[Jens Hesse]

Hallo zusammen,

in Indesign (in meinem Fall Verison "CC") beobachte ich folgendes "Verhalten", das mir merkwürdig erscheint. Vielleicht kann mir jemand sagen, ob dahinter eine Logik steht, das so gedacht ist, geändert werden kann, es ein Bug ist usw.:

1) Neues Dokument als Doppelseite (z. B. A4 hochkant)

2) Auf der standardmäßigen "A-Musterseite" lege ich auf jeder der beiden Seiten z. B. zwei Rechteckrahmen an, um diese auf den einzelnen Seiten dann mit Bildern zu füllen.

3) Anlegen eines farbigen Hintergrund-Rechtecks (mit dem Rechteck-Werkzeug), das sich über beide Seiten erstreckt (als eine einzelne Form).

So verfahren, können auf den einzelnen dann auf Basis dieser Musterseite angelegten Seiten nur die (Platzhalter-)Rechteckrahmen auf der jeweils linken Seite mit Bildern gefüllt werden. Diejenigen auf den rechten Seiten werden nicht (ich sage mal) "erkannt", sondern die Bilder dann einfach in die linken oberen Ecken der linken Seiten platziert.

Workaround: Das Hintergrundelement (hier: farbiges Rechteck) mittig teilen und aufgeteilt auf beiden Seiten der Musterseite platzieren. Dann geht's mit den Muster-Rechteckrahmen. Aber warum nicht auch mit einem durchgängien Hintergrund-Objekt?

Vielen Dank für Eure etwaigen Hinweise für mein Verständnis.

MfG

Jens Hesse

[Frank Münschke]

Arbeite mit Ebenen ... Solche (Hintergrund-)Elemente gehören auf eine Hintergrund-Ebene ... genauso wie die Paginierung auf eine eigene Ebene gehört, die dann vor allen anderen Ebenen liegt, damit diese zu sehen ist.
Die Hintergrundebene (auch die Pagina-Ebene) würde ich zusätzlich gegen Bearbeitung sperren ...
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Aus arbeitstechnischen Gründen würde ich aber trotzdem immer mit geteilten Hintergrundflächen arbeiten. Nur so ist immer gewährleistet, dass die Nebenseite (auch wenn diese keinen oder einen anderen Hintergrund hat) nicht von dem Hintergrund "gestört" wird ...

[Typografit]

Elemente, die sich über mehrere Seiten eines Druckbogens auf der Musterseite erstrecken, teile ich immer auf die Seiten auf, egal ob Farbe, Foto oder Grafik. Alles andere birgt Unsicherheiten.
Dann würde ich, wie Frank mit Ebenen arbeiten. Sogar sehr vielen.
Zudem würde ich auch eine Hierarchie von Musterseiten für die verschiedenen Verwendungszwecke anlegen. Wichtig ist dabei, dass auf den Arbeitsseiten nichts von den Musterseitenobjekten übergangen wird. Auf die Musterseiten gehört nichts an Inhalten, keine Rahmen für Bilder, keine Platzhalter für Texte (außer ab CS6 die primären Textrahmen). Es muss strikt zwischen Inhalt, das ist alles was auf die Seite kommt, und Orientierung, alles was auf die Musterseite kommt, getrennt werden. Der Hintergrund ist der: Beim Export nach PDF, ePUB und HTML werden Objekte auf den Seiten dem Inhalt zugerechnet, Objekte der Musterseite nur der Dekoration. Das ist wichtig, wenn man PDFs für Sehbehinderte aufbereitet, Objekte der Seiten, das sind die Inhalte aber auch übergangene Objekte, werden vorgelesen, Objekte der Musterseite nicht. Beim ePUB-Export werden Objekte der Musterseite ignoriert, deshalb darf dort nichts inhaltliches rein, Objekte der Seiten werden eingeschlossen, also da dürfen keine Orientierungselemente rein, die dann eh nicht mehr stimmen würden. HTML und ePUB verhalten sich gleich.

[Jens Hesse]

Hallo und herzlichen Dank für die Antworten!

Tatsächlich. Mit dem Rechteck in einer Hintergrund-Ebene funktioniert es. Danke für den Tipp.

Dass ich hier lieber mit einem durchgängigen Rechteck arbeiten möchte liegt am Verhalten unseres Druckers (XEROX Workcentre 7830). Dessen Broschürendruck-Funktion kann das dann innen wirklich randlos durchdrucken, während er bei geteiltem (m. E. selbst bei leicht überlappendem) Layout irgendwie doch 1px weißen vertikalen Trennstrich reinbringt. (Müsste ich vielleicht nochmal und ausgiebiger testen.)

@ Typografit: Dank auch für die allgemeinen Hinweise. Die meisten davon befolge ich auch regelmäßig. In diesem Fall geht es aber um die Erstellung von Exposés, ohne dass diese für Sehbehinderte gedacht/geeignet wären oder nach HTML oder ePUB exportiert werden sollen.
Vielmehr sollen auf vielen Arbeitsseiten Fotos an der immer gleichen Stelle eingefügt werden (mit aktivierter "Rahmen proportional füllen" Rahmeneinpassungsoption). Und da ist es praktisch, sich einfach im auf dem anderen Monitor geöffneten Explorer alle Bilder auf einmal zu greifen und dann eins nach dem anderen sehr hübhsch flott zu platzieren. Das geht dann auf der Arbeitsseite je Bild mit nur einem einzigen Klick. Würde ich auf die Bilder-Rahmen auf der Musterseite verzichten, müsste ich bei der Platzierung dann m. W. einigen Mehraufwand treiben.

Viele Grüße

Jens