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Thema: Mediengestalterlöhne in Bayern vom 05.10.2004


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Beruf und Karriere -> Mediengestalterlöhne in Bayern
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Verfasst Di 05.10.2004 21:43
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natürlisch net. ewwe do kannst disch doch in enge spezialjebiet optimieren...
 
t e s t e r

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Verfasst Di 05.10.2004 21:46
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XSchinkenX hat geschrieben:
natürlisch net. ewwe do kannst disch doch in enge spezialjebiet optimieren...


* Applaus, Applaus *

RICHTIG!!! Es ist wirklich angenehm, verstanden zu werden, eigentlich so schön, dass man glatt das Thema ruhen lassen sollte *Thumbs up!*
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MS

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Verfasst Di 05.10.2004 22:22
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Hallo allerseits!

Da möchte ich mich auch kurz zu äußern. Ich habe noch Reproherstellerin gelernt. Dieser Beruf bezog sich ausschließlich auf den Druckbereich. Als ich mich 1996 auf Ausbildungsstellen beworben habe, "teilte" ich mir die Stellenangebote mit durchschnittlich 30 Bewerbern. Man könnte so sagen, daß kein Schwein diesen Beruf lernen wollte, bzw. so gut wie niemand wußte, was das überhaupt ist. Fachleute waren zu damaligen Zeiten heiß begehrt, weil wenig vorhanden. Aber das wollte ich jetzt nicht näher ausführen.

Mein eigentliches Anliegen ist folgendes: Dadurch, daß ich noch im klassischen Druckbereich gelernt habe, bin ich dem Treu geblieben. Ich habe mich im Laufe der Jahre auf Drucktechnik "spezialisiert". Ich bin gestalterisch eine absolute Niete (man sagt mir auch typografischer Krüppel nach...) und bin ein kreatives Wrack. Eben deshalb fahre ich die technische Schiene. Ich bin in einer Druckerei mit etwa 100 Leuten tätig. Mein Bruttolohn liegt bei durchschnittlich 2400 Euro (35 Stundenwoche, 33 Tage Urlaub). Mal mehr, mal weniger - das liegt ganz daran, wieviele Spät- oder Nachtschichtstunden ich mache.

Dieser Verdienst ist ordentlich und sicherlich nicht der Durchschnitt. Ich will damit auch keinen Unmut oder Arroganz verbreiten sondern folgendes anfügen: Ich hatte vor längerer Zeit, ein Vorstellungsgespräch in einer "hippen" Werbeagentur. Ich wollte es einfach mal versuchen und fühlte mich in der Firma eine Zeit lang nicht sehr wohl, in der ich arbeitete. In dieser Agentur hätte ich als Reinzeichnerin eine offizielle 42 Stundenwoche gehabt, 24 Tage Urlaub (abgesehen davon hätte ich täglich 3 Stunden im Auto gesessen um hin und zurück zu kommen) und das ganze für 1300 Euro Brutto. Noch Fragen?

Ich höre im Zusammenhang mit dem Wort Mediengestalter immer nur Kreativität, Agenturen, Ausbeutung und Sklavenarbeit. Das ist eine ganz schlimme Entwicklung, für die ich die Leute verantwortlich mache, die dieses Berufsbild Mediengestalter fabriziert haben. Leider läßt sich diese Entwicklung nicht mehr rückgängig machen, aber ich bin der Überzeugung, daß sich die Wogen irgendwann glätten und der Markt sich bereinigt. Mein Anliegen ist aber auch: Man muß auch mal über den Tellerrand hinausschauen. (Kleiner Verweis auf diesen Thread: http://www.mediengestalter.info/thema5381-0.html). Man darf nicht an dem Traumjob festklammern, den man sich unter Mediengestalter vorstellt. Als ich eine Zeit arbeitslos war, habe ich mich als Buchbinderin beworben. Sicherlich einer der verpöntesten Jobs im Druckgewerbe. Die Entwicklungen sind katastrophal und es ist erschreckend, was einige Chefs für Gehaltsvorstellungen an ihre Mitarbeiter haben. Wie soll man denn von 1300 Euro brutto leben? Das funktioniert nicht mal auf dem tiefsten Land.

