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Thema: Ratgeber vom 01.03.2011


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Off Topic - Diskussionsrunde -> Ratgeber
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type1

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Verfasst Do 17.03.2011 00:44
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Hier sind halt alle blöd. Hast du fantastisch vermittelt. Du bist der größte, opinion leader können nur deine zeit jungs sein. Daumen hoch!
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Thobie
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Verfasst Do 17.03.2011 00:47
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toco hat geschrieben:
Wenn ein Verfasser eines Ratgebers seine Kompetenzen nicht mindestens auf dem Level der potentiellen Konsumenten seines Werkes sieht, wird es schwer, diese von einem Mehrwert durch Konsum des Werkes überzeugen zu können, oder? Du unterstellst mit dieser Aussage dem Publikum hier eine gewisse fachliche "Unreife", wie ich finde.

Ja, da hast Du Recht. Und ich tue dies ganz bewusst. Wie ich in meinem Anfangsposting schrieb, ist der Ratgeber für DAUs. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern einfach ein Begriff aus der täglichen Realität.

Ich hatte vor einigen Jahren schon einmal den Gedanken an einen "Kunden-Knigge", das habe ich aber schnell fallen gelassen, weil es mir zu oberlehrerhaft vorkam. Aufgrund neuerer Erfahrungen kam ich darauf, das ganze als "Ratgeber" umzuwandlen. Das passt nun für mich.

Ich habe diesen "Ratgeber" aufgrund von verschiedenen Erfahrungen mit Kunden gemacht, die bei der Nennung eines einzigen Fachbegriffs völlig verunsichert waren und in die Knie gingen.

Erstes Beispiel: Kunde will Buch bei BoD in Norderstedt produzieren lassen. Für mich kein Problem. Gestalte ihm Buchinnenteil und Buchumschlag. Kunde sucht selbst und lädt sich ein Datenblatt als PDF von BoD herunter, in dem Spezifikationen zum Farbmanagement für die Erteilung eines Druckauftrags an BoD genannt sind. Kunde liest es durch, denkt sich "Hä?", ist völlig verunsichert, ruft mich an und bombardiert mich mit Fragen. Ich habe eine halbe Stunde am Teelfon gebraucht und ihm Begriffe wie CMYK und RGB erklärt, bis er beruhigt war, dass ich das schon richtig abwickeln kann.

Zweites Beispiel: Mein Layoutprogramm berechnet Layoutdaten beim PDF-Exprot aufgrund eines mathematischen Algorithmus bei der Einstellung "Bilder downsampling auf 300 dpi" nicht auf 300 dpi herunter. Sondern es kommen Werte wie "299,865248 dpi" heraus. Kunde lädt die Datei bei BoD hoch, bekommt promt eine Fehlermeldung: "Ihre Bilddaten haben weniger als 300 dpi Auflösung" und ist völig verzweifelt. Ruft bei mir an und sagt, was ich da für einen Scheiß gemacht habe. Wieder eine halbe Stunde Beratung am Telefon, bis der Kunde beruhigt ist.

Meine Erfahrung ist, es ist eine der größten Herausforderungen und Schwierigkeiten, sich in unserem Metier nicht in die tiefsten Tiefen und Tipps und Tricks und Kniffe hineinzuarbeiten und nur noch mit den Cracks der Szene zu kommunizieren. Okay, das kann jemand machen, wenn er ein Spezial-Spezial-Spezial-Fachbuch schreiben will. Für die Herren und Damen der Zunft. Sondern es ist um vieles schwieriger, wenn Du Dich mal ohne technische Begriffe, ohne Fachwörter und Fachtermini auf die Ebene eines Kunden herunterschraubst, der sich noch nie darüber Gedanken gemacht hat, dass sein Monitor in einem RGB-Farbraum arbeitet, geschweige denn darüber nachgedacht hat, was das eigentlich ist. Und was CMYK. Und was sRGB. Und was ein Farbprofil. Und ob an seinem Monitor denn Farbmanagement eingestellt sei. Und der Monitor auch richtig kalibriert sei.

