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Thema: Blöder Kunde will offene Druckdatei. Was tun? vom 18.08.2006


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Recht -> Blöder Kunde will offene Druckdatei. Was tun?
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Werbemaus
Threadersteller

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Verfasst Fr 18.08.2006 14:39
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Blöder Kunde will offene Druckdatei. Was tun?

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Hallo,

ich habe einen Kunden, der eine offene Druck-Quark-Datei von mir will, nachdem er das Druck-pdf schon hat. Ich habe 2 Broschüren aufgebaut (nachdem ihm die erste nach stundenlangen Änderungen von ihm nicht mehr gefallen hat) für keinen Cent Mehrkosten. Ich hab ihm ein zweites Logo erstellt (nachdem er nach der RZ festgestellt hat, dass es seinen Firmennamen schon gibt), auch ohne einen Cent mehr zu verlangen. Jetzt hat er das Druck-pdf auf CD, ihr ahnt es: Für umme. Und schickt mir heute eine mail: "... soeben habe ich von xxxxxxxx die PDF-Datei der Broschüre erhalten. Bitte senden Sie mir eine CD mit den offenen Druckdaten der Broschüre für unsere Unterlagen."

Was mach ich jetzt. Ich will sie ihm eigentlich nicht geben, zudem er bereits die Geschäftsausstattung offensichtlich von jemand anderem machen lässt. Aber kann ich echt sagen: "Nee, kriegste nicht, ätschebätsch, alles meins!" Ich hab schonmal hier gestöbert und es scheiden sich die Geister. Deshalb bitte ich um Schützenhilfe. Ich würde ihm die Daten ja geben aber nicht nochmal für umsonst.

Ich habs mal ausgerechnet, bei seiner dauernden Änderei der Broschüre hatte ich einen Stundensatz von 7 Euro. Deshalb kann und will ich ihm die Daten nicht so geben!!! Außerdem ist er ein arroganter S***!

Hat jemand von euch ne gute Idee? Was ich rechtlich Relevantes sagen und wieviel ich berechnen kann.

Vielen lieben Dank!
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Anti78

Dabei seit: 16.09.2003
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Verfasst Fr 18.08.2006 14:41
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Schau mal bei den ähnlichen Themen. Gabs schön öfters hier, das Problem.

Ich glaube, es kam dabei raus, dass er nur ein Anrecht auf das endprodukt hat wenn es vertraglich nicht anders geregelt ist.
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Threadersteller

Dabei seit: 18.08.2006
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Verfasst Fr 18.08.2006 14:44
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Hallo,

danke für deine Antwort aber wenns keinen Vertrag gibt? Wenn im Angebot nur steht: "Idee, Konzept, Bildauswahl, Layout, Text, Satz, Reinzeichnung, Bereitstellung als pdf für Internet und Daten zum Druck"? Sind "Daten zum Druck" offene Dateien oder reicht zur Erfüllung dieser Tatsache das Druck-pdf?

Seufz ...
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hyko

Dabei seit: 29.04.2002
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Verfasst Fr 18.08.2006 14:45
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daten zum druck hat er bekommen - dein druck pdf... also vertrag erfüllt. alles andere neu verhandeln
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Threadersteller

Dabei seit: 18.08.2006
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Verfasst Fr 18.08.2006 14:47
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Hallo!

Und wieviel kann ich dannn berechnen? 50 Euro, 100 Euro, 200 Euro?

Was denkst du?
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hyko

Dabei seit: 29.04.2002
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 18.08.2006 14:50
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stundensatz mal stunden die du gebraucht hast plus kräftigen aufschlag, da er danach nicht mehr auf die angewiesen ist.

aber vielelicht auch das gespräch mit deinem kunden suchen, wieso weshalb warum er die offene datei haben möchte.
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_niels

Dabei seit: 10.07.2002
Ort: Berlin
Alter: 44
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Verfasst So 20.08.2006 18:57
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Offene Dateien / Quellcode sollte man nicht unter Orginalpreis+Aufschlag (zusätzlich zur normalen Rechnung natürlich) weggeben, da hat der LeHyp schon recht.

Du musst natürlich trotzdem versuchen eine gewisse Balance zu halten, manchen Kunden verschwinden auf Nimmerwiedersehen bei sowas. Willst du das, bzw. kannst du in Zukunft auf Ihn verzichten? Und, ganz anderer Punkt: Sorge dafür das du wasserdichte Verträge hast!

z.B. folgender Absatz:

Zitat:

Es wird davon ausgegangen dass der Auftraggeber für jedwedes zur Verfügung
gestellte Material die benötigten Nutzungsrechte/Lizenzen besitzt. Es wird keine
Überprüfung der Nutzungsrechte durchgeführt.

