[Michelino81]

Hallo,

habe einen Kunden mit einen Auftrag zur Erstellung einer kompletten Geschäftsausstattung, Webseite, Logoredesign und Broschüre.
Hier wurde im Angebot vereinbart, dass 50% als Anzahlung gezahlt wird und die restlichen bei Fertigstellung.

Phase 1
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Der Auftrag wurde mir Mitte/Ende Februar erteilt und ab da an wird vom Kunden systematisch verzögert.
Er erhielt meine Rechnung und meldete sich erst ab meine erste Zahlungserinnerung. Die Firma meinte, dass die Rechnung gar nicht angekommen sei. Hier sind bereits über drei Wochen deswegen vergangen.

Phase 2
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Also wurde die Rechnung diesmal als Fax und per Post verschickt. Nach Ablauf der 14 Tagesfrist erhielt ich ein Fax, dass die Rechnung einen Fehler aufweise und Bitten um korrigierte Rechnung. Diese wurde am nächsten Tag korrigiert und per Fax und Einschreiben verschickt. Hier sind wieder fast 3 Wochen vergangen.

Phase 3
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Fast nach Ablauf der Zahlungsfrist der korrigierten Rechnung erhielte ich endlich meine ersten 50%.
Hier sind wieder 2 Wochen vergangen.

Phase 4
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Nach Fertigstellung aller Sachen (Es wurde auf eigenes Risiko bereits vorher mit dem Auftrag begonnen) wurden diese zur Druckfreigabe an den Kunden geschickt mit der Bitte um Rücksendung innerhalb der nächsten 10 Tagen. Nach 14 Tagen wurde wieder eine erste Erinnerung verschickt. Wieder 14 Tage um. Nach Ablauf dieser Frist wurde der Geschäftsführer persönlich angerufen und er meinte es wäre alles zu seiner Zufriedenheit und es könnte alles in den Druck gehen. Ich meinte dann nur, dass ich zuerst die Druckfreigabe benötige und dass bitte bis Ende der Woche. Ich würde jetzt schon lange warten.

Phase 5
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Die ist jetzt auch wieder fast 14 Tage her und es ging gestern wieder die 2. Erinnerung raus. Nochmals 14 Tage!!!


Meine Frage
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Hattet Ihr ebenfalls so einen langanhaltenden Kundenauftrag der sich Monate hinzieht?
Was habt Ihr gemacht und hattet Ihr Erfolg?

Meine geplante Vorgehensweise
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Werde nach Ablauf dieser Frist eine weitere und letzte Erinnerung schreiben.
Hier mache ich dann klar, dass durch die Verzögerung (Februar bis heute) und bei erneuten Ablauf der Frist, ich den Auftrag wegen o.g. Gründe (Blockierung/Behinderung/Nichteinhaltung) auflöse und die ersten 50% einbehalte für die bisher geleisteten Arbeiten und Schadenersatz gelten machen nach § 280 und 286 BGB. Die Höhe des Schadenersatzes muss ich noch austüfteln - vielleicht 15 bis 25% der Gesamtsumme.

Wäre super, wenn jemand ähnliche Erfahrung mit mir teilen kann - danke.

lg michelino81

[Agenor]

Hallo Michelino81,

klingt zwar eher nervig wie sich der Kunde verhaelt, aber
1) er zahlt
2) scheint mit der Arbeit zufrieden

Ich gehe davon aus, dass Du die Verzoegerungszeiten mit anderen Dingen ausfuellen kannst.
Daher wuerde ich das Spiel ruhig weiter betreiben. Hast doch bisher alles richtig gemacht
und den Kunden entsprechend gefuehrt.
Zum letzten Drittel des Weges wuerde ich nun nicht alles hinschmeissen, sondern alles
so ruhig wie moeglich durchziehen! Auch wenn man sich manchmal ueber das Verhalten
des Kunden aergert ... Augen zu und durch.

Gruss
Agenor

[ExMD]

schadensersatzklage, wegen zahlungssäumnis?
welcher schaden ist dir denn entstanden?

bisserl frei interpretiert, der paragraph, wah? der rechtsweg in solchen fällen verläuft eigentlich ein wenig anders.

was die verzögerungen angehen: gewöhn dich dran.

[Zeithase]

[Sherithra]

was verlierst du wenn du auf eine Druckfreigabe wartest?
Du machst doch in der Zeit nichts mehr für den Kunden?

Für die meisten ist „Werbung” ein notwendiges Übel, dass aber nunmal nicht den
Hauptaugenmerk in Ihrer Firma hat, dass sind nämlich deren Kunden. Daher wird
so etwas wie Druckfreigabe usw eben nebenbei gemacht, wenn man mal Zeit hat.

Ich würde vielleicht einen freundlichen Brief schicken, falls etwaige Druckangebote
von Druckereien ablaufen und Du somit möglicherweise die abgemachten Preise
nicht mehr halten kannst, damit's für Dich bzw den Kunden keine bösen Überraschungen gibt.