Man kann nur hoffen, daß die Zukunft bessere Zeiten bringt.

In diesem Sinne
Viele Grüße
MS
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Verfasst Di 05.10.2004 22:37
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Danke *Thumbs up!*

//
Ich habe mein Praktikum in einer Handbuchbinderei und
Rahmerei (sagt man das?) absolviert. War einer der nettesten
Arbeitszeiten meiner bisherigen Karriere...
 
aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
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Verfasst Di 05.10.2004 23:32
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@ ms




endlich mal jemand der die situation einschätzt wie sie ist. ich bin überhaupt nicht glücklich mit dem begriff "mediengestalter", weil´s eben wirklich nach hipper agentur und den ganzen tag nur espresse saufem und coole designs zimmern klingt. wenn man sich aber näher informiert entspricht das ganze eben meist eher dem reinzeichner, schriftsetzer oder programmierer und weniger dem gestalter. nicht umsonst studieren leute sowas jahrelang. und da eine normale mediengestalter-ausbildung im schnitt 2 - 3 jahre dauert und man dort versucht möglichst viele fachgebiete näher zu bringen muss irgendwas auf der strecke bleiben. und bei vielen sind eben die tiefgreifenden fachkenntnisse. a bissle photoshop, indesign und html können die meisten nach 3 jahren ausbildung. aber wenn´s richtig dick ins detail geht (farbmanagement, pdf-workflows, ordentliche bildbearbeitung, saubere programmierung von webanwendungen etc. pp.) müssen eben viele mit ihren kenntnissen passen.

sicher können manche auch ohne studium gut im gestalten sein - das wage ich gar nicht zu bezweifeln - aber die masse ist das sicherlich nicht. und ich zähle mich sicher auch nicht dazu - ich bin auch eher der technische mensch. man braucht sich ja eigentlich nur hier im board umschauen - es gibt eine handvoll leute die gestalterisch top sind - der rest ist durchschnitt.

wie du schon sagst - es muss eben nicht immer die hippe agentur sein. in ner druckerei oder nem verlag lässt sich oftmals viel mehr geld verdienen. hier kann man sich dann oftmals auch auf ein fachgebiet spezialisieren und somit für den betrieb wichtig werden um sich einen einigermaßen sicheren job zu sichern. man muss eben heutzutage fast schon in einem gebiet top sein um eben nicht durch jeden x-beliebigen mediengestalter ersetzt zu werden, der für 200 € weniger arbeitet.

und wenn´s bei mir mit dem mediengestalter irgendwann nicht mehr klappt such ich mir nen anderen job - wenn´s sein muss auch in einer ganz anderen branche - wäre ja nicht das erste mal.


Zuletzt bearbeitet von aUDIOfREAK am Di 05.10.2004 23:36, insgesamt 2-mal bearbeitet
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MS

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Alter: 44
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Mi 06.10.2004 01:01
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Danke für die Zustimmung!

Wie die Situation auf dem "Mediengestalterarbeitsmarkt" entstanden ist, ist ja allgemein bekannt und auch in diesem Forum schon viel diskutiert worden. Sei es zum einen die Wortschöpfung "Mediengestalter" (cooler, hipper Job etc. ...) und zum anderen die Arbeitsämter, die zu Hauf Arbeitslose aus allen Bereichen in die Umschulung gesteckt hat. Es war ja auch nicht sehr aufwendig eine Ausbildungsstätte zu gründen: Eine Hand voll Rechner, ein paar Programme und schwupps bilde ich MGs aus. Auch die Qualität vieler solcher Ausbildungen und Umschulungen ist allgemein bekannt. Da wird der gemeine MG als billige Arbeitskraft missbraucht. Ich selber habe eine besch... Ausbildung gemacht (meine Geschichte ist hier zu finden: http://www.forum-mediengestalter.de/cgi-bin/YaBB/YaBB.pl?board=betriebl_Situation&action=display&num=1051211293 ). Aber eben deswegen muß man sich ins Zeug legen. Ich muß mich spezialisieren; besser werden als viele andere; ein Gebiet auswählen, in dem es noch nicht überlaufen ist und ich muß über den Tellerrand hinausschauen.

