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Thema: Farbwerte der Haut eines durchschnittlichen Mitteleuropäers vom 04.04.2008


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Allgemeines - Print -> Farbwerte der Haut eines durchschnittlichen Mitteleuropäers
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Foltl
Threadersteller

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Verfasst Fr 04.04.2008 10:19
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Farbwerte der Haut eines durchschnittlichen Mitteleuropäers

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Grüß euch!

Ich bin seit längerem im Zwiespalt mit meinen Arbeitskollegen wegen der Fotobearbeitung hinsichtlich der korrekten Farbwiedergabe der menschlichen Haut.
Wir sind beide Zeitungs-Grafiker und verwenden das Fogra-Farbprofil ISO Newspaper.

Meine Durchschnittswerte: so gut wie kein C, 25-35% M, 35-45% Y, max. 15% K
Ich weiß diese Angaben variieren von Motiv zu Motiv - ich achte aber stets darauf in Hauttönen immer mehr Yellow als Magenta zu verwenden (= schön gesund und Sonnengebräunt).
Mein Gegenpol sieht das nicht so, ist der Meinung dass in die Haut wesentlich mehr Magenta als Yellow gehört - was meinem Befinden nach aber so aussieht als hätte die Person einen Hautausschlag oder schämt sich grad so richtig.

Gibt es hierfür Standarts oder richtet sich die Bearbeitung einzig und allein nach dem subjektiven Empfinden des Grafikers?


Ich danke euch für eure Antworten!
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Pixelkaiser

Dabei seit: 13.01.2007
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Verfasst Fr 04.04.2008 20:22
Titel

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Foltl hat geschrieben:
Grüß euch!
Griaß Di,


Foltl hat geschrieben:
Ich bin seit längerem im Zwiespalt mit meinen Arbeitskollegen wegen der Fotobearbeitung hinsichtlich der korrekten Farbwiedergabe der menschlichen Haut.
Wir sind beide Zeitungs-Grafiker und verwenden das Fogra-Farbprofil ISO Newspaper.

Meine Durchschnittswerte: so gut wie kein C, 25-35% M, 35-45% Y, max. 15% K
Ich weiß diese Angaben variieren von Motiv zu Motiv - ich achte aber stets darauf in Hauttönen immer mehr Yellow als Magenta zu verwenden (= schön gesund und Sonnengebräunt).
Mein Gegenpol sieht das nicht so, ist der Meinung dass in die Haut wesentlich mehr Magenta als Yellow gehört - was meinem Befinden nach aber so aussieht als hätte die Person einen Hautausschlag oder schämt sich grad so richtig.
Dazu gibt es tatsächlich verschiedene CMYK-Werte Empfehlungen in verschiedenen Büchern oder im Netz.

Z. B.
http://www.wargalla.de/99-09.pdf

Oder auch in dem bekannten XPress-Insiderbuch von Samuel Hügli (1996) finden sich dazu CMYK-werte.

Aber da gibt es einiges zu beachten.
Was die "korrekte" Farbwiedergabe der menschlichen Haut angeht ist subjektiv.
Und CMYK-Werte sind geräteabhängig.

Lezteres bedeutet, dass ein- und dieselben CMYK-Werte auf unterschiedlichen Papieren ganz unterschiedlich aussehen.
Der Umkehrschluss besagt, dass derselbe Farbeindruck auf unterschiedlichen Papieren mit anderen Werten zu erreichen ist.
Der Farbton, der mit c0 m30 y40 k10 in Deinem genannten Beispiel im Zeitungsdruck entsteht, könnte im Offsetdruck auf Bilderdruckpapier (ISOcoatedv2) mit den (völlig anderen) Werten c19 m44 y54 k4 erreicht werden.

Ein leichter Gelbüberhang scheint aber tatsächlich oft empfohlen zu werden.
Aber Deine Werte, mit so gut wie keinem C, aber bis zu 15% K stehen in krassem Gegensatz zu den Werten die beim Druck auf Bilderdruckpapier erforderlich wären -was seinen Grund auch im unterschiedlichen Schwarzaufbau des ICC-Profils hat.
Das mal zu reinen CMYK-Werten. Die haben nur Sinn, wenn man sie in Bezug zu einem konkreten Druckprozess sieht.

Die Bildbearbeitung nach CMYK-Werten entstammt einer Zeit, in der das Colormanagement noch nicht so etabliert war.
Ein fiter Grafiker, der den Druckprozess kannte, konnte mittels dieser Werte sehr gute Farbkorrekturen auch an Hauttönen vornehmen. Auch heute machen das noch einige. Die sterben aber allmählich aus.

In Zeiten von Colormanagement hat sich das geändert. Kalibrierte/profilierte Monitore/Proofer ermöglichen die Farbkontrolle anhand des visuellen Eindrucks und das Arbeiten/Korrigieren in RGB, bei aktivierter Drucksimulation (->CMYK). Anhand der PSD Infopalette könnte man sogar die Korr. per CMYK-Werte steuern.

