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Mme.JH
Threadersteller
Dabei seit: 17.11.2017
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Verfasst Fr 17.11.2017 14:59
Titel Offene Daten - Kunde droht mit Anwalt |
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Hallo liebe Kollegen,
ich habe mich gerade erst als Kommunikationsdesignerin selbstständig gemacht und war bis jetzt nur interessierte Leserin.
Nun habe ich das folgende Problem mit einem Kunden.
Es geht um ein Verpackungsdesign für ein Start Up. Ich habe mich für ein Etikett auf 200€ herunterhandeln lassen.
Ich weiß, das ist allgemein nicht viel, aber für den Anfang erschien mir das ok.
Ich bin jemand, der sich gern absichert und versucht alles richtig zu machen, daher habe ich einen Designvertrag aufgesetzt und vor Beginn meinem Kundern geschickt.
Der hat per Whatsapp den Vertrag angenommen. Jetzt ist das Etikett fertig und der Kunde verlangt plötzlich offene Daten. Davon war allerdings nie die Rede, ebenso steht davon nichts im Vertrag. Ich weiß, dass ich somit nicht gezwungen bin ihm diese Daten zu geben und habe ihm das auch auf eine nette Weise erklärt.
Leider versucht der Kunde nun auf eine unglaublich fiese und unhöfliche Art an die Daten zu kommen. Er sagt, er hätte diesen Vertrag nie angenommen und wir hätten per Telefon etwas anderes besprochen ( haben wir nicht, das Briefing per Telefon fand vor dem Vertrag statt). Dazu ist er der Meinung, dass der Kunde ja schließlich dafür zahlt ( er hat bis jetzt nur einen Teil von 100€ gezahlt, da sich bei ihm alles verzögert hat und ich ihm eine Teilleistung berechnet habe).
Als letztes kam dann dieser Satz "Du bekommst spätestens nächste Woche Post von meinem Anwalt und wir sehen uns vor Gericht in Offenburg/Ortenau . Da ist dann der Gerichtsstand . Das wird für Dich und für mich teuer."
Ich weiß nicht was mit den Leuten los ist. Spinnen die alle? Erst Dumpingpreise aushandeln, dann auf so eine Tour kommen?
Ich bin gerade etwas überfordert und weiß nicht genau was ich nun schreiben soll, bzw wie ich damit umgehen soll.
Hat jemand eine Idee? Vielen Dank!!
Liebe Grüße Nika
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DEKONSTRUKTIV
Dabei seit: 22.06.2009
Ort: bln
Alter: -
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Verfasst Fr 17.11.2017 15:04
Titel
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Zitat: | Der hat per Whatsapp den Vertrag angenommen |
jesus fucking christ.
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Frank Münschke
Forums-Papa
Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 70
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Verfasst Fr 17.11.2017 15:12
Titel
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Dekonstruktiv hat ja schon - in seiner speziellen Art - auf das Hauptproblem hingewiesen ...
"Einen Vertrag per WhatsApp abschließen ... "
Aber ich befürchte mal, dass du das wirklich so gemacht hast. Du weißt sicherlich, dass das hanebüchen war.
--
Aber: Eine Rechtsberatung kann ein Forum wie das unsere nicht geben. Das darf nur ein Rechtsanwalt oder eine entsprechende Beratungsstelle bei Gericht. Zu einem von den beiden würde ich gehen ... Außerdem würde ich den ausstehenden Betrag anmahnen ...
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JonathanB
Dabei seit: 18.04.2017
Ort: Berlin
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Fr 17.11.2017 15:24
Titel
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Das hängt alles davon ab, was genau Du dem Kunden für eine Leistung/ein Produkt verkauft hast.
Aber warum genau hast Du bisher nur eine Teilleistung in Rechnung gestellt, wenn das Etikett angeblich fertig ist? Was genau ist da von Deiner Seite aus noch nicht abgeschlossen?
Insgesamt wird der Sachverhalt hier leider nicht sonderlich klar.
Wenn Du Dich im Recht siehst, dann Rechnung stellen und fertig.
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liselotteBerlin
Dabei seit: 28.06.2014
Ort: Berlin
Alter: -
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Verfasst Fr 17.11.2017 15:25
Titel
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Na dann ist doch gar kein Vertrag zu Stande gekommen oder kannst Du es beweisen das dieser angenommen wurde?
Die 100€ sind Dein Zeitaufwand für die Konzeption und verweigere Ihm die Nutzungsrechte und drohe gleich auf Unterlassung
Dann wird er erst mal kotzen
Mach alles Schriftlich und schreibe in die AGBs ausdrücklich das es keine offenen Daten gibt oder diese zB das 100fache kosten
Wandle "schicke Schriften" in Pfade um damit er die schwer oder gar nicht identifizieren kann (nicht was im PDF zB. "Ambasador" steht und er die einfach nachkauft)
Vom Ideenklau wirst auch Du nicht verschont bleiben aber das ist eine andere Geschichte
Ich wünsche Dir ein glückliches Ende ohne Anwaltsgedöhns
MfG
das ist nur ein Gedankengang und keine Rechtsberatung
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
Ort: -
Alter: -
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Verfasst Fr 17.11.2017 15:29
Titel Re: Offene Daten - Kunde droht mit Anwalt |
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Mme.JH hat geschrieben: | Erst Dumpingpreise aushandeln, dann auf so eine Tour kommen? | Man könnte das auch so interpretieren: Wenn man sich schon auf Dumpingpreise einlässt, dann sollte wenigstens der Vertrag und der Lieferumang 100% fixiert sein, weil sonst läuft es auf minimalen Geldfluss zu maximalem Leistungsumfang hinaus ...
Also, Lehrgeld bezahlt.
Jetzt kannst du die 100€ erstatten und ihm untersagen, das Etikett so zu verwenden, ansonsten fallen Nutzungsrechte an, oder du bestehst auf den zweiten 100 Euro und lieferst offene Daten bei Zahlungseingang.
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MarcoA
Dabei seit: 22.11.2006
Ort: Kassel
Alter: 48
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Verfasst Fr 17.11.2017 16:13
Titel
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Schick ihm die Daten und verbuche das als Erfahrungswert!
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aue
Dabei seit: 01.11.2016
Ort: -
Alter: 62
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Verfasst Fr 17.11.2017 16:16
Titel
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In meinem Meisterkurs (1996) habe ich über den Druckvertrag das Folgende gerlernt: Der Vertrag schuldet das Endprodukt und keine Zwischenprodukte. Natürlich bezog sich das auf eine Drucksache und gemeint war, dass Filme und Druckplatten nicht von der Druckerei herausgegeben werden müssen, wenn das nicht ausdrücklich vereinbart war.
Aber ich würde meinen, dass hier das gleiche Prinzip gilt: Auftrag war die Erstellung eines Ettikettes, was mit der Zurverfügungstellung einer Druck-PDF auch erfolgt ist. Offene Dateien stellen Zwischenprodukte dar und diese gehen nicht automatisch ins Eigentum des Auftraggebers über.
... Natürlich bin auch ich kein Jurist ... ist also nur meine Interpretation.
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