Ich sage es Dir jetzt einfach mal ganz offen: DAS KANNST DU ALLES VÖLLIG KNICKEN! Das ist Kauderwelsch für den Kunden. Genauso wenig wie ich von meinem Automechaniker wissen will, wie er mit dem Computer meinen BMW einstellt und das ABS repariert – was ich machen kann, aber sowieso nicht verstehe –, und nur will, dass alles repariert und okay ist und dafür bezahle. Genauso wenig will ein Kunde von mir wissen, was ein EyeOne Kalibrierungsgerät oder ein PDF/X-4 und dessen Spezifikationen sind.

Mach mal den Versuch, lass dich auf die Ebene eines DAUs ein und schmeiße all Deine Fachwörter weg, du wirst einige völlig neue Erfahrungen damit machen, die auch für Dich eher einen "Aha"-Effekt haben.

Liebe Grüße


Thobie


Zuletzt bearbeitet von Thobie am Do 17.03.2011 00:52, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Thobie
Threadersteller

Dabei seit: 15.02.2008
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Verfasst Do 17.03.2011 00:51
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type1 hat geschrieben:
Hier sind halt alle blöd. Hast Du fantastisch vermittelt. Du bist der Größte, Opinion Leader können nur deine "Zeit"-Jungs sein. Daumen hoch!

Sorry, so sehr ich Deine scherzhaft gemeinte Antwort verstehe: Du gehst nicht auf meine Frage ein.


Thobie
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remote

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Verfasst Do 17.03.2011 01:16
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Thobie hat geschrieben:

Ich habe nun eine Frage, über die Ihr mich bitte aufklären sollt. Warum habe ich ausgerechnet in diesem Forum, in dem Mediengestalter tätig sind und von denen sicherlich noch viele in der Ausblidung sind, die schlechtesten Kritiken erhalten à là "Dem Threadstarter kann man nur raten, seinerseits grundlegende Fachliteratur zu lesen, zu verstehen und das Gelernte bei der nächsten 'Publikation' anzuwenden"?


Da sich dies ja auf mich bezieht, zwei Anmerkungen zur Sache:

1. Deine Publikationen sind unter rein formalen Gesichtspunkten schlecht. Daher der Hinweis auf die Fachliteratur von Forssman, De jong, et al. Wie ich bereits angeführt hatte, habe ich kein Interesse hier deinen "Entwurf" im einzelnen zu zerlegen und zu überarbeiten.
Ein Blick auf thematisch ähnlich ausgelegte Bücher, wie z.B. "Imprimatur" von Markus Goldammer, sollte ausreichen um – auch ohne Ausbildung – den mehr als deutlichen Klassenunterschied in der gestalterischen Kompetenz festzustellen.

Grundsätzlich wünsche ich mir bei jedem Buch eine ansprechende und typografisch "saubere" Ausarbeitung. Bei Literatur vom Fach fürs Fach darf aber ganz besonders erwartet werden, dass neben der Inhaltsebene auch die formale Ebene höheren Ansprüchen genügt. Das jedenfalls meine ganz private Meinung, mit der ich mich vor den von Dir referenzierten ADs und Dipl.-Des. (in deren Kreis ich mich ebenfalls bewege) nicht verstecken muss. Diese Aussagen zeugen für mich allenfalls davon, dass die betreffenden Personen ihrerseits keinen Überblick über die "vergleichbare" Fachliteratur haben und dazu wohl auch ein zweifelhaftes Qualitätsbewusstsein in typografischen Fragen.
Meiner Erfahrung nach hat der Bildungsabschluss hier im übrigen keine große Aussagekraft. Ob die Fachkompetenz eines Dipl.-Des. die eines gelernten MG übersteigt (oder umgekehrt) ist von Person zu Person zu beurteilen – in der Praxis erlebe ich das in beide Richtungen.

