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Thema: Unterschied zw. Schriften einbinden und vektorisieren? vom 16.11.2009


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Software - Print -> Unterschied zw. Schriften einbinden und vektorisieren?
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isara
Threadersteller

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Verfasst Mo 16.11.2009 14:16
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Unterschied zw. Schriften einbinden und vektorisieren?

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Hallo allerseits,

mich interessiert mal grundsätzlich die Frage, wo der Unterschied zwischen dem Vektorisieren und dem Einbinden von Schriften liegt. Wobei mir das Vektorisieren an sich (= in Kurven/Pfade umwandeln) grundsätzlich klar ist. Aber was passiert bei Schriften einbinden? Wird da sozusagen in den Quellcode der PostScriptdatei die Schrifteninfo reingeladen? Gibt es da sowas wie einen HTML-Code für die Schriften? Oder was passiert?

Für ein paar Hinweise wäre euch megadankbar
Isara
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Frank Münschke
Forums-Papa

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Verfasst Mo 16.11.2009 14:27
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Hallo isara
Wenn du eine Schrift einbindest/einbettest, bleibt ihr Charakter als Schrift und (wenn du komplett und nicht nur Teile einer Schrift einbindes) der Text als Text erhalten ... Sowohl in einer Postscript-Datei als auch in einem PDF wird der Schriftencode dann (je nach Einstellung - siehe oben) eingebettet (und ist dort theoretisch auch als Schrift wieder zu entnehmen ...).
--
Wenn du eine Schrift zunächst in Pfade wandelst ("vektorisieren" ist hier der falsche Ausdruck), verlieren die Zeichen ihren Schrift-Charakter, sie haben dann die gleiche Struktur wie zum Beispiel ein Quadrat oder Kreis ... nur lediglich eine kompliziertere Form ...
--
Mit HTML hat das NICHTS zu tun, das ist ein getaggtes Datenformat, dass Browser-Programme und ähnliches darstellen kann.
Gruß Frank
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isara
Threadersteller

Dabei seit: 08.12.2007
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Verfasst Mo 16.11.2009 14:41
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Hallo Frank,

vielen Dank für deine schnelle Info. Ich will mir das einfach bildlich vorstellen könne, daher ist deine Beschreibung schon mal sehr hilfreich.

HTML hatte ich jetzt auch nur als Beispiel gewählt, weil HTML ja auch jetztendlich die "Übersetzersprache" für den Browser ist. Ich dachte, das Einbetten würde über ein ähnliches Übersetzersystem funktionieren.

Kann man das dem absoluten Laien dann vielleicht so erklären, dass er grundsätzlich in seinem Programm die Schriften einbetten soll, wenn er PostScriptdateien erstellt? Oder gibt es da Fälle, in denen das auch eher kontraindiziert ist? Immer vorausgesetzt natürlich, der Empfänger der Datei hat nicht die selben Schriften wie der Ersteller.
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
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Alter: 69
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Verfasst Mo 16.11.2009 14:48
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Es gibt Schriften (TrueTypes), die nicht eingebettet werden können. Da befindet sich in der Schrift ein Software-Schalter, der das verhindert. Ansonsten ist es immer richtig die Schriften möglichst komplett einzubinden. Manche Druckereien verlangen allerdings immer noch, das Schriften in Pfade gewandelt werden. Das ist zumeist technologisch rückschrittlich, die Druckereien machen das, weil sie sich davon versprechen, dass dann wenigstens die Form der Glyphen drin ist, bevor Leuute, die wenig Ahnung haben gar keine Schriften drin haben ...
Das Einbetten funktioniert nicht über ein "Übersetzersystem". Postscript ist eine Seitenbeschreibungssprache (PDF ähnelt dem in diesem Zusammenhang). Da werden die Kurven der einzelnen Glyphen gezogen und (wenn sie dann komplett sind) mit einer einer Füllung versehen ...
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isara
Threadersteller

Dabei seit: 08.12.2007
Ort: vel
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Verfasst Mo 16.11.2009 14:59
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Zitat:
Es gibt Schriften (TrueTypes), die nicht eingebettet werden können. Da befindet sich in der Schrift ein Software-Schalter, der das verhindert.

Deine Bilder werden ja immer besser!!! Det kapier jetz sojar ikke! *zwinker*

Ist "in Pfade umwandeln" dann sozusagen die sichere Variante (und stressfreier, bevor man den Kunden fragt, ob er True Type oder Type 1 Schriften verwendet...)?

Und (jetzt bitte nicht schlagen...) ist der optische Unterschied zwischen Einbetten und "in Pfade umwandeln" wirklich sichtbar? Also jetzt für einen Nichttypokenner-Leser einer Drucksache?

Ach ja, und wo muss ich da OpenType-Schriften einsortieren?
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antonio_mo

Dabei seit: 20.05.2006
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Verfasst Mo 16.11.2009 15:11
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Hallo,

Frank hat ja schon sehr viel wichtige Infos aufgeschrieben.

Was aber auch noch wichtig sein dürfte ist, dass der Ersteller der Druck-PDF die Schriften »voll« einbettet und nicht
in Untergruppen.
Gerade in der Druckvorstufe ist diese Funktion wichtig, denn mit der Option »Schriften in Untergruppen einbetteten«
kann es zu Glyphenproblemen kommen die erst nach dem Druck sichtbar sind.

