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Thema: Wie damit umgehen: "Andere Designer sind besser als ich" ? vom 14.08.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Off Topic - Diskussionsrunde -> Wie damit umgehen: "Andere Designer sind besser als ich" ?
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Ashton

Dabei seit: 16.09.2004
Ort: 90265
Alter: 107
Geschlecht: Männlich
Verfasst Sa 14.08.2010 21:27
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Astro hat geschrieben:
Tausende Physiker überleben auch, obwohl Hawking als das Übergenie gilt. Du musst halt damit leben, dass mancher besser ist als du. Oder von der Brücke springen.


eine schöne Analogie, wie ich finde.
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Lando

Dabei seit: 15.08.2008
Ort: Leipzig
Alter: 50
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 15.08.2010 00:26
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Zitat:
... sondern BWL studiert. Bei uns ist es so, dass man nicht nach Ästhetik und Schönheit geht, sondern nach ganz klar gestrickten, ökonomischen Logiken.

Die viele BWLer, die ich bereits kennenlernen durfte, nicht sinnvoll anzuwenden wissen...

Kleine Anekdote als Beispiel: Sohnemann (Bekannter von mir und BWLer) wird Papis Nachfolger im mittelständischen Familienbetrieb (Lebensmittelbranche). Als neuer Chef räumt er da erst mal gehörig auf, er will ja MEHR Kohle scheffeln. Und was ist eines der wichtigsten Mantras in der Betriebswirtschaft? Genau, "Der Gewinn liegt im Einkauf!". Unter Anderem stören ihn die hohen Werbeausgaben für die Agentur in der ich damals gearbeitet hab. Also lässt er mit der Zeit mehr und mehr Sachen bei dubiosen Firmen (teilweise auch China und Indien) machen. Entsprechend den immer grausigeren Gestaltungen und pfuschigen Werbekampagnen gehen die Verkaufszahlen runter, also werden auch diverse andere Marketingwege beschnitten. Keine Präsenz mehr bei Ortsfesten, kein Sponsoring vom Fußballverein mehr usw. Mit der Zeit muss er seine Lieferanten wechseln, da die Alten inzwischen auf Vorkasse bestehen... usw, usw...
Er hat es in zwei Jahren geschaft ein gesundes Unternehmen (Quelle: Papa, den ich besser kenne als ihn) in die Insolvenz zu treiben. Und alles nur weil er den Wert von GUTER Werbung nicht zu schätzen wusste. * Keine Ahnung... *

Und diese "BWLer-Krankheit" begegnete mir in meinem Berufsleben immer wieder. Es sind wirklich mehr die Studierten, als die einfachen Handwerker, Händler usw., die auf dieser Billig-Schiene fahren und sich im Endeffekt ins eigene Fleisch schneiden. * Ich geb auf... *

Was ich damit sagen will ist:
Es kommt immer auf das richtige Verhältnis an!
Im obigen Beispiel auf das Preis-/Leistungsverhältnis von Werbung.
Naja, und bei Dir (allgemein bei Gestaltern) eben auf das Verhältnis zwischen Aufwand und Bezahlung. Ja, sei immer bemüht das Beste rauszuholen, im Rahmen des Budgets. Ja, gib Dir ruhig auch mal mehr Mühe als das Budget hergibt, das bindet Kunden, aber verkaufe Dich nicht unter Wert. Ja, sei immer bemüht besser zu werden, höre niemals auf zu lernen, aber lasse Dich dadurch nicht blockieren.
Verhältnisse. Es kommt immer auf Verhältnisse an. Bei BWL, bei Gestaltung, beim Autokauf, beim po**en... *bäh*
Lerne die Verhältnisse Deiner Fähigkeiten einzuschätzen und mache daraus was. BWL und Gestaltung ist eine verdammt gute Kombination, damit kannst Du viel erreichen. * Ja, ja, ja... *

Und was die Stimmen in Deinem Kopf angeht, ich denke die kennen viele von uns. Ich auch. *bäh*
Trick 1: Übung, Erfahrung, auf die Schnautze fallen und wieder aufstehen (nie aufgeben) *Whaazzzz uppp?*
Trick 2: Wissen, dass alles relativ ist. Wie Astro es schon ausgedrückt hat: es gibt immer einen der besser ist... na und? *pah*
Trick 3: Messe Dich nicht mit denen auf Deiner Stufe, sondern mit denen über Dir, von denen auf Deiner Stufe kannst nämlich nichts mehr lernen. muahaha
Trick 4: Denk an die Lösung, nicht an das Problem (Zitat von Zedd, aus "Schwert der Wahrheit" von Terry Goodkind) Grins
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schattenjaeger

Dabei seit: 03.11.2005
Ort: Kiel
Alter: 34
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 15.08.2010 00:40
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Such dir deine ökologische Nische und passende Partner.