2. Mein "Feedback" in diesem und auch in dem anderen Thread ist vielleicht unnötig harsch oder anmaßend formuliert. Der Grund dafür liegt darin, dass ich es ebenfalls als Anmaßung verstehe, wenn jemand (mit kommerziellem Interesse!) Fachliteratur bewirbt, die mir unter fachlichen Gesichtspunkten sehr mangelhaft erscheint. Dies gilt in formaler Hinsicht (s.o.) als auch inhaltlich (vgl. z.B. "Der kleine Besserwisser - Grundwissen für Gestalter", Die Gestalten Verlag).
Wäre dies das Freizeitprojekt eines Schülers oder von jemandem der sich gerade erst in die Thematik einarbeitet, wäre mein Feedback sicherlich um einiges konstruktiver und wohlwollender ausgefallen - hier aber wird das Werk auf einen Sockel (Fachliteratur) gestellt und von mir dementsprechend beurteilt.

Lächel


Zuletzt bearbeitet von remote am Do 17.03.2011 01:19, insgesamt 2-mal bearbeitet
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seal

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Verfasst Do 17.03.2011 01:42
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Kann man denn die aktuelle Version mal sehen? Kenne die Erstversion nicht.
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Thobie
Threadersteller

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Verfasst Do 17.03.2011 01:58
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remote hat geschrieben:

Ein Blick auf thematisch ähnlich ausgelegte Bücher, wie z.B. "Imprimatur" von Markus Goldammer, sollte ausreichen um – auch ohne Ausbildung – den mehr als deutlichen Klassenunterschied in der gestalterischen Kompetenz festzustellen.

Ohne überheblich zu klingen, ein Buch, das

– nicht mehr verlegt wird (das spricht nicht für das Buch),
– keine einzige positive Bewertung bei Amazon hat (spricht auch nicht für das Buch),
– nur noch gebraucht gekauft werden kann,
– einen Amazon Besteller-Rang von Nr. 1.663.059 in Bücher hat und
– dort nicht mit Inside-Book eingestellt ist, so dass ich leider keinen Blick in das Buch werfen kann

preist Du hier als gutes, formal und fachlich gut konzipiertes und gestaltetes Buch an? Schick mir ein Exemplar, ich schaue es mir an und dann reden wir weiter. Mir fehlt leider im Moment jeder Einblick in das Buch und somit eine Vergleichsmöglichkeit zu meinem "Ratgeber".

Nur nebenbei: Ich will mit dem "Ratgeber" kein ausführliches Fachbuch für die Medienindustrie schreiben. Da ist schon ein anderes Buchprojekt in Arbeit, das ich mit zwei Co-Autoren schreibe und das ausfallender gestaltet ist. Der "Ratgeber" ist einfach ein kleines Büchlein, das ich meinen Kunden nach ihrem Besuch in meinem Büro in die Tasche stecke und sage: "Schauen Sie bei Gelegenheit da mal rein!" Mehr nicht. Ich will mit dem Buch auch keinen Gewinn machen.

Liebe Grüße



Thobie
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Verfasst Do 17.03.2011 09:48
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Vielleicht bist du dann hier einfach falsch.
Viele verdienen doch genau damit ihr Geld, dass der Kunde sich eben um nichts kümmern muss, dein Buch also gar nicht brauchen muss.

Wenn du natürlich viel im Segment unterwegs bist, wo viel gespart wird, keine großen Etats vergeben werden, und der Kunde vieles selber machen will kann das funktionieren. Hält einen aber trotzdem nicht von der kritischen Betrachtung ab, dass die erwähnten Passagen den Benutzer nicht schlauer machen. Es ist eine Pseudoschläue. Damit kannst du dann eher bei "Hilf dir selbst" Punkten, als in einem profesionellen (wie weit dass hier im mgi noch der Fall ist sei mal dahin gestellt) Mediengestalter Forum.

