[Fintan90]

Guten Tag;

folgende Situation in Kurzform:

Studium beginnt in Kürze, womit mein Arbeitsvertrag endet. Arbeitgeber will Plakatvorlagen etc. die ich erstellt habe für sich wiederholende Veranstaltungen nach meinem Weggang weiter benutzen.

Die Anstellung war im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres (vorher Ausbildung zum Mediengestalter). Der Arbeitgeber ist ein Schwein, die Bezahlung hätte lächerlicher kaum sein können (nichtmal 1€ pro Stunde) und ich will nicht, dass meine Designarbeiten nach meinem Weggang noch weiter in Verwendung bleiben.

Habe ich eine Möglichkeit die Weiternutzung zu verhindern?

Ich fühle mich in dieser Klitsche ohnehin ausgebeutet und der Gedanke, dass ich für ein Gehalt, für das mich Kinder aus Nordkoreanischen Fabriken auslachen würden, Erzeugnisse liefere, die dort dann in den nächsten Jahren die Anstellungen eines festen Vollzeit-Gestalters unnötig machen, lässt mir sauer aufstoßen. (Zumal ich teilweise angewiesen(!) wurde Bildmaterial einzuarbeiten das lizenzrechtlich nicht einwandfrei ist [trotz deutlichem Hinweis meinerseits auf den Lizenzverstoß] - und natürlich nicht will, dass da in ein paar Jahren nochmal eine entsprechende Anzeige kommt.)

Am liebsten wäre mir, wenn die Lage so wäre, dass das Produkt, dass ich für Veranstaltung XY im Jahr 2010 erstellt habe, nicht ohne mein Einverständnis vom ehemaligen Arbeitgeber inhaltlich so abgeändert werden darf, dass es für Veranstaltung XY im Jahr 2011 verwendbar wird.

Leider habe ich keine Ahnung wie Umfangreich die Rechte an meinen Designprodukten sind, die automatisch auf den Arbeitgeber über gehen, da ich sie auf Auftrag innerhalb der Arbeitszeit angefertigt habe.

Darf er die weiter nutzen nach meinem Weggang? Ich fürchte ja.
Darf er sie verändern und inhaltlich anpassen? Hoffentlich nicht ohne meine Zustimmung.

Vielen Dank für eure Hilfe..

Grüße,
Fin

[Nimroy]

jupp, darf er. faktisch seh ich da für dich keine chance.

und was das bildmaterial angeht: da schützt dich dein angestellten-status gewissermaßen, denn als gechäftsführer kann er die aussenhaftung nicht so einfach weiterreichen. hast du da irgendwas schriftliches zu?

[SL-Design]

[deliciious]

ich denke sogar, dass DU deinen arbeitgeber anschwärzen könntest bzgl. fehlender Bildlizenzen, ohne, dass DU dafür haftbar gemacht werden kannst. Du hast deinen Arbeitgeber ja deutlich darauf hingewiesen, dass er sich die Lizenzen sichern muss. Wenn er es (ohne dein Wissen) doch nicht gemacht hat, kannst du ja nichts dafür. Du kannst ja nicht einfach an sein Kapital ran und wider Willen die Lizenzen kaufen..

ich würde – so arschig es auch ist und wenn das Backup-Prinzip es in eurer Firma überhaupt möglich macht - vl. auch den Weg gehen, und ein, zwei wichtige Dateien versehentlich löschen.. alles zu löschen wäre zu auffällig haha

[Benutzer 62312]

alternativ kannst du einfach deinen frust herunter schlucken, den betrieb sich selbst überlassen und deine eigene zukunft planen. wenn du auf ne schlammschlacht bock hast, dann lass dich nicht aufhalten. bedenke nur, das er vlt auch was gegen dich in der hand hat oder du etwas nicht hinreichend beweisen kannst. wir kennen hier alle die hintergründe nicht und hören nur deine version. und arbeitsunterlagen löschen ist ne super idee

du solltest deine energien aber lieber sinnvoller nutzen. zb in deinem studium.

[deliciious]

[Kipperlenny]

[Fintan90]

Ich bin in einer Kultureinrichtung die sehr statisch jedes Jahr die gleichen Veranstaltungen fabriziert. Das meine Gestaltungen für die nächsten Jahre konsequent weiter verwendet werden und das anpassen der Daten nebenbei vom stellvertretendem Chef gemacht wird wurde mir so bereits gesagt. Dass das keine elegante Variante ist ist klar, aber das hier ist halt eine Hinterhofklitsche. Da kann man keine Großstadtmaßstäbe anlegen oder das mit einem vernünftigen Unternehmen vergleichen. Das ganze (über-)lebt so vor sich hin.

Normalerweise hätte ich damit auch kein Problem, wenn das Betriebsklima und die Arbeitsbedingungen nicht so furchtbare wären. So kindisch das klingen mag, aber unter diesen Rahmenbedingunen "gönne" ich denen das einfach nicht. Nicht für die paar Kröten und nicht aus reiner Gutherzigkeit.

Daten abhanden kommen lassen möchte ich nicht. Auf eine Schlammschlacht habe ich nämlich eben keine Lust. Wenn ich rechtlich die Möglichkeit gehabt hätte die Weiternutzung zu unterbinden, hätte ich ein entsprechendes Schreiben an meinem letzten Tag eingereicht und das wärs für mich gewesen. Da das anscheinend nicht geht, nunja, hab ich wohl Pech gehabt.

Was das mit den Lizenzen angeht - damit würde ich zwar sicherlich durchkommen, aber auch das klingt mir zu zeitaufwendig. Hauptsache für mich ist, dass ich daraus keine negativen Spätfolgen erlebe.

Vielen Danke für die Reaktionen so weit.

Grüße,
Fin