Ich denke wir haben alle schwächen. Diese zu erkennen und dann mit passenden Leuten / Partnern zu besetzen sollte ist jedoch eine Hürde.
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EHST
Gesperrt

Dabei seit: 08.08.2006
Ort: Orbg.-Sachsenhausen
Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst So 15.08.2010 12:30
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Lando hat geschrieben:

Die viele BWLer, die ich bereits kennenlernen durfte, nicht sinnvoll anzuwenden wissen...

Kleine Anekdote als Beispiel: Sohnemann (Bekannter von mir und BWLer) wird Papis Nachfolger im mittelständischen Familienbetrieb (Lebensmittelbranche). Als neuer Chef räumt er da erst mal gehörig auf, er will ja MEHR Kohle scheffeln. Und was ist eines der wichtigsten Mantras in der Betriebswirtschaft? Genau, "Der Gewinn liegt im Einkauf!". Unter Anderem stören ihn die hohen Werbeausgaben für die Agentur in der ich damals gearbeitet hab. Also lässt er mit der Zeit mehr und mehr Sachen bei dubiosen Firmen (teilweise auch China und Indien) machen. Entsprechend den immer grausigeren Gestaltungen und pfuschigen Werbekampagnen gehen die Verkaufszahlen runter, also werden auch diverse andere Marketingwege beschnitten. Keine Präsenz mehr bei Ortsfesten, kein Sponsoring vom Fußballverein mehr usw. Mit der Zeit muss er seine Lieferanten wechseln, da die Alten inzwischen auf Vorkasse bestehen... usw, usw...
Er hat es in zwei Jahren geschaft ein gesundes Unternehmen (Quelle: Papa, den ich besser kenne als ihn) in die Insolvenz zu treiben. Und alles nur weil er den Wert von GUTER Werbung nicht zu schätzen wusste. * Keine Ahnung... *

Und diese "BWLer-Krankheit" begegnete mir in meinem Berufsleben immer wieder. Es sind wirklich mehr die Studierten, als die einfachen Handwerker, Händler usw., die auf dieser Billig-Schiene fahren und sich im Endeffekt ins eigene Fleisch schneiden. * Ich geb auf... *


Das sind die Art Ökonomen, die Ökonomie nicht mehr verstehen. Denn Ökonomie hat immer etwas mit den Menschen zu tun. Nach welchen Mustern handeln Menschen, wie greift alles ineinander und so weiter. Diese anstudierten Ökonomen bekommen nur noch theoretischen Kram beigebracht, der sich mit dusiosen Formeln errechnen lässt. Es ist ein ziemlicher Irrtum, dass Ökonomie nur auf Geld und Kalkulation beschränkt ist. Die studierten Zahlendreher haben vergessen, dass der Kunde einen Gewinn haben möchte, genau wie er. Sie haben vergessen, dass Ökonomie vor allem lokal beginnt, dass Ökonomie auch bedeutet, sein Umfeld zu formen. (Sponsoring - direkter Gewinn des Umfelds, und ein Ansehengewinn für die Firma) Eine Firma muss Teil des Lebens werden und nicht nur Teil eines Geschäftes. Das wissen die nicht mehr. Jeder "ungelernte" Firmenchef ist mehr Ökonom als die, die heute die Uni verlassen.
Wenn Du Kunden möchtest, musst Du deine Kunden auch bezahlen. Es gehört zum kleinen 1mal1, dass man zuerst vor Ort einkauft, statt billig. Denn die kennen deinen Namen, werden ihn weiter tragen und sind deine Kunden.


