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Thema: Totschlagargument Berufseinsteiger/Berufserfahrung vom 05.10.2010

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Weeny

Dabei seit: 28.12.2009
Ort: Hamburg
Alter: -
Geschlecht: -

Verfasst Di 05.10.2010 23:34
Titel

bacon hat geschrieben:

Will sagen: Man muss sich wirklich nicht verarschen lassen; dass man allerdings als Berufsanfänger pauschal weniger verdient (im wahrsten Sinn) als jemand, der bereits einen gewissen Erfahrungsschatz sammeln konnte, ist auch wiederum gerechtfertigt. Daher generell und nach Möglichkeit Finger weg von Angeboten ala "Arbeit' erstmal 'n Jahr für'n Heiermann, danach sprechen wir nochmal". Seriöse Arbeitgeber erkennen Potential und sind aus eigenem Interesse auch bereit, dieses motivativ (also pekuniär) zu fördern.

Eben. Und seriöse Arbeitsverträge enthalten auch eine Gehaltsanhhebung nach der Probezeit.

Wirklich schlimm finde ich die Masche, Leute 6 Monate für umsonst ein Praktikum machen zu lassen. Auch wenn die noch so unerfahren sind und man ihnen vermeintlich jeden Handgriff zeigen muß gebietet es der Anstand ihnen ein Anerkennungs-Gehalt zu zahlen. Schließlich stehen sie auch stundenlang am Schneidetisch, checken alle Bildagenturen dieser Welt, scannen den ganzen Tag Clippings ein und bringen auch noch das Altpapier weg. Und das sollte verdammt nochmal bezahlt werden.

Typo87
Threadersteller

Dabei seit: 16.07.2007
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich

Verfasst Di 05.10.2010 23:36 Titel

Danke Bacon, schön das du nachvollziehen konntest was ich meinte Okay, die Begründung mit den "Auf Kundenwünschen reagieren" o.ä hat tatsächlich sicherlich mit Erfahrung zutun und dem stimme ich auch zu. Ich finds eben nur schade wenn ich z.b versuche mich jeden Tag weiterzubilden. Versuche meine Fähigkeiten immer weiter auszubauen aber zu spüren das es eigentlich letzten endes garnicht gebilligt wird. Das es einfach eh nichts bringt (finanziel) Dann kann ich es auch sein lassen und einfach Job nach Berufsbeschreibung machen. Das was ich laut Berufsbeschreibung leisten muss, und das wars.

type1

Dabei seit: 19.11.2004
Ort: -
Alter: 44
Geschlecht: Männlich

Verfasst Di 05.10.2010 23:36
Titel

bacon hat geschrieben:

Man muss sich wirklich nicht verarschen lassen

Das bitte dick unterstreichen!

bacon

Dabei seit: 24.10.2007
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: -

Verfasst Di 05.10.2010 23:53
Titel

Zitat:

Dann kann ich es auch sein lassen und einfach Job nach Berufsbeschreibung machen.

Das was ich laut Berufsbeschreibung leisten muss, und das wars.

Der Vorteil der "Jugend" ist ja auch die Flexibilität. Wenn Du unzufrieden bist, such' Dir was neues. Ich hab' damit immer gute Erfahrungen gemacht bisher. Der finanzielle Aufstieg findet statistisch gesehen eher beim Arbeitsplatzwechsel statt, weniger "inhouse".

Ein gutes Selbstbewusstsein - bspw. eine Überzeugtheit bzw. gute Selbsteinschätzung seiner eigenen Fähigkeiten - ist dabei immer von Vorteil; Abgehobenheit ("Ich bin euer supergenialer neuer Designer") eher unangebracht. Ich denk' mal, ein wenig Demut auf beiden Seiten - AG und AN - ist immer die beste Grundvoraussetzung.

Benutzer 62312
Account gelöscht

Ort: -

Verfasst Mi 06.10.2010 10:11
Titel

Typo87 hat geschrieben:

Ich finds eben nur schade wenn ich z.b versuche mich jeden Tag weiterzubilden. Versuche meine Fähigkeiten
immer weiter auszubauen aber zu spüren das es eigentlich letzten endes garnicht gebilligt wird. Das es einfach
eh nichts bringt (finanziel)

Dann kann ich es auch sein lassen und einfach Job nach Berufsbeschreibung machen.
dafür kommt man nicht in die hölle! *zwinker*

Das was ich laut Berufsbeschreibung leisten muss, und das wars.

manche mgs neigen auch dazu ihre weiterbildung komplett zu übertreiben. natürlich ist weiterbildung gut und sinnvoll, aber der job ist nicht alles und es gibt andere dinge die ebenso wichtig sind. die schein aber meist keiner so richtig lernen zu wollen. auch wenn du genial bist - aber nicht verhandeln kannst - bekommst du nur das was der ag dir bietet. fachliche kompetenz ist nicht immer alles. die ersten 3 jahre sind vlt auch schwerer und man ist noch ungeduldig, man glaubt schnell "ich bin noch nicht da, wo ich sein sollte..." war bei mir zumindest so.

als berufsanfänger passieren dir auch noch der ein oder andere fehler. aus unwissenheit, unerfahrenheit oder sonst was. ein anderes muss immer noch einmal kontrollieren und das ein oder andere noch intensiver erklären. so ganz aushebeln kann man dieses totschlagargument also nicht.

