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Thema: Indesign/Illustrator: Frage zu Farbpalette bzw. Einbindung v vom 15.09.2014


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hilson

Dabei seit: 05.09.2005
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Verfasst Di 16.09.2014 08:22
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Ganz grundsätzlich: Schmuck/Sonderfarben sind Farben, die außerhalb des cmyk-Prozesses stehen. Sie werden also nicht durch die einzelnen Anteile von Cyan Magenta Yellow und Black/Key definiert, sondern sind fertig vorgemischte Farben, die nach einem Rezept des jeweiligen Herstellers entwickelt wurden (von den Pantone und HKS Eigenheiten sehe ich jetzt grad mal ab). Deswegen braucht es für jede (weitere) Sonderfarbe ja auch einen extra Durchlauf an der Maschine, also 4c+ Menge X an Sonderfarben (auch eine entscheidende Überlegeung in Sachen Kosten/Budget). Das bedeutet auch, daß nicht alle Schmuckfraben 1:1 in cmyk und umgekehrt reproduziert werden können. Deswegen ist es völliger Humbug, den Kunden nach Mustern Farben raussuchen zu lassen, die dann später im normalen cmyk-Prozess eventuell gar nicht produziert werden und auch nicht geprooft werden können (wobei es da wohl Ansätze gibt, ich mit diesen aber nicht vertraut bin), denn das geht in aller Regel nur über einen Andruck -> erneut: Stichwort Kosten

Wenn Du also ein Projekt hast, bei dem es ganz GRUNDSÄTZLICH um das Anlegen/Definieren von CD-Farben geht und dir aber das nötige Wissen fehlt bzw. du einfach zu unsicher bist, dann nimm dir Hilfe in Form einer Druckerei oder eines Reprodienstes mit ins Boot. Dann kann gemeinsam (also du, Kunde und Fachmann) mit den nötigen Fächern und Mustern unter kontrollierten Bedingungen (die Ausleuchtung am Arbeitsplatz spielt dabei nämlich auch eine Rolle) ein farbliches Konzept entwickelt und definiert werden. Dein Kunde verlässt sich auf dich und bezhalt dich ja schließlich dafür, da ist es nicht empfehlenswert mit Pi mal Daumen Methode an die Sache ranzugehen. Zumindest nicht bei einem Job, wo es um grundsätzliche Vorgaben für weitere Projekte geht.

Wie Mialet geschrieben hat ... es braucht hierfür alle Fächer und Muster um zu sehen, was wie in welchem Farbsystem erreicht werden kann. Also soundso sind die cmyk-Werte und das ist die Entsprechung/Näherungsfarbe in HKS, Pantone oder sonst einem System wie z.B. RAL.

edit//:
Frank Münschke hat geschrieben:
Auch Farbmusterbücher haben - wenn sie nicht zufällig deinem Bedruckstoff nahe kommen - das gleiche Problem.


Deswegen meide ich mittlerweile auch Pantone, wo ich nur kann *zwinker*


Zuletzt bearbeitet von hilson am Di 16.09.2014 08:33, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Mialet

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Verfasst Di 16.09.2014 10:26
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holger_buns hat geschrieben:
Wenn ich eine pantone Farbe habe, nehm ich mir einen CMYK Farbatlas und vergleiche diesen mit dem Pantone Wert, ...


Die Pantone Farbe solltest du aber nicht beim Kunden per Pantonefächer heraussuchen (lassen), um dann daheim die Verträglichkeit/Erreichbarkeit in CMYK zu überprüfen um dann erneut beim Kunden aufzuschlagen, und ihm erzählen zu müssen, dass das mit dem leuchtenden XY so leider nichts wird.

Deswegen bei der Farbabmusterung beim Kunden auch gleich den CMYK Farbatlas dazunehmen und dort die nächstgelegenen Entsprechungen zu den ausgesuchten Sonderfarben heraussuchen, um dann, wenn man sieht, dass da in der Regel was ganz anderes herauskommt, als man sich gerade im Pantonefächer herausgesucht hat, gleich etwas zu nehmen, das besser mit CMYK zu erzielen ist, oder eben die Konsequenz abzuwägen, alles immer mit Sonderfarben produzieren zu müssen, nebst der erheblichen Mehrkosten/Zeiten (das kann schnell das doppelte bis vielfache werden) ...

