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Thema: Bürodrucker profilieren - Ablauf verstehen vom 25.05.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Farbe -> Bürodrucker profilieren - Ablauf verstehen
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MadManniMan
Threadersteller

Dabei seit: 08.07.2008
Ort: Jena
Alter: 40
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 26.05.2010 12:19
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Mialet hat geschrieben:
In beiden Fällen gibt es dabei eine konkrete Zielvorgabe. Das fehlt in deinem obigen Szenario komplett.
Kalibrieren wäre, im Rahmen einer Monitorprofilierung, diesen dazu zu bringen, sich genau so zu verhalten wie sRGB, oder einen Proofdrucker so zu drucken, wie eine nach ISO12647-2 druckende Bogenoffsetmaschine auf gestrichenem Papier.


Die Zielvorgabe müsste sich dementsprechend durch das Testchart und die zugehörigen Wertetabellen im Profilerstellungsprogramm ergeben, oder?

Also durchaus ein Testchart für mehrere Ziele, aber mit anderen Zuordnungen in der Wertetabelle, wenn ihr versteht, was ich meine …
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qualidat

Dabei seit: 14.09.2006
Ort: Eichwalde bei Berlin
Alter: 63
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 26.05.2010 12:29
Titel

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Das Testchart selbst ist meist ein "Streuschuss" mit vielen (bis zu mehreren tausend) Messfeldern, nicht speziell auf die Zielbedingungen angepasst. Das zu erzeugende Profil wird über die Bedingungen während des Druckens (Druckermodus, Auflösung, Farbe/Toner, Papiersorte, Rasterweite) und zusätzliche Vorgaben bzw. Restrikionen (RGB oder CMYK, max. Farbauftrag, GCR/UCR) spezifiziert.

Zuletzt bearbeitet von qualidat am Mi 26.05.2010 12:32, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Mialet

Dabei seit: 11.02.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mi 26.05.2010 13:29
Titel

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MadManniMan hat geschrieben:
Mialet hat geschrieben:
In beiden Fällen gibt es dabei eine konkrete Zielvorgabe. Das fehlt in deinem obigen Szenario komplett.
Kalibrieren wäre, im Rahmen einer Monitorprofilierung, diesen dazu zu bringen, sich genau so zu verhalten wie sRGB, oder einen Proofdrucker so zu drucken, wie eine nach ISO12647-2 druckende Bogenoffsetmaschine auf gestrichenem Papier.


Die Zielvorgabe müsste sich dementsprechend durch das Testchart und die zugehörigen Wertetabellen im Profilerstellungsprogramm ergeben, oder?


Nein. in dem Moment wird _normalerweise_ noch garkeine konkrete Zielvorgabe gemacht. (Ausnahmen bestätigen die Regel, wir gehen hier aber, denke ich von der normalen Druckerprofilierung aus, kein Proofer).

Mit der Linearisierung, die sich bei Desktoptintenpissern u.U. darauf beschränkt, das man eines der mitgelieferten Presets auswählt), wird versucht das Gerät in einen stabilen (die erzielten Werte sollten bei Wetteränderung bzw. in ein paar Wochen auch noch zu erzielen sein), reproduzierbaren (mitschreiben was man gewählt hat, bzw. am besten als Preset abspeichern), lineares (keine Abrisse oder Abflachungen in Verläufen) und möglichst reines Druckbild (möglichst großer Farbraum, wird in der Regel dann erzielt, wenn man es schafft, die Patronenfarben des Druckers irgendwie rein aufs Papier zu bekommen) zu erzielen. Das meiste tut sich in der Regel bei diesen Geräten über die Anwahl diverser Papierqualitäten, da ist trial&error angesagt.

Leider sind die Einstellungen der verschiedenen Papiere inzwischen sehr oft auch in Form von icc-Profilen in den Druckertreibern hinterlegt, somit gerät man in eine Henne-Ei Misere: Man wird das selbst erstellte Profil später nicht als Papierprofil im Druckertreiber einbetten können, da dann die Voraussetzungen für die Erstellung des Profils nicht mehr gegeben sind, da man ja das mitgelieferte Profil für das Papier damit ausser Kraft setzt.

Qualidat hat ja bereits darauf hingewiesen, das es in der Regel irgendwo ein Hintertürchen gibt, um die Farbeingriffe des Druckertreibers zu unterbinden und die Testcharts quasi als RAW auf den Drucker zu bekommen, leider erzielt man damit in der Regel nicht die Ergebnisse, die möglich wären, wenn man sie mit dem Druckbild der Treiberinternen Papieranpassungen vergleicht - man gewinnt also nicht wirklich was bei der ganzen Profiliererei. Die Farben werden vorhersehbarer, aber leider ein gutes Stück unterhalb der Möglichkeiten des Geräts.

In vielen Fällen ist es Möglich aus einem 100,- Drucker einen Prooftauglichen Drucker zu machen (ich hab hier Medienkeile von vor ein paar Jahren herumliegen, die weisen einen Canon Pixma 4000 als 100%ig Prooftauglich aus – alle Messungen innerhalb der Toleranzen, sogar der engeren von 2007. Aber da steckten mehrere Satz Patronen, einige Pakete Papier und etwa 2 Manntage eines normalerweise 100,- die Stunde berechnenden Colormanagement Experten drin.

Alles in allem also ein wirtschaftlicher Totalschaden *zwinker*

Bei CMYK ansteuerbaren Druckern (was nicht nur Laserdrucker sind, sondern in der Regel auch die Tintenstrahler der Prooferklasse (z.B. Epson Stylus Pro), die lassen sich, je nach verwendetem Treiber als RGB, CMYK oder sogar als CMYKOG (orange/green) oder auch KlKllK (PhotoBlack/light Black/light light Black bzw. Matte Black/light Black/light light Black) ansteuern.
Das auszutüfteln ist allerdings eine Arbeit, die selbst die Hersteller von Proofsoftware scheuen wie der Teufel das Weihwasser, zumal man immer damit rechnen muss, das nach einem Firmwareupdate dieser Geräte, nichts davon mehr Gültigkeit hat, weil die Ansteuerung der Düsen, oder sonst irgendwas in den Tiefen der Drucker geändert wurde.

Die Farbanpassung eines Druckers kann, ohne das sich da jemand dran gesundgestossen hätte, Kosten zwischen 20,- (die billigsten Online Schick-mir-ein-von-dir-gedrucktes-Testchart-und-wir-schicken-dir-ein-Profil Anbieter), bis hin zu 5stelligen Beträgen gehen, erst recht, wenn z.B. eine Kombination aus Auflagendrucker (z.B. ein Großformatprinter für Outdoorbanner mit einem Nagelneuen Material, nebst Weiterverarbeitung der Drucke (Kaschieren, Laminieren und/oder Lackieren) und einem Simulationsdrucker auf deren gemeinsames Optimum zu trimmen ist.

Sich einen Profilemaker und ein Eye-One Pro zuzulegen und zu meinen, man könne für gewerbliche Zwecke Profile erstellen, ist ungefähr so blauäugig, wie zu glauben, dass wenn einem Schuhmacher seinen Formel1 Boliden zur Verfügung stellt, man auch in der entsprechenden Liga mitfahren könne.
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