gingen damit scheinbar meist konform zum Elternwillen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Premiere. Die Grundschulen haben die Beratung und Vorbereitung der Eltern sehr ernst genommen. Es gab wenig Widersprüche und auch die Elternverbände haben sich recht positiv geäußert“, bilanziert der Sprecher des NRW-Bildungsministeriums, Andrej Priboschek."

http://www.ksta.de/html/artikel/1190968681929.shtml

blindtext
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