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Thema: Werbebrief! Was haltet Ihr davon? vom 22.04.2008


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Benutzer 27313
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Verfasst Di 22.04.2008 20:19
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Beluga hat geschrieben:
Geh doch einfach in die Druckerei und lass dir da nen Proof machen - wenn das Ergebnis dann weit auseinander liegt, dann schlag es ihnen um die Ohren.

Das ist zunächst eine ganz brauchbare Idee, es wird aber nicht offenbaren, ob auch entsprechend des Proofs gedruckt wird. Und das ist meist das größere Problem. In der Praxis würde ich diesen Zinober als Auftraggeber deshalb nicht unbedingt machen. Man macht einfach einen Vertrag, schreibt darin i.d.R. Zielwerte und Toleranzbereiche fest. Wenn es dann nicht passt wird der Auftrag später reklamiert. Großagenturen und -auftraggeber arbeiten mit Ausschreibungen, Auswahlverfahren und Poolkriterien und -Rankings.

Zitat:
Wenn du der Druckerei sagst, sie soll an ihren Farbprofilen im Belichter rumspielen wird sie dich auslachen!

Na klar wird sie das, weil es dem Auftraggeber eigentlich völlig egal sein kann, wie die Druckerei in den Toleranzwerten bleibt.

Zitat:
Das ding ist so eingestellt dass optimale Ergebnisse mit den Standartwerten erreicht werden.

Nein. Das ist in den meisten Fällen nicht so. Ich habe bisher noch NIE ein CTP- oder sonstiges Belichtungs-System gesehen, das bei Einführung von CM nicht einer Korrektur über die Kurven bedurfte. Eine Nachlinearisierung ist häufig erforderlich. Regelmäßige Überprüfungen sind ebenso nötig, vor allem bei Veränderungen an Einflussgrößen.

Zitat:

Bei uns hat das 2 Tage gedauert das Proofgerät und die Kennlinien auf die Druckmaschiene einzustellen

Das ist abhängig von den Anforderungen und vom System durchaus realistisch, länger dauert das meist nicht. Mit einer einmaligen Kennlinien-Einstellung ist es aber nicht getan. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der ständigen Prozesskontrolle.
 
Beluga

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Ort: in der Druckerei
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Verfasst Di 22.04.2008 21:25
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DU sagst es - es ist furchtbar... Ständig wechselt was - mal werden die Gummitücherproduktion eingestellt, dann die Chemie geändert und jedes mal musst du wieder rumstellen bis alles wieder stimmt.

Es könnte soooo schön sein.... aber die Entwicklung geht immer weiter.
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Achim M.

Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Mi 23.04.2008 09:58
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bauchbieber hat geschrieben:
Beluga hat geschrieben:
Geh doch einfach in die Druckerei und lass dir da nen Proof machen - wenn das Ergebnis dann weit auseinander liegt, dann schlag es ihnen um die Ohren.

Das ist zunächst eine ganz brauchbare Idee, es wird aber nicht offenbaren, ob auch entsprechend des Proofs gedruckt wird. Und das ist meist das größere Problem. In der Praxis würde ich diesen Zinober als Auftraggeber deshalb nicht unbedingt machen. Man macht einfach einen Vertrag, schreibt darin i.d.R. Zielwerte und Toleranzbereiche fest. Wenn es dann nicht passt wird der Auftrag später reklamiert. Großagenturen und -auftraggeber arbeiten mit Ausschreibungen, Auswahlverfahren und Poolkriterien und -Rankings.

Naja, für kleine Auftraggeber sicherlich keine Option.

Mein ganz persönliche Prooferfahrung: Als ich 1993 angefangen habe, gab es einen Haufen analoger Proofverfahren und den Andruck auf einer Flachandruckmaschine. Selbst bei sehr großem Aufwand (mit einer Top-Lithoanstalt) hatte man lange Zeit wirklich mit erbärmlichen Unterschieden zu kämpfen. Die ersten Digitalproofs waren dann noch schlimmer.

Seit etwa 4-5 Jahren stelle ich in meinem persönlichen Wirkungskreis eine dramatische Qualitätsverbesserung fest. Sowohl was die Nähe von Proofs am Fortdruck als auch die Orientierung der Druckereien an Standards (PSO) betrifft.

