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Thema: Freiberufler - gescheitert? vom 28.07.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Freiberufler - gescheitert?
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bortis
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Verfasst Mi 28.07.2010 23:10
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Erstmal bedanke ich mich, zahlreiche Antworten erhalten zu haben.

Es tut gut zu hören, dass es manch anderem ähnlich geht.

Ich kann mir in letzter Zeit leider nicht mehr aussuchen, ob ich direkt für Endkunden arbeite oder nicht. Ich habe aber auch schon gehört, dass es neben Köln noch in weiteren Großstädten immernoch Bedarf gibt, evt. sollte ich meine Aquiese mehr auf diese Gebiete konzentrieren.

Mit Festanstellungen war bisher nichts, mit Familie mal schnell 500km umzuziehen für ne "vorläufige Praktikums- oder Probearbeitsstelle" ist halt auch nicht der Bringer.


Zuletzt bearbeitet von bortis am Mi 28.07.2010 23:11, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Asi Prollowski

Dabei seit: 30.09.2005
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Verfasst Mi 28.07.2010 23:55
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Wer selbstständig arbeitet, mal egal ob sich das Freiberufler oder Künstler oder Fliesenleger nennt, der kommt um die kaufmännische Komponente nicht herum. Und dazu gehört eben auch, abzuwägen ob es sich rechnet einen Auftrag anzunehmen oder nicht.

Und wenn es, aus welchen Gründen auch immer, nicht reicht … dann auf zu neuen Ufern.
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Benutzer 37983
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Verfasst Do 29.07.2010 07:42
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Ich kann den Trend bestätigen, dass immer mehr Kunden weniger zahlen wollen und dafür aber das volle Programm wünschen. Da spreche ich vor allem die Verlagsbranche an, was Illustrationen betrifft. Aber Autoren und Fotografen geht es da nicht besser, was ich so am Rande mitbekomme.

Es ist jedes mal wieder das selbe Spiel: Gehe ich auf den Preis ein, verkaufe mich unter Wert, ärger mich, hab aber wenigstens etwas im Kühlschrank oder setze ich den preis höher an und bin entweder sofort raus oder lasse mich doch wieder weit runterdrücken, weil ich den Job doch gern machen will. Und wenn ich es nicht mache, kommt sowieso ein anderer "Kollege" und macht es für die Hälfte.

Ich bin noch am Anfang und strampel ordentlich, rege mich immer wieder über diese Dumpingpreise auf, die den Markt versauen, bin wütend über die Unverfrorenheit mancher Kunden/Verlage. Auch ich versuche mich von diesen Niedrigpreisen zu distanzieren, aber es ist eben so, entweder hab ich ein bisschen Kohle oder ich hab gar keine. Manchmal hat man keine Wahl...

Und die Kunden werden so, weil unsere Branche es mit sich machen läßt. So drehen wir uns im Kreis. Da will einer nur die Hälfte zahlen, zähneknirschend wird eingewilligt, aber die Leistung wird dem niedrigen Preis nicht angepaßt. Was soll der Kunde da denken? Hat doch funktioniert. Es wäre mehr Verhandlung nötig, Überzeugungsarbeit, Informationen. Die müssen aber erstmal die Kreativen selber haben, viele wissen schlicht zu wenig über alles Buchhalterische, über Preise, die sie einfach haben MÜSSEN weil sie sonst untergehen auf Dauer usw.

Ich war vor einiger Zeit auf einem Seminar mit ner Handvoll anderen Illustratoren, da wußten 9 von 11 nicht was die Schöpfungshöhe ist... Wie sollen die dem Kunden gegenüber irgendwas argumentieren, wenn Grundbegriffe nicht sitzen? Wenn ich mich bei den Nutzungsrechten nicht wenigstens ein bisschen auskenne?


Zuletzt bearbeitet von am Do 29.07.2010 07:46, insgesamt 1-mal bearbeitet
 
Mac

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Verfasst Do 29.07.2010 08:40
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Illumaus hat geschrieben:
...Ich bin noch am Anfang und strampel ordentlich...


Aus dieser Ecke kommt keiner raus. Wer glaubt, dass nach 3-5 Jahren alles einfacher wird,
liegt da falsch. Sicherlich werden Einschätzungen zu Jobs, Machbarkeit, Preise etc. einfacher
einschätzbar, aber das Risiko, in den nächsten Monaten den Betrieb einzustellen, bleibt immer.
Das geht auch uns nach 25 Jahren Beruf so. Das relativert sich zwar ein wenig zum Berufsanfänger,
aber im Kern bleibt es so.

an den To: vielleicht solltest du einfach mal eine Stärken-Schwäche-Analyse aufziehen,
mit andern gründlich deine Geschäftssituation durchsprechen. Vielleicht liegt es ja auch an
dir und du merkst es nur nicht, dass die Kunden mit DIR nicht zusammenarbeiten wollen..
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aUDIOfREAK

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Verfasst Do 29.07.2010 09:03
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es wäre sowiso sinnvoll, wenn jeder, der sich selbstständig macht vorher noch nen grundkurs bwl bekommen würde - zumindest mal die grundzüge betriebswirtschaftlichen handelns beigebracht bekommen würde. das würde bei einigen schon viel bringen vermute ich. mit pixelschubsen alleine is ma halt noch kein selbstständiger...
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ernie-f

Dabei seit: 25.06.2008
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Verfasst Do 29.07.2010 11:47
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Hi, ich bin nun seit 30 Jahren in diesem Business tätig. War 15 Jahre im Ausland und habe Firmen in anderen Branchen gegründet oder als Berater beigestanden.

Jetzt bin ich glücklicherweise in Ruhestand und als Freier unterwegs, weil mir mein Beruf spaß macht und mann uptodate sein möchte und ich was zu tu habe. Aber ich arbeite nicht unter Preis. Wer nicht bereit ist den Preis für meine Qualität zu Zahlen, soll sich zum Teufel scheren. Zum Glück bin ich in dieser Position.

So hart wie jetzt der Kampf um Kunden und Aufträge ist, war er noch nie. Selbst nach der Umstellung der PLZ in den 90gern, als eine Flaute in der Druckbranche herrschte, war es nicht so schlimm.

Aber auch andere Branchen sind von dieser Preistreiberei betroffen. Doch nirgends ist es so einfach wie in der Medienbranche sich mit den Werkzeugen, vor allem Software, zu versorgen. Ich möchte nicht wissen, wieviele sog. MG's ihre Preisdumpings auf illegaler Software anbieten. Den Kunden scherts nicht ob Du mit Software für 5.000,- € oder mit Cracks für null arbeitest. Am besten dann noch auf MyHammer. Hauptsache billig.

Ich jedenfalls bin froh nicht mehr an diesem Wahnsinn teilzuhaben und mir Gedanken um den Lebensunterhalt machen zu müssen.

Wenn die Branche etwas ändern möchte, müsste sie sich solidarisieren. Ob das allerdings gelingt wage ich zu bezweifeln. Sollte jemand einen Versuch starten, bin ich dabei. Ich könnte mir eine Art Zertifizierung gut vorstellen, anhand der die Kundschaft die Qualität aber auch die Kosten abschätzen kann und den Gelernten vom Hobbyisten erkennt.
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bortis
Threadersteller

Dabei seit: 28.07.2010
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Verfasst Do 29.07.2010 13:39
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ernie-f hat geschrieben:

Wenn die Branche etwas ändern möchte, müsste sie sich solidarisieren. Ob das allerdings gelingt wage ich zu bezweifeln. Sollte jemand einen Versuch starten, bin ich dabei. Ich könnte mir eine Art Zertifizierung gut vorstellen, anhand der die Kundschaft die Qualität aber auch die Kosten abschätzen kann und den Gelernten vom Hobbyisten erkennt.

Das wäre ein Traum! Ob das Zeit meines Lebens noch passiert, bezweifle ich leider auch stark.

Zu deinem restlichen Beitrag: genau so sehe ich die Situation auch (bzw. habe sie so mitgekriegt), es ist zum Mäusemelken.

Ganz schlimm wird es dann, wenn sich kleine Firmen oder Agenturen aus dergestalten "Fachkräften" formieren, und diese Agenturen einem dann noch das letzte bisschen Kundschaft abwerben, dabei aber Qualität abliefern, bei der man selbst sich nicht mehr aus dem Haus trauen würde.
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bacon

Dabei seit: 24.10.2007
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Verfasst Do 29.07.2010 13:44
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Seid ihr tatsächlich der Meinung, dass es einen sooo großen Markt für Müll gibt, und wenn dem so ist: Dass ihr an diesem Markt aktiv teilnehmen wollt?
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