Wenn ich mein Auto zur Werkstatt bringe dann will ich gar nicht wissen, wie man den Ölfilter reinigt. Der soll sauber sein, wenn ich den Wagen abhole.

BTW: Zahlen sind immer toll, aber Zahlen muss man auch interpretieren. Wenn diese vielen Zugriffe nach dem ersten Posten hier (mit)entstanden sind, sollte dir doch klar sein, dass Klicks auch aus reiner Neugier in diesem Thread entstehen.
Die Schlussfolgerung, dass das Interesse an deinem Büchlein hoch ist halte ich für mehr als sehr gewagt.

Aber: Poste doch mal erneut einen Link.
Nur interpretiere dann die Zahlen - wenn das überhaupt möglich ist.
Wenn nicht: Ziehe keine voreiligen Schlüsse.

BTW: Es wundert mich gerade, dass man als Autor in einem bestimmten Themengebiet die relevante existente Literatur nicht kennt. Werfe doch anderen nicht vor, Quellen zu posten, die du nicht kennst. Werfe dir selber vor, dass du sie nicht kennst. Dadurch wird doch die Argumentation des anderen nicht schlechter.
Das ist dann nämlich wirklich überheblich. Nimm Kritik einfach mal an, und versuche sie nach zu vollziehen.
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seal

Dabei seit: 31.07.2005
Ort: Pfalz
Alter: 41
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Verfasst Do 17.03.2011 15:14
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Der TO war so nett mir die aktuelle Fassung mal zu schicken.

Vorab: Die Idee eines Kunden-Knigges finde ich gut und habe ich in ähnlicher Weise mal (nur viel viel kürzer) während meiner Ausbildung (Druckerei) erstellt, da man dort oft das Problem fehlerhafter Druckdaten (vorwiegend von Privatleuten) hat(te).

Leider muss ich mich nach Durchsicht, der Kritik der anderen hier größtenteils anschließen. Das Problem liegt glaube ich weniger an deinem Werk selbst sondern eher daran, dass du deine Ziel und deine Zielgruppe etwas aus den Augen verloren hast.

Wäre die Broschüre für "DAUs", wie du sagst, dann ist sie an vielen Stellen zu überladen mit unnötigen Begriffen, z. B. "CIE", "Begierkurve", "PDF Boxen", usw. An anderen, wichtigeren Stellen (für DAUs) bist du dafür zu oberflächlich, z. B. "Beschnitt/Anschnitt", "Offene Daten vs. PDF" usw.

Wäre die Broschüre für Leute vom Fach (als Nachschlagewerk), dann wäre es insgesamt nur denkbar als Gedächtnisstütze für Begriffe die man mal kennengelernt hat, aber nun nicht mehr richtig einordnen kann. Aber auch da gibt es, wie schon gesagt wurde, ausführlichere Werke die das besser machen.

Ich würde an deiner Stelle nochmal überlegen: Was ist das Ziel des Buches und welche Zielgruppe hat es.

Wenn das Ziel des Buches ist, "DAUs" beizubringen, wie man druckfähige Daten erstellt/liefert, dann würde ich mich eher auf den üblichen Workflow konzentrieren, statt "nur" Begriffe zu definieren. Sollen die "DAUs" nur ein Nachschlagewerk für branchentypische Begriffe haben, müssten viele unnötige rausfliegen und dafür andere/wichtigere mit rein bzw. überarbeitet werden.

Seh die Kritik hier nicht als persönlichen Angriff auf deine Person, sondern als sehr ehrliche und direkte Hilfe von Fachleuten (auch) mit jahrelanger Berufserfahrung. Klar, man hat viel Arbeit investiert und hört dann gerne von vielen ein Lob, aber selbst an den besten (Fach-)Büchern wird noch "rumgemeckert".
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