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Thema: Drucker-Fachwissen gefragt: SKIN-Bögen + Farbauftrag vom 08.01.2013


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Farbe -> Drucker-Fachwissen gefragt: SKIN-Bögen + Farbauftrag
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Der Schnitter
NaturalBornGriller
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Verfasst Di 08.01.2013 09:37
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Drucker-Fachwissen gefragt: SKIN-Bögen + Farbauftrag

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Hallo allerseits!

Ich habe gerade Probleme mit einer Druckerei, bzw. mit deren Aussage, warum etwas nicht so funktioniert wie es soll.

Wir verpacken verschiedene Werkstücke als SKIN-Verpackung.
Das bedeutet, die Werkstücke werden auf einen speziellen Pappbogen gelegt, und mit einer Folie eingeschweißt.
Das Einschweißen funktioniert so, das unter dem Pappbogen ein Vakuum gezogen wird (durch den Karton durch), die Folie saugt sich an das Werkstück an und wird mit Hitze aufgeschweißt. Hat jeder bestimmt schon mal gesehen.

Beispiel:



Für eine neue Produktserie musste ich jetzt neue Verpackungen entwerfen.

Das Problem: Die Skin-Bögen funktionieren nicht, sprich, die Maschine schafft es nicht, das Vakuum durch den Karton zu ziehen.
Es bleiben riesige Luftblasen, bzw die Folie löst sich wieder ab.

Beispiel:



Irritierend finde ich jetzt die Aussage der Druckerei:
"Die Bögen ziehen nicht, weil die Farbe nicht geeignet ist. Das Schwarz wird anders gerastert, dadurch stimmt der Farbauftrag nicht und die Poren verstopfen. Schuld ist also nur, das der Bogen schwarz ist."


Diese Aussage halte ich persönlich für... sagen wir mal.. Bullshit.

Die Bögen sind 4-farbig im Offset gedruckt, allerdings mit 2 Sonderfarben. Yellow, Magenta, Pantone 354 C (Grün) und Pantone Process Black. Pantone deshalb, weil es a) unsere Vorganben sind und b) der Bogen tiefschwarz sein soll OHNE extra noch Cyan beizumischen (das wäre ja ein noch dickerer Farbauftrag).

Es gab mehrere Gespräche mit dem Anbieter in denen die Rahmenbedingungen geklärt wurden. Da der Anbieter schon seit langem mit uns zusammen arbeitet und auch schon vorher Skinbögen geliefert hat (die nur anders bedruckt waren) WEISS er auch was wir brauchen.
Wichtig vor allem: Der Anbieter hat für uns auch schon Skinbögen gedruckt, die EBENFALLS völlflächig mit Sonderfarbe bedruckt waren (rot / orange). Die liefen einwandfrei.
Auch die Kartonage selbst wurde nicht geändert.

Ich habe hier noch ein Beispiel von einem alten Bogen , der ebenfalls vollflächig bedruckt wurde (allerdings meines Wissens nach CMYK )




Irgendwie sieht da die Verskinung besser aus, gell?

Momentan sitzen wir hier auf 3 Paletten Altpapier, das sich nicht verarbeiten lässt. Der Hersteller beruft sich halt darauf das es an der Farbe liegt, und das die Werkstücke selber zu kalt sind.

Bei dem Teil mit der Kälte gehe ich mit, das einschweißen geht leichter wenn das Zeug nicht gerade knapp über dem Gefrierpunkt hat.

Aber kann da wirklich die FARBE eine Rolle spielen?
Und wenn ja, hätte der Hersteller nicht VORAB darauf hinweisen müssen?


Ich kann mir nicht vorstellen, dass er in seiner ganzen Laufbahn noch nie schwarze Bögen gedruckt hat. Der muß sowas WISSEN, finde ich.

Erschwerend kommt hinzu daß es mehrere Testläufe gegeben hat, die auch nicht richtig funktionierten. Mal haben sich die Bögen gewellt ("Wie seltsam, das habe ich ja noch nie gesehen! Das muß an der Kälte liegen, da dehnen sich die Farbe und der Karton unterschiedlich stark aus, dann rollt sich das halt zusammen. Heizen Sie doch die Halle" -> Der Hersteller) [Die früheren Bögen liegen in der gleichen Halle flach wie Bretter. Schon seit Jahren. Aber das nur am Rande...] und das Problem mit dem Vakuum ist schon mehrfach aufgetreten ("Na, dann machen wir doch noch ein paar Löcher in den Bogen!" -> Der Hersteller) [Das Ergebnis waren Mikroperforierungen, wie die Abreißlinien bei Eintritskarten, verteilt über den ganzen Bogen. Hat funktioniert. Aber optisch ne Katastrophe]

Ich bin mittlerweile echt verärgert und will wechseln. Aber das ist ne andere Geschichte.

Wichtig für MICH ist momentan nur:

Wer hat Erfahrung mit Skin-Bögen und kann mir was dazu sagen?

Wie ist die Aussage:" Die schwarze Farbe ist schuld!" zu bewerten? Hat der Recht und das kann wirklich an der Rasterung liegen?


Und wenn ja, wer hat das dann zu verantworten?
Der Hersteller, weil er darauf hätte hinweisen müssen? Oder weil er sich dann Lösungswege überlegen muss, um das Produkt, dass er verkauft, auch FUNKTIONSