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mustermax
Threadersteller
Dabei seit: 04.06.2018
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Verfasst Mo 04.06.2018 21:11
Titel Farbabweichung Proof |
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Hallo liebe Community,
ich habe ein Buch drucken lassen. Auf dem Cover sind drei Farbflächen mit den Werten:
C=8 | M=5 | Y=4 | K=0
C=24 | M=12 | Y=13 | K=0
C=65 | M=28 | Y=33 | K=0
Umschlagpapier ist 300 g/m² Invercote G (Chromo-Sulfatkarton einseitig gestrichen).
Davon habe ich auch einen Proof nach PSO Coated V3 erstellen lassen. War Druckereivorgabe.
Proof ging an die Druckerei. Das Proofpapier ist etwas bläulicher als der Chromokarton.
Der mittlere Ton ist eigentlich eher bläulich, beim fertigen Druck nun eher grünlich.
Die Druckerei meinte auf Nachfrage, dass es technisch nicht möglich gewesen wäre den Farbeindruck des Farbproofs zu erreichen.
Anscheinend würde das am Papier liegen.
Mir kommt das etwas spanisch vor. Könnt ihr das Bestätigen?
Danke und Grüße
Max
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eugen.schuetz
Dabei seit: 21.12.2007
Ort: Berlin
Alter: 40
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Verfasst Di 05.06.2018 10:28
Titel
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Was mir spanisch vorkommt, dass die Druckerei bei vorhandenen Proof keine Rückmeldung gab, dass es in der Auflage die Farben nicht erreicht werden können. Was wurde überhaupt vereinbart und wie "schlimm" sind die Farbabweichungen?
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mustermax
Threadersteller
Dabei seit: 04.06.2018
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Verfasst Di 05.06.2018 12:05
Titel
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Nun, sie werden es wohl erst an der Maschine gemerkt haben und haben dann ohne Rücksprache weitergedruckt.
Vereinbart wurde nichts konkretes. Ich habe denen zur Farbabstimmung einen Proof geschickt und dann wurde gedruckt. Der Chromokarton wurde von denen ausgesucht. Ich wusste nicht, dass sich das Papierweiß des Chromokartons vom Proof unterscheidet.
Die Farbabweichungen sind deutlich sichtbar. Eben eher grünlich als bläulich. Weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken soll, kann keine Delta E Werte ermitteln.
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eugen.schuetz
Dabei seit: 21.12.2007
Ort: Berlin
Alter: 40
Geschlecht:
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Verfasst Di 05.06.2018 14:26
Titel
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Wenn da nichts Konkretes vereinbart wurde, ist natürlich schlecht für dich. Es wäre natürlich auch interessant zu wissen, ob die Druckerei nach PSO Coated V3 arbeitet, da es aber Druckereivorgabe war, gehe ich davon aus.
Wenn es aber eine Druckereivorgabe war, frage ich mich, wozu dann ein Proof, der ehe nicht berücksichtigt wird? Wurde der Proof auch für den Umschlag gedruckt oder nur für inneren Teil?
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Druckfachmann
Dabei seit: 24.05.2007
Ort: Neumünster
Alter: 53
Geschlecht:
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Verfasst Di 05.06.2018 15:51
Titel Re: Farbabweichung Proof |
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mustermax hat geschrieben: |
Der mittlere Ton ist eigentlich eher bläulich, beim fertigen Druck nun eher grünlich.
Anscheinend würde das am Papier liegen.
Mir kommt das etwas spanisch vor. Könnt ihr das Bestätigen?
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Kann ich bestätigen. Invercote ist gelblicher als normales Bilderdruckpapier. Daher werden blaue Farbtöne ins grüne verschoben. Insofern ist die Aussage der Druckerei richtig.
Das ist eine Falle, in die ich früher auch schon getappt bin (und die mir heute eventuell immer noch passieren könnte). Zum Glück war bei mir der Kunde mit an der Maschine und wir konnten uns miteinander einigen.
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mustermax
Threadersteller
Dabei seit: 04.06.2018
Ort: -
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Verfasst Di 05.06.2018 18:28
Titel
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@ Eugen: Der Proof wurde auch für den Umschlag erstellt. Anmerkungen dazu siehe unten.
@ Druckfachmann: Danke für den Hinweis. Das deckt sich mit der Aussage, dass sie Schwierigkeiten hatten den Ton des Proofs zu treffen.
Die Druckerei hat aber nochmals Ursachenforschung betrieben. Sie haben den Druckbogen mit dem gebundenen Buch vergleichen. Es gab wohl durch die Mattfolie zusätzlich eine deutliche Vergilblichung und damit eine Veränderung Richtung grün. Davor hat es angeblich halbwegs gepasst. Da bringt dann natürlich auch ein Proof nichts mehr. Außer man berücksichtigt beim Proofen die Mattfolie des Umschlags. Aber wie ich jetzt schon anderweitig gelesen habe, scheint es nicht wirklich möglich zu sein das Ergebnis vorherzusagen?
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
Ort: -
Alter: -
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Verfasst Mi 06.06.2018 17:05
Titel
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mustermax hat geschrieben: | Aber wie ich jetzt schon anderweitig gelesen habe, scheint es nicht wirklich möglich zu sein das Ergebnis vorherzusagen? | Doch. Die Frage ist aber, ob wirtschaftlich machbar.
Es gibt Proofanpassungen fürs Kaschieren, wobei man dann aber im Prinzip immer 2 Proofs machen muss. Der eine ohne Kaschierungssimulation für den Drucker an der Maschine, nach dem er sich richten kann. Und der andere der die Kaschierung mit simuliert: Also Bedruckstoff, Druck und Kaschierung in ihrer Gesamtwirkung, der ist dann eher für dich, ob du dir das so vorgestellt hast, und eben zum Abgleich mit dem fertig kaschierten Produkt.
So ein Zinnober kann je nach exquisität des Papiers und der Kaschierung schnell 4stellig werden – nur fürs Proofen.
Nachtrag: Dadurch, dass du die recht farblosen Töne komplett bunt (also ohne K Komponente) aufgebaut hast, hast du dem Drucker aber die maximale Flexibilität zur Korrektur an die Hand gegeben. Als ich deinen ersten Post las und mir die Farben anhand der Wert vorgestellt habe, dachte ich schon ich wüsste was kommt ... Es schillert mal so mal so, aber das ists in deinem Fall ja nicht. Der Effekt geht allein aufs deutlich gelbere Papier und den zusätzlichen Gilb durchs Kaschieren zurück, da kann man dem Drucker eigentlich keinen Vorwurf machen, außer nicht Rückgefragt zu haben.
Zuletzt bearbeitet von Mialet am Mi 06.06.2018 17:10, insgesamt 1-mal bearbeitet
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