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Thema: Freiberufler - gescheitert? vom 28.07.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Freiberufler - gescheitert?
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Benutzer 62312
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Verfasst Fr 30.07.2010 09:48
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bacon hat geschrieben:
Es darf sich doch überhaupt niemand Mediengestalter nennen, der keiner ist, oder sehe ich das falsch?


leider darf man das doch. "mediengestalter/in" ist nicht geschützt genauso wie "fotograf". das hat sich alles geändert. man darf lediglich keine abschlüsse mit anfügen die man nicht gemacht hat. "staatl. geprüft", "dipl." oder "ihk-gepfrüft".

in anderen handwerken läuft es auch etwas anders. da darf man ohne meister-title zwar ein geschäft führen, muss aber einen "meister" angstellt haben, um sein handwerk auszuführen (oder selbständig anzubieten). das würde in meinen augen schon einiges bewirken, es gäbe weniger konkurrenz. aber dann vlt auch stärkere?
 
ernie-f

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Verfasst Fr 30.07.2010 09:54
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@GreenMan
Da geb ich Dir recht. Wir leben jetzt!

Wir werden lernen müssen individuell einen gangbaren Weg einzuschlagen. Wie Illumaus schon schrieb wird es ein Spaghat zwischen würdevoll Arbeiten auf der einen Seite sein und Lebensunterhalt auf der anderen.

Eine Solidarisierung wie ich sie mir wünschte, wird wohl nicht praktikabel sein. Jeder wird entscheiden müssen ob er von dem erlernten Beruf sich (und seine Familie) ernähren kann oder in einer anderen Sparte sein Glück versuchen soll.

Wir werden bald nur noch Fachkräfte mit Halbwissen und lauter Atodidakten um uns haben, denen wir dann wohl oder übel unser hart verdientes Geld für deren Leistungen anvertrauen werden. Ich beziehe das auf alle Branchen, nicht nur auf Mediengestaltung.


Zuletzt bearbeitet von ernie-f am Fr 30.07.2010 09:54, insgesamt 1-mal bearbeitet
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bacon

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Verfasst Fr 30.07.2010 11:41
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Zitat:
es gäbe weniger konkurrenz


Zitat:
Wir werden bald nur noch Fachkräfte mit Halbwissen und lauter Atodidakten um uns haben, denen wir dann wohl oder übel unser hart verdientes Geld für deren Leistungen anvertrauen werden. Ich beziehe das auf alle Branchen, nicht nur auf Mediengestaltung.


Wie soll ich es nur charmant ausdrücken - vielleicht so: Das ist der größte Quatsch den ich je gehört habe.

Gerade die Medienbranche lebt seit Jahren von Quereinsteigern - und das macht das Umfeld teilweise auch sehr spannend.

Was ihr anprangert ist letztlich, dass euch angeblich Leute ohne Erfahrung und Skills in eurem Marktsegment die Jobs wegnehmen. Ihr seid es aber selbst schuld, denn ihr bewegt euch nunmal bewusst in einem Markt, in dem Semi-Professionalität ausreicht, um die Jobs zu erledigen. Wer sich um das CI von Gurkenständen, die Fahrzeugbeschriftung von Omi Walters Ich-AG und Visitenkarten für Schmitz Müller kümmert, braucht nun wahrlich kein Experte zu sein. Als Experte bietet ihr euch also einem Markt feil, in dem nach euch absolut keine Nachfrage besteht.

Kenne zwar nun auch keine direkte Lösung für die Malaise, aber vielleicht kann man sich ja als Dienstleister statt bspw. kleinen "Agenturen" oder Privatkunden einfach mal Firmen vorstellen, die was von ihrem Handwerk verstehen. Dass diese Firmen aber nicht in Hintertupfingen sitzen sondern meist in Ballungszentren ist ja wohl klar - da muss man leider eine gewisse räumliche Flexibilität an den Tag legen *Schnief*


Zuletzt bearbeitet von bacon am Fr 30.07.2010 11:44, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Benutzer 62312
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Verfasst Fr 30.07.2010 12:01
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aber genau die quereinsteiger würden ja dann wegfallen, weil die eben nicht selbständig sein dürften... die zahl der einzelunternehmer wäre also geringer. daher weniger konkurrenz. so würde ich das sehen.

wieso "lebt" die branche von quereinsteigern? ist es denn nicht nach deiner aussage nur der teil, der sich an den kleinsten firmen orientiert? und die nachfrage ist ja da, aber eben anderen preisen.

was die kundschaft angeht gebe ich dir aber recht, die kann man sich schließlich aussuchen. und der tante-emma-laden hat weder die kohle noch (meistens) die notwendigkeit für ein umfassendes ci/cd.
 
ernie-f

Dabei seit: 25.06.2008
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Verfasst Fr 30.07.2010 12:09
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Ist halt Ansichtssache, ich denke es ist nicht zwingend notwendig in einem Ballungsraum zu leben um erfolgreich zu sein. Mir jedenfalls widerstrebt es nur daran zu denken in einer Stadt wie HH, K, B, M, oder im Rhein-Main-Gebiet wohnen und leben zu müssen.

