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Thema: Fragen zu Abweichung Proof > Druckergebnis vom 04.11.2007


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Allgemeines - Print -> Fragen zu Abweichung Proof > Druckergebnis
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arielultra
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Verfasst So 04.11.2007 11:19
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Fragen zu Abweichung Proof > Druckergebnis

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Hallo,

mein erster Beitrag im Forum - bisher war ich nur stiller Mitleser - jetzt hat mich die Forensuche aber leider im Stich gelassen.

Folgende Situation:

Ich habe für einen Kunden Präsentationsmappen drucken lassen. Für diese wurde im Voraus von der Druckerei ein verbindlicher Digital-Farbproof erstellt. Dieser Proof wurde von meinem Kunden abgenommen, unterschrieben und der Druckerei vor Druckbeginn wieder zur Verfügung gestellt.

Am Freitag habe ich die Druckergebisse dann abgeholt. Ich habe noch in der Druckerei den Proof mit dem Druckergebnis verglichen und eine Abweichung festgesellt. (In der Mappe ist ein Rotton dominant - dieser sollte einen "weinroten" Einschlag haben. Dieser Einschlag fehlt im Ergebnis)

Auf meine Feststellung, die Farbwerte würden voneinander abweichen, hat die Druckerei eher ausweichend reagiert Ich habe dann angemerkt, dass ich erstmal sehen muss, ob mein Kunde dieses Ergebniss akzeptiert.

Dazu einige Fragen:

- Welche Abweichungen zwischen Proof und Ergebnis muss ich akzeptieren? (Sicher keine großen, denn sonst wäre der Proof ja absurd)

- Wie können Abweichungen gemessen werden, um zu bestimmen, ob sie einen bestimmten Toleranzwert überschreiten?

- Welche Vorgehensweise ist in diesen Fällen üblich? (Neuproduktion, Preisminderung)

- Welche Erfahrungen habt Ihr in ähnlichen Situationen gemacht?


Ich bin für jeden Hinweis dankbar Lächel

Alle Informationen zur Datenerstellung habe ich mal weggelassen, da sich die Daten für den Proof und für den eigentlich Druck in dieser Hinsicht nicht unterscheiden.


Zuletzt bearbeitet von arielultra am So 04.11.2007 11:36, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Mac

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Verfasst So 04.11.2007 11:39
Titel

Re: Fragen zu Abweichung Proof > Druckergebnis

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

arielultra hat geschrieben:
...
- Welche Abweichungen zwischen Proof und Ergebnis muss ich akzeptieren? (Sicher keine großen, denn sonst wäre der Proof ja absurd)

- Wie können Abweichungen gemessen werden, um zu bestimmen, ob sie einen bestimmten Toleranzwert überschreiten?

- Welche Vorgehensweise ist in diesen Fällen üblich? (Neuproduktion, Preisminderung)

- Welche Erfahrungen habt Ihr in ähnlichen Situationen gemacht?


Ich bin für jeden Hinweis dankbar Lächel


1 Abweichungen sollten kaum sichtbar sein - Je nach Papier und Druck kann es zu Unterschieden kommen.
Wenn die Druckerei schon ihr eigenes Proof fährt, sollte das optische Ergebnis nahezu identisch sein.

2 Abweichungen können messtechnisch ermittelt werden -> Densitometer
Hier wird dann die geproofte bzw gedruckte Farbe spektralfotometrisch (hiess das so?) gemessen. Daraus kann man dann die Abweichung zum Sollwert ermitteln.

3 Hängt davon ab, wie krass die Abweichung ist.
Kommt auch darauf an, was der Kunde sagt. Wenn es die Hausfarbe ist und aus Grün braun wurde, würde ich als Kunde sagen: neudrucken. Wenn es noch tolerabel ist und die Drucksachen nicht direkt neben anderen 'richtigen' liegen, Preisminderung. Art der Minderung hängt vom Verhandlungsgeschick ab. Können alles zwischen 15 und 50% sein.

Nachfrage: ist das denn die einzige Farbe, die nicht getroffen ist? War das ne Sonderfarbe?

4. Hängt vom Kunden und der Druckerei ab.
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Brünzessin

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Verfasst So 04.11.2007 11:46
Titel

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Ich geh jetzt doch mal auf deinen letzen Satz ein. Hast du der Druckerei nach der Prooferstellung noch einmal neue Daten zur Verfügung gestellt?

