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Thema: Low-Res-Bilder zu High-Res machen vom 28.09.2016


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Mialet

Dabei seit: 11.02.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 02.10.2016 17:32
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Bei der halben Bogenminute, geht es, wie z.B. auch in der Wikipedia beschrieben, um den Optimalzustand, mit extremer Beleuchtung und maximalem Kontrast, also Schwarz zu weiss, und dazu eben noch die Gehirnseitigen Errungenschaften der Signalverarbeitung und Mustererkennung, sprich eine Oberleitung die dem Betrachter bei weniger als einer halben Bogenminute noch als sichtbar erscheint, ist letztendlich nur eine Illusion, die dem Betrachter durch die beiden Masten seitlich und den nicht flatternden Vogel in der Mitte suggeriert wird.

Für die Praxis reicht in 99% der Fälle die hälfte um eine tatsächlich zum Visus der Betrachter passende Auflösung für normales Halbtonbildmaterial zu reproduzieren, bei tendenziell unkritischerem Material (keine Technik/Architektur mit perfekt geraden, hochkontrastigen Diagonalen im Bild), sogar ein Viertel.
Oder anders gesagt, dafür taugen die in der Literatur ebenfalls zu findenden Angaben von einer oder 2 Bogenminuten allemal.
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Anaxagore

Dabei seit: 27.03.2015
Ort: Ilmenau
Alter: 43
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 02.10.2016 22:56
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ich habe tatsächlich Testdrucke auf verschiedenen Materialien wie Planen, Al-Dibond Uv Direktdruck, Al-Dibond mit Folie beklebt bedruckt...

Hier kann ich definitiv sagen, dass ich Unterschiede im Nahbereich mit üblichen scharfen hochauflösenden Bildern erkennen kann. Hier ist es so, dass jeweils das verwendete Druckverfahren der limitierende Faktor war und es tatsächlich problemlos für meine Augen noch höher auflösender hätte sein können. Aus diesen Werten kann ich sagen, dass diese Druckverfahren nicht über 140ppi Auflösung bei den Bildern hinaus kommen, dennoch ist ein Unterschied zwischen 100ppi und 140ppi problemlos in 1m Entfernung zu erkennen. Das ist deutlich unter 1 Bogenminute, nicht ganz eine halbe Bogenminute aber nicht wirklich weit davon entfernt. Selbst wenn ich nur die 100ppi annehme, welche ich im Vergleich genommen habe, bin ich immer noch knapp unter Einer Bogenminute.

Entweder bilde ich mir nur ein, dass ich bei normalen Motiven (Landschaft und Stadt) einen Unterschied erkenne und auch das in einem Abstand von einem Meter oder ich habe einen bei weitem besseres Sehvermögen mit meiner Brille gegenüber anderen Menschen. Das würde zumindest erklären, wieso es so viele Menschen so miese Großformatbilder einfach hinnehmen.
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 03.10.2016 08:44
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@anaxagore
Bogenminuten hin ... halbe Bogenminuten her:
Den Blick, den wir auf Abbildungen haben, die wir für irgendeine Medium reproduzieren und ausgeben, würde ich nicht mit der Betrachtungsweise vergleichen, den der normale Rezipient macht ... schon gar nicht, wenn wir "vergleichende Studien" betreiben, also dasselbe Bild, das mit unterschiedlichen Parameter ausgegeben wurde, nebeneinander vergleichen ...
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Anaxagore

Dabei seit: 27.03.2015
Ort: Ilmenau
Alter: 43
Geschlecht: Männlich
Verfasst Mo 03.10.2016 09:58
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@Frank Münschke

das stimmt soweit nicht ganz...

1. Ich muss wissen ab wann die Drucktechnik der limitierende Faktor ist und nicht das Ausgangsmaterial, um die bestmögliche Qualität anbieten zu können.

2. Es existiert auch so etwas wie das Unterbewusstsein. Auch wenn der Kunde nicht offensichtlich sieht, da die Qualitäten nicht nebeneinander dargestellt werden. Beispiel: ein Laden in der Fußgängerzone hat im Schaufenster ein hochauflösendes Bild hängen. Das Bild ist ansprechend und für den Laden repräsentativ oder begleitend. Der potentielle Kunde schließt unterbewusst allein davon darauf, dass die Qualität der Waren im Laden das widerspiegeln, was im Schaufenster suggeriert wird (so funktioniert halt Werbung). Gleiches geht im Übrigen auch reziprok. Wenn das selbe Motiv in Unscharf und verpixelt dargestellt wird, nimmt die Qualität im Unterbewusstsein des potentiellen Kunden ab. Außen vor sind in diesem Fall übrigens ganz große Bekannte Firmen wie C&A, Breuniger, Karstadt usw. da diese Firmen genügend andere Werbung machen, das der Einfluss des Bildes im Schaufenster auf keinen Fall so stark wirkt, wie bei einem unbekannten kleinen Laden, wo ich noch nie drin war.
Gleiches gilt im Übrigen auch für Messen, nur dass dort quasi eine direkte Vergleichbarkeit existiert und der Stand gegenüber den Konkurrenten einfach professioneller wirkt. Zudem soll das Bild als Kundenstopper wirken. Da richtig gute Bildqualität recht selten noch auf Messen zu finden sind, bleiben aufgrund der optisch angenehmeren Wirkung mehr Menschen stehen, die man dann ansprechen kann.
Wir haben dies mal mit einer Firma getestet, welche immer die Besucher schon Jahre vorher gezählt hat auf der Messe. Das Ergebnis war, dass bei der Messe mit einem für den Druck passenden Auflösung im Großformat bei der Messe rund 1/3 mehr Besucher am Stand waren. Zugegeben es kann auch Zufall gewesen sein, dass nach 10 Jahren Messe gerade dann mehr Besucher kommen, wenn die Auflösung stimmt, es ist aber eher Unwahrscheinlich (Messebesucherzahlen haben nicht signifikant zugenommen, welche die Messe besucht haben). Leider haben wir noch nicht so viele Kunden gehabt die schon seit Jahren auf Messen unterwegs sind und tatsächlich auch Statistiken erheben, wie viele Besucher an den Stand kommen. Mal sehen, was die Zukunft hier noch bringt.