Aber ansonsten: Sei froh um einen Kunden der zahlt und zufrieden ist.

[Achim M.]

Tja, so etwas gibt's. Habe hier auch manchmal Projekte, die scheinbar nie zu Ende gehen. Solange zwischendurch immer mal wieder Geld fließt, ist so etwas in meinen Augen aber in Ordnung.

Bevor man hier Zeit und Geld mit sinnloser Juristerei vertrödelt, sollte man sich lieber um Neukundenakquise kümmern.

Gruß

Achim

[Michelino81]

@zeithase seit 2001...

@ExMD Nicht wegen Zahlungssäumnis Wegen Nichteinhaltung und Behinderung laut Auftrag/Vertrag.
Stell Dir vor - Du gibst einer Malerfirma den Auftrag Deine Wohnung zu streichen, aber jedesmal wenn sie vor
der Tür steht, da lässt Du sie nicht rein....... Du behinderst sie an der Durchführung/Erfüllung ihres von Dir
erteilten Auftrags.

Die Verzögerung an sich ist man eigentlich gewohnt und empfinde ich ja schon "fast" als Gepflogenheit. Vielleicht reagiere ich auch so genervt, da dieser Kunde von einen vorangegangenen Kunden kam(Kontakt hatte sich so heraus entwickelt). Dieser vorangegangene Kunde hatte ein großes Projekt, dass ich 9 Monate aktiv begleitet habe. Konnte somit keine weiteren Aufträge annehmen, da Fulltimejob.

Vertraglich wurde alles vereinbart (Vertrag durch Anwalt aufgesetzt). Nach Vollendung der Arbeit wurde diese Firma in Insolvenz gebracht und direkt durch eine neue (+ neuen GF) ersetzt....diese Firma war nicht mehr Greifbar. Letztendlich erhielt ich gerade mal 3000 Euronen, die nicht mal meine Reisekosten abdecken.............. Der aktuelle Kunde hatte an diesem Projekt mitgearbeitet.

Dies hatte mich wirklich sehr viel Nerven gekostet und über das Geld brauche ich ja nicht reden.
Hoffe ich erklärt mein etwas genervtes und forsches Vorgehen!?!

Werde mich dennoch wieder besinnen und freundlich abwarten Finde halt nur die Zahlungsmoral ganz schön besch.......

Bedanke mich für die rege Teilnahme an mein Ärgernis !

Gruß

michelino81

[Michelino81]

Wieder mal ich!

Der Kunde hatte im September wieder angerufen und entschuldigte sich für das etwas lange auf sich warten lassen (ja,ja....sind ja nur ca. 8 Monate). Jetzt ging es hurtig voran und wir konnten nach weiteren Änderungen die komplette Geschäftsausstattung gestalterisch fertigstellen (Das war telefonieren/mailen ohne Ende). Jetzt fehlte nur noch die die Druckfreigabe Firmenbroschüre und Freigabe Internetseite.

Der Kunde hat auf freundliches bitten vorab die anderen Printprodukte zugeschickt bekommen.

Ich erhielt einen Anruf, die Geschäftsleitung wäre begeistert und würde mir gleich einen Folgeauftrag erteilen (Firmenschild/Auto/2. Broschüre). Ich sollte ein paar Tage warten, da einige Punkte aus der bereits fertig gestalteten Broschüre einen Teil entnehmen wollen und in die 2. (neue) Broschüre mit einfügen möchten.

Jetzt habe ich zwischendurch via Mail (hier lief die meiste Korrespondenz) und wollte nunmehr die Webseite online stellen, aber ohne Erfolg. Ich sollte warten, da Textinhalte neu angepasst werden und mir zugeschickt werden.

Kurz gesagt - jetzt haben wirs es November und der Weihnachtsmann steht vor der Tür............ und finde das unerträglich mich dermaßen hinhalten zu lassen.


Im Auftrag stand 50% Anzahlung und 50% bei Fertigstellung.

Ich habe alles soweit fertiggestellt außer den Druck der Broschüre, da hier ja wieder verzögert wird.

Habe jetzt meine Rechnung gestellt und die Druckkosten der Broschüre entsprechend herausgenommen.
Informativ habe ich festgehalten, dass die Druckkosten bei endgültiger Freigabe gesondert in Rechnung gestellt werden.


Das ist doch so am besten. Mann kann nicht erwarten, dass ein simpler Auftrag von 02/08 bis 11/08, oder noch länger braucht - bis Texte vom Kunden kommen. Hier sehe ich doch klar, dass von Seitens des Kunden verzögert wird und er den Abschluss nicht in absehbarer Zeit will. Auf der anderen Seite nutzt er aber die bereits zugesandte Produkte.

Zumal wurde er bereits 5-8 mal schriftlich erinnert seine Freigabe zu geben.


Was denkt Ihr?