Foltl hat geschrieben:
Gibt es hierfür Standarts oder richtet sich die Bearbeitung einzig und allein nach dem subjektiven Empfinden des Grafikers?
Sehr interessante Frage.
Ich nehme mal an, es geht Dir jetzt um Bilddaten die sozusagen heute kommen und morgen gedruckt werden sollen und Ihr als Grafiker seid für die Farben verantwortlich -richtig?
Ich vermute tatsächlich, dass in diesem Fall der Grafikergeschmack im Vordergrund steht und in erster Linie die Erfahrung gefragt ist.
Auf mich allein gestellt, würde ich mir eine Sammlung von gelungenen Musterbildern zulegen, als grobe Orientierung.

Bin selbst gespannt was hier noch für Meinungen kommen...


Gruß Pix


Zuletzt bearbeitet von Pixelkaiser am Fr 04.04.2008 20:23, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Foltl
Threadersteller

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Verfasst Sa 05.04.2008 14:03
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Danke für deine ausführliche Antwort!

Ich hab hier:
Galileo-Design, Video Tutorial
interesante Videos hinsichtlich der Hauttonoptimierung gefunden (btw: ...wär was für die Link-Liste!)

Mit dem von mir verwendeten Schwarz zur Tiefenregulierung scheine ich ganau das Gegenteil zu machen was in den Videos empfohlen wird - hierbei geschiet das mit Cyan.
In meinen konkreten Fall (immer gleiches Profil, immer gleicher Bedruckstoff) heißt es also einen eigenen Standart zu finden und, wenn passt, beizubehalten


nun denne, viel Spaß mit dem Link und danke nochmals!
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Pixelkaiser

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Verfasst So 06.04.2008 18:31
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Foltl hat geschrieben:
Ich hab hier:
Galileo-Design, Video Tutorial
interesante Videos hinsichtlich der Hauttonoptimierung gefunden (btw: ...wär was für die Link-Liste!)!
Die Galileo-Videos sind schon empfehlenswert, aber leider geht mein Lautsprecher gerade nicht. Ich kann mich zu diesem konkreten Beispiel daher nicht äußern.

Foltl hat geschrieben:
Mit dem von mir verwendeten Schwarz zur Tiefenregulierung scheine ich ganau das Gegenteil zu machen was in den Videos empfohlen wird - hierbei geschiet das mit Cyan.
Das hat seinen Grund im unterschiedlichen Farbaufbau der ICC-Profile die im Bilderdruck bzw. im Druck auf ungestrichene Papiere verwendet werden.
Wenn in dem Video nun auf CMYK-Werte bezug genommen wird, sollte eigentlich das Druckverfahren benannt werden auf welches sie sich beziehen. (Höchstwahrscheinlich Druck auf gestrichenes Papier).
Die hier verwendeten ICC-Profile verwenden den sogenannten UCR- (Undercolor Removal) oder Buntaufbau. Ganz stark vereinfacht gesagt, setzen sich die Farben (auch Hautfarben) hier eher aus den Buntfarben zusammen. Cyan gibt der Haut z. B. Zeichnung. Schwarz kommt im Bild hauptsächlich bei neutralen Tönen vor.

Anders im Druck auf ungestr. Papier/Zeitungsdruck. Hier wird mit GCR (Gray Component Replacement) oder mit Unbuntaufbau gearbeitet. Jede Farbe kann theoretisch mit max. nur zwei Primärfarben, zusammen mit Schwarz aufgebaut werden. In Bildern die mit ISOnewspaper26v4.icc separiert wurden schlägt sich das deutlich nieder. Deshalb findet sich dort zur Zeichnungsverstärkung in Hauttönen eher K als C.
Diese Separationsart hat bestimmte Vorteile, die im Zeitungsdruck ausgenützt werden. Der Druckprozess kann stabiler gehalten werden, eine perfekte Graubalance ist leichter zu realisieren und Farbverschiebungen wegen Passerproblemen sind seltener. Als Nachteil muss eine mangelnde Sättigung oder auch sichtbare Farbübergänge bei Hauttönen in Kauf genommen werden. (Aber Du bist nun mal an ISOnewspaper26v4.icc gebunden).
Nimm doch mal ein RGB-Bild und konvertiere einmal nach ISOcoatedv2 und einmal nach ISOnewspaper26v4 und schau Dir die Unterschiede an.


Foltl hat geschrieben:
In meinen konkreten Fall (immer gleiches Profil, immer gleicher Bedruckstoff) heißt es also einen eigenen Standart zu finden und, wenn passt, beizubehalten

Den Druckstandard gibt es ja bereits. Den "Hautwerte-Standard" musst Du dann womöglich selbst herausfinden.

Ansonsten bleibt halt noch der professionelle Weg:
Druckprozess nach ISOnewspaper kalibrieren, bzw. wenn das schon gut passt Monitor kal./profilieren und dann nach Softproof bei visueller Kontrolle arbeiten. Irgendwann werden dann CMYK-Werte für Dich als Grafiker nicht mehr die Rolle spielen.

Schönes WE noch

Pix
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