mediengestalter.info
FAQ :: Mitgliederliste :: MGi Team

Willkommen auf dem Portal für Mediengestalter

Aktuelles Datum und Uhrzeit: Sa 27.04.2024 17:45 Benutzername: Passwort: Auto-Login

Thema: Freiberufler - gescheitert? vom 28.07.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Freiberufler - gescheitert?
Seite: Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7  Weiter
Autor Nachricht
bacon

Dabei seit: 24.10.2007
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst Do 29.07.2010 19:29
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Es darf sich doch überhaupt niemand Mediengestalter nennen, der keiner ist, oder sehe ich das falsch? Ich bin zwar kein Fan von übermäßigem Marktliberalismus, aber trotzdem finde ich das Gegenteil - nämlich diesen piefigen "Gas-Wasser-Scheiße"-Meisterdünkel ebenso fatal. Weil bremsend. Wer unternehmerisch denken kann, kann doch ruhig ne Designklitsche aufmachen und schafft damit 5 Arbeitsplätze. Dafür muss der doch nicht seinen Drucker gemacht haben - ich wage sogar zu behaupten, dass gerade die Menschen erfolgreiche Geschäftsleute sind, die genau das gelernt haben - Geschäfte zu führen.

Wer sich als Ein-Mann-MG (erfolgreich) durchschlägt, ist die absolute Ausnahme bzw. sollte eine Ausnahme bleiben! Denn wenn jeder sein eigenes Ding macht - wer zum Teufel zahlt dann meine Rente und meine Arztrechnung *zwinker* Aber ohne Flachs: Das einzige Problem in der Medienbranche ist, dass es zu viele Leute gibt, die meinen, als Einzelkämpfer durchstarten zu können. Den wenigsten, die in einem klassischen Handwerk beschäftigt sind, würde auf so eine Idee kommen.
  View user's profile Private Nachricht senden
ernie-f

Dabei seit: 25.06.2008
Ort: Unterm Osser
Alter: 64
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 29.07.2010 19:48
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

bacon hat geschrieben:
Ich bin zwar kein Fan von übermäßigem Marktliberalismus, aber trotzdem finde ich das Gegenteil - nämlich diesen piefigen "Gas-Wasser-Scheiße"-Meisterdünkel ebenso fatal. Weil bremsend. Wer unternehmerisch denken kann, kann doch ruhig ne Designklitsche aufmachen und schafft damit 5 Arbeitsplätze. Dafür muss der doch nicht seinen Drucker gemacht haben ...


Wenn er denn 5 Arbeitsplätze schafft und sein Können beweist ist das auch o.k.

Aber das gabze hatten wir doch schon alles, anno dazumal. Dann hatten sich die Zünfte und Gilden gegründet um eben den Scharlatanen und anderem Gesockse, die eben schnell mal mitverdienen wollten, das Handwerk zu legen.

Klar haben wir heute andere Zeiten und im Rahmen der Globalisierung zählen andere Instumente. Trotzdem bin ich ein Verfechter des Gelernten und der Prüfung. Ansonsten wäre unser ganzes Ausbildungssystem nichts wert.
  View user's profile Private Nachricht senden
Anzeige
Anzeige
GreenMan
Moderator

Dabei seit: 07.09.2003
Ort: Bremen
Alter: 58
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 29.07.2010 20:20
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

ernie-f hat geschrieben:
Dann hatten sich die Zünfte und Gilden gegründet um eben den Scharlatanen und anderem Gesockse, die eben schnell mal mitverdienen wollten, das Handwerk zu legen.

Aus DEM Grund sind die Zünfte und Gilden nicht entstanden. Und die heutige Situation ist nun absolut nicht mit dem Mittelalter zu vergleichen. Damals mögen sie durchaus ihren Sinn gehabt haben ... heutzutage sind sie schlicht anachronistisch.

ernie-f hat geschrieben:
Trotzdem bin ich ein Verfechter des Gelernten und der Prüfung. Ansonsten wäre unser ganzes Ausbildungssystem nichts wert.

Es steht dir jederzeit frei dich als "gelernter Mediengestalter" zu bezeichnen. Das kann dann durchaus als Qualitätsmerkmal gewertet werden.


Zuletzt bearbeitet von GreenMan am Do 29.07.2010 20:24, insgesamt 6-mal bearbeitet
  View user's profile Private Nachricht senden
ernie-f

Dabei seit: 25.06.2008
Ort: Unterm Osser
Alter: 64
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 29.07.2010 22:36
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

GrenMan hat geschrieben:
Aus DEM Grund sind die Zünfte und Gilden nicht entstanden.

Auszug aus Wikipedia zu Gilden: „Eine Gilde im engeren Sinne war im Mittelalter ein selbstnütziger Zusammenschluss von Kaufleuten (Patriziern) einer Stadt oder einer Gruppe fahrender Händler zum Schutz und zur Förderung gemeinsamer Interessen. Im weiteren Sinne wurden mit dem Begriff auch Handwerkergenossenschaften erfasst. Allerdings werden diese doch primär und zur Unterscheidung von den kaufmännischen Vereinigungen als Zünfte bezeichnet.”

und zu Zünften: „Eine Zunft – von althochdeutsch zumft „zu ziemen” – bezeichnet eine ständische Körperschaft von Handwerkern, die im Mittelalter zur Wahrung gemeinsamer Interessen entstand und bis ins 19. Jahrhundert existierte, in gewissen Regionen (z.B. Schweiz) bis heute.”

