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Thema: Farbprofilkette, Druckerei will kein Profil vom 17.10.2007


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Allgemeines - Print -> Farbprofilkette, Druckerei will kein Profil
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Verbalinjurie
Threadersteller

Dabei seit: 29.05.2006
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Verfasst Mi 17.10.2007 14:34
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Farbprofilkette, Druckerei will kein Profil

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Wie sieht die Farbprofilkette aus, wenn die Druckerei keine Farbprofile haben möchte?

Nehmen wir mal eine kleine Agentur mit Druck.

Scanner, Cam etc. haben ihre Profile und hängen die Farbkorrektur an die gescannte Datei an (Zwischenfrage: Hängt diese Korrektur nur an oder wird das RGB Bild direkt mittels des Profils umgerechnet?). Dann haben wir Photoshop, Quark, alles mögliche, alles gibt z.B. beim aufbereiten zu Druckreifen daten ein CMYK Profil mit. Jetzt haben wir unsere Druckdaten, möglichst alle mit dem gleichen Druckprofil (Euroscale Coated irgendwas z.B., richtig?) und die Daten gehen an irgendeine Druckerei, z.B. Digitaldruckerei und die interessieren sich gar nicht für die Profile da drin. Was passiert denn jetzt genau mit den Daten? Sollte man in einem solchen Falle in der Kette irgendwas anders machen? Oder nimmt man Standardskala und hofft das der Digitaldrucker das richtig umsetzt?
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cyanamide
Moderator

Dabei seit: 09.12.2002
Ort: Altkaiserreich Koblenz WW
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Verfasst Mi 17.10.2007 14:43
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Kette? *Huch*



Buchtipp: http://www.amazon.de/Farbmanagement-Rolf-Gierling/dp/382661626X/ref=pd_bbs_sr_3/028-5543182-7078919?ie=UTF8&s=books&qid=1192624969&sr=8-3
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Mi 17.10.2007 15:05
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In einem CMYK-Workflow bei dem die Druckerei emfangene Daten nur 1:1 ausgeben will/muss. Benötigt die Druckerei nicht unbedingt Profile. Sie erwartet dann, dass die empfangenen Daten auf das Druckverfahren 100% zugeschnitten sind. Fertig. Aber: Sie kann - aufgrund fehlender Profile - nicht erkennen, ob dies auch wirklich der Fall ist.

Zu Eurer Rolle: Der wichtigste Aspekt in Eurem Workflow ist die Umwandlung der RGB-Daten in CMYK. An dieser Stelle muss das richtige CMYK-Profil gewählt sein, weil es die Farbseparation steuert. Danach dokumentiert das angehängte CMYK-Profil die vorausgegangene Separation und den CMYK-Farbraum. Für einen farbverbindlichen Farbausdruck und die Monitorausgabe ist das wichtig, da hierzu Farbanpassung notwendig sind.

Für die Platten- oder Filmausgabe spielen die Profile keine Rolle. Denn hier sind einzig die CMYK-Werte von Interesse. Eingebettete Profile könnten - bei falscher Handhabung - zu einer ungewollten Farbkonvertierung vor der Ausgabe führen. Weshalb viele Druckereien Profile lieber prophylaktisch löschen bzw. ihre Kunden bitten, diese nicht einzubetten.

Eine Alternative stellt das Output-Intent oder Ausgabemethodenprofil von PDF/X-Dateien dar. Dieses Profil wird an das PDF-Dokument angehängt, kann aber zu keiner ungewünschten Farbkonvertierung führen. In der Praxis soll es den zu erwarteten Druckfarbraum dokumentieren. Angenommen ihr benutzt als Farbprofil "Euroscale Coated" und hängt dieses Profil an Euer PDF/X-Dokument an. Dann kann die empfangene Druckerei diese Information auslesen. Passt dieses Profil nicht zum Druck (z.B. Zeitungsdruck) kann sie Euch über den Fehler informieren, andere Daten anfordern und somit einen Fehldruck vermeiden.

Gruß

Achim
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Verbalinjurie
Threadersteller

Dabei seit: 29.05.2006
Ort: -
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 19.10.2007 08:39
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Danke Cyanamide für die Antwort, danke Achim für die konstruktive Antwort *zwinker*

Noch ne Frage: Sind Monitor Farbprofile Systemneutral? Oder kann ich nen TFT hier am Mac kalibrieren, den Monitor dann irgendwo an Windows anschließen und das erstellte ICC Profil einladen?
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airball

Dabei seit: 28.08.2002
Ort: 2850
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 19.10.2007 08:42
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Du müsstest eigentlich den Monitor dann erneut da Kalibrieren. Ich mein unterschiedliche Monitore ist klar, aber den selben woanders anschliessen..mmh, ist eigentlich eine gute Frage, hab ich noch nie gemacht. *zwinker*

Aber ich denke mal das Mac und Windows andere Einstellungen benutzen werden die dann das Farbbild wieder abweichend erscheinen lassen, du könntest das Win-System höchstens so Einstellen wie am Mac und dann auf gut Glück probieren. Lächel

Aber war mir nicht so das man TFTs eh nicht Kalibrieren kann? Oder ist das mittlerweile anders?
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Pixelkaiser

Dabei seit: 13.01.2007
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Verfasst Sa 20.10.2007 13:31
Titel

Re: Farbprofilkette, Druckerei will kein Profil

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Verbalinjurie hat geschrieben:
Scanner, Cam etc. haben ihre Profile und hängen die Farbkorrektur an die gescannte Datei an (Zwischenfrage: Hängt diese Korrektur nur an oder wird das RGB Bild direkt mittels des Profils umgerechnet?).

