[Astro]

[Nimroy]

Aber du beteiligst dich doch an dieser Diskussion. Dann musst du doch mindestens ne Meinung dazu haben.

Und nur damit du mich nicht falsch verstehst: Die Fragen habe ich nicht gestellt, um dich irgendwie vorzuführen! Es ging mir viel mehr darum a) eine Meinung zu hören und b) den Schwarz-weiß-Sehern die Komplexität der Diskussion vor Augen zu führen.

[Astro]

So hab ich das auch nicht verstanden, Nimroy.

Meine Meinung habe ich eigentlich gesagt. Natürlich gibt es Menschen, die das System ausnutzen, die Schmarotzer. Aber die wird es immer geben, denn es gibt kein perfektes System, es sei denn, wir schaffen es ganz ab. Ab das ist ja nicht im Sinn der Sache. Ich bin der Meinung, dass die Anzahl der Nutznießer weit überschätzt wird. Sei es nun durch eigene Erfahrungen, oder durch die negative "Propaganda", die es nun mal gibt.
Ich war selbst mal für eine Weile HartzIV-Empfänger und ich weiß, wie frustrierend es sein kann, nicht weiter zu kommen aus Mangel an Mitteln. Und ich weiß, wie es ist, wenn einem das Geld unverschuldet gestrichen wird und das Amt nicht reagiert, weil die Unterlagen "verschollen" sind. Fast ein Jahr ohne jegliche Einkünfte und Krankenversicherung zu leben ist kein Zuckerschlecken, schon nervlich nicht.
Ich hatte auch schon Großfamilien als Nachbarn, die sich einmal im Monat gewaschen haben und von der Stütze lebten. Wobei man bei diesen trotzdem sagen muss, dass er etwas durch Zeitungsaustragen dazu verdiente und die Kinder sich bemühten eine Lehre zu bekommen. An akuter Faulheit kann bei dieser Misere wohl nicht gelegen haben. Viele sind mit ihrem Leben schlicht überfordert oder kennen nichts anderes von ihren Eltern. So ist mancher schlicht das Opfer seiner Vergangenheit und bräuchte eher eine Art "Lebenslehrgang".
Das System, wie es jetzt ist, ist eine reine Geldauszahlungsmaschinerie. Die ganzen Förderprogramme verlaufen im Sande oder sind hoffnungslos veraltet. Es muss etwas her, dass die Menschen individueller fördert. Ich weiß nicht, ob das am Ende mehr kostet, als die industrielle Abfertigung der Arbeitlosen im Moment, oder ob sich das am Ende rechnet. Ich bin, wie gesagt, kein Ökonom.
Und wie schon gesagt, muss auch das Bildungssystem reformiert werden. Wenn ich sehe, dass es durch die Dächer der Schulen regnet, während man anderswo Paläste aus Glas und Stahl hoch zieht, ist sogar mir als Laien klar, dass da irgendwas nicht stimmen kann.

Deutschland fehlen aktuell qualifizierte Fachkräfte. Das ist ein Ergebnis des Ausbildungsdefizits in den 90er Jahren. Ich habe schon damals vorhergesagt, dass dieser Zustand eintreten wird. Deutschland ist selbst Schuld an seinem Zustand. Und Deutschland, das sind die Lenker und Denker im Bundestag und in den Konzernzentralen. Nicht der Pöbel der Straße, auch wenn die staatliche verordnete Propaganda uns das mit der "Du bist Deutschland"-Kampagne einzureden versuchte.

Insgesamt ist die Diskussion für die meisten hier viel zu komplex. Da klammere ich mich nicht bei aus.