[Benutzer 81334]

Hallo.
Ich bin mittlerweile wirklich verzweifelt und dachte, vielleicht könnt ihr mich hier weiterbringen.
Kurz zu mir:
Ich bin 19 Jahre alt, wohne am Bodensee und habe dieses Jahr mein Abi gemacht.

Letztes Jahr habe ich vor lauter Lernen und absoluter Unwissenheit den Termin verpasst, mich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben. Also saß ich dann im Frühjahr diesen Jahres da und wusste nicht, was tun.
Habe mich dann einfach mal für eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel beworben. Schon meine 2. Bewerbung war ein voller Erfolg und ich hätte den Platz haben können, aber irgendwie war mir die ganze Sache dann doch zu stupide und ich wollte nicht die nächsten paar Jahre meines Lebens jeden Tag nur Bikinis auf- und abhängen, nur um irgendeine Ausbildung zu haben.

Ich würde gerne einmal Heilpraktikerin werden, aber im Moment habe ich wahrscheinlich selbst noch viel zu wenig Lebenserfahrung dazu und außerdem darf man die Prüfung erst mit 25 Jahren ablegen.

So habe ich mir weiter meine Gedanken gemacht, welchen Berufsweg ich einschlagen könnte.
Da ich mich sehr gerne mit Kunst beschäftige (mein größtes Hobby), seit 2005 jedes Jahr mindestens eine Gemeinschaftsausstellung mit anderen "jungen Künstlern" hatte und ansonsten auch ab und zu meine kleine private Webseite gestalte (wobei das nichts Weltbewegendes ist), in der Oberstufe Leistungskurs Kunst (bzw. Neigungsfach) hatte und mich gern mit Farben, Texten und gedanklichen Spielereien beschäftige, dachte ich, dass ich in den Bereich Design gehen könnte.
Modedesign würde mich reizen, aber da die meisten in Textilfabriken versauern, habe ich mir das recht schnell aus dem Kopf geschlagen.

Nun denke ich entweder an eine Ausbildung zur Mediengestalterin für Digital und Print oder an ein BA-Studium Kommunikationsdesign.
Das Problem ist, dass ich hier im Umkreis schon länger verzweifelt nach Agenturen suche, die Azubis oder BA-Studenten aufnehmen. Es gibt zwar 1-2 Unternehmen, diese setzen jedoch die Einjährige Berufsfachschule für Mediengestalter (Ravensburg) voraus.
Das heißt, ich sitze jetzt so oder so noch ein Jahr herum. Habe mir vorgenommen, Vorbereitungskurse der Kunstschule Meersburg zu besuchen, um dann wenigstens eine gute Mappe zu haben, da ich mir bei meinen jetzigen Arbeiten nicht sicher bin, ob die überhaupt was taugen (sind nicht grafisch, sondern "handgemalt", sprich Gemälde, Zeichnungen, etc.).

Allerdings bin ich mir einfach nicht sicher, ob ich mir in diesem Berufsfeld nicht falsche Vorstellungen mache.
Ich habe vor 3 Jahren ein Praktikum gemacht, dieses war allerdings ziemlich zäh, da ich den ganzen Tag nur an Visitenkarten für die Firma saß, welche am Ende sowieso nicht genommen wurden.

Ich bin an sich kein selbstbewusster Mensch und habe beim Lesen in diesem Forum öfters gesehen, dass man sich wohl sehr gut verkaufen können muss und deshalb sehr selbstbewusst sein sollte.
Außerdem möchte ich, aus privaten Gründen, nicht unbedingt weg von hier. Zumindest nicht die nächsten paar Jahre.

Meine Frage ist also nun, ob ich mit meiner Idee vom Mediengestalter/Grafikdesigner/o.ä. als kreativem Beruf völlig daneben liege.
Außerdem gibt es ja vlt. jemanden, der mir im Bodenseekreis Informationen zu Unternehmen geben kann, die Azubis und Studenten aufnehmen.
Vielleicht könnt ihr mir auch gleich sagen, dass dieser Beruf nichts für mich sein wird ( ), dann kann ich mich gleich nach etwas Anderem umschauen (was ich, nebenbei gesagt, schon tue).

Danke schonmal fürs Lesen und vielen Dank auch für jede Antwort.

Grüße,
Sabrina

[ShishaMel]

harter brocken, aber ich hab alles gelesen

[deliciious]

die Branche kann vielfaltig sein...
in manchen Betrieben wirst tagtäglich nur irgendwelche sachen ordentlich setzen müssen ohne überhaupt einen Funken Kreativität sprühen lassen zu können. In anderen Agenturen wiederrum kannst das Glück haben vom Briefing über ein ausführliches Konzept inkl. Scribbels und Skizzen bis zur Umsetzung einschl. Illustrationen/Fotos und weiter zur Produktion alles miterleben zu dürfen.

Aber so und so.. gibt es sicher einige Male an denen dir die Aufgaben nicht gefallen werden, sie zu monoton sind - dich unter- oder überfordern, du den Sinn nicht verstehen magst/willst und dich langweilst. Das ist aber sicher in jedem Beruf so.

Wenn du dich für den Beruf entscheiden solltest... dann such dir schon lange vorher gute Agenturen raus, informier dich.. damit du nicht bei monotonen Satzarbeiten endest

[Benutzer 81334]

Hallo ihr beiden.
Vielen Dank für eure Antworten.

Zunächst habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt...
An diesem Praktikum damals hat mich nicht gestört, dass meine Ideen und Vorschläge abgelehnt wurden (passiert jedem immer mal wieder), sondern, dass das Projekt nach einer gewissen Zeit einfach auf Eis gelegt wurde. Ich hatte also nicht wirklich das Gefühl, dass mir die 9 Stunden Arbeit pro Tag irgendwas gebracht haben.

Mir ist natürlich auch klar, dass man unter- bzw. überfordert sein kann und nicht immer Dinge tun kann, die man gerne macht, aber wo gibt's das denn sonst? Nicht mal in 13 Jahren Schule ist das so

Mein Problem ist einfach, dass ich nicht weiß, ob ich selbstbewusst genug bin für diesen Job bzw. wie genau ich das angehen soll.
Mich stört, dass ich mich jetzt nirgends bewerben kann, weil ich erst 1 Jahr Schule machen muss und demnach total in der Luft hänge.
Aber meint ihr, es macht Sinn, erst einmal eine Ausbildung zu machen und bei Bedarf danach noch studieren zu gehen?

LG