[BiBaButzemann]

Guten Morgen,

ich habe nebenberuflich vor ca 3 Jahren im Auftrag eines Lebensmittelherstellers ein neues Gestaltungskonzept für Verpackungen entwickelt. Dabei handelte es sich grob genommen um ein Lizenzprodukt, da an mehreren Stellen Produktbilder der lizenzgebenenden Brand eingebaut wurden. Das gesamte Designkonzept war aber komplett eigenständig, enthielt viele eigens gestaltete Icons, Texturen und Logos und beruhte nicht auf einem vom Lizenzgeber vorgegebenen Styleguide.

Nach mehr als einem Jahr Funkstillle (ich ging davon aus, dass das Projekt nicht weitergeführt wird), habe ich nun auf der Website entdeckt, dass die bestehenden Verpackungen angepasst wurden UND das Konzept auf mehrere andere neue Sorten adaptiert wurde.

Ich habe dazu nie mein Einverständnis gegegeben und wurde auch nie dazu angefragt. Die offenen Daten habe ich aufgrund mehrerer Komplikationen beim Druck damals einmal an die Druckerei gegeben, diese muss sich der Hersteller hinter meinem Rücken besorgt haben. Zwar gab es nie einen Vertrag aber letztendlich wäre das nach meinem Verständnis trotzdem eine Urheberrechtsverletzung.

Was kann ich tun, habt ihr Empfehlungen für Beratungsstellen? Rechtsschutzversicherung habe ich leider nicht und erwarte gerade mein erstes Kind, da muss ich dementsprechend auf meine Investitionen schauen

[Mac]

Ärgerliche Sache.

Erst mal den Dialog mit dem Kunden suchen.
Wenn der sich stur stellt, kommt es darauf an, was in deinem angebot/Auftragsbestätigung/AGB steht.
Das kann dir nur ein RA erschöpfend auseinander dividieren.

[Doradus]

Ja, sehr schade das Ganze. Generell würde ich auch die Rolle der Druckerei bei dieser Sache näher in Augenschein nehmen. Wäre spannend zu erfahren, was die denn bewogen hat, die Daten herauszugeben. Grundsätzlich ist Ideenklau in Deutschland leider nicht strafbar. Es wäre ja auch denkbar, dass der Lebensmittelhersteller mehrere Ideen von verschiedenen Designern eingesammelt hatte und mit seinem Personal, dass Beste davon „nachgebaut“ hat. Was völlig legitim ist.
Wurden die (deine) Daten im Original übernommen, muss man das auch erstmal nachweisen können. Hat der Auftraggeber ein wenig was dran verändert, könnte die Ausgangslage schon eine andere sein.

Sollte sich das alles so 1 zu 1 zugetragen haben, ist natürlich hier ein Anwalt ratsam. Der kostet aber auch sein Geld und ob sich das am Ende lohnt, sei mal dahingestellt. Spontan würde ich sagen, ist hier schon von einer UHR-Verletzung auszugehen. Wenn überhaupt, ist hier aber mit einer geringen Entschädigung zu rechnen, vielleicht in Form eines Vergleichs.

Solche Sachen würde ich allerdings nicht in diesem - seit Jahren schon - toten Forum zur Diskussion stellen. Juraforum wäre da z.B. besser. Da ist deutlich mehr Bewegung und Sachverstand drin.

Hoffe du kannst mit einem Anwalt was erreichen.
Viel Glück