Der Auftragsnehmer verpflichtet sich nach bestem Wissen und Gewissen, termin
gerecht und nach dem heutigen Stand der Technik die geforderten Aufgaben zu
erledigen.

Mehraufwand, der nicht durch obige Kalkulation abgedeckt ist, wird entsprechend
effektivem Zeitaufwand zum Verrechnungssatz von von 4o Euro / Stunde
fakturiert. Alle Preise sind zzgl. 16% MwSt. Es gelten unsere Allgemeinen
Geschäftsbedingungen.


hat mir, respektive jetzt uns, schonmal den Kopf gerettet. 40 Euro/h ist nur ein Richtwert, pass ihn an deine Kunden an. Auch folgende Formulierungen machen dir das Leben beim einer Diskussion mit dem Kunden evtl. leichter:

Zitat:

Arbeitsvorbereitung und Procedere:

Bildmaterial
Eine Vorabauswahl der möglichen Motive wird übernommen. Sind Bilder
oder Bildcomposings seitens des Auftraggebers gewünscht, bedarf es einer
getrennten Kalkulation.

Konzeption und Bildwahl
Die Konzeption der einzelnen Composings und die Bildauswahl erfolgt in
Zusammenarbeit von DESIGNER und KUNDE.

Daten und Nutzungsrechte
Geliefert werden EPS Dateien für Bild- und Schriftzeichen, offene Photoshop
dokumente für die Webseite, reprofähige PDF Dateien für den Druck.

KUNDE erhält nach vollständiger Bezahlung die
zeitlich, räumlich und inhaltlich uneingeschränkten Nutzungsrechte.


Pass Daten und Nutzungsrechte so an das es deinem Auftrag entspricht. Nimm auf jeden Fall die Nutzungsrechtsklausel auf, welche Rechte sind an dieser Stelle dann variabel einzusetzen.

Gib für jeden Schritt evtl. Zeitaufwand und auf jeden Fall den einzelnen Preis für den Schritt/Leistung an:

Zitat:

Kalkulation:

Die diesem Angebot zugrunde gelegten Preise basieren auf einem Verrechnungs
satz von 4o Euro / Stunde.

Zu: Webseite
Entwicklung eines Basis-Layouts / Design von Unterseiten, zeitlicher Aufwand
ca. 24 Stunden
Summe: ca. 96o Euro
(Preis pro Folgeseite/Template: 100 Euro)



Hilft dir in deinem aktuellen Fall nicht sonderlich weiter, ich weiss :( Aber evtl in Zukunft: Hast du alles dokumentiert etc. sollte es dir möglich sein deinem Kunden zu sagen: Nein. Erst bezahlen sie mal geleistete Arbeit + Mehraufwand dann sehen wir weiter. Auch die Angabe der maximalen Autorenkorrekturen macht Sinn. Und, wichtiger Punkt: Nicht einfach was machen wenn er sagt "doch anders" sondern im Moment wo es passiert sagen "Ok, aber das ist ein neuer Job, das ist Ihnen klar?"

LG aus Freiburg
Niels

EDIT:
Nochwas: 7 Euro ist VERDAMMT wenig, hol da raus was geht. Alles unter 25 Euro ist unternehmerisch völlig untragbar. Also, IMHO ;)


Zuletzt bearbeitet von _niels am So 20.08.2006 18:59, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Threadersteller

Dabei seit: 18.08.2006
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Verfasst So 20.08.2006 19:46
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Mensch, super, vielen lieben Dank euch allen! Für die Zukunft passiert mir sowas ganz sicher nicht mehr ... jetzt ärgere ich mich aber natürlich darüber. Also stelle ich einfach nochmal eine Rechnung für die offene Datei, oder? Schriften darf ich ja nicht mitgeben, das weiß ich. Aber kann ich Bilder so in ein Quark-Dokument integrieren, dass sie keinen separaten Dateien mehr sind?

Am besten, ich warte, bis meine Rechnungen bezahlt sind und setze mich erst dann mit dem Kunden in Verbindung, oder? Sonst bezahlt er sicher auch meine bisherigen Rechnungen nicht.

Die Zusätze zum Angebot kopiere ich mir gleich und füge sie in meine Angebots-Datei ein. Dann geht mir da zukünftig zumindest in der Hinsicht nichts mehr raus.

Euch nochmal vielen Dank!!!
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