[MedienEngel]

Hallöchen ihr Lieben. (bitte weist mich drauf hin, wenn es so ein Thema schon gibt)

Ich glaube, ich habe momentan ein kleines Lebens-Zukunfts-Plan-Problem.

Bisher war ich mir ziemlich sicher, dass ich nach meiner Ausbildung zum Mediengestalter D/P FR: Design, Kommunikations- bzw. Mediendesign studieren möchte...
Aber irgendwie.... vielleicht bin ich ja auch falsch informiert...

Ich möchte auf jeden Fall selber kreativ sein und umsetzen. Ich möchte aber nicht mein Leben lang vorm Rechner sitzen und Faltblätter und Broschüren gestalten. Ich möchte mehr... Am liebsten die Kampagnen vorher mit entwickeln, die ganze Konzeption, die komplette Vorlaufphase.
Geht das in die Richtung PR? Marketing?

Gibt es Studiengänge, die das komplett vereinen?

Vielleicht könnt ihr mir ja ein bisschen helfen. Vielleicht liege ich ja auch mit Kommunikationsdesign richtig???

Ich dank euch schon mal

[Benutzer 9094]

Ging mir ähnlich. Ein Studium ist da auf jeden Fall ein guter Weg.
Kommunikationswirtschaft an der FHTW und Gesellschaft- und Wirtschaftkommunikation (GWK) an der UdK, beide in Berlin solltest Du Dir mal ansehen. Ansonsten sind BWL oder Kommwiss, aber auch Architektur, Geisteswissenschaften und Sozialwissenschaften sind typische Fächer, ergänzende Praktika wirst Du während des Studiums eh machen. Letztendlich ist das Studienfach selber nicht so wichtig, solange Du eine Beziehung zwischen dem Fach, Dir und einem möglichen Job herstellen kannst.

Aber Du kannst auch von der Design-Richtung in die Konzeption gehen. Ein Design-Studium ist keine Pixelschubser-Ausbildung. Gerade an den Kunsthochschulen dreht sich alles um Konzeption und nicht so sehr um die Ausführung.

[daniel3477]

in designstudiengängen geht es fast ausschließlich um planung und konzeption! das hauptsächliche arbeitswerkzeug ist dabei dein kopf und nicht der rechner. technische umsetzungen interessieren dort kaum... maximal bekommt man, wenn die umsetzung besonders gut ist, dafür auch noch ein beiläufiges schulterklopfen nach dem motto "naja, die umsetzung hast du ja auch noch ganz gut gemacht"
in einem design studium redet kein mensch und erst recht keine vorlesung von programmen, druckstandarts oder ähnlichem... es wird eher erwartet, dass du dir das irgendwie selbst aneignest... aber eben auch nur soweit, dass du in der lage bist deine kreative idee schlüssig zu transportieren (irgendwie muss man das ja tun, sonst nützt auch die tollste idee nix) im allgemeinen gilt beim designstudium.... lieber ne tolle, kreative idee schlecht umgesetz als ne tolle umsetzung eines schlechten konzepts! für die umsetzung gibts ja dann eh noch gta's, mg's, reinzeichner, drucker, ect.
also keine sorge. mit dem reinen umsetzen hat ein designstudium eher wenig zu tun (ausgenommen natürlich der visualisierung des konzepts), sondern vielmehr eher mit genau den dingen die du machen möchtest.

viel spass beim designstudium!

[MedienEngel]

aha, mh, da war ich wohl doch falsch informiert...

und wieso dann ständig diese mappen mit den arbeitsproben? aber man sitzt doch trotzdem vorm rechner mit indesign, photoshop etc...?

also meint ihr, dass pr oder gar marketing da ehr nicht das richtige wäre? da gehts sicher mehr in die analyse oder?

[daniel3477]

naja,sehr vereinfacht und verallgemeinert, kannst du dir den unterschied ungefähr so vorstellen.... im marketing oder der pr entwickelst und legst du quasi fest, wie sich die marke a markt darstellen soll, welches image transtportiert werden soll ect. als designer entwickelst du das konzept und die strategie wie und mit welchen mitteln man das ziel erreicht.
noch viel vereinfachter könnte man sagen, das marketing sagt... jung und dynamisch und du erstellst eine entsprechende strategie die das ermittelt.

[daniel3477]

und natürlich sitzt du auch vorm rechner. wie ich schon sagte... irgendwie muss man seine ideen ja visualisieren. und natürlich sind mappen wichtig. nur wird dort nicht die umsetzung, sondern die dahinterstehende idee bewertet. und am anfang deiner erufslaufbahn wirst du sicher auch nicht die globalen werbestrategien entwickeln... das werden eher deine chefs tun... du wirst zu beginn eher visuelle konzepte entwickeln die den anforderungen des konzepts deiner chefs entsprechen, welche wiederum dem gewünschtem markenimage der pr/marketing- leuten entspricht.

[Brainpulse]

Kannst genausogut auch Kommunikationsdesign studieren. Danach wirst du sowohl in Design- als auch in Werbeagenturen von 0 auf (Ideenfindung) bis zur Umsetzung und Produktion den gesamten Prozess begleiten und selber machen.

Von bspw. Werbekampagnen bis hin zu ganzen Leitsystemen (Je nachdem ob du in Werbung oder Design landest).

Wenn man sowas wie Wirtschaftskommunikation, Marketing, PR Richtung studiert, wird man dann eher für administrative Jobs eingesetzt. Das sind die Leute wo hinter den Kreativen sitzen und sie lediglich unterstützen und mit Infos versorgen. Ausdenken, kreativ sein und gestalten ist nicht deren Job. Zumindest habe ich noch nie einen Art Director in der Kreation/Designabteilung gesehen der Wirtschaftskommunikation o.ä. studiert hat. Dafür muss man nachwievor noch Design studiert haben.

Ausserdem geht es nicht nur um ausdenken... Ausführungsqualität und genaues Arbeiten ist für einen Designer genauso wichtig. Bis auf Werber in größeren Agenturen die ihre Layoutentwürfe dann in die Reinzeichnung etc. abgeben mögen da vielleichtn noch hinwegsehen könnnen.

Fazit: Studier Kommunikationsdesign oder Mediendesign.

Wenn du dich nun für Kampagnenentwicklung interessierst, solltest du Kommunikationsdesign studieren, dann im Praxissemester in eine gute und große Werbeagentur gehen. Als Praktikant wirst du dort an relativ bekannten und große Marken arbeiten und dir auch Kampagnen mit ausdenken können.

Der Studiengang Kommunikationsdesign würde das alles komplett vereinen. Denke, das ist das was du willst.

viel spass beim designstudium!

[Benutzer 9094]

Im Prinzip haben meine Vorredner alle recht.
Ich möchte noch ergänzen, dass "Konzeption" sehr viele Ebenen hat: Marketingstrategie, Markenkonzept, Kampagnekonzept, Bild/Text-Idee, Farb/Typo/Sprach-Mikroebene...

Manche Studiengänge bereiten eher auf den globalen Rahmen vor, andere mehr auf die visuelle Exekution. Und es gibt da viel Überschneidung.

Als Wirtschaftskommunikations-, Medizin oder Germanistik-Absolvent wirst du (in der Regel) zwar nicht Art Director, aber durchaus Texter, was das selbe wie ein Art Director ist, nur eben auf sprachlicher Ebene. Und mit etwas Erfahrung, Talent und Ehrgeiz steigst du genauso zum Creative Director auf wie ein konzeptioneller Art Director.

Viele Wege führen nach Rom. Aber anderswo ist es auch schön.