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SEFREDI
Threadersteller
Dabei seit: 06.06.2005
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Verfasst Mi 29.02.2012 14:18
Titel Warum braucht man Quellprofile? |
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Hallo,
ich habe eine Frage zu dem Thema ICC-Profile und hier speziell zu Quellprofilen. Ich habe noch nicht ganz begriffen warum die Quellprofile so wichtig sind. Ich möchte euch hier kurz darlegen, wie ich es ungefähr verstehe:
Ein Quellprofil einer Kamera – ,zum Beispiel – beinhaltet doch von einem aufgenommenen Gegenstand die CIE-Lab-Werte. Also die tatsächlichen realen Farbwerte, oder? Da die Kamera eventuelle Verschleißerscheinungen und einen kleineren Farbraum hat und die Farben deshalb nicht Eins zu Eins widergeben kann, müssen durch das Kameraprofil entsprechende „Korrekturen“ vorgenommen werden, damit die Kamera den richtigen Farbeindruck (der in ihrem Farbraum möglich ist) widergiebt. Also eine Ist- zu Soll-Umwandlung. Die CIE-Lab-Werte bleiben aber erhalten, oder? Das Profil sagt der Kamera sozusagen du must um einen entsprechenden CIE-Lab-Wert darzustellen, dies oder jenes tun damit er richtig dargestellt wird.
Warum benötige ich jetzt unbedingt für den weiteren Workflow diese Informationen. In Photoshop benötige ich doch eigentlich nur die CIE-Lab-Werte die dann in den Arbeitsfarbraum (zum Beispiel Adobe RGB) umgewandelt. Oder existieren die ursprünglichen CIE-Lab-Werte nicht mehr.
Ich hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken. Mir fällt es unheimlich schwer die ganzen Zusammenhänge der Profile im Farbmanagement zu verstehen.
MfG
SEFRED
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chewy
Dabei seit: 02.09.2008
Ort: Ostfriesland
Alter: 37
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Verfasst Mi 29.02.2012 14:34
Titel Re: Warum braucht man Quellprofile? |
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SEFREDI hat geschrieben: | Hallo,
ich habe eine Frage zu dem Thema ICC-Profile und hier speziell zu Quellprofilen. Ich habe noch nicht ganz begriffen warum die Quellprofile so wichtig sind. Ich möchte euch hier kurz darlegen, wie ich es ungefähr verstehe:
Ein Quellprofil einer Kamera – ,zum Beispiel – beinhaltet doch von einem aufgenommenen Gegenstand die CIE-Lab-Werte. Also die tatsächlichen realen Farbwerte, oder? Da die Kamera eventuelle Verschleißerscheinungen und einen kleineren Farbraum hat und die Farben deshalb nicht Eins zu Eins widergeben kann, müssen durch das Kameraprofil entsprechende „Korrekturen“ vorgenommen werden, damit die Kamera den richtigen Farbeindruck (der in ihrem Farbraum möglich ist) widergiebt. Also eine Ist- zu Soll-Umwandlung. Die CIE-Lab-Werte bleiben aber erhalten, oder? Das Profil sagt der Kamera sozusagen du must um einen entsprechenden CIE-Lab-Wert darzustellen, dies oder jenes tun damit er richtig dargestellt wird.
Warum benötige ich jetzt unbedingt für den weiteren Workflow diese Informationen. In Photoshop benötige ich doch eigentlich nur die CIE-Lab-Werte die dann in den Arbeitsfarbraum (zum Beispiel Adobe RGB) umgewandelt. Oder existieren die ursprünglichen CIE-Lab-Werte nicht mehr.
Ich hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken. Mir fällt es unheimlich schwer die ganzen Zusammenhänge der Profile im Farbmanagement zu verstehen.
