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Thema: Freiberufler - gescheitert? vom 28.07.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Freiberufler - gescheitert?
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ernie-f

Dabei seit: 25.06.2008
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Verfasst Do 29.07.2010 13:50
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Erschwerend hinzu kommt, wenn mann wie ich jetzt, auf dem Land wohnt. Trotz Internet und Arbeiten von zu Hause sind die Möglichkeiten mehr als bescheiden.

Und wie Du schon erwähnt hast kommt das Alter noch dazu. Ich wurde mal von eine Verlag hier in der Nähe, bei dem ich Vorgesprochen habe, gefragt ob ich überhaupt wisse, dass man Druckvorlagen heute am Computer erstellen kann!?! * Ich geb auf... *
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bortis
Threadersteller

Dabei seit: 28.07.2010
Ort: -
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Verfasst Do 29.07.2010 13:59
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bacon hat geschrieben:
Seid ihr tatsächlich der Meinung, dass es einen sooo großen Markt für Müll gibt, und wenn dem so ist: Dass ihr an diesem Markt aktiv teilnehmen wollt?


Ob es da einen tatsächlichen Markt gibt kann ich nicht sagen, erst gestern gab es in Anlehnung an das Versterben eines ALDI-Gründers jedoch einige Artikel in den Medien über das deutsche "Sparheimertum", und dass das "Geiz ist Geil" - Erfolgsrezept hauptsächlich in Deutschland erfolgreich wäre. Wiegesagt, obs stimmt kann ich nicht beurteilen.

Daran teilhaben will ich ja gerade nicht. Ich war allerdings im Laufe der Jahre für die ein oder andere Pseudoagentur tätig (zum Glück nur wenige), bei denen die Rechnung aufging.
Einfaches Konzept - Flächendeckende Aquise betreiben, Neukunden literweise Honig um Bart schmieren und das blaue vom Himmel versprechen - halbfertigen Mist abliefern und danach die (teils unzufriedenen) Kunden abblitzen lassen oder noch mehr Geld aus der Tasche ziehn, um den Mist halbwegs zu korrigieren.

Teilweise reicht es mir ehrlich gesagt auch schon, die Webauftritte meiner "Konkurrenten" hier vor Ort zu betrachten, da bleiben absolut keine Fragen mehr offen. Die Erheiterung, die man hierbei eigentlich hätte, zerfährt sich im Gram um das Wissen, dass diese Menschen / Firmen trotz allem erfolgreicher sind als man selbst. * Wo bin ich? *
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GreenMan
Moderator

Dabei seit: 07.09.2003
Ort: Bremen
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Verfasst Do 29.07.2010 14:18
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aUDIOfREAK hat geschrieben:
es wäre sowiso sinnvoll, wenn jeder, der sich selbstständig macht vorher noch nen grundkurs bwl bekommen würde

Ein Grundkurs in Verkaufspsychologie und Rhetorik wäre manchmal auch sinnvoll *zwinker*

ernie-f hat geschrieben:
Wenn die Branche etwas ändern möchte, müsste sie sich solidarisieren. Ob das allerdings gelingt wage ich zu bezweifeln. Sollte jemand einen Versuch starten, bin ich dabei.

Solche Organisationen bestehen doch bereits, wie z.B. die AGD. Wie gut/schlecht die jeweils sind, kann ich nicht beurteilen. Wenn sich denen aber keiner anschließt ...

Außerdem wäre es wohl nötig, in der Berufsschule mehr über die Aspekte der Selbstständigkeit zu lernen (z.B. über die KSK etc und eben auch Verkaufspsychologie). Stattdessen haben wir damals lang und breit was über Gewerkschaften und Streikrecht gelernt, wo ja MGs bekanntlich massig damit zu tun haben ...
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Benutzer 37983
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Verfasst Do 29.07.2010 15:40
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bacon hat geschrieben:
Seid ihr tatsächlich der Meinung, dass es einen sooo großen Markt für Müll gibt, und wenn dem so ist: Dass ihr an diesem Markt aktiv teilnehmen wollt?


Das Problem ist doch, dass ich mir leider nicht immer aussuchen kann, ob ich auf diesem markt aktiv sein möchte oder nicht. Klar wird gesagt, nimm keine schlecht bezahlten Jobs an, kümmer dich in der Zeit um was besseres, aber wenn ich 3 Monate keine Kohle bekomme, kann ich mich auch um nichts neues kümmern, weil ich schlicht nichts zum Leben habe. Dann hab ich leider nicht das Privileg, sagen zu können, nee mach ich nicht, zu wenig Geld.

