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Thema: Medienkeil von Fotograf vom 29.08.2010


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Farbe -> Medienkeil von Fotograf
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Sultan
Threadersteller

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Verfasst So 29.08.2010 00:30
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Medienkeil von Fotograf

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Hallo,
ich erhielt heute eine Foto-CD für ein anstehendes Buchprojekt. Da ich den Fotografen nicht vor dem kommenden Wochenende erreichen kann, wollte ich drei kurze Fragen stellen. Vorab die Eckdaten der Aufnahmen:

- Dateiformat: JPEG
- dpi: 300
- Profil: sRGBIEC61966-2.1


Plus: auf allen Fotos befinden sich ein Medienkeil (TIFFEN Color Control Patches) sowie eine Grauskala (siehe Anhang).

1.) Ohne Proof haben diese Informationen für mich erstmal keine Bedeutung, oder?
2.) Die Fotos des Fotografen kann ich jetzt im Grunde nur übernehmen oder eben - nach bestem Gewissen - optimieren, oder?
3.) Macht es Sinn, dass der Fotograf mit einer 24mp-Vollformat-DSLR fotografiert und die Daten in sRGB verschickt? Bei allem, was ich bislang über CM gelesen habe, kann ich das überhaupt nicht nachvollziehen. Er verschenkt doch im Grunde zusätzliche Farbinformationen. Habe ich zusätzlich einen WideGamut-Monitor, wären AdobeRGB-Daten vielleicht besser, was meint ihr?

Besten Dank
und
Gruß, sulta




Zuletzt bearbeitet von Sultan am So 29.08.2010 00:31, insgesamt 1-mal bearbeitet
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buddha-brot

Dabei seit: 24.01.2006
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Verfasst So 29.08.2010 00:56
Titel

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Was nützt dir dein Wide-Gamut-Monitor, wenn nachher sowieso ein Buch daraus wird?
Der Farbraum im Druck ist ja nochmal kleiner als beide RGB-Farbräume.

Demnach machst du mit sRGB nichts falsch. Wirkliche Vorteile ergeben sich aus der Verwendung von AdobeRGB nicht.

Edit: Die dpi-Angabe des Fotografen ist auch ohne Bedeutung. Eine Auflösung im Sinne von ppi hast du erst, sobald die Bilder im Layout platziert sind und somit die Ausgabegröße feststeht. Vorher sind das reine Pixelmaße.


Zuletzt bearbeitet von buddha-brot am So 29.08.2010 00:58, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Sultan
Threadersteller

Dabei seit: 18.01.2004
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Verfasst So 29.08.2010 01:13
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Ups,vielleicht war ich nicht deutlich genug:

- die Pixelmaße bezogen sich auf z.T. optimale cm-Abmessungen. Es gibt beispielsweise ein Foto für die Stirnseite, das bei bestimmten Abmessungen (die in etwa der gelieferten Datei entsprechen) eine gewisse Auflösung liefern sollte

- wegen AdobeRGB: ich wollte hauptsächlich klären, ob ich die Fotos nun evtl. bearbeiten sollte/könnte (mir war in dem Zusammenhang auch nicht klar, wieso der Fotograf einen Medienkeil neben die Fotos legt, wenn er mir keinen Proof schickt?) - und in der Bearbeitung wäre AdobeRGB doch dann besser,oder?

Dank dir!
und
Gruß,sult
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remote

Dabei seit: 10.11.2006
Ort: /var/www/
Alter: 109
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 29.08.2010 01:15
Titel

Re: Medienkeil von Fotograf

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Sultan hat geschrieben:

1.) Ohne Proof haben diese Informationen für mich erstmal keine Bedeutung, oder?


Sultan hat geschrieben:
2.) Die Fotos des Fotografen kann ich jetzt im Grunde nur übernehmen oder eben - nach bestem Gewissen - optimieren, oder?


machen kannst du vieles damit... sinnvoll wäre, sich an jemanden zu wenden der es auch kann... willst du die srgb daten so in den druck geben oder die bilder nach bauchgefühl 'optimieren' (@1.)?!?