Weitere Details zum Thema Zünfte und Gilden finden sich zum Bsp. in: „Zunft-Wappen und Handwerker-Insignien” von Alfred Grenser von 1889, dem Brockhaus von 1868 mit Farbtafeln sowie Publikationen aus den 18. und 19 Jhdt. von zum Bsp. Siebmacher oder Gerlach. Weiterreichende Informationen enthält auch die Veröffentlichung „Deutsches Handwerk” von 1935 in der unter anderem, die seit 1936 bis heute noch gültigen Handwerkszeichen vorgestellt werden.
  View user's profile Private Nachricht senden
GreenMan
Moderator

Dabei seit: 07.09.2003
Ort: Bremen
Alter: 58
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 29.07.2010 22:54
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

"Schutz und zur Förderung gemeinsamer Interessen" bedeutet in diesem Falle aber nicht unbedingt "den Scharlatanen und anderem Gesockse, die eben schnell mal mitverdienen wollten, das Handwerk zu legen". Sorry.

Grund war vielmehr der rapide Aufstieg und das Wachstum der Städte, wo sich das Handwerk dann sehr stark konzentrierte. Die einzelnen Handwerkszweige wurden damals noch ausschließlich auf einzelne Straßen bzw Stadtviertel beschränkt, was ja heute noch an den Straßennamen ersichtlich ist. Ohne eine gemeinsame Interessenverbindung hätte man sich da erheblich Konkurrenz gemacht und einen gnadenlosen Preiskampf geliefert. Außerdem regulierten die Zünfte die Zahl der Mitglieder die sie für ihre Stadt für verträglich hielten. Und sie waren durch ihre Macht und ihr Ansehen natürlich besser in ihrer Stadtregierung vertreten (blöd formuliert ... aber ich bin schon zu müde).


Zuletzt bearbeitet von GreenMan am Do 29.07.2010 22:59, insgesamt 3-mal bearbeitet
  View user's profile Private Nachricht senden
ernie-f

Dabei seit: 25.06.2008
Ort: Unterm Osser
Alter: 64
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 29.07.2010 23:18
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

GreenMan hat geschrieben:
"Schutz und zur Förderung gemeinsamer Interessen" bedeutet in diesem Falle aber nicht unbedingt "den Scharlatanen und anderem Gesockse, die eben schnell mal mitverdienen wollten, das Handwerk zu legen". Sorry.

Grund war vielmehr der rapide Aufstieg und das Wachstum der Städte, wo sich das Handwerk dann sehr stark konzentrierte. Die einzelnen Handwerkszweige wurden damals noch ausschließlich auf einzelne Straßen bzw Stadtviertel beschränkt, was ja heute noch an den Straßennamen ersichtlich ist. Ohne eine gemeinsame Interessenverbindung hätte man sich da erheblich Konkurrenz gemacht und einen gnadenlosen Preiskampf geliefert. Außerdem regulierten die Zünfte die Zahl der Mitglieder die sie für ihre Stadt für verträglich hielten.


Das ist wohl wahr, aber leider eine verklärte interpretation die erst im auslaufendem 18. Jhdt gedeutet wird. Sicher ist, wenn es nicht nötig wäre sich zusammenzuschließen, wäre es nicht geschehen.

Wenn mann sich mit der Materie so intensiv beschäftigt wie ich gerade (wegen meinem Projekt Zunft- und Handwerkszeichen) wird man auch auf Berichte aus dem 16. Jhdt. stoßen (unter anderem im Bayr. Zentralarchiv in München) in denen berichtet wird wie sich Scharlatane und Diebesgesindel als ehrbare Handwerker ausgaben um die Leute zu übervorteilen und auch Zeichen fälschten. Es wurde ausdrücklich vor nicht Zunftinhabern gewarnt. Wir alle wissen, dass Handwerker im Mittelalter bis ins späte 18. Jhdt. nach der Freisprechung auf Wanderschaft (Walz) gingen.

Noch heute sieht mann vereinzelt Freimaurer, die in den „Vereinigten Großlogen Deutschlands” organisiert sind, auf der Walz.


Zuletzt bearbeitet von ernie-f am Do 29.07.2010 23:19, insgesamt 1-mal bearbeitet
  View user's profile Private Nachricht senden
blindtext

Dabei seit: 22.07.2010
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst Fr 30.07.2010 08:04
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

ernie-f hat geschrieben:

Wenn mann sich mit der Materie so intensiv beschäftigt wie ich gerade ...


Dann sollte man keine solchen haarsträubenden Fehler machen:

Zitat:
Noch heute sieht mann vereinzelt Freimaurer, die in den „Vereinigten Großlogen Deutschlands” organisiert sind, auf der Walz.


Aua-aua. Das hat mit Freimaurerei überhaupt nichts zu tun, das sind 'Schächte', Handwerkervereinigungen wie 'Axt und Kelle', der 'Freie Begegnungsschacht' oder die 'Rolandsbrüder', dazu heute 'Freireisende', die keinem der Schächte angehören (das sind sogar die meisten).

http://de.wikipedia.org/wiki/Schacht_(Vereinigung)

Wirf das doch bitte nicht mit Freimaurerei und Logen in einen Topf, da gehört es nicht hin!

blindtext
  View user's profile Private Nachricht senden
GreenMan
Moderator

Dabei seit: 07.09.2003
Ort: Bremen
Alter: 58
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 30.07.2010 09:11
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

IMHO sollten wir hier nicht um mittelaterliche Zünfte und Freimaurerei diskutieren, sondern back to topic *zwinker*
  View user's profile Private Nachricht senden
 
Ähnliche Themen Freiberufler
Freiberufler?
Beginn als Freiberufler
Web-Adressen für Freiberufler
Freiberufler, wer weiss wie?
freiberufler mutterschutz
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite: Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7  Weiter
MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere


Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.