MfG
SEFRED |
Willst du mit RGB-Bildern arbeiten brauchst du ein RGB-Quellprofil in der Datei. Jedes weitere Programm muss eine Interpretationsmöglichkeit deiner RGB-Werte haben. Dazu dient dein Quellprofil. Ein RGB-Farbwert ist ja kein fest definierter LAB-Wert. Es ist ein Wert, der je nach Profil zu einem bestimmten LAB-Wert umgerechnet werden kann. Wenn du dann eine Konvertierung nach CMYK anstrebst und das ohne Quellprofil durchführst wird das standardmäßig eingestellte Quellprofil für diese Umrechnung benutzt. Ist in dieser Einstellung zufällig dein eigentliches Quellprofil eingestellt hast du Glück, ist es das nicht kann es dir passieren, dass du völlig übersättigte Fotos bekommst, weil ein Adobe-RGB oder ein eci-RGB einen größeren Farbraum darstellen kann, als es dein sRGB kann. So werden die vorhandenen Farbwerte auf dieses Profil "aufgeblasen" und du hast z.B. rot leuchtende Gesichter oder ähnliche Erscheinungen.
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
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Verfasst Mi 29.02.2012 14:35
Titel Re: Warum braucht man Quellprofile? |
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SEFREDI hat geschrieben: | Warum benötige ich jetzt unbedingt für den weiteren Workflow diese Informationen. In Photoshop benötige ich doch eigentlich nur die CIE-Lab-Werte | Wenn du die Daten als Lab bei Photoshop anlieferst ...
SEFREDI hat geschrieben: | die dann in den Arbeitsfarbraum (zum Beispiel Adobe RGB) umgewandelt. | …ginge das in der Tat alleine mit dem AdobeRGB als Zielprofil.
SEFREDI hat geschrieben: | Oder existieren die ursprünglichen CIE-Lab-Werte nicht mehr. | Wo haben denn d.E. überhaupt CIE-Lab Werte vorgelegen? Aus der Kamera kommen nur 3-farbig gefilterte Helligkeitsimpulse… Die Bilddaten sind zu keiner Zeit Lab oder XYZ, ausser man wandelt gezielt mit einem Quellprofil in eines dieser Farbmodelle.
SEFREDI hat geschrieben: | Ich hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken. Mir fällt es unheimlich schwer die ganzen Zusammenhänge der Profile im Farbmanagement zu verstehen. | Wenn man dermassen auf dem falschen Dampfer ist, wirds in der Tat schwierig, sich das ganze Widerspruchsfrei zusammenzureimen
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
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Verfasst Mi 29.02.2012 14:38
Titel Re: Warum braucht man Quellprofile? |
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chewy hat geschrieben: | Wenn du dann eine Konvertierung nach CMYK anstrebst und das ohne Quellprofil durchführst, wird das standardmäßig eingestellte Quellprofil für diese Umrechnung benutzt. | Streiche
Quellprofil,
setze
Arbeitsfarbraum des entsprechenden Farmodells
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chewy
Dabei seit: 02.09.2008
Ort: Ostfriesland
Alter: 37
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Verfasst Mi 29.02.2012 14:40
Titel Re: Warum braucht man Quellprofile? |
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Mialet hat geschrieben: | chewy hat geschrieben: | Wenn du dann eine Konvertierung nach CMYK anstrebst und das ohne Quellprofil durchführst, wird das standardmäßig eingestellte Quellprofil für diese Umrechnung benutzt. | Streiche
Quellprofil,
setze
Arbeitsfarbraum des entsprechenden Farmodells |
Oh, da hat sich in der Eile ein Fehler eingeschlichen. Natürlich war der RGB-Arbeitsfarbraum des Programms gemeint.
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
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Verfasst Mi 29.02.2012 14:57
Titel Re: Warum braucht man Quellprofile? |
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chewy hat geschrieben: | Mialet hat geschrieben: | chewy hat geschrieben: | Wenn du dann eine Konvertierung nach CMYK anstrebst und das ohne Quellprofil durchführst, wird das standardmäßig eingestellte Quellprofil für diese Umrechnung benutzt. | Streiche
Quellprofil,
setze
Arbeitsfarbraum des entsprechenden Farmodells |
Oh, da hat sich in der Eile ein Fehler eingeschlichen. Natürlich war der RGB-Arbeitsfarbraum des Programms gemeint. |
Oder des Colormanagement Systems, sofern das Programm nicht über einen eigenen verfügt. In jedem Fall muss es eine Fallbackstrategie geben.