Sultan hat geschrieben:
3.) Macht es Sinn, dass der Fotograf mit einer 24mp-Vollformat-DSLR fotografiert und die Daten in sRGB verschickt?


für seriöse kunstrepro machen weder die kamera noch der farbraum sinn.


sorry wenn das jetzt als unfreundlich / wenig hilfreich daher kommt - ich habe aber das gefühl, dass du hier ins kalte wasser springst ohne schwimmen zu können... da helfen auch nette tipps im forum nur begrenzt.

ich würde dir dringend empfehlen mal ein projekt in zusammenarbeit mit einer professionelen litho abzuwickeln. wenn du es danach immer noch in eigenregie durchziehen willst, weisst du wenigstens ein bischen worauf es ankommt.
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Sultan
Threadersteller

Dabei seit: 18.01.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 29.08.2010 01:27
Titel

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Keine Sorge, ich bin mir über die Bedeutung dieses Arbeitsschrittes bewusst, sonst würde ich nicht drei- und vierfach fragen. Ich habe ja auch keineswegs vorgehabt, irgendwelche Laien-Photobearbeitung zu beginnen. Aber ebenso gibt es für Jedermann/Frau ein erstes Mal mit solchen Themen und wenn Medizinstudenten bei einer verkappten Anästhesie mit einem blauen Fleck (resp. der Patient) davonkommen, sollte auch kein Haus einstürzen, wenn bei einem solchen Auftrag die Fotos nicht 100% einwandfrei sind.

PS: Die Idee "Projekt mit Litho" finde ich natürlich klasse! Nur bin ich leider noch nicht in der Situation, aus zu vielen Projekten wählen zu können ,-)

PPS: Vor dem Druck würde ich natürlich Proofs in Auftrag geben. Das habe ich wohl vergessen zu erwähnen.


Zuletzt bearbeitet von Sultan am So 29.08.2010 01:29, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
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Geschlecht: Männlich
Verfasst So 29.08.2010 07:10
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Generell:
Das Verwenden von Farbkeilen waren in der professionellen Objektfotografie bis vor einigen Jahren eine sowohl notwendige, als auch hilfreiche und übliche Methode. Diese Keile gaben die Referenz(-druck-)farben an, die wir auch heute noch auf Medienkeilen finden ... es gibt die Grundfarben und ihre 100|100-Mischung sowie Schwarz und Weiß. Im Prinzip ist DAS die Farbvorgabe eines Fotografen. Die Keile wurden aber direkt bei Fotografie (körperlich) am Rand des Aufnahmebereiches platziert.
--
Vorausgesetzt:
Er hat seine Medienkeile gut gepflegt, dunkel aufbewahrt und regelmäßig erneuert (was wir mit unseren Pantone-Büchern z.B. ja auch regelmäßig machen sollten).
Er hat seinen Arbeitsfarbraum gleichmäßig und gleichartig ausgeleuchtet (bei einer Effektfotografie mit rötlich-blau schimmerndem Licht, macht so ein Keil natürlich keinen Sinn).
Er weiß, wo (im Verhältnis zu den Lichtquellen) er seinen Keil positionieren sollte/muss.
--
Konkret:
Ist das eine nun digitale oder analoge Aufnahme mit Medienkeil gewesen?
Ist der Medienkeil beim Digitalisieren/Scannen dazugelegt worden?
Wenn der Keil beim Fotografien dabei liegt, kann er für die Bildbearbeitung brauchbar sein (wenn man damit umzugehen versteht). Wenn der Keil erst beim Digitalisieren danebengelegt wurde, macht er keinen Sinn, weil nicht nachvollziehbar, welche Fehler schon vorher bei der analogen Fotografie entstanden sind ...
--
Wie weiter?
Du hast (offensichtlich - Entschuldigung) keine Ahnung von Buchproduktion und der farbigen Reproduktion von Abbildungen ... das gipfelt in dem Satz "Vor dem Druck würde ich natürlich Proofs in Auftrag geben." Und - was soll das dann, womit willst du die "Proofs" vergleichen. Kennst du die Original-, die Ausgangsfarben. Deine Bilddaten müssen diesen entsprechend eingerichtet werden, dann wird geprooft, mit dem Original verglichen, nachgebessert werden und dann geht ein endgültiger Proofsatz mit zur Druckerei ...
Auch dein Traum vom WideGammut-Monitor hilft dir nicht weiter. Ja - der kann mehr Farben darstellen als andere - hervorragend. Aber, was sagt das über die Korrektheit der Farben aus: Nichts - ohne eine entsprechende referenzierte Kalibrierung. Nach welchen Gesichtspunkten willst du also die Bildbearbeitung machen?
--
Ein Buch hat einen grundsätzlich anderen Charakter (auch und vor allem für den Kunden), als alle anderen Printmedien, die wir so erzeugen. Alles andere hat Lebenszeiten von einem Tag bis zu wenigen Monaten. Bücher haben Lebenszeiten von vielen Jahren und wenn du da mit dem Anspruch rangehst:
Zitat:
... und wenn Medizinstudenten bei einer verkappten Anästhesie mit einem blauen Fleck (resp. der Patient) davonkommen, sollte auch kein Haus einstürzen, wenn bei einem solchen Auftrag die Fotos nicht 100% einwandfrei sind.

stehen meine Haare zu Berge - und die, die mich kennen, wissen was das bedeutet.
--
Es ist billiger, einen solchen Auftrag abzulehnen, als ihn dann bezahlt von jemand anderem neu machen lassen zu müssen und neu drucken zu müssen.
BTW: Es ist etwas teurer, sich professionelle Hilfe mit ins Boot zu holen, die Erfahrung in der Buch-Produktion hat. Dann wäre es ein Fall für die Jobbörse in unserem Forum ...
Gruß Frank
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Sultan
Threadersteller

Dabei seit: 18.01.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 29.08.2010 10:30
Titel

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Vorab: du brauchst dich nicht dafür zu entschuldigen, mir Ahnungslosigkeit vorzuwerfen. Wenn ich etwas nicht weiß, wieso sollte ich ein Problem damit haben, es gesagt zu bekommen?

Vorab zu den Fragen:
1.) Zu den Aufnahmeverhältnissen kann ich nichts sagen, ich hab die Fotos bloß zugeschickt bekommen.
2.) Die Fotos wurden mit einer digitalen Spiegelreflexkamera gemacht - der Medienkeil wurde neben die Fotos gelegt, kam also nicht nachträglich dazu

Zu "wie weiter":
Die Proofs: also ich sehe, dass ich damit keine Verbindung zu den Originalfarben herstelle, aber auf mind. eine Art und Weise macht der Proof doch trotzdem Sinn, oder? Wenn ich nämlich die Möglichkeit habe, die Proofs mit den Originalarbeiten zu vergleichen, dann kann ich ja zumindest sicherstellen, dass die Farbinformationen in den Dateien nicht völlig verkehrt sind,oder? Wichtig: Ich rede hier nicht von Farbtreue, sondern von Annäherungen.

Da du den Medienkeil noch einmal konkret angesprochen hast. Ich frage mich v.a., ob ich
a.) die Fotos bearbeiten oder dem Fotografen vertrauen soll?(üblich?)
b.) - wenn ich denn die Fotos bearbeite - den Medienkeil bei der Bildbearbeitung nutzen kann (auch ohne Referenzdruck)

Generell: wenn man üblicherweise nach den Anweisungen des Fotografen handeln sollte, warte ich eben, bis er zurückkommt.
Gruß
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
Geschlecht: Männlich
Verfasst So 29.08.2010 10:46
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1.
... "unser Board muss freundlicher werden" ... siehe auch dort ... * Keine Ahnung... * *ha ha*
2.
Idealiter müsste eine korrekte Einstellung des Medienkeils in Photoshop bei korrektem CMS dazu führen, dass die Farben des Medienkeils ihren vorgegebenen Werten wieder entsprechen und der Rest des Bildes sich dem dann anpasst - also automatisch "korrekt" wird ... soweit die Dichtung ...
Im wirklichen Leben ist allerdings vieles (und bei solchen Sachen fast alles) von der (standardisierbaren und präzisen) Arbeitsweise des Fotografen abhängig.
Wenn wir heute Proofs machen, machen wir die referenziert auf ein standardisiertes Farbschema (Fogra z.B.) und einen bestimmten Bedruckstoff (Bilderdruck, gelblichweiß, matt). Diese (unterschriebenen) Informationen kriegt der Dienstleister und weiß, aha, die haben nach Fograkeil referenziert, liegen mit einem Delta von -1 im ordnungsgemäßen Bereich und wollen auf gelblichweißen, mattgestrichenen Bilderdruck gedruckt haben ...
Es wäre vielleicht nicht falsch, von zwei, drei Mustern den aktuellen Zustand zu proofen und mit den Originalen zu vergleichen ... dann kennst du zumindest die Richtung, in der die Farben (auch die des Keils) abweichen ...
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