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Jormai87
Threadersteller
Dabei seit: 11.03.2015
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Verfasst Mi 11.03.2015 21:02
Titel Rasterweite - Was hat die Bildauflösung für einen Sinn? |
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Hallo,
Ein paar Fakten die ich weiß
60er Raster = 60 l/ cm = 152 l/ inch = 152 Rasterzellen
Belichterauflösung 2540 dpi
Jede Rasterzelle besteht somit aus 16x16 Rasterelementen
Pro Rasterzelle 256 Farbabstufungen
Doch was hat jetzt meine eigentliche Bildauflösung überhaupt für eine Bedeutung?????
Ich weiß das man den Qualitätsfaktor 2 verwendet. Somit kommt man bei 152 l/ inch auf die optimale Bildauflösung von 300 dpi.
Doch wenn ich mit einem 60er Raster belichte werden doch immer nur 152 Rasterzellen belichtet?
Da werden doch die Hälfte meiner angelegten Pixel verschluckt?
Wie ist ein Text dann überhaupt scharf darstellbar im Druck?
Diese Frage beschäftigt mich jetzt schon den ganzen Tag und ich finde keine Lösung.
Danke für Hilfe
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qualidat
Dabei seit: 14.09.2006
Ort: Eichwalde bei Berlin
Alter: 63
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Verfasst Do 12.03.2015 08:50
Titel
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Informationstechnisch betrachtet ist der Rasterungsprozess eine Transformation von Bild-Informationen in eine andere Darstellungsform: Statt über die optische Dichte (quasi "vertikal") wird die Intensität der Farbgebung über die Flächendeckung (quasi "horizontal") ins Auge des Betrachters transportiert. Grund dafür ist ein technischer: Die meisten uns zur Verfügung stehenden Druckverfahren können eben nur drucken oder nicht drucken, beherrschen keine Tonwerte im eigentlichen Sinne.
Würde man eine einfache "Milchmädchenrechnung" aufmachen, benötigt man tatsächlich lediglich 1 Bildpixel (in CMYK) für die Erstellung jeweils eines Rasterpunktes im entsprechenden Farbauszug, aber ...
a) Das ist im digitalen Zeitalter mit viel Rechnerei verbunden, die aus Gründen der Optimierung nur mit ganzen Zahlen schnell genug funktioniert(e). Dabei gibt es Rundungsfehler und andere Ungenauigkeiten, die nur dann klein genug bleiben um nicht sichtbar zu werden, wenn man Eingangsseitig ein gewisses "Überangebot" an Information in diesen Prozess gibt.
b) Aufgrund der erforderlichen Winkelung der generierten Raster (zur Vermeidung von Moiré), stehen die Bildpixel häufig nicht genau an der Stelle, wo man einen entsprechenden Rasterpunkt benötigt. Ist die geometrische Dichte der Bildpixel höher als die der Rasterpunkte, erhöht sich die "Trefferrate" und die Verschiebung fällt am Ende weniger auf.
c) desweiteren sind hochoptimierte Rasteralgorithmen heute druchaus in der Lage auch "angeschnittene" Rasterpunkte zu produzieren, um die Darstellung von Kanten optisch zu verbessern - auch hier wird mehr Information benötigt, als 1 Bildpixel per Rasterpunkt.
Alles Gründe, mehr Infos in den Prozess zu geben, als die am Ende erzeugte Anzahl von Rasterpunkten zunächst vermuten lässt.
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gjet
Dabei seit: 09.10.2008
Ort: Graz, Österreich
Alter: 39
Geschlecht:
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Verfasst Do 12.03.2015 10:29
Titel
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Ich wage es fast nicht dem bereits Gesagten etwas hinzuzufügen - danke für die tolle detaillierte Erklärung qualidat!
Mich erinnert das ganze - vor allem der Faktor 2 an :
Nyquist-Shannon-Abtasttheorem
Dort geht es darum, dass man eine mindestens 2mal so hohe Abtastrate braucht, als das spätere Ergebnis dann haben soll. Einfach um zu verhindern, dass zwischen den beiden abgetasteten Werten Information verloren geht. Den umgekehrten Weg haben wir beim Druckpunkte rastern. Wir brauchen eine "Überinformation" von Daten damit wir dann ein gutes Ergebnis bekommen.
