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Thema: Skribble vs. Reinzeichnung in der Praxis vom 27.04.2011


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Allgemeines - Print -> Skribble vs. Reinzeichnung in der Praxis
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vetlac0n
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Verfasst Mi 27.04.2011 15:49
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Skribble vs. Reinzeichnung in der Praxis

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Hallo liebe Mediengestalter, angehende wie erfahrene

ich habe einmal eine Frage vor allem an diejenigen, die vielleicht in Agenturen arbeiten, auf jeden Fall viel praktische Erfahrung im Design haben und von Idee bis Umsetzung alles selber machen.

In der Berufsschule hatte ich und vielleicht auch viele andere immer wieder die Diskussion mit unseren Lehrern, was eine Reinzeichnung ist und in wie weit sie praktisch heute noch Anwendung findet. Jeden Block gab es ein Projekt, zu dem wir am Ende ein Printprodukt abgeben mussten und ein "Skribble". Dieses Skribble sollte allerdings eine perfekte Zeichnung des Produkts sein, in Originalgröße mit Anschnitt, Bemaßung, Skizzierung der Typo mit Benennung und Punktgröße etc. Also das, was meines Wissens nach als "Reinzeichnung" bezeichnet wird. Skribble ist für mich immer der Kuliwischwasch auf einer Serviette, in dem ich meine ersten Ideen grob aufzeichne. Diese Reinzeichnung sollte von uns dann vor dem Layout am Rechner gemacht werden. Warum und wieso habe ich in den 3 Jahren Ausbildung trotz zahlreicher Diskussionen nie ganz verstanden. Hauptargument war immer, dass es in der Berufswelt so praktiziert wird und wir das Arbeiten nahe der Praxis lernen sollten, auch wenn wir natürlich in den 3 Jahren nicht einmal unsere Reinzeichnung vor dem Layout fertig hatten. Ich habe einmal vor dem Lehrer in die Runde der Klasse gefragt, ob das irgendwer im Betrieb so macht und anscheinend wird nirgends vor der Umsetzung am Rechner eine perfekte Zeichnung angelegt. Allerdings waren wir dann nach Meinung des Lehrers keine repräsentative Klasse...

Jetzt also zu meiner Frage: Ist es in dem Beruf des Mediengestalters Normalität, eine Designidee vor der Umsetzung am Rechner erst einmal in Originalgröße mit kompletter Bemaßung "ins Reine zu zeichnen", oder wird geskribbelt und dann am Rechner umgesetzt? Wie gesagt, ich kenne keinen, wo es in dem Umfang so gehandhabt wird, wie uns in der Schule vermittelt werden wollte. Wenn dem aber so ist, möchte ich natürlich bei einem zukünftigen Arbeitgeber nicht dumm da stehen *zwinker* Und würde auch gerne wissen, welcher Sinn dahinter steckt, außer vielleicht Zeichentechniken zu üben oder im worst case auch ohne Rechner/Laptop/iPhone/Stick dem Kunden etwas vorzeigen zu können.

Würde mich über nette Antworten freuen und vielleicht kennen ja auch andere (noch) Lehrlinge dieses Problem?
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Nimroy
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Verfasst Mi 27.04.2011 16:13
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Hm, ein schwieriges Feld. Und wahrscheinlich bin ich auch nicht mehr repräsentativ, denn mit dem manuellen Satz habe ich Null Kontakt mehr. Aber ich hab ja auch mal was anständiges gelernt...


Was dein Lehrer vermutlich versucht euch beizubringen ist eine gute Arbeitsvorbereitung. Das Berufsbild des MG ist nämlich häufigdie ausführende Kraft in einer Agentur. Der MG muss umsetzen, was vom Art Director oder wem anderes als Layout reinkommt. Das ist natürlih je nach Agentur unterschiedlich und wie die Prozesse organisiert sind, mag abweichen. Aber das ändert auh nichts an der Tasache, das Arbeitsvorbereitung wichtig ist. Ob jetzt als Vorbereitung für den Nachfolger in der Prozesskette oder nur dich selbst. Das Skribble ist die Arbeitsvorbereitungfür die Reinzeichnung. Ja, es wird häufig das Bild vermittelt, dass sei die dahingeschmierte Zeichnung. Aber der Begriff ist nahezu generisch und kann alles und nix heißen. Der Aufriss des Satzspiegels mit allen wichtigen bemaßungen und Angabe kann genau so ein Skribble sein. Wahrscheinlich versteht dein Lehrer auch eher sowas darunter, was andere wiederum als Layout bezeichnen würden. Das ihr das so genau machen sollt, ist bestimmt der Didaktik geschuldet.

