Willkommen auf dem Portal für Mediengestalter
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Autor |
Nachricht |
hilson
Dabei seit: 05.09.2005
Ort: Pforzheim
Alter: 54
Geschlecht:
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Verfasst Mi 02.04.2008 12:42
Titel
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Aus meiner Freelancer-Erfahrung im Reprobereich krieg ich regelmässig mit, dass man den Kunden zwar die Wichtigkeit, bzw. die Nachhaltigkeit ordentlich produzierter Daten erklären kann, viele aber dennoch wie gewohnt in ihrem Schrott-Workflow weiterbasteln. Teilweise aus Gewohnheit oder weil man doch die Kosten eines Profis scheut ... oder wasweissich
Das wird in vielen anderen Branchen (also in unserem Fall Druckereien) halt auch nicht anders sein. Und was diese Geschichte mit diversen Anfragen nach Preisen und Angeboten angeht ... das Lied wird in "meiner" Repro auch oft genug gespielt. Das kann schon nerven, weil man von 99,9 Prozent eben nie wieder was hört.
Deswegen kann ich diese Reaktion schon etwas nachvollziehen.
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xpose
Dabei seit: 14.08.2007
Ort: schweinfurt
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Mi 02.04.2008 14:33
Titel
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hilson hat geschrieben: |
In Zeiten von "Geiz ist geil" wird eben auf allen Fronten mit harten Bandagen gekämpft und daran haben (meiner Ansicht nach) die Online-Klitschen schon ihren Anteil zu beigetragen.
Leider haben wir Deutschen aber auch diese ziemlich fiese Schnäpchenjäger-Mentalität, wo hingegen andere Europäer doch noch etwas mehr auf Produktvielfalt oder Service und Qualität wert legen. Günstig Waren und Dienstleistungen einzukaufen ist legitim - aber teilweise geht das hierzulande einfach über ein gesundes Maß hinaus.
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An der sog. "Geiz ist geil"-Mentalität haben die Online-Klitschen überhaupt keinen Anteil. Sie sind nicht deren Ursache sondern deren Resultat. Wenn ein Markt für Billigprodukte vorhanden ist, dann werden irgendwann die Teilnehmer kommen, die diesen Markt besetzen. Und wenn sich die Akzidenz-Druckereien zu schade dafür sind, dann sind nicht die Online-Druckereien dafür verantwortlich, dass der Zug ohne die Akzidenz-Druckereien abgefahren ist. Der rasante Wandel, dem die Druck- und Medienindustrie seit einigen Jahren ausgesetzt ist hinterlässt nur bei dem keine Spuren, der diesen Wandel mitzumachen bereit ist. Ohne Anpassung, ohne Innovationsbereitschaft und -fähigkeit bleibt nur Stillstand und das bedeutet auf längere Sicht: Auf der Strecke bleiben.
Und was ist so verwerflich daran, dass nach Schnäppchen Ausschau gehalten wird? Wenn ich mir keine Rolex leisten kann, soll ich dann lieber ohne Uhr bleiben? Sollen wir China den Krieg erklären, weil die uns mit Billigware überschwemmen und damit unsere Arbeitsplätze in der Produktion gefährden, weil sie mit ihrem Wirtschaftswachstum "unser" Klima ruinieren, weil bei uns plötzlich Lohnabstriche hingenommen werden müssen wegen der vielen Menschen die keine Lust mehr haben als Kleinbauern dahinzuvegetieren und lieber als Billigarbeitskräfte in die Fabriken gehen?
Natürlich führt das alles zu weit und ich höre jetzt auch auf aber nicht ohne die Aufforderung, nicht zu kurz zu denken, das kann nämlich leicht ins Auge gehen.
Grüße an alle, die sich beteiligt haben, es war durchaus interessant.
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hilson
Dabei seit: 05.09.2005
Ort: Pforzheim
Alter: 54
Geschlecht:
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Verfasst Mi 02.04.2008 18:06
Titel
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xpose hat geschrieben: | Sie sind nicht deren Ursache sondern deren Resultat. |
Das ist wohl wahr. Dennoch treiben sie mit ihren teils abenteuerlichen Preisen diese Entwicklung mit voran.
Den einzigsten Bonus, den Akzidensdruckereien haben ist Beratung und individueller Service. Es nur aufgrund hoher Auftragslage durch Onlinebestellung und Sammelformen möglich, entsprechende Preise anbieten zu können.
Ich vermute mal, dass viele kleinere und mittelständische Druckereien diesen Aufwand nicht so einfach betreiben können oder wollen (weil sie vielleicht lieber ihrem Qualitätsanspruch genügen wollen).
Ich wollte eigentlich auch nur damit ausdrücken, dass ich den Frust bzw. die teilweise halbherzige Bearbeitung mancher Jobanfragen teilweise nachvollziehen kann.
Muss mal schauen, ob ich den Bericht zum Thema Kaufverhalten bei Europäern auch irgendwo online finde. Meine subjektive Erfahrung, was diese "deutsche Lust am sparen" betrifft, hat sich da schon wiedergespiegelt.
Aber zu dem Thema sollte ich wohl lieber einen eigenen Thread aufmachen
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xpose
Dabei seit: 14.08.2007
Ort: schweinfurt
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Do 03.04.2008 09:59
Titel
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hilson hat geschrieben: | Ich wollte eigentlich auch nur damit ausdrücken, dass ich den Frust bzw. die teilweise halbherzige Bearbeitung mancher Jobanfragen teilweise nachvollziehen kann.
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Da stimme ich völlig mit Dir überein. Es gibt ja Kunden, die machen sich nicht mal die Mühe ihre Anfrage-mails einzeln zu verschicken sondern zeigen mit der Adressliste gleich, wer alles noch mit im Wettbewerb ist.
Und wenn du günstigstenfalls auf 5% deiner Angebote überhaupt eine Reaktion kriegst - und sei es wenigstens eine begründete Absage - ist natürlich die Lust groß, nur noch dann mitzubieten, wenn man es für sinnvoll hält oder Bock darauf hat.
Grüße
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