(Könnte aber alles auch kompletter Blödsinn sein - bin auf Meinungen gespannt)
(edit: Tippfehler)
Lg
Markus
Zuletzt bearbeitet von gjet am Do 12.03.2015 10:30, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
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Verfasst Do 12.03.2015 15:00
Titel Re: Rasterweite - Was hat die Bildauflösung für einen Sinn? |
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Jormai87 hat geschrieben: |
60er Raster = 60 l/ cm = 152 l/ inch = 152 Rasterzellen
Belichterauflösung 2540 dpi
Jede Rasterzelle besteht somit aus 16x16 Rasterelementen
Pro Rasterzelle 256 Farbabstufungen
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Die Belichterauflösung für 60er Raster beträgt idR. 2400dpi. Dabei würde sich wie du schreibst ein Rasterpunkt aus 16 auf 16 Belichterdots aufbauen.
Bei 300ppi an Bilddaten kann man aber mit einer Auflösung von 8 auf 8 Belichterdots Viertelrasterpunkte getrennt ansteuern, was sowohl optisch als auch Farblich eine deutliche Verbesserung darstellt. Somit kann ein Rasterpunkt in der oberen linken Ecke auf Null Prozent definiert werden, in der rechten Unteren auf Vollton und die beiden übrigen Quadranten können eine von 64 Abstufungen annehmen, um die Tonwertstufe des Dortigen Bildpixels möglichst genau zu reproduzieren. Für diese einzelnen Rasterviertel ist die Farbauflösung dann zwar nur 6 statt 8 Bit, aber dass ist immer noch besser als einen Rasterpunkt global mit 256 Stufen zu rippen, der aber nur ein Viertel des Detailreichtums reproduziert.
Langer Rede kurzer Sinn, die zusätzlichen Pixel sind keine Verschwendung, sonder gelangen trotz ihrer nominellen Übergenauigkeit im sichtbaren Ergebnis.
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JohnnyCage
Gesperrt
Dabei seit: 11.12.2012
Ort: -
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Verfasst Do 12.03.2015 15:37
Titel
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Was stimmt denn von all den Dingen jetzt?
Die Rundungsfehler, die Winkelung, das Abtasttheorem, die Viertelrasterpunkte?
Alles gleichzeitig kann es nicht sein. Brauche ich das Mehr an Pixel für das eine auf habe ich sie für das andere nicht mehr.
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
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Verfasst Do 12.03.2015 23:32
Titel
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JohnnyCage hat geschrieben: | Was stimmt denn von all den Dingen jetzt?
Die Rundungsfehler, die Winkelung, das Abtasttheorem, die Viertelrasterpunkte?
Alles gleichzeitig kann es nicht sein. Brauche ich das Mehr an Pixel für das eine auf habe ich sie für das andere nicht mehr. |
Das Abtasttheorem bezoeht sich auf die Abtastung, sprich den Scan. Bei ihm wird aus diesem Grunde mit der doppelten Auflösung der zu erwartenden Ausgabeauflösung abgetastet um eben ausreichende Informationen zu erhalten.
Die Viertelrasterpunkte (das ist eh nur Virtuell, da durch die Winkelungen die Abstände der einzelnen Rasterpunkte ja eh nicht dem nominellen Wert entsprechen), werden von aktuellen RIPs mit ordentlichen Rasteralgorithmen durchweg angesteuert. Da versagt m.W. nur Photoshop mit seinem Rastereffekt.
Abtasttheorem und Rundungsfehler sind, stark pauschalisiert, das gleiche. Das Theorem besagt, das erst bei doppelt so hoher Abtastauflösung wie die Auflösung der Vorlage, signifikante Rundungsfehler nicht mehr auftreten können. Weitere Erhöhung aber keinen weitere Genauigkeit bringt.
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Benutzer 71729
Account gelöscht
Ort: -
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Verfasst Sa 14.03.2015 22:25
Titel
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den Rastereffekt von Photoshop halte ich eh für einen schlechten Witz ... ist sehr schwer zu steuern
Wenn ich was farbiges mit PS rastern will trenne ich die Kanäle und raster jeden einzelnen über die Bitmap-Rasterfunktion und bau das Bild dann wieder zusammen. Das ist zwar auch ein sehr ursprüngliches Raster, was da erzeugt wird, aber deutlich besser zu steuern als dieser Rastereffekt.
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