Und gleich noch einige weitere Fragen. Handelt es sich bei dem rot um eine Fläche? Sind es Vektor- oder Pixeldaten? Sollte das Rot in einer Sonderfarbe gedruckt werden? Wie sieht es mit den anderen Farben aus? Wenn 4c gedruckt wurde müsste doch auch hier cyan/schwarz fehlen?

Zur Messung der Farbabweichung benutzt man Spektralfotometer, außerdem sollte die Druckerei am Bogen und am Proof Farbmessfelder angebracht haben an denen du die Farborte und die Dichten der Farben messen kannst um zu vergleichen. Das gilt aber nur wenn die Farbe aus den Skalenfarben zusammengesetzt wurde.

Bei Sonderfarben handhaben es viele Druckereien so, dass sie darauf hinweisen, dass ihre Proofs nicht farbverbindlich sind, weil sich verschiedenen Töne nicht mit den 4c Farben des Plotters darstellen lassen. In solchen Fällen ist ein Pantone-Fächer bzw. auch die von Pantone vorgegebenen Lab-Werte der Farbe die mit einem Spektralfotometer ausgemessen werden verbindlich.

Gruß

Brünzessin


Zuletzt bearbeitet von Brünzessin am So 04.11.2007 11:57, insgesamt 1-mal bearbeitet
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arielultra
Threadersteller

Dabei seit: 04.11.2007
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Verfasst So 04.11.2007 11:53
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Re: Fragen zu Abweichung Proof > Druckergebnis

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Danke für die Antwort Lächel

Mac hat geschrieben:

1 Abweichungen sollten kaum sichtbar sein - Je nach Papier und Druck kann es zu Unterschieden kommen.
Wenn die Druckerei schon ihr eigenes Proof fährt, sollte das optische Ergebnis nahezu identisch sein.


Ok - das dachte ich mir. Leider ist der Unterschied in meinem Fall auch dann zu erkennen, wenn der Proof nicht genau daneben liegt.

Mac hat geschrieben:

2 Abweichungen können messtechnisch ermittelt werden -> Densitometer
Hier wird dann die geproofte bzw gedruckte Farbe spektralfotometrisch (hiess das so?) gemessen. Daraus kann man dann die Abweichung zum Sollwert ermitteln.


Gibt es für den Toleranzbereich eine Regelung (z.B. in Form einer DIN etc.)?

Mac hat geschrieben:

3 Hängt davon ab, wie krass die Abweichung ist.
Kommt auch darauf an, was der Kunde sagt. Wenn es die Hausfarbe ist und aus Grün braun wurde, würde ich als Kunde sagen: neudrucken. Wenn es noch tolerabel ist und die Drucksachen nicht direkt neben anderen 'richtigen' liegen, Preisminderung. Art der Minderung hängt vom Verhandlungsgeschick ab. Können alles zwischen 15 und 50% sein.


Auch wenn es natürlich von der Druckerei abhängt: Kommt es über diese Fragen häufig zu Rechtsstreitigkeiten?

Mac hat geschrieben:

Nachfrage: ist das denn die einzige Farbe, die nicht getroffen ist? War das ne Sonderfarbe?


Nein - bzw. ja *zwinker*

Es handelt sich nicht um eine Sonderfarbe. Für die Mappe habe ich drei Farben verwendet (HKS K), die ich dann mit der entsprechenden Tabelle in CMYK übertragen habe. Die für die Mappe verwendeten Fotos wurden voher in Photoshop bearbeitet und mit einer Verlaufsumsetzung in besagtem Rotton (HKS 17 K) versehen.

Besonders auffällig ist der Unterschied halt an den Stellen, an denen der Rotton mit 100% Deckkraft vorkommt (Balken im oberen und unteren Bereich). An den Fotos ist es schwerer zu erkennen. Bei den anderen Farben (HKS 88 K - schwarz und HKS 91 K - grau) kann ich keine Abweichung erkennen.
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Mac

Dabei seit: 26.08.2005
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Verfasst So 04.11.2007 11:57
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dh, deine Vorlage war CYMK, das Proof auch und gedruckt wurde auch nur CMYK. Dann sollte das Proof stimmen.

Ja es gibt sowas wie eine DIN - schau mal bei der FOGRA nach, da gibt es Vorgaben, wie weit eine Farbe von der Referenz entfernt sein darf.
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a.r.n.t.