An den Themenersteller: Diene der Sache, nicht den Gestaltern, die besser sind oder deinen Gedanken, dass Du zu schlecht bist. Ein Produkt, welches der Sache dient, ist wesetlich besser, als ein Produkt, welches schreit, wie toll es ist. (weil Du ja von nicht aufwendig genug geratener Photoshopbearbeitung schriebst)
Vieles lernst Du auch nur aus Erfahrung. Man kann anfangs nicht so gut sein, wie man möchte. Aber es ist wichtig, dass Du merkst, dass Verbesserungspotential ist. Dann bleibst Du nicht stehen. Geh aber kleine Schritte und schaue nicht unbedingt, was andere machen und wichtiger, kopiere nie. Lächel
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SL-Design

Dabei seit: 09.11.2005
Ort: 8° 15' 0'' | 50° 4' 60''
Alter: 65
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 15.08.2010 13:57
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EHST hat geschrieben:
Man kann anfangs nicht so gut sein, wie man möchte.


Ich bin nach 25 Jahren nicht so gut wie ich eigentlich möchte. Lächel
Ich schiebe deswegen keinen Frust, lerne weiter, probiere weiter und weiss eben, dass es immer Bessere und Günstigere gibt.
An Manchen orientiere ich mich und lerne was dazu.
Selbstkritik ist wichtig - gerade wenn man seine eigene Arbeit begutachtet - aber Dauerfrust, weil man nicht Superman ist, ist eher kontraproduktiv.
Eine Nische suche, die niemand oder nur wenige belegen, ist auch sehr gut.
Die hab ich noch nicht gefunden, weil mich einfach zuviele Disziplinen interessieren. Und ich weiss dabei auch, wenn ich viel Sachen ganz gut kann, bin ich eher Durchschnitt, als wenn ich eine Sache extrem gut kann.
Im Moment fühle ich mich eher durchschnittlich, habe aber trotzdem meinen Spass dabei.
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EHST
Gesperrt

Dabei seit: 08.08.2006
Ort: Orbg.-Sachsenhausen
Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst So 15.08.2010 14:13
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Es ist ja auch nicht schlechter, wenn man viele Sachen durchschnittlich gut kann, als wenn man wenige Sachen sehr gut kann. Da die Nachfrage bei mehr, größer ist und die durchschittlich gute Qualität da eben auch ausreicht. Nur durchschnittlich schlecht darf man nicht sein. Grins
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Astro

Dabei seit: 14.04.2003
Ort: Lost Valley
Alter: 48
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 15.08.2010 14:18
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Hab ich mir nach SLs Post auch gedacht. Man soll ja Allrounder sein, die eierlegende Wollmilchsau und Weltenretter. Spezialisten gehen da immer das Risiko ein, plötzlich vor unlösbaren AUfgaben zu stehen. ... Ist wie in der Natur. Als erstes sterben meistens die spezialisierten Spezies aus. Universalisten können sich behaupten. Es ist also manchmal gut, eine Ratte oder Kakerlake zu sein. *ha ha*

Zuletzt bearbeitet von Astro am So 15.08.2010 14:18, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Illunatic

Dabei seit: 23.01.2006
Ort: Bonn
Alter: 43
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 15.08.2010 15:53
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EHST hat geschrieben:

Ein Produkt, welches der Sache dient, ist wesentlich besser, als ein Produkt, welches schreit, wie toll es ist.


Gute Aussage!

Man darf Design nicht mit Kunst verwechseln und sollte nicht versuchen, sich selbst zu verwirklichen. Viele Jobs lassen dies gar nicht zu. Design ist doch irgendwie eine Kombination aus Handwerk und Dienstleistung und dabei stehen das Produkt und der Kunde im Mittelpunkt.

Wenn man sich, nachdem eine Visitenkarte für einen Bäcker/Autohaus/Buchladen fertiggestellt ist, fragt, war das jetzt das Nonplusultra und es war dies nicht, dann ist das Ergbnis aber kein Maßstab für die eigene Kreativität, finde ich.

Es gibt Jobs, nach deren Beendigung man sich selbst Fragen stellen muss, die am Ego rütteln, und solche, da geht es danach einfach weiter (Brotjobs).


Zuletzt bearbeitet von Illunatic am So 15.08.2010 15:53, insgesamt 1-mal bearbeitet
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