Das Umwandeln in Pfade ist leider noch Bestandteil in der Druckvorstufe und wird von einigen Druckereien (leider!) noch verlangt, sichtbar ist er nur im Digitaldruck denn dort ist die Druckauflösung wesentlich geringer als bei Offsetdruck wo man es nicht sieht!
Schrift die in Pfade umgewandelt worden ist, ist nach dem Druck (Digitaldruck) immer etwas fetter als die Schrift die eingebettet wurde. (das sieht auch der Laie)

Der sicherste Weg ist und bleibt die Schriften einzubetten da gibt es auch kein ....aber...!
Und es kann zu Fehlern kommen wenn man Schriften nicht richtig in Pfade umwandelt, darüber wurde hier im Forum aber bereits sehr viel diskutiert.

Was meinst Du mit OT-Fonts »einsortieren«???

In der Broschüre von Cleverprinting steht auch einiges über Schriften einbetten:

http://www.cleverprinting.de/ratgeber2009.html

Wer den Adobe Acrobat hat oder den Adobe Reader und in der Druckvorstufe arbeitet sollte auch in den Grundeinstellungen die Option »Lokalte Schriften verwenden« nicht aktiviert haben.

Siehe Screenshot:


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isara
Threadersteller

Dabei seit: 08.12.2007
Ort: vel
Alter: 56
Geschlecht: Weiblich
Verfasst Mo 16.11.2009 15:24
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Zitat:
Was meinst Du mit OT-Fonts »einsortieren«???


Sind OT-Fonts ebenfalls überall einbettbar - oder wie die True Types mit Vorsicht zu genießen, weil sie auch einen "Schalter" haben?

Zitat:
Was aber auch noch wichtig sein dürfte ist, dass der Ersteller der Druck-PDF die Schriften »voll« einbettet und nicht
in Untergruppen.

Wobei ich mich dann frage, wozu ds Untergruppeneinbetten dann überhaupt da ist. ich habe es bei mir in InDesign CS2 auch vorhin gesehen und hatte vor deinem diesbezüglichen Hinweis gedacht, dass dann Schrift PLUS Untergruppen eingebunden werden. Wer will denn nur Untergruppen einbinden? * Keine Ahnung... *

Zitat:
sichtbar ist er nur im Digitaldruck denn dort ist die Druckauflösung wesentlich geringer als bei Offsetdruck wo man es nicht sieht!

Was sieht man denn da genau? Treppchen? Pixel? Unsaubere Kanten? Ausreißer?

Zitat:
Der sicherste Weg ist und bleibt die Schriften einzubetten da gibt es auch kein ....aber...!

*Grins* das werde ich demnächst den ganzen Knallern sagen, die mir ihre Drucksachen als offene Worddateien (oder Excel - wird auch immer wieder gerne genommen... *zwinker* ) schicken und sich dann wundern, wenn alles Times New Roman ist... * huduwudu! *
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SIMoshON

Dabei seit: 26.03.2009
Ort: Amberg
Alter: 43
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 16.11.2009 19:12
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Hallo!

Eine kleine Anmerkung zu Schriften in Pfaden möchte ich hier noch ergänzen:

Ich selbst arbeite in einer Druckerei, die Schriften in Pfade umgewandelt anfordert. Der Hintergrund ist, dass wir einen internationalen Kundenmarkt bedienen, und daher auch Daten aus aller Herren Ländern erhalten, z. B. auch komplett kyrillische oder hebräische Texte, des weiteren kommt jedes mögliche und unmögliche Datenformat. Kommt es hierbei zu Problemen mit den eingebetteten Fonts, gehen dann die Probleme erst richtig los:

- Wie heißt der fehlende Font überhaupt?
- Versteht mich der Kunde bzw dessen Agentur?
- Bringe ich die Schrift bei mir überhaupt zum laufen?
- Wie kann ich gewährleisten, dass das Schriftbild später tatsächlich den Kundendaten entspricht?

Und darum wird bei uns nach wie vor so gearbeitet. Der Workflow ist so für uns schneller und sicherer. Zudem wird für bestimmte Produkte von den Kunden zunehmend verlangt, einen Prozess anzubieten, bei dem die Kundendaten 1:1 ohne weitere Eingriffe übernommen werden können. Und dabei bieten uns "gepfadete" Texte einfach die größtmögliche Sicherheit.

Selbstverständlich nehmen wir gerne auch Daten nach neuestem Stand der Technik, aber der hat eben noch nicht alle Teile der Welt erreicht und wird teilweise auch immer hinterherhinken.

Zusätzlich muss ich allerdings anmerken, dass wir sehr stark spezialisiert sind und ausschließlich "einseitige" bzw. Vorder- und Rückseitendruck praktizieren. Im Buch- und Zeitschriftendruck im Zusammenhang mit der Seitenmontage, Textformationen und den dortigen Programmen/Technologien gelten andere Voraussetzungen.

Gruß, Simon

_________
EDIT:

Antonio_Mo sagt:

"Der sicherste Weg ist und bleibt die Schriften einzubetten da gibt es auch kein ....aber...!"



Das kann ich - außer für korrekt erstellte Druck-PDFs - nicht bestätigen!


Zuletzt bearbeitet von SIMoshON am Mo 16.11.2009 19:18, insgesamt 1-mal bearbeitet
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