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Thema: Warum entfernt unsere Druckerei die ICC-Profile? vom 09.11.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Farbe -> Warum entfernt unsere Druckerei die ICC-Profile?
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vanendert
Threadersteller

Dabei seit: 19.06.2008
Ort: Münster
Alter: 55
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.11.2010 11:15
Titel

Warum entfernt unsere Druckerei die ICC-Profile?

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Guten Tag!

Ich habe eine Frage, bzw. eine Antwort unserer Drucker, die ich nicht ganz verstehe. Wir arbeiten bei uns im Haus mit CS3 und CS4 und dem FOGRA-Standard. Unser Zielprofil ist in der Regel FOGRA39. Auch unsere Druckerei gibt an, nach dem aktuellen FOGRA-Standard 39 zu arbeiten. Doch jedesmal, wenn wir neue Druckdaten abliefern, kommt die Warnung, dass "ICC-Profile eingebettet sind, die entfernt werden müssen".

Mein Frage ist nun, wenn die Profile dem selben Standard folgen, also eigentlich korrekt sind, warum müssen diese dann entfernt werden?
Auf eine Nachfrage erhielt ich folgende Antwort: "Wir drucken nach FOGRA-Standard, wir entfernen keine FOGRA- sondern ICC-Profile." Das verstehe ich noch weniger ...

Da wir mit den selben Daten bei einer Druckerei beste Ergebnissse erzielt haben, bei dieser nun aber vollkommen zugelaufene Bilder (Bilderdruckpapier) und abgesoffene Farben, frage ich mich, wer macht hier etwas falsch?

1000 Dank für die Antwort(en). Leider habe ich in anderen Beiträgen keine passende Fragestellung gefunden.
Tom
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printoo

Dabei seit: 07.04.2010
Ort: Leer
Alter: 37
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.11.2010 13:04
Titel

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Viele Kunden geben Daten ab, die nicht den angestrebten Druckbedingungen entsprechen. Dann sind dort irgendwelche SWOP Profile oder Kodak-Proofer Profile hinterlegt und die Daten würden falsch konvertiert, wenn sie berücksichtigt werden.
Die Druckerei wird in ihrem Workflow deshalb vermutlich angegeben haben, dass grundsätzlich die Profile verworfen werden um falsche Konvertierungen zu vermeiden.

Ob euer Profil richtig oder falsch ist spielt also für den Workflow erstmal keine Rolle. Der meldet nur ACHTUNG: Es sind ICC-Profile enthalten.

Waren eure Bilder denn schon vorher in CMYK oder noch in RGB? Wenn sie vorher in CMYK waren, dann wird die Druckerei da auch nichts an den Werten verändert haben. Da wird euer OutputIntent entfernt und gut ist die Sache. Umgewandelt wird (eigentlich) nur bei RGB.

Hattet ihr denn von der Druckerei ein Proof anfertigen lassen oder ist das ohne Proof gelaufen? Und bist du sicher, dass die andere Druckerei auch nach PSO-Vorgaben druckt?
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fineart

Dabei seit: 30.09.2009
Ort: Mainz
Alter: 48
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.11.2010 13:44
Titel

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Kurze Frage: Aus welchem Grund habt Ihr die Profile eingebettet?
Liefert Ihr RGB-Daten, dann wäre es fatal, wenn die Druckerei die Profile löscht.
Bei CMYK-Daten würde ich jedoch auch in den meisten Fällen die eingebetteten Profile (nicht den Output-Intent) löschen um ungewollte CMYK zu CMYK-Konvertierungen zu vermeiden. Da Ihr ja beide mit dem selben Profil arbeitet, ist am Löschen der Profile nichts auszusetzen (wenn CMYK geliefert wird) und das Ergebnis sollte in Ordnung sein.
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hilson

Dabei seit: 05.09.2005
Ort: Pforzheim
Alter: 54
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.11.2010 13:59
Titel

Re: Warum entfernt unsere Druckerei die ICC-Profile?

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vanendert hat geschrieben:
"Wir drucken nach FOGRA-Standard, wir entfernen keine FOGRA- sondern ICC-Profile." Das verstehe ich noch weniger ...


Es gibt in dem Sinn keine Fogra-Profile. Fogra entwickelt vielmehr d. Vorgaben/Standards zur Profilerstellung.
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Mialet

Dabei seit: 11.02.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.11.2010 15:15
Titel

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fineart hat geschrieben:
Da Ihr ja beide mit dem selben Profil arbeitet, ist am Löschen der Profile nichts auszusetzen (wenn CMYK geliefert wird) und das Ergebnis sollte in Ordnung sein.
Nein, sie arbeiten mit den auf gleichen Chrakterisierungsdaten basierenden, aber mit Sicherheit nicht identischen, Profilen.
Und in dem Fall wo im PDF ein CMYK-Bild mit CoatedFOGRA39.icc, eines mit ISOcoated_v2_300_eci.icc, ein drittes mit
ISOcoated_v2_300_bas.ICC und ein viertes mit ISOcoated.icc getagged ist und der OI schliesslich ISOcoated_v2_eci.icc ist, ist alles andere als das Verwerfen der Profile, die einzig sinnvolle Alternative (beim letzten obigen Bild-Profil könnte man sich streiten).