3. Wir arbeiten seit längerem mit Spanndecken zusammen. Gerade hier sind wirklich große Flächen im Druck im Nahbereich im Spiel. Unsere Größte Fläche bis jetzt waren 86m² und unsere kleinste 8m². Auch hier zeigt sich, dass Kunden die ein hochauflösendes Bild an der Decke haben, viel schneller zum Wiederholungstäter werden, als welche bei denen das Bild einfach großgezogen wurde.


Wir haben dieses Phänomen recht gut in einem kleinen Video zusammengefasst auf unserer Startseite. Falls du Brillenträger bist, kannst du dir das sehr gut vorstellen.
Bevor du jemals eine Brille auf hattest, sah die Welt für dich völlig in Ordnung aus. Nachdem du aber einmal eine Brille auf hattest, welche deinen Sehfehler korrigiert, eröffnete sich auf einmal eine ganz neue Welt und wenn du die Wahl hast, würdest du dich immer für die weitaus schärfere entscheiden. - Irgendwelche Menschen die zu Eitel sind Sehhilfen zu verwenden, sind ein verschwindend geringer Teil, zu den Leuten die ihre Brille nie wieder her geben würden. Also ich für meinen Fall möchte nicht durch die Welt mehr ohne meine Brille gehen.


Oh man, langer Text.
Kurz zusammengefasst: es ist wichtig vernünftige Auflösungen für Großformatdrucke zu verwenden, welche auch im Nahbereich Verwendung finden. Als Daumenregel kann man sich merken, dass das Bild wenigstens 100ppi aufweisen sollte, um eine gute Qualität im Druck zu liefern. Dies ist bei uns auch die Standarteinstellung beim berechnen der maximalen Druckgröße des Bildes.

Eine kleine Nebeninfo noch: Bilder zu verkleinern bringt meistens einen Qualitätsbonus, wobei vergrößern immer einen Malus beinhaltet. Insbesondere wenn man sich mit Beugung (sehr relevant bei Blenden spätestens über Blende 8 ), optisch nicht perfekte Objektive (ist ja der Normalfall) und am schärfsten Zeichnen bei speziellen Blenden im Objektiv - welche Informationen an sich überhaupt beim Sensor der Kamera ankommt, weiß man, dass die meisten Sensoren bei den gewählten Einstellungen für das Bild völlig überdimensioniert sind und wenn man Glück hat schafft man vielleicht gerade mal die Hälfte der Auflösung, was beim Sensor zahlen-technisch steht. Beispiel Beugung, bei Blende 11 ist es physikalisch nur noch möglich bei einem Vollformatsensor ca. 15 Megapixel an Information durchzulassen, wenn der Rest absolut nicht weiter irgendwas mindert. Mit jeder Blendenstufe höher wird die Auflösung weiter halbiert. Mit jeder Blendenstufe geringer wird sie zwar verdoppelt aber üblicherweise arbeiten Objektive am schärfsten zwischen Blende 8-11, sprich allein durch Beugung kommt maximal 30Megapixel an Information überhaupt beim Sensor an. Wenn ich mir da jetzt aktuelle Vollformatkameras anschaue, sind die an sich alle drüber. Bei DX Modellen oder noch kleiner, wird dies sogar noch weitaus relevanter...
Aber ich schweife ab. Ich wollte nur noch kurz aufzeigen, dass es durchaus Sinn ergibt ein höher auflösendes Bild zu verwenden und es anschließend etwas zu verkleinern, um eine optimale Qualität zu erlangen.


Sorry für die langen Ausführungen. Ich hoffe ich habe meinen Standpunkt irgendwie geschafft rüber zu bringen, wieso eine vernünftige Auflösung von Bildmaterial wichtig ist. Seit meiner Jugend hat mich persönlich immer gestört Bilder im Großformat zu sehen, welche einfach nicht genügend Auflösung hatten.
Falls Interesse besteht ich kann noch einige Anekdoten erzählen, dass der Laie definitiv einen Unterschied mitbekommt, welche ich selbst erlebt habe.
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Lars-Daniel

Dabei seit: 05.07.2015
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst Mo 03.10.2016 10:25
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Ich ergänze das mal kurz um meine Erfahrungen: Die ganzen Richtwerte mit DIN-A2 und größer muss man immer auf das Zielprodukt beziehen. Einige LFP-Dienstleister vor Ort erzählen unseren Studierenden auch immer "max. 50 ppi reicht für DIN-A0". Doof ist aber, wenn diese topografische Karten ausdrucken. In der Regel ist der Betrachtungsabstand dort deutlich geringer als 3-4 Meter. Hier muss dann eine hohe Auflösung her (ich habe mit 150-300 ppi gute Erfahrungen gemacht), gerade bei den dünnen Linien (topografische Karten liegen selten als Vektorgrafik vor).
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