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Verfasst So 04.11.2007 11:58
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moin arielultra

farbwerte/ -abweichungen können mittels eines densitometers/spektralfotometer gemessen werden.
eine exakte farbwiedergabe ist nach meiner erfahrung eher die ausnahme. eine gewisse toleranz muss schon alleine aus technischen gründen hingenommen werden. weichen die farbwerte allerdings deutlich sichtbar vom farbverbindlichen proof ab, liegt i.d.R. der fehler bei der druckerei und somit ist diese auch verpflichtet, u.U. eine neuproduktion zu starten. meist kann eine einigung in preislicher hinsicht erzielt werden.

gründe für farbabweichungen können sein:
• veränderte luftfeuchtigkeit
• andere (raum)temeratur
• andere Papiersorte
• falsche maschinensteuerung
• andere farben (z.B. durch herstellerwechsel)
• falsche belichtung der filme
• fehlerhafte druckvorlage (farbseperation)
• kommunikationsmängel

zudem sollten proof und andruck zeitnah unter den gleichen lichtverhältnissen verglichen werden - idealerweise hat man die möglichkeit beides unter tageslichlt zu vergleichen.


Zuletzt bearbeitet von a.r.n.t. am So 04.11.2007 17:41, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Brünzessin

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Verfasst So 04.11.2007 12:06
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Ich will nichts unterstellen, aber es gibt sie ja von allen Sorten.

Da das ganze in Photoshop aufgebaut wurde, geh ich jetzt mal davon aus dass die Druckerei nicht für den Proof eine Farbe angepasst hat um näher an den Fächer zu kommen und das bei der Plattenausgabe vergessen hat.

HKS 88 und 91 sind ja ziemlich neutral schwarz und grau, hast du dir mal mit nem Fadenzähler angeschaut wie die aufgebaut sind? Nur aus schwarz? Oder aus 4c?

Bei dieser Farbkombination könnte es IMHO sein, dass der Drucker sich eine Frabe sparen wollte, entweder das cyan, wenn die grau und schwarztöne aus schwarz aufgebaut wurden, oder aber das schwarz, wenn die grautöne buntaufgebaut sind.

Ist ne ganz schön weit hergeholte Vermutung, aber gucks dir mal unterm Fadenzähler an.
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arielultra
Threadersteller

Dabei seit: 04.11.2007
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Verfasst So 04.11.2007 12:12
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Danke auch Dir für Deine Antwort Lächel

Brünzessin hat geschrieben:
Ich geh jetzt doch mal auf deinen letzen Satz ein. Hast du der Druckerei nach der Prooferstellung noch einmal neue Daten zur Verfügung gestellt?


Ja. Es gab noch eine Änderung in einem Textfeld (Adresse). Darauf hin habe ich noch einmal Druckdaten erstellt. An Farben oder dem Farbprofil (ISO Coated v2 (ECI)) habe ich keine Änderungen vorgenommen. Die Druckerei habe ich auf die Änderung hingewiesen.

Brünzessin hat geschrieben:

Und gleich noch einige weitere Fragen. Handelt es sich bei dem rot um eine Fläche?


Ja. Das Rot kommt sowohl in einer Fläche (Balken am oberen und unteren Bildrand) als auch in einer Verlaufsumsetzung von Fotos vor. Aufgefallen ist mir das Problem an den Farbfälchen.

Brünzessin hat geschrieben:

Sind es Vektor- oder Pixeldaten? Sollte das Rot in einer Sonderfarbe gedruckt werden? Wie sieht es mit den anderen Farben aus? Wenn 4c gedruckt wurde müsste doch auch hier cyan/schwarz fehlen?


Bei den Flächen handelt es sich um Vektordaten.

Das Rot wurde nicht in einer Sonderfarbe gedruck (HKS 17 K umgerechnet in CMYK)

Die anderen Farben (HKS 88K und HKS 91K umgerechnet in CMYK) kommen eigentlich nur im Logo vor. Hier fällt es mir schwer, einen Unterschied zu erkennen.

Brünzessin hat geschrieben:

Zur Messung der Farbabweichung benutzt man Spektralfotometer, außerdem sollte die Druckerei am Bogen und am Proof Farbmessfelder angebracht haben an denen du die Fraborte und die Dichten der Farben messen kannst um zu vergleichen. Das gilt aber nur wenn die Farbe aus den Skalenfarben zusammengesetzt wurde.

Bei Sonderfarben handhaben es viele Druckereien so, dass sie darauf hinweisen, dass ihre Proofs nicht farbverbindlich sind, weil sich verschiedenen Töne nicht mit den 4c Farben des Plotters darstellen lassen. In solchen Fällen ist ein Pantone-Fächer bzw. auch die von Pantone vorgegebenen Lab-Werte der Farbe die mit einem Spektralfotometer ausgemessen werden verbindlich.

Gruß

Brünzessin


Danke Lächel
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