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Thema: 2°/10° Normalbeobachter - Unterscheidung vom 13.12.2012


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Farbe -> 2°/10° Normalbeobachter - Unterscheidung
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Yakit
Threadersteller

Dabei seit: 13.12.2012
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Verfasst Do 13.12.2012 21:03
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2°/10° Normalbeobachter - Unterscheidung

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Hallo, Wer kann mir erklären was der genaue Unterschied zwischen einem 2° normal Beobachter und einem 10° normal Beobachter ist. Das einzige was ich herausgefunden habe ist das der 2° normal Beobachter in der Nähe verwendet wird und wir damit Farben genauer definieren können. Der 10° normal Beobachter wird aus der Entfernung verwendet ab 30 cm. Mit ihm können wir Farben nicht so genau definieren. Aber warum ist das so? Also wieso unterscheidet das Auge mit der Entfernung bei der Fahrt Empfindung? Wenn jemand auch noch weiß wieso es gerade 2° und 10° sind wäre das auch super.

Vielen Dank für eure Hilfe
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qualidat

Dabei seit: 14.09.2006
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Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 13.12.2012 22:10
Titel

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Es geht um den visuellen Eindruck, den ein farbiges Objekt in deiner Wahrnehmung hinterlässt - und der ist dummerweise auch von der Wahrnehmungsgröße der farbigen Fläche anhängig. Kleine Objekte wirken bunter (gesättigter) als flächige ...

Es geht übrgens nicht um die Entfernung, sondern um den Anteil am Gesichtsfeld, deshalb die Winkelangabe. Ein Cent-großes Stück direkt vor deinem Auge wirkt dann auch wie 10 Grad und eine Hauswand in 500 Metern wie 2 Grad ...
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M_a_x

Dabei seit: 28.02.2005
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Verfasst Fr 14.12.2012 00:04
Titel

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Etwas genauer:
Der Grund ist die Physiologie des Auges, nämlich daß die Farbsensoren ungleich verteilt sind.

Das heißt im Zentrum der Netzhaut liegen die farbempfindlichen Zapfen am dichtesten und nach aussen hin nimmt die Dichte ab.
Der 2°-Beobachter ist so konzipiert, daß ein entsprechend großes Farbmuster in gegebenem Abstand genau den Bereich der höchsten Zäpfchendichte überstreicht.
(Wie Qualidat schon richtig sagte, lässt sich die 2°-Bedingung über verschiedene Abstände und/oder Farbmustergößen erreichen.)

Stell Dir z.B. ein 2*2cm großes -meinetwegen blaues- Farbmuster auf einem großen schwarzen Karton aufgeklebt vor.
Das heißt, das Auge sieht nur das 2*2 cm große blaue Feld farbig, der Rest ist dunkel.
Wenn man das in etwa 60 cm entfernt ansieht, hat man ungefähr ein 2°-Gesichtsfeld realisiert.

Geht man nun von einem Abstand der Netzhaut von der Pupille von 18mm aus, ergibt sich rechnerisch eine o,6mm hohe Abbildung auf der Netzhaut, der Rest der Netzhaut bleibt "dunkel".

Netzhautbildgröße=Abstand_Pupille_Netzhaut x tan 2° =18mm x 0,035 =0,63 mm

Damit trifft man dann eine Region von ungefähr 0,4 mm², die zentrale Region mit den meisten Zapfen eben.
(Datt iss klein stell' ich grad' fest)

Jetzt stell Dir ein ungefähr 10cm x 10cm großes blaues Farbfeld wieder in der Mitte eines großen schwarzen Kartons vor.
Wieder betrachtest Du das Ganze aus 60 cm Entfernung. Damit realisierst Du dann ein 10°-Gesichtsfeld.
Die Netzhautbildgröße ist nun also 18mm x tan 10° =3,2 mm

Das heißt in diesen Fall fällt Licht auf ein Netzhautareal von ungefähr 10 mm², das heißt nun haben wir zu dem Areal mit hoher Zapfendichte auch das Areal mit niedrigerer Zapfendichte.
Die Farbempfindung ist mithin eine andere als unter den 2°-Bedingungen.

Genau das steckt hinter den jeweiligen Normspektralwertkurven, die eben für diese unterschiedlichen Bedigungen experimentell ermittelt wurden.



Edit, die tausendste: ich hasse Tipp und Kommafehler


Zuletzt bearbeitet von M_a_x am Fr 14.12.2012 00:11, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Yakit
Threadersteller

Dabei seit: 13.12.2012
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Verfasst Fr 14.12.2012 20:48
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Wenn ich das jetzt mal vereinfacht zusammenfassen darf: wenn ich mit meinem Auge ein kleines Farbmuster sehe unabhängig davon ob es nun na oder weit weg ist ( es ist einfach klein), dann verwendet mein Auge 10° weil nur die äußeren Zapfen angesprochen werden. Ist dagegen ein Farbmuster (Unabhängig davon ob ich nun na oder weit davon entfernt bin) Dann berührtes die inneren Zapfen und deshalb ist es 2°? Habe ich das so vereinfacht richtig verstanden?

Die Tatsache dass wir Farben aber mit 2° besser bestimmen können als mit 10° ist doch korrekt?
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M_a_x

Dabei seit: 28.02.2005
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Verfasst Fr 14.12.2012 21:24
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Nein, nichts von Deiner Zusammenfassung ist korrekt. Lies bitte nochmal.
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M_a_x

Dabei seit: 28.02.2005
Ort: -
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Verfasst Fr 14.12.2012 21:53
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Ich wollte eigentlich noch schreiben: danach sehen wir dann weiter. Scheiß Eiphön,
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pantonine

Dabei seit: 03.03.2011
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Verfasst Fr 14.12.2012 22:34
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Im Übrigen heiß es „nah“ von „Nähe“, nicht „na“ wie die Ritter die niemals sagen: Nie.
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qualidat

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Ort: Eichwalde bei Berlin
Alter: 63
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 14.12.2012 23:15
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Denk mal darüber nach: Wenn etwas weiter weg ist, ist der Winkel unter dem du es siehst natürlich kleiner! Meist befindet es sich dann auch in der Mitte des Gesichtsfeldes, wo die Anzahl der Farb-Sinneszellen ("Zapfen") auf der Netzhaut deutlich höher ist.

Der Mensch kann keine Farben "bestimmen", weil er ist kein Messgerät. Aber die Möglichkeit, Farbtöne zu unterscheiden, ist differenzierter ausgeprägt. Ausserdem wirken kleine Gegenstände in der Mitte des Gesichtsfeldes bunter (scheinbar höhere Sättigung) ...
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