Weeny

Dabei seit: 28.12.2009
Ort: Hamburg
Alter: -
Geschlecht: -

Verfasst Mi 06.10.2010 10:43
Titel

Typo87 hat geschrieben:

Du hast es immer noch nicht begriffen....es geht auch bei der Weiterbildung nicht nur ums Bücher lesen. Viele Sachen lernt man erst durch den Austausch mit Kollegen.

Zitat:

Dann kann ich es auch sein lassen und einfach Job nach Berufsbeschreibung machen.

Das was ich laut Berufsbeschreibung leisten muss, und das wars.

Wenn Du meinst, dass Du dann glücklicher wirst...
Und wenn Du Dich nicht anerkannt fühlst wechsel den Arbeitgeber. Sollte man sowieso nach den ersten Jahren tun.

designzicke

Dabei seit: 11.01.2006
Ort: Monaco di Baviera
Alter: 50
Geschlecht: Weiblich

Verfasst Mi 06.10.2010 11:00
Titel

Typo87 hat geschrieben:

Dann kann ich es auch sein lassen und einfach Job nach Berufsbeschreibung machen.

Ja, das ist ja auch eben Sinn und Zweck einer Stellenausschreibenungen mit den gewünschten Anforderungen den geeigneten Mitarbeiter zu finden... * Keine Ahnung... *

Ich sehe überhaupt nichts schlimmes daran einen Job nach Berufsbeschreibung zu machen.

Und wieso sollte eine Firma dann einen Superhelden mit Superheldenqualitäten einstellen und ihm dafür ein Superheldgehalt zahlen, wenn dies nicht gebraucht wird... * Keine Ahnung... *

Dann ist man eben "überqualifiziert" und sucht sich einen Job dessen Anforderungen, dem was man kann entspricht.

Wenn ich einen Mediengestalter suche, dann braucht sich eben auch kein Art Director zu bewerben mit der Argumentation dass er mehr drauf hätte als der Mediengestalter, so ist das eben...

Zuletzt bearbeitet von designzicke am Mi 06.10.2010 11:02, insgesamt 2-mal bearbeitet

accessoire

Dabei seit: 05.02.2007
Ort: -
Alter: 34
Geschlecht: Männlich

Verfasst Mi 06.10.2010 12:08
Titel

Weeny hat geschrieben:

Typo87 hat geschrieben:

Wenn aber ein junger, frischer was auch immer, ein absoluter Medienfreak ist, und nur am lesen, machen und tun ist..

Darum gehts aber bei Berufserfahrung nicht. Sondern u.a. darum, wie man sich in bestimmten Situationen verhält, Souveränität Kollegen und Kunden gegenüber, schnelle und machbare Problemlösungen anbieten, abschätzen können, welche Vorgehensweise bei Sonderwünschen oder Problemen angebracht ist, eigenständiges Arbeiten....Das alles kannst Du nicht aus Büchern oder Tutorials lernen.

Ich kanns jetzt mal aus meiner Sicht der Dinge erzählen. Ich kann Typo87's Argument - oder wie auch immer man es nennen mag - nachvollziehen. In meiner letzten Agentur in der ich auch meine Ausbildung gemacht habe, da war der berufserfahrene Gutverdiener so ziemlich das Inkompetenteste was mir bisher begegnet ist in der Branche. Bei Problemen hat nicht er diese gelöst, sondern ich. Mit 90% aller Aufgaben war er überfordert und hat sie auf mich abgeschoben. Arbeitsaufwand oder Vorgehensweisen konnte er ebenfalls nicht abschätzen, da er ja keinen Plan von irgendwas hatte. Ich arbeite zwar nicht mehr in dem Betrieb, mein anderer Azubikollege jedoch schon - das für 1400€ Brutto. Ja, er hätte es ablehnen können/sollen. Dennoch ist das viel zu wenig im Vergleich zum "Berufserfahrenen", der ca 2200€ kriegt, obwohl er rein garnix kann. Natürlich ist das nicht die Regel, aber aus Gesprächen mit Mitschülern ist mir immer wieder aufgefallen, wie viele ältere Kollegen es gibt, die kaum was drauf haben, sich nicht weiterbilden und dennoch extrem viel verdienen. Das Forum beweist, dass es auch bei den "älteren" Herren ganz anders aussehen kann und sie mit zur Elite gehören - ich will also nicht alle über einen Kamm scheren * Ja, ja, ja... *

!

Zuletzt bearbeitet von accessoire am Mi 06.10.2010 12:09, insgesamt 1-mal bearbeitet

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