Zuletzt bearbeitet von Mialet am Di 09.11.2010 15:16, insgesamt 1-mal bearbeitet
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printoo

Dabei seit: 07.04.2010
Ort: Leer
Alter: 37
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.11.2010 15:52
Titel

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Mialet hat geschrieben:
fineart hat geschrieben:
Da Ihr ja beide mit dem selben Profil arbeitet, ist am Löschen der Profile nichts auszusetzen (wenn CMYK geliefert wird) und das Ergebnis sollte in Ordnung sein.
Nein, sie arbeiten mit den auf gleichen Chrakterisierungsdaten basierenden, aber mit Sicherheit nicht identischen, Profilen.
Und in dem Fall wo im PDF ein CMYK-Bild mit CoatedFOGRA39.icc, eines mit ISOcoated_v2_300_eci.icc, ein drittes mit
ISOcoated_v2_300_bas.ICC und ein viertes mit ISOcoated.icc getagged ist und der OI schliesslich ISOcoated_v2_eci.icc ist, ist alles andere als das Verwerfen der Profile, die einzig sinnvolle Alternative (beim letzten obigen Bild-Profil könnte man sich streiten).


In solch einem Fall muss dann die Druckerei den Kunden informieren. Problematisch wird es erst, wenn der Kunde nicht weiß was er da überhaupt macht. Da würd ich als Druckerei nicht selber in die Verantwortung gehen und automatisch von eingebettetem CMYK in den verwendeten Farbraum konvertieren. Am Besten steeckt da dann noch wieder ein externer Dienstleister zwischen der die "Proofs" gemacht hat, die dann leider ohne irgendwelche Informationen wie z.B. die Ausgabebedingung o.ä. kommen.

Würd mich mal interessieren wie ihr damit umgeht wenn der Kunde da völlig ahnungslos ist. Es gibt ja nunmal genügend Leute die mit ICC-Profilen etc. nichts anfangen können und wollen, dass man es "halt einfach so druckt" Lächel
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fineart

Dabei seit: 30.09.2009
Ort: Mainz
Alter: 48
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.11.2010 16:32
Titel

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Mialet hat geschrieben:
fineart hat geschrieben:
Da Ihr ja beide mit dem selben Profil arbeitet, ist am Löschen der Profile nichts auszusetzen (wenn CMYK geliefert wird) und das Ergebnis sollte in Ordnung sein.
Nein, sie arbeiten mit den auf gleichen Chrakterisierungsdaten basierenden, aber mit Sicherheit nicht identischen, Profilen.


Ok, hast recht: Ich tausche mein "Da ..." gegen ein "Wenn ...".

@printoo: Einfach konvertieren würde ich da auch nicht.

Medienneutrale PDFs mit eingebetteten Profilen haben wir nie erhalten. Wenn RGB ohne Profile geliefert wurde, war dies meist ein Versehen des Erstellers und auf Nachfrage wurden dann CMYK-Daten geliefert.

CMYK-PDFs mit eingebetteten Profilen kamen schon vor. Meist haben wir da PDF/X-1a verlangt und ein Proof vorgelegt.
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vanendert
Threadersteller

Dabei seit: 19.06.2008
Ort: Münster
Alter: 55
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 09.11.2010 20:02
Titel

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Hallo!

Erst einmal vielen Dank für die Antwort! Ich habe schon vermutet, dass die Kollegen in der Druckerei grundsätzlich warnen, wenn Profile eingebettet sind. Doch leider konnte mir das bei denen keiner bestätigen. Es ist eine Druckerei in Polen, die eigentlich sehr gute Arbeit leistet. Aber der Kundenberater spricht Deutsch und hat von der Technik keine Ahnung und der Mann in der Druckvorstufe hat Ahnung spricht aber kein Deutsch und ist somit nicht ansprechbar...

Zitat:
Waren eure Bilder denn schon vorher in CMYK oder noch in RGB? Wenn sie vorher in CMYK waren, dann wird die Druckerei da auch nichts an den Werten verändert haben. Da wird euer OutputIntent entfernt und gut ist die Sache. Umgewandelt wird (eigentlich) nur bei RGB.


Unsere Bilder waren bereits in CMYK, daher wundere ich mich ja auch, dass das Ergebnis so schlecht war. Und wir haben natürlich keinen Proof bekommen. War mal wieder so eine typische Nacht und Nebel Aktion *Schnief*

Auf jeden Fall vielen Dank. Ich dachte schon, ich habe da irgendwo einen Knoten in meinem Verständnis der ganzen Sache mit den Profilen ... Eine Profilneurose sozusagen Lächel

Tom
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