Stell dir einfach vor, du würdest das nicht für dich machen, sondrn als Arbeitsanweisung für jemand anderen. Oder noch besser: Es ist Donnerstag Abend, der Art Director schmeisst dir für die morgige Präsentation jetzt noch schnell einen Job auf den Tisch. Die Reinzeichnung muss gemacht werden. Was hättest du jetzt leiber von ihm? Die Serviette/ abgerissene Schreibtischunterlage/ Rückseite Kassenbon oder eine bemaßte Zeichnung? Und stell dir vor, das umzusetzende Produkt ist ein Buchmanuskript. Du musst nur den gelieferten Text in dein DTP-Dokument einfließen lassen. Je genau du da vrbereiten kannst, desto weniger musst du nacharbeiten. Wenn man gut vorbereitet ist, macht man sich auch im Vorfeld Gedanken. Ein halberZentimeter mehr oder weniger im Bund? Das kann am Ende Dutzende seiten mehr Umfang und bei ner entsprechende Auflage Tonnen von papier mehr oder weniger einzukaufen bedeuten! Oder stell dir mal vor, du lässt den Inhalt reinlaufn, auf der Serviette waren kein Maßangaben und nachdem du alles gemacht hast, kannst du dir erst die Freigabe für den tatsächlichen Look holen. Und musst jetzt noch mal nach Änderungen alle Trennungen überarbeiten! Wenn man den Jobmit all den parameter vorher definiert, kann man sich diese Arbeit ersparen und sich die Parameter verifizieren lassen, nur auf Basis einer Zeichnung.

Die Reihenfolge ist allerdings komisch. frag ihn doch mal, warum das so seineMeinung nach gemacht werden soll. Als Lehrer sollte ihm da was besseres einfallen als "Machen alle so". Wie gesagt, dass man vorher einen Aufriss mitden wichtigsten Parametern macht hat enfach nur profane effizienz-Gründe und dmit einfach nur den Sinn und Zweck Arbeitsstunden, Material und damit Kohle zu sparen. Die Reinzeichnung steht am Schluss und sollte vor dem Verrechnen in druckbare Daten der letzte Schritt sein. Und im besten Falle nur einmal durchgeführt werden müssen.
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matchbox

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Verfasst Mi 27.04.2011 16:16
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Vielleicht Googlest du erst mal den Begriff Reinzeichnung.
Dir scheint die Terminologie nicht ganz klar zu sein oder du meist etwas anderes.

Ein Skribble eignet sich dazu eine Idee zu Visualisieren. Allerdings auch nur dann wenn man es kann.
Wenn ich im voraus schon alles Fix und Fertig Zeichen, wo bleibt den dann die Entwurfsphase. Ein Layout entsteht ja durch das Probieren und Spielen.
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Benutzer 84934
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Verfasst Mi 27.04.2011 16:34
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Jup, heute meint Reinzeichnung eine Datei, die produktionsfertig ist.

Bei DTP-Themen nicht immer der Fall, liegt die Wikipedia hier goldrichtig:

"eine reproduktionsfähige Vorlage für den Druck. Sie enthält alle zu druckenden Elemente oder zumindest Platzhalter, in die andere Druckvorlagen montiert werden können."

http://de.wikipedia.org/wiki/Reinzeichnung


Zuletzt bearbeitet von am Mi 27.04.2011 16:35, insgesamt 1-mal bearbeitet
 
Benutzer 84934
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Verfasst Mi 27.04.2011 16:38
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Re: Skribble vs. Reinzeichnung in der Praxis

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Ach so ...

vetlac0n hat geschrieben:
Jetzt also zu meiner Frage: Ist es in dem Beruf des Mediengestalters Normalität, eine Designidee vor der Umsetzung am Rechner erst einmal in Originalgröße mit kompletter Bemaßung "ins Reine zu zeichnen"


Nö.

Zitat:
oder wird geskribbelt und dann am Rechner umgesetzt?


