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Thema: Gamut Mapping für Einsteiger vom 25.03.2013


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Farbe -> Gamut Mapping für Einsteiger
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d-sein
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Verfasst Mo 25.03.2013 12:38
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Gamut Mapping für Einsteiger

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Obwohl ich schon seit Jahren im grafischen Gewerbe tätig bin und auch bereits aktiv an einer CMS-Implementierung teilgenommen habe, tauchen immer wieder Unsicherheiten in Bezug auf korrektes Gamut Mapping auf. Vor allem, wenn man sein «Wissen» im WorldWideWeb erneuern möchte, findet man zu den unterschiedlichsten Fragen noch unterschiedlichere Antworten.

Primär stellen sich mir die Fragen in Bezug auf Farbdefinitionen in Brand Guidelines.

Folgende Situation: Zusammen mit einem Grafiker habe ich Farben für ein Logo definiert. Das heisst, das Logo ist zweifarbig Schwarz und Pantone. Da es sich dabei um ein helleres Grün handelt, weichen die Farbtöne von coated und uncoated extrem stark voneinander ab. Grundsätzlich hätten wir für die unterschiedlichen Papierklassen auch unterschiedliche Pantone-Farben definieren müssen. Da dies im Handling für «Laien» aber fehleranfällig ist und die Farbe auf gestrichenem Papier wohl primär nur in Kombination mit Bildern erscheinen wird, haben wir uns für gestrichene Papiere nur für eine CMYK-Definition entschieden.

1. Welches ist der effektivste Weg, CMYK-Farbwerte anhand einer Pantone-Nummer zu definieren? Den digital umgerechneten Werten traue ich schon lange nicht mehr. Ich definiere CMYK-Werte eigentlich immer mittels Farbbuch oder Pantone/CMYK-Fächer.

2. CMYK-Werte zu finden, ist noch kein grosses Problem. Für Web-Anwendungen muss ich vom Logo allerdings auch RGB-Werte definieren; und da fängt die Verwirrung an. Ich arbeitete hier immer im sRGB-Farbraum, um möglichst viele Endgeräte der Darstellung abdecken zu können. Einige Farben des CMYK-Farbraums können allerdings nicht im sRGB-Farbraum dargestellt werden. Sollte ich also vorher die CMYK-Werte in Adobe RGB konvertieren und erst danach in sRGB? Ist sRGB überhaupt die richtige Ausgangslage für Farbdefinitionen in Brand Guidelines? Wie kann ich das Problem umgehen, dass wenn ich im sRGB Farbwerte definiere (oder HEX-Werte), ein anderer Benutzer selbige Werte in seinem Photoshop mit aktiven Adobe RGB-Profil eingibt? Nach meinem Verständnis sollten da keine grossen Unterschiede entstehen, da sRGB in Adobe RGB «Platz» hat, aber die Unterschiede sind sehr markant. Oder anders gesagt, ich definiere Farbwerte in sRGB genau aus dem Grund, weil ich ungeachtet des aktiven RGB-Profils des Monitors eine möglichst identische Farbwidergabe gewährleisten möchte.

3. Auch Bilder fürs Web konvertiere ich stets in sRGB und hatte schon die Erfahrung, dass die Bilder nach der Einbindung in eine Website total übersättigt waren. Wenn ich dann das Ursprungsbild im Photoshop geöffnet hatte, daneben das Browser-Fenster mit der entsprechenden Website waren da enorme Unterschiede zwischen den Bildern. Rendering Intent hatte ich relativ Farbmetrisch eingestellt. Wäre hier perzeptiv die bessere Wahl?

4. Wenn ich Daten für den Druck aufbereite, konvertiere ich die entsprechenden RGB-Daten im Photoshop in unser CMYK-Profil (ja, wir haben ein auf unseren Prozess abgestimmtes CMYK-Profil, aber das ist eine andere Baustelle:-)) Wie gross sind die Unterschiede, wenn ich in meinem InDesign-Dokument mit RGB-Bildern arbeite (so auch nur eine Bilddatei ablegen muss, da wir zurzeit von einem Bild jeweils die RGB- sowie CMYK-Datei abspeichern) und diese bei der PDF-Ausgabe aus InDesign in CMYK konvertiere? Passiert da das Gleiche wie im Photoshop oder muss ich mit anderen Ergebnissen rechnen? Woher nimmt InDesign das Rendering Intent?

5. Kennt sich jemand mit der Farbdefinition über LAB-Werte aus? Die mathematische Definition einer Farbe scheint mir grundsätzlich der beste Weg, aber ist das heute überhaupt handlebar?

Ich bedanke mich schon jetzt für alle, die mein Thema gelesen habe und denen, die auch noch antworten.

Grüsse
Manuel
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Mialet

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Verfasst Mo 25.03.2013 15:26
Titel

Re: Gamut Mapping für Einsteiger

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d-sein hat geschrieben:
5. Kennt sich jemand mit der Farbdefinition über LAB-Werte aus? Die mathematische Definition einer Farbe scheint mir grundsätzlich der beste Weg, aber ist das heute überhaupt handlebar?
Ja, durchaus. Was etwas mit Vorsicht zu geniessen ist, sind die Werte der gängigen Pantone Lab-Bibliotheken, aber eben auch die Patonefächer, da die dort abgedruckten Anmutungen im normalen Offsetdruck nur zu erreichen sind, wenn man die Maschine total verbiegt.
Am verbindlichsten wäre die spektrale Abmusterung von angedruckten Pantonefarben, am besten auf den voraussichtlich verwendeten Papieren (streng nach PSO gedruckt).
Daraus werden absolut farbmetrisch die CMYK Entsprechungen für die Haus-CMYK Workflows bestimmt (gestrichen und ungestrichen, Laserdruck, Digitaldruck...), daneben, relativ farbmetrisch, diejenigen für RGB Arbeitsfarbräume und/oder sRGB.

Was die Problematik der Farbabweichungen im Internet angeht, hilft die Seite von Andreas Breitinger über die ersten Verständnisprobleme hinweg: http://foto.beitinger.de/browser_farbmanagement/index.html
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