Gehen wir mal vom Scan aus. Wird dieser geöffnet, liegen die (mehr oder weniger farbstichigen) Rohscan-RGB-Daten vor -ohne Umrechnung. Diesem RGB-Bild muss dann das Scanner-ICC-Profil zugewiesen werden (keine Umrechnung). Die Umrechnung findet dann statt, wenn dieser Scan z. B. via Photoshop am Monitor betrachtet wird. Dann kommunizieren zwei ICC-Profile (Scanner- und Monitorprofil) über deren LAB-Schnittstelle. Bei diesem Vorgang werden auch die nötigen Korrekturen mitverrechnet:
Scanner-RGB > [Korrektur] > LAB><LAB [Korrektur] > Monitor-RGB.
Die Korrektur beschreibt ganz stark vereinfacht ausgedrückt) z. B. im Falle eines Scanners, der zuwenig Rot, zuviel Grün aber optimal Blau „sieht“:
Mehr Rot, weniger Grün, Blau nicht verändern. In den entsprechenden Umrechnungstabellen z. B. vom Gerätefarbraum RGB zu LAB und umgekehrt steht dann drin welche Gerätefarbwerte welchen LAB-Werten entsprechen bzw. mit welchen Gerätefarbwerten die LAB Referenzwerte abgebildet werden.


Verbalinjurie hat geschrieben:
Wie sieht die Farbprofilkette aus, wenn die Druckerei keine Farbprofile haben möchte?
...... und die interessieren sich gar nicht für die Profile da drin. Was passiert denn jetzt genau mit den Daten? Sollte man in einem solchen Falle in der Kette irgendwas anders machen? Oder nimmt man Standardskala und hofft das der Digitaldrucker das richtig umsetzt?

Normal sollte die Druckerei bekannt geben in welchem Farbraum sie die Daten haben will. Gibt es hierzu keine (konkrete) Information, würde ich als Datenanlieferer die Druckerei wechseln. Wenn das nicht geht, aber z. B. die Papiersorte auf die gedruckt wird definitiv feststeht, könnte man seine Daten in einem passenden ISO-Farbraum aufbereiten:
Gl. / matt gestrichenes Papier: ISOcoatedv2_300
Ungestr. Papier: ISOuncoated
Ist "gar nichts" bekannt, dann Datenanlieferung im derzeitigen Standard-Offsetfarbraum ISOcoatedv2_300

Dann hast Du jedenfalls Dein Möglichstes getan.

Gruß Pix
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seal

Dabei seit: 31.07.2005
Ort: Pfalz
Alter: 41
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Verfasst Mo 22.10.2007 21:58
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Zitat:
derzeitigen Standard-Offsetfarbraum ISOcoatedv2_300


Wieso ist denn plötzlich der 300 "Standard"? 320–340% Farbauftrag dürften eher dem "Standard" entsprechen, sprich ISOcoatedv2.icc und gut is.
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Pixelkaiser

Dabei seit: 13.01.2007
Ort: -
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 23.10.2007 13:20
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seal hat geschrieben:
Zitat:
derzeitigen Standard-Offsetfarbraum ISOcoatedv2_300


Wieso ist denn plötzlich der 300 "Standard"? 320–340% Farbauftrag dürften eher dem "Standard" entsprechen, sprich ISOcoatedv2.icc und gut is.


Hallo seal,

ich zitier mal aus dem PDF "ECI_Offset_2007_DE" welches dem Download der ISO-Profile beiliegt:
Zitatbeginn
"Für zwei Standarddruckbedingungen werden Profile neu herausgegeben und von bvdm, ECI und Fogra gemeinsam zur Anwendung empfohlen: "ISO Coated v2 (ECI)" sowie "ISO Coated v2 300% (ECI) in einer Variante mit geringerer Tonwertsumme (300%) beispielsweise für den Rollendruck. Beide Profile basieren auf den Charakterisierungsdaten "FOGRA39L".
Zitatende

Vielleicht wäre es (noch) richtiger gewesen, wenn ich geschrieben hätte "ein" derzeitiger Standard-Offsetfarbraum. _Beide_ Profile würden jedenfalls passen. Aber in der Praxis wird gar nicht so selten lieber mit 300% GFA gedruckt, was seine Gründe hat. Wenn man nun so leicht dem Drucker entgegenkommen kann, indem man einfach das "300er" wählt, würde ich es einfach tun.

Gruß Pix
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