Wie schon geschrieben, arbeite ich in einer Druckerei in der Vorstufe. Man hat mich dort aus einer anderen Druckerei abgeworben, weil ich flexibel bin (ich bin nicht nur auf einen Tätigkeitsbereich festgenagelt) und weil ich gewissenhaft arbeite. Ich habe in meinem Bekanntenkreis einen MG-Umschüler. Er hatte jetzt im Sommer die Prüfung und ist mit Pauken und Trompeten durchgerasselt. Anfang des Jahres hatte ich ein Gespräch mit ihm und er sagte wortwörtlich zu mir, daß Cyan rot ist und Magenta blau - und das sagte er aus voller Überzeugung. Hallo? Was soll man da erwarten? Ich will damit nicht sagen, daß "alle" Umschüler Nieten sind - mitnichten - aber es ist doch kein Wunder, daß dieser Beruf so "in den Dreck" gezogen wird. Dieser Vorwurf geht an die Umschulungsträger, die das schnelle Geld sahen und miserable Ausbildungen angeboten haben.

Ich bin vielleicht - wie soll ich sagen - ein gebranntes Kind. Meine Einstellung zu meinem Beruf ist da *mmmh - ich sag mal traditionell und konservativ. Ich steh total auf alles, was mit Gutenberg, Bleisatz, Drucken und der ganzen schwarzen Kunst zu tun hat. Und wenn ich eine Druckmaschine sehe, geht mir (mal ganz platt gesagt) total einer ab. Nicht zuletzt auch deswegen, weil meine bessere Hälfte Offsetdrucker ist und er mir seit vier Jahren allen erdenklichen Kram über Tonwertzuwachs, Farb-Wasser-Balance und Viskosität der Druckfarben etc. beibringt. Wir sind so bekloppt, daß wir schon ein kleines Vermögen in alte Handpressen und was da alles so zugehört investiert haben und somit ein kleines Druckmuseum zusammengestellt haben. Es ist nicht nur Beruf, es ist Berufung und Leidenschaft. Nichts desto trotz sind wir/bin ich absolut heiß auf modernste Technik. Mein Arbeitgeber gibt mir zum Glück die Chance, mit modernster Technik zu arbeiten. Dies ist ein außergewöhnlich innovativer Arbeitgeber, der viel testet und entwickelt. Ich habe mit Colormanagment, Belichtungskurven, PDF-Workflow und erweitertem Farbraum zu tun und möchte trotz meiner Liebe zur alten Technik dazulernen und nicht auf der Stelle treten. Ich fühle mich unglaublich wohl dort wo ich jetzt arbeite und weiß das zu schätzen. Dazu kommt noch ein ganz akzeptabler Verdienst. Deswegen propagiere ich ja auch immer wieder, daß man weiterkämpfen soll, wenn man es schwer hat. Wie gesagt, ich habe ja selber eine ganz miese Ausbildung hinter mir und habe schon für Hungerlöhne gearbeitet.

Also: Kämpfen, weiterbilden, nicht aufgeben und alle Möglichkeiten, die sich einem bieten nutzen!

Liebe Grüße
MS
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teapot

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Ort: Ingolstadt
Alter: 41
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Verfasst Mi 06.10.2004 07:46
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Saucer hat geschrieben:
2500 Euro brutto in nürnberg und südlich bis ingolstadt sollten normal sein.


Sag mir eine Firma in Ingolstadt die das Gehalt zahlt.
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aUDIOfREAK

Dabei seit: 04.04.2002
Ort: Ansbach
Alter: 44
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 06.10.2004 08:59
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@ms - du bist mir sympatisch - wenn jeder mg soviel motivation mitbringen würde wie du, sähe es bei den mediengestaltern auch ganz anders aus! und du hast so recht. wer in diesem beruf was erreichen will, der muss sich verdammt dahinter klemmen und neue techniken und verfahrensweisen ausprobieren und lernen. 3 jahre ausbildung reichen da bei weitem nicht aus!

ot: wiso können nicht mehr frauen so sein wie du? meine rollt nur immer mit den augen, wenn ich mitm laptop im wohnzimmer ankomm Lächel
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