Das ist ja grade der Spagat, von dem ich vorhin schon sprach, jedes mal wieder entscheiden zu müssen, kämpfen zu müssen und mich zu fragen, mache ich den Preiskampf mit, bin ich selber einer, der für zu wenig arbeitet oder lehne ich dankend ab?

Manchmal regen mich die "Kollegen" auf, die fast für lau arbeiten, andererseits kann ich sie ein wenig verstehen, wenn ich zwei Kinder zu ernähren hab, nehm ich auch 300, obwohl ich das doppelte für die Arbeit bekommen müßte. Und natürlich weiß man, wenn man sich unter Wert verkauft, dass man in eine Spirale gerät. Die Kunden wissen, das du billig bist, wieso auf einmal ne Preiserhöhung? Ich vergeude viel Zeit für einen schlecht bezahlten Job, ich kann diese Zeit nicht für Akquise nutzen, all sowas.

Es ist schwierig, da immer den Mittelweg zu finden und sich irgendwann an eine Position gebracht zu haben, wo man den Kunden sagen kann: leck mich!

Zum Thema solidarisieren: Ich bin in der Illustratoren Organisation Mitglied, die versuchen wirklich viel zu bewirken, aufzuklären, Petitionen zu starten, Seminare anzubieten. Das lohnt sich allemal für mich, ich kann einiges davon für mich mitnehmen. Und trotzdem wird es wohl nie die Situation geben, dass alle Illustratoren, wirklich alle, dem Verlag sagen, zu diesen sittenwidrigen Bedingungen, und sie sind im Verlagswesen nicht selten genau das, arbeiten wir nicht, und dann seht zu wie ihr euer Bilderbuch verkauft, ohne Bilder. Aber das wird leider nie passieren, also finden sie immer einen Dummen, der den Knebelvertrag unterschreibt.
 
ernie-f

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Verfasst Do 29.07.2010 16:58
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GreenMan hat geschrieben:
Solche Organisationen bestehen doch bereits, wie z.B. die AGD. Wie gut/schlecht die jeweils sind, kann ich nicht beurteilen. Wenn sich denen aber keiner anschließt ...

Wohl wahr, aber was haben die jemals für mich gemacht, außer Beiträge abzubuchen?

Wo ist der Kampfwille ala Druckverband? Was haben wir in den 80ern und 90ern als Druckereibesitzer für den Erhalt unserer Kosten gekämpft (auf der anderen Seite die Gewerkschaften natürlich auch um die Löhne) und was haben wir heute? Internetdruckereien jeglichen coleur und Preisdumping wo man hinschaut.

Wer oder Was belegt mir, dass diese Betriebe auch mit Fachkräften belegt sind und die geforderten Tariflöhne zahlen?
NIEMAND!

Ich will keine Organiation wie die AGD die nur von den Mitgliedsbeiträgen lebt. Es müsste ein Verbad sein, wie z.B. die Messermachergilde, in der ich auch Mitglied bin, in der ein jedes Mitglied für des anderen Qualität und Leumund bürgt. Ob das aber in der Medienbranche möglich ist, ist fraglich.


Zuletzt bearbeitet von ernie-f am Do 29.07.2010 16:59, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Verfasst Do 29.07.2010 17:31
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GreenMan hat geschrieben:
Außerdem wäre es wohl nötig, in der Berufsschule mehr über die Aspekte der Selbstständigkeit zu lernen (z.B. über die KSK etc und eben auch Verkaufspsychologie). Stattdessen haben wir damals lang und breit was über Gewerkschaften und Streikrecht gelernt, wo ja MGs bekanntlich massig damit zu tun haben ...


* Ööhm... ja? * die berufsschule soll in der ausbildung zur selbständigkeit lehren? wenn die meisten sich nich so dämlich antsellen würden, wäre das auch gar nich nötig. ach egal... Lächel
 
bacon

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Verfasst Do 29.07.2010 18:31
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ernie-f hat geschrieben:
GreenMan hat geschrieben:
Solche Organisationen bestehen doch bereits, wie z.B. die AGD. Wie gut/schlecht die jeweils sind, kann ich nicht beurteilen. Wenn sich denen aber keiner anschließt ...

Wohl wahr, aber was haben die jemals für mich gemacht, außer Beiträge abzubuchen?