Gruß

Achim
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Benutzer 27313
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Ort: -

Verfasst Mi 23.04.2008 10:49
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Achim M. hat geschrieben:
bauchbieber hat geschrieben:
Beluga hat geschrieben:
Geh doch einfach in die Druckerei und lass dir da nen Proof machen - wenn das Ergebnis dann weit auseinander liegt, dann schlag es ihnen um die Ohren.

Das ist zunächst eine ganz brauchbare Idee, es wird aber nicht offenbaren, ob auch entsprechend des Proofs gedruckt wird. Und das ist meist das größere Problem. In der Praxis würde ich diesen Zinober als Auftraggeber deshalb nicht unbedingt machen. Man macht einfach einen Vertrag, schreibt darin i.d.R. Zielwerte und Toleranzbereiche fest. Wenn es dann nicht passt wird der Auftrag später reklamiert. Großagenturen und -auftraggeber arbeiten mit Ausschreibungen, Auswahlverfahren und Poolkriterien und -Rankings.

Naja, für kleine Auftraggeber sicherlich keine Option.

Richtig, kleine Auftraggeber müssen sich auf ihr Gefühl, ihre Erfahrung oder Qualitätssiegel verlassen. Der PSO und MSD ist da schon die richtige Richtung. Häufig wird deshalb ein Druck nach diesen Qualitätskriterien im Vertrag festgehalten.
Zitat:

Mein ganz persönliche Prooferfahrung: Als ich 1993 angefangen habe, gab es einen Haufen analoger Proofverfahren und den Andruck auf einer Flachandruckmaschine. Selbst bei sehr großem Aufwand (mit einer Top-Lithoanstalt) hatte man lange Zeit wirklich mit erbärmlichen Unterschieden zu kämpfen. Die ersten Digitalproofs waren dann noch schlimmer.

Ich habe nur noch mit Dupont Chromalin arbeiten gelernt, Matchprint und die Flachandruckverfahren habe ich damals nur gesehen, aber nie damit gearbeitet. Chromalin war zwar eine langwierige Arbeit, bei korrekt eingestellten Belichtungszeiten und korrekten Materialien waren die Ergebnisse optisch z.T. näher dran, als die ersten digitalen Proofverfahren. Bei Sonderfarben ist es immer noch eines der besten Verfahren, die ich kenne. Gerade im Magazinbereich für die Titelblätter z.T. sogar noch anzutreffen.
Die ersten Digitalproofs waren deshalb so schlimm, weil das KnowHow einfach fehlte. Ich kann mich errinnern, dass in der Agentur, in der ich gelernt habe damals einer der ersten Digitalproofsysteme Norddeutschlands stand. Die Repro kam nicht mit der ICC-Profil-Arbeitsweise klar, alle waren die alte Kennlinien-Kommunikation gewohnt, Photoshop 4 und Quark 3.3 waren noch verbreitet, PHS 5.0 und QXP 4 kamen noch. das Proofer-RIP war wirklich mies programmiert und man musste "erforschen", was da eigentlich passierte. Die Ergebnisse waren dementsprechend ungenau.

Zitat:
Seit etwa 4-5 Jahren stelle ich in meinem persönlichen Wirkungskreis eine dramatische Qualitätsverbesserung fest.

Da ist wirklich was passiert. Digitalproofs werden immer günstiger, Fehlen von PSO ist häufig Ausschlusskriterium.

Zitat:
Sowohl was die Nähe von Proofs am Fortdruck als auch die Orientierung der Druckereien an Standards (PSO) betrifft.

Da gebe ich Dir Recht. Tendentiell ist eine deutliche Verbesserung spürbar. Auch die Proofverfahren werden immer besser. Sie sind mittlerweile so gut, dass wir mehr mit der ungleichmäßigen Skala des Maßsystems, als mit den Abweichungen selbst zu kämpfen haben. Die Prooftechnologie würde ich, was die Simulation von Prozessdrucken angeht, als ausgereift bezeichnen. Das ganze gibt es zu erschwinglichen Preisen und z.T. mit sehr komfortabler, fast idiotensicherer Bedienung.
Das Problem steckt aber meiner Meinung nach immer noch in den Köpfen. Zu wenige verstehen wirklich, worum es bei der Prozess-Standardisierung, den ISO-Normen und z.B. den ISO-Profilen wirklich geht. Allzuhäufig habe ich schon perfekte Proofs gesehen und gleichzeitig eine Vorstufe, die anscheinend nicht wirklich wußte, was sie da macht.
 
 
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