Jup.

Aber: Kann sinnvoll sein, dem Kunden erst mal nur Handskizzen zu zeigen, bei Screenshots oder Ausdrucken, denkt der sonst Du bist quasi fertig ...
 
vetlac0n
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Verfasst Mi 27.04.2011 16:47
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Die Definition der Begriffe war wie gesagt eines der Probleme zwischen Lehrer und uns. Meines Wissens nach ist es so:

Skribble: Krizzeln der ersten Ideen auf what ever
Reinzeichnung: Genaues Zeichnen der fertigen Idee mit Bemaßung
Layout: Umsetzung am Rechner

Das eine Arbeit vernünftig vorbereitet werden muss verstehe ich. Im Grund ist das ja auch die Frage gewesen, ob in der Praxis ein Mediengestalter vom Designer nicht eher ein Skribble, also etwas lose angezeichnetes, zur Umsetzung bekommt oder eben die perfekt ausgearbeitete Reinzeichnung. Die wäre ja sehr schön und komfortabel, aber wir alle wissen ja, dass es das meistens dann doch nicht ist *zwinker* Ich kenne da das Beispiel aus der Architektur, wo der Zeichner vom Architekten eben auch im schlimmsten Fall ein paar Striche bekommt, aus denen er dann ein Haus/ein Zimmer/etc. zeichnen soll.

Ich habe jetzt nicht die Berufserfahrung, vielleicht liegt es ja auch daran, aber ich könnte auch mit einer Reinzeichnung vorher nicht genau definieren, ob ein vorgegebener Text mit x Zeichen in einer Schriftart bei einer Größe wie lang läuft. Ich konnte also bei meinen ersten Versuchen, es in der vorgegebene Reihenfolge zu machen, nie festlegen, wie breit und hoch mein Textrahmen sein kann/darf. Und damit schwankt ja auch das gesamte restliche Design.

Das ich mich beim Zeichnen noch nicht so sehr auf die Feinheiten konzentriere und mich noch nicht im Freistellen oder ähnlichem verfranse, bevor ich überhaupt definitiv weiß, ob ich das Element wirklich benutze und dadurch viel Zeit drauf geht, ist klar. Daher ja auch die Entwurfsphase, bevor ich dann an den Rechner gehe. Aber oft stelle ich dann bei der Umsetzung fest, dass es doch nicht so geht wie gedacht, weil z.B. Text mehr Platz braucht, Bild sich nicht wie gewünscht freistellen lässt, was auch immer. Und dann kommt eben das Probieren und Spielen. Oder nicht?
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vetlac0n
Threadersteller

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Verfasst Mi 27.04.2011 16:50
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danke @ umschüler. Vielleicht werfe ich grad auch Layout und Reinzeichnung durcheinander, aber auf jeden Fall ist doch Skribble nicht unbedingt eine perfekte Zeichnung, richtig?
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hilson

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Verfasst Mi 27.04.2011 17:06
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vetlac0n hat geschrieben:
aber auf jeden Fall ist doch Skribble nicht unbedingt eine perfekte Zeichnung, richtig?


Das geht eigentlich schon aus der direkten Übersetzung des Begriffes "scribble" (Gekritzel) hervor.

Der Begriff "Reinzeichnung" ist meiner Meinung nach "veraltet" bzw. stammt noch aus der Epoche, als man die Teile in die Reprokamera legte um daraus Kopiervorlagen/Negative auf Film zu erzeugen. Hierfür wurde das Deckblatt mit den gescribbelten Bildausschnitten, Vermaßungen und Farbangaben zurückgeklappt und ab dafür unter die Glasplatte. So kenne ich das jedenfalls noch aus den non-digitalen Tagen.

"Layout" erfährt vermutlich die größte Bandbreite hinsichtlich Verwendung u. Definition. Layouter = Umsetzter, Layout = Gesamterscheinungbild usw. ... jeder weiss, was gemeint ist, aber keiner kann's so richtig festmachen *bäh*

//edit:
umschüler hat geschrieben:
Was Ihr da macht, nenne ich Entwurf, Layout, whatever ...


Hehe, genau das hab ich gemeint *zwinker*


Zuletzt bearbeitet von hilson am Mi 27.04.2011 17:11, insgesamt 1-mal bearbeitet
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