Wo ist der Kampfwille ala Druckverband? Was haben wir in den 80ern und 90ern als Druckereibesitzer für den Erhalt unserer Kosten gekämpft (auf der anderen Seite die Gewerkschaften natürlich auch um die Löhne) und was haben wir heute? Internetdruckereien jeglichen coleur und Preisdumping wo man hinschaut.

Wer oder Was belegt mir, dass diese Betriebe auch mit Fachkräften belegt sind und die geforderten Tariflöhne zahlen?
NIEMAND!

Ich will keine Organiation wie die AGD die nur von den Mitgliedsbeiträgen lebt. Es müsste ein Verbad sein, wie z.B. die Messermachergilde, in der ich auch Mitglied bin, in der ein jedes Mitglied für des anderen Qualität und Leumund bürgt. Ob das aber in der Medienbranche möglich ist, ist fraglich.


Was genau möchtest Du denn erreichen? Dass jeder mindestens genauso teuer ist wie du? Das scheint mir in der heutigen Zeit eine utopische Vorstellung. Natürlich gibt es sicher qualitative Gefälle, aber selbst wenn Du einen Verein schaffst, der ausschließlich in irgend einer Form zertifizierte Mitglieder aufnimmt und es auf politischer Ebene schafft, alle anderen vom Markt auszuschließen - denkst Du wirklich, dass das den Markt, in dem Du Dich bewegst, bessert? Ich glaube eher, dass der Markt dann nicht mehr vorhanden sein wird.

Es bringt doch nichts, als absoluter Experte mit Tagessätzen ab 500 EUR in einen Markt einzudringen, der sich um Websites oder Druckerzeugnisse für Malermeister Willi Schmitz dreht.

Überspitzt gesagt - natürlich weiß ich dass gerade in der Verlagsbranche momentan ein rauher Wind weht - das sind aber nicht Dumpinganbieter schuld, sondern vielmehr die Tatsache, dass die komplette Verlagsbranche seit 20 Jahren mehr oder weniger Marktanteile an die neuen Medien verliert. Das ist ein komplett anderes Thema! Du glaubst doch nicht, dass du das Problem mit einem Mediengestalter-TÜV und flächendeckenden Mindestsätzen für Freiberufler (haha) in den Griff bekommst?
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ernie-f

Dabei seit: 25.06.2008
Ort: Unterm Osser
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 29.07.2010 19:22
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bacon hat geschrieben:
Was genau möchtest Du denn erreichen? Dass jeder mindestens genauso teuer ist wie du? Das scheint mir in der heutigen Zeit eine utopische Vorstellung. Natürlich gibt es sicher qualitative Gefälle, aber selbst wenn Du einen Verein schaffst, der ausschließlich in irgend einer Form zertifizierte Mitglieder aufnimmt und es auf politischer Ebene schafft, alle anderen vom Markt auszuschließen - denkst Du wirklich, dass das den Markt, in dem Du Dich bewegst, bessert? Ich glaube eher, dass der Markt dann nicht mehr vorhanden sein wird.

Es bringt doch nichts, als absoluter Experte mit Tagessätzen ab 500 EUR in einen Markt einzudringen, der sich um Websites oder Druckerzeugnisse für Malermeister Willi Schmitz dreht.

Überspitzt gesagt - natürlich weiß ich dass gerade in der Verlagsbranche momentan ein rauher Wind weht - das sind aber nicht Dumpinganbieter schuld, sondern vielmehr die Tatsache, dass die komplette Verlagsbranche seit 20 Jahren mehr oder weniger Marktanteile an die neuen Medien verliert. Das ist ein komplett anderes Thema! Du glaubst doch nicht, dass du das Problem mit einem Mediengestalter-TÜV und flächendeckenden Mindestsätzen für Freiberufler (haha) in den Griff bekommst?

Nein das sicher nicht. Das die Verlage zu knapsen haben und Trends verpennt haben, ist auch klar.

Aber das jeder der sich die CS oder Corel zieht sich MG nennen kann, ohne eine Qualifikation nachzuweisen und damit auch ncoh selbständig wird, finde ich nicht gut.

Noch vor eineiger Zeit konnte ein Fahradmechaniker sich nicht Selbatändig machen wenn er nicht einen Meistebrief im KFZ-Zweiradhandwerk vorlegen konnte.

Ich verlange keinen Meister als Legitimation für die Selbatändigkeit im Mediengewerbe aber eine entsprechende Eignung. Und nur mit dieser sollte es möglich sein diese Selbständigkeit auzuüben.

Von Vereinen ohne Bedeutung halte ich im übrigen genauso wenig.
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