[mikee mike]

Hallo Zusammen,
wir sind eine kleine Agentur und durch einen Todesfall ist es nun so, dass uns eindeutig Kapazitäten fehlen. Da wir außerdem neben der reinen Werbung auch im Bereich Veranstaltungen unterwegs sind, ist es sehr schwer, beide Geschäftsfelder sinnvoll weiter und mit Qualität voranzutreiben.

Nun gibt es seit einiger Zeit hier einen "Konkurrenz-Betrieb", mit dem wir aber schon teilweise Schnittpunkte bei einem Projekt hatten. In der Natur des Menschen liegt nun natürlich gegeneinander zu arbeiten und sich als "der Bessere" zu beweisen.

Ich möchte hier aber nun eventuell einen anderen Weg einschlagen und benötige dazu ein paar Feedbacks von Profis wie euch. Habt ihr in der Vergangenheit selbst oder quasi "erster Hand" von solchen Kooperationen mitbekommen, oder gar selbst Erfahrung damit gesammelt, positiv wie negativ.

Wo sind die Stolpersteine, wie habt ihr z.B. die Geschichte mit der Unternehmensform gelöst oder solche grundlegenden Probleme wie "der andere macht weniger / verdient mehr" etc pp ...

Ist z.B. eine GmbH das einzig wahre oder reicht sogar ein "einfacher" Vertrag .. Ich freue mich über jede Erfahrung und jedes Feedback !

[Benutzer 62312]

Warum solltet ihr den fusionieren? Hat der Konkurrent seine Bereitschaft signalisiert? Sind eure Kapazitäten und Aufträge vergleichbar oder hat einer einen deutlichen Vorsprung? Nehmt ihr euch gegenseitig Aufträge weg?

Warum glaubst du das dieser Weg für beide einen Vorteil bildet?

Ich selbst habe bisher nur einen "Konkurrenz-Kauf" miterlebt. Dabei ging es mehr um puren Eigennutz. Die Rosinen wurden behalten, der Rest abgestoßen. Der Große schluckt also den Kleinen.

[mikee mike]

na es geht nicht direkt um nen Kauf ... es geht mehr um eine Kooperation.
Bei besagtem Projekt gab es eben mal die Abmachung, sich über die gemeinsamen Schnittpunkte zu unterhalten ... und bevor dieser Termin statt findet wollte ich eben mal so reinhören, wie so was laufen kann, nach einiger Zeit.

Von der Größe her sind wir deutlich etablierter. Es ist nur so, dass ich vermute, dass die Preisvorstellung eine deutlich andere ist, was natürlich auf Dauer einige Kunden dazu bewegen wird, sich eher auf die "Konkurrenz" einzulassen. Ich möchte eben bei meiner Vorstellung eben auch die Kollegen darauf hinweisen, dass gutes Layout eben sein Geld kostet.

Klar kann man am Anfang mit relativ kleinem Geld viele Kunden für sich gewinnen, allerdings geht einem dann über kurz oder lange selber der Atem aus. Und ich sehe da eben bei dem doch kleinen Markt für zwei, so zu sagen, Einzelkämpfer, eben mehr Schwierigkeiten, als wenn man sich einigt und z.B. zusammen weiter voran kommt.

[Benutzer 62312]

Wird es denn weitere gemeinsame Projekte geben? Bei einer eimaligen Angelegenheit würde ich mir da kein Kopf machen.

Im Moment hört es sich für mich so an, als würdest du dir einfach sorgen machen, dass die Konkurrenz zur Bedrohung wird oder es schon geworden ist. Das ist aber noch kein Grund für eine Kooperation.

[mikee mike]

Huhu,
na Bedrohung ist das falsche Wort, ich denke es gibt genug Kunden, denen gute Gestaltung noch etwas Wert ist. Aber da wir uns so wie so etwas in die Richtung Veranstaltungen weiter entwickeln wollten schwebte mir da eben vor, dass die zweite Person gut z.B. einen großen Teil der Gestaltung und Werbung durchführen könnte, und sich so mehr Zeit findet um in dem Bereich Event noch mehr starten zu können.

Quasi zwei unterschiedliche Richtungen effektiv unter einem Dach binden ...

Vielleicht ist der Fall auch einfach zu speziell, als dass er sich nachvollziehen ließe ...

[Nimroy]

Das ist glaube ich gar kein so spezieller Fall, sondern ganz normales Agenturleben. Heute kann man das auch unter "netzwerken" subsummieren.

Agentur A bietet etwas an für den Kunden K. Dessen Leistungsanspruch übersteigt das angebot von A, also holt man Agtur B dazu und bedient gemeinsam den Kunden. Fertig.

Da würde ich am anfang erstmal einen Testballon gemeinsam fahren, bevor man sich über gesellschaftsform etc. Gedanken macht.

[easteregg]

Gerade weil du "Konkurrenz-Betrieb" schreibst, sehe ich viele mögliche Probleme - denn gerade wenn man sich auf einen Workflow einigt, bei dem man einander zu arbeitet, ist Partei A immer auch von Partei B abhängig. Wenn hier wirklich im Hinterkopf das Gegeneinander verankert ist, finden sich leider genügend Punkte, an denen es kriseln kann.
Wie Nimroy vorschlägt: Testballon, ohne geht das mMn gar nicht.