Sicherlich wird sich die Spreu vom Weizen trennen (nur wann?), auch in unserer Branche. Nur die Fehler die ungelernte oder Quereinsteiger mit Halbwissen machen, fallen nicht so ins Gewicht (obwohl es schon genug Makulatur gibt) wie z.B. bei einem KFZ-Handwerker oder Dachdecker. Wenn's da am Auto oder Haus fehlt, vertraue ich doch lieber dem Fachmann mit Brief.

Nur bei den Mediengastalter macht ja alles der Computer. Das kann jeder!
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aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
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Verfasst Fr 30.07.2010 12:11
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naja gerade im markt der neuen medien, internet usw. sind die guten leute eigentlich so gut wie alle autodidakten und/oder quereinsteiger. vor allem, diejenigen, die das ganze schon ein paar jahre machen. denn damals gab es schlichtweg keine ausbildung zum webdeveloper oder sowas in der art. und selbst heute ist das was da in berufschulen im bereich neue medien so unterrichtet wird eher "naja" als denn qualifizierend. vor allem weil die entwicklung im webbereich sehr schnell voran geht und man quasi jeden tag neue dinge lernen muss, um einigermaßen am ball zu bleiben. das kannste vergessen, das sich berufschullehrer oder dozenten das antun...

im printbereich sieht das schon wieder ganz anders aus - außer dem PDF-Workflow hat sich in den letzten 10 - 20 jahren in dem bereich nicht wirklich viel verändert. Ich kann mit dem Wissen, das ich vor knapp 10 Jahren in meiner Ausbildung bekommen habe heute immer noch Printprodukte produzieren. Im Webbereich würde mich jeder auslachen, wenn ich Webseiten baue, wie vor 10 Jahren.
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Fr 30.07.2010 12:11
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Das Thema hatten wir hier ja schon öfters und ich vermute, dass sich hier viele kaum mit der Situation im Handwerk auskennen. Manch einer mag das Gefühl haben, dass es Handwerkern besser geht, das Gefühl trügt aber. Tatsächlich ist der Meisterzwang in vielen Bereichen längst abgeschafft und kann auch leicht ausgehebelt werden (Beschränkung gilt nicht für EU-Konkurrenten).

Ich habe im vergangenen Jahr ein Haus gebaut und einiges mitbekommen. Auch im Handwerk gibt es viele Kleinstbetriebe, denen die Konkurrenz aus Osteuropa und Websites wie "MyHammer" mächtig zusetzen. Der Preiskampf unter Handwerkern ist sehr massiv und wenn ich hier Diskussionen über Stundensätze mitbekomme, dann muss ich sagen, gibt es in unserem Bereich viel mehr Gestaltungsspielraum. Mancher Fliesenleger- oder Malermeister muss sich mit weit weniger zufrieden geben und kann seine Kosten kaum an den Kunden weitergeben. Außerdem sind die Kunden ja oftmals Privatkunden, denen ja schon die Mehrwertsteuer ein Dorn im Auge ist.

So gesehen, kann ich das Klagen über unsere Branche nicht immer nachvollziehen. Mir reicht schon so ein Mist wie die IHK oder die KSK. Ich wäre kaum ein Fan von irgendeiner neuen Standesorganisation, für die ich Gebühren zahlen muss und die in Anspruch nimmt, meine Interesse zu vertreten. Jede Standesorganisation fördert doch wieder nur neuen Klüngel und Bürokratismus.

Unser Markt wird gerade auf der gehobenen Ebene (also nicht die Jobs für die ganzen Kleinkrauter) durch viele "Profis" versaut. Da wollen Mittelständler wirklich ernsthaft Geld in ihren Außenauftritt investieren und erhalten dann von Agenturen Websites, die wirklich unter aller Kanone sind. Da habe ich dann wirklich die Tränen in den Augen stehen. Vor allem wenn ich erfahre, was für so etwas bezahlt wurde. Wenn der Kunde dann erkennt, dass er gerade 15.000 EUR für eine Web-Baustelle sinnlos verpulvert hat, dann sitzt der Frust natürlich tief und das Vertrauen zu anderen Dienstleistern ist weg. Dabei hätte er von mir und vielen anderen Mediengestaltern für dieses Geld wirklich eine absolute High-End-Website erhalten.

Zum Ausgangsthema: Wenn man als selbstständiger Mediengestalter im Monat kaum 300,00 EUR umsetzt, dann geht da grundlegend etwas schief. Das kann man einfach nicht nur mit schwieriger Marktsituation erklären.

Gruß

Achim


Zuletzt bearbeitet von Achim M. am Fr 30.07.2010 12:13, insgesamt 1-mal bearbeitet
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ExMD

Dabei seit: 27.01.2005
Ort: Saarland
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 30.07.2010 13:30
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aUDIOfREAK hat geschrieben:
naja gerade im markt der neuen medien...


offtopic: bekäme ich für jeden post, den du mit naja beginnst, nen euro, wär das mgi mir Grins
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