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SEFREDI
Threadersteller
Dabei seit: 06.06.2005
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Verfasst Mi 29.02.2012 15:35
Titel
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Vielen Dank für eure Antworten.
Welche Informationen stehen denn jetzt genau in einem Quellprofil und was unterscheidet denn dann die Farbinformation einer Datei mit Quellprofil mit einer ohne Quellprofil? In beiden Fällen werden doch in Photoshop Farben angezeigt. Es sind doch dann in beiden Dateien RGB-Farbwerte vorhanden. Worin unterscheiden sich denn diese Farbinformationen?
Und die CIE-Lab-Werte müssen doch in dem Profil enthalten sein, da die Farbraumumwandlung im Color Connecting Space stattfindet, oder?
Zuletzt bearbeitet von SEFREDI am Mi 29.02.2012 15:37, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Mialet
Dabei seit: 11.02.2004
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Verfasst Mi 29.02.2012 16:17
Titel
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SEFREDI hat geschrieben: | Welche Informationen stehen denn jetzt genau in einem Quellprofil und was unterscheidet denn dann die Farbinformation einer Datei mit Quellprofil mit einer ohne Quellprofil? In beiden Fällen werden doch in Photoshop Farben angezeigt. Es sind doch dann in beiden Dateien RGB-Farbwerte vorhanden. Worin unterscheiden sich denn diese Farbinformationen? | Ich erklärs mal für LUT (Look Up Table) Profile. Dort gibt es in einem reinen Quellprofil nur ein oder mehrere Tabelle, die vom Gerätefarbraum (DS: Device Space) zum Vermittlungsfarbraum (PCS: Profile Connection Space) führt.
Da steht dann z.B. drin das 255R/0G/0B einem Lab von 54L/51a/48b entsprechen.
In einem reinen Zielprofil gäbe es nur eine Tabelle in umgekehrter Richtung. Z.B.
54L/51a/48b = 0C/95M/100Y/0K
Würde man mit diesem RGB-Quellprofil nun eine Wandlung in CMYK vornehmen, würden in der CMM die beiden Profile ihre Tabellen zu einer temporären RGB-CMYK Tabelle:
255R/0G/0B = 0C/95M/100Y/0K
und anhand dieser und nicht vorhandener, noch zu interpoliernder Zwischenwerte würde das RGB Rot zu einem CMYK Rot.
In der Regel haben Profile 2 Sätze Tabellen, also einmal von PCS zu DS und eine für DS zu PCS. Es gibt auch solche wo die Tabellen in beide Richtungen funktionieren könnten. Das macht man aber nicht, weil wenn man von einem großen in einen kleinen Farbraum konvertiert, wird Farbe gezwungenermassen reduziert, aber wenn man dann zurückwandelt ist erste Priorität die Farberhaltung. Würde man die Tabelle umdrehen, bekäme man mit Abstrichen wieder die Ursprüngliche Farbe, aber man weiss ja nicht, ob der CMYK Rot nicht genau so gemeint ist wie sie ist, oder doch lieber so rot wie rot nur geht sein sollte … und was wenn jetzt ein RGB Farbraum daherkommt der noch roter kann als der Ursprüngliche …? Das ginge dann alles deutlich über Ziel hinaus, bzw. an der Intention vorbei, Farbe in ihrer Anmutung möglichst unverändert zu transportieren.
SEFREDI hat geschrieben: | Und die CIE-Lab-Werte müssen doch in dem Profil enthalten sein, da die Farbraumumwandlung im Color Connecting Space stattfindet, oder? | Das sind sie ja auch. Aber sie bleiben da drin und kommen nicht raus – ausser man wandelt eben nach Lab.
Man muss einfach im Gedächtnis behalten, dass die Methode zum Nachvollziehen einer Profilwandlung:
DS1 nach PCS
und dann in einem zweiten Schritt
PCS nach DS2
nicht das ist, was intern stattfindet. Da fungiert der PCS nur als Vermittler und es wird direkt vom einen DS in den anderen konvertiert.
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