Wenn der Kunde sieht, wie sein Pantone XY im Pantonefächer aussieht, und wie die nächstbeste Annäherung in CMYK aussieht, kann er besser abwägen welche Differenz er da noch für erträglich erachtet, und kann dir nicht vorwerfen, du hättest ihm Farben versprochen die dann später in der täglichen Produktion von Werbemitteln und Drucksachen nie erzielt werden.

Wenn dein Etat für eine 'Farbenfindung' 1500 - 2000 Euro hergibt, übernehme ich den oben beschriebenen Part gerne *zwinker*

holger_buns hat geschrieben:
... binde dann die CMYK Werte ein und exportiere die Datei dann mit dem entsprechenden Farbprofil der Druckerei?

Wen du vorher CMYK Werte definierst, brauchst du im Anschluss nicht mehr ins Druckereiprofil wandeln. Dann solltest du Geräteunabhängige Farbdefinitionen verwenden. Allerdings trägt sowas nicht unbedingt zwingend zu einer Vereinheitlichung der farblichen Erscheinung bei, da in dem Fall jedes Projekt immer so nah wie möglich an den festgelegten Zielfarbwerten liegt, und das kann je nach verwendeter Technik eben auch wieder recht weit auseinander liegen.


holger_buns hat geschrieben:
Oder kann ich in z. B. Illustrator direkt die Farb-Bibliothek von Pantone öffnen, den Wert auswählen und anschließend exportieren?
Kannst du machen. Aber wie oben beschrieben, solltest du wissen, was du tust. Denn das, was diese Bibliotheken von sich aus an CMYK Werten ausspucken, ist nicht unbedingt erste Wahl in Sachen 'Nähe zur Referenz', Druckbarkeit und Workflow. Immer dran denken, dass Pantone und Konsorten zwar Bibliotheken anbietet, die auch CMYK Entsprechungen enthalten, aber eigentlich wollen die ja ihre Farben verkaufen ...
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Mialet

Dabei seit: 11.02.2004
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Verfasst Di 16.09.2014 10:37
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Frank Münschke hat geschrieben:
Noch schlimmer: Warum gibst du deinem Kunden einen RAL-Fächer, der nichts Print- oder Nonprint zu tun hat?
RAL kommt zwar ursprünglich aus der Industrie und war für Lackierungen und Anstriche gedacht. (RAL steht für ReichsAusschuß für Lieferbedingungen), aber da dort in erster Linie Farben vertreten sind, die vor allem haltbar und robust sein sollten, reduzieren sich die verwendeten Pigmente auf nahezu UV-immune, die sich u.A. dadurch auszeichnen, nicht besonders leuchtend zu sein.

Der RAL Classic Fächer liegt zu einem deutlich höheren Teil innerhalb des ISOcoated V2 Gamuts, als dies bei HKS oder Pantone der Fall ist (erst recht wenn man die Tagesleuchtfarben aussen vor lässt).

Das ist auch aus folgendem Grund nicht verwunderlich: RAL ist entstanden, um überhaupt verbindliche Farben festzulegen. HKS und Pantone sind u.A. aus der Anforderung entstanden, nicht mit CMYK erzielbare Farben zu Papier zu bekommen – sprich sie sind per Definition für Farben zuständig, die eben nicht per CMYK zu erzielen sind.
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holger_buns
Threadersteller

Dabei seit: 06.11.2006
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Verfasst Do 09.10.2014 22:56
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Hallo, ich denke ich halte mich an euren Rat und wandle/bestimme die Farben gemeinsam mit dem Kunden anhand des Pantone oder HKS Farbtons/Farbfächer um und vergleiche diese dann mit dem Farbbuch welche Farbe am Ende in CMYK rauskommt. Dann bin ich auch auf der sicheren Seite was die Farbgenauigkeit oder Ähnlichkeit angeht und der Kunde sieht dann welche Farben wie in CMYK aussehen. Mit den Sonderfarben habt ihr schon Recht. Ich glaube der Kunde zahlt den Aufpreis letztlich nicht.

Danke euch! Ich werde mich dann auch mal bei cleverprinting.de belesen...
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