Achim M.
Dabei seit: 17.03.2003
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Verfasst Do 12.08.2004 07:28
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Meiner Erfahrung nach sollte man die Finger von den Linsen- und Transparenzeffekten lassen. Freehand zeigt beim Erzeugen von PostScript-Code ohnehin schon genügend Schwächen, da sollte man mit solchen Effekten nicht noch einen draufsatteln. Insbesondere bei Duplexbilder kann ich vor allen Effekten nur warnen. Der Duplexmodus für sich ist schon komplex genug. Effekte veranlassen nahezu alle Programme bei der Erzeugung von PostScript-Code in den CMYK-Modus zu wechseln.
Noch ein paar Worten zu den ansonsten geäußerten Behauptungen:
- Freehand erzeugt keine Transparenzen im Sinne von PDF 1.4. Freehand-Transparenzen entsprechen mehr dem Ergebnis einer Transparenzreduzierung von Illustrator (wobei sich das Ganze in einer anderen, niedrigeren Liga bewegt).
- Der PDF-Writer ist ein Druckertreiber der auf das Grafikmodell des Betriebssystems zurückgreift (GDI). Insofern ist sein Grafikmodell sehr eingeschränkt: Er versteht kein PostScript, kann also keine EPS-Bilder rendern. Er kennt nur RGB (andere Farbräume werden konvertiert). Darüberhinaus bietet er kaum Einstellungen zur Auflösungsreduzierung und Kompression. Demgegenüber ist der Distiller ein PostScript-Interpreter. Er nutzt das Grafikmodell von PostScript, was deutlich leitungsfähiger ist. In einem professionellen Workflow hat der PDFWriter nichts zu suchen.
- Der Distiller für sich gesehen ist nur ein Programm, das PostScript-Code in ein PDF konvertieren kann. Um also ein PDF zu erzeugen, muss man zunächst aus der DTP-Anwendung mittels PostScript-Druckertreiber eine PS-Druckdatei erzeugen oder über Exportieren ein EPS erzeugen. Diese Dateien können dann vom Distiller konvertiert werden. Da diese Vorgehensweise etwas komplex erscheint, entwickelte Adobe parallel den PDFWriter, um Office-Anwender nicht zu verschrecken. Mittlerweile hat Adobe das Zusammenspiel zwischen Distiller und Druckertreiber deutlich vereinfacht. Mit der Installation legt Acrobat einen Druckertreiber namens 'Adobe PDF', 'Acrobat Distiller' oder 'PDF Erzeugen' an (der Name ist von der Version abhängig). Über diesen Treiber hat man vollen Zugriff auf die Distillereinstellungen. Druckt man über diesen Treiber, so wird eine PostScript-Datei erzeugt, die dann automatisch an den Distiller weitergeleitet wird. Dieses perfekte Zusammenspiel von PS-Treiber und Distiller macht den PDFWriter überflüssig, denn die PDF-Erzeugung ist nun ebenso einfach geworden.
Gruß
Achim
P.S.: Ab einer bestimmten, täglichen Beitragszahl scheinen einzelne Teilnehmer der Ansicht zu sein, sie müssten bei jeder Gelegenheit ihre persönlichen Abneigungen gegen ein Betriebssystem kund tun. Das Verhalten ist offenbar bei Stammtischgängern abgeschaut, die auch mit jedem Bier eine größere Neigung verspüren, ihr einfaches Weltbild in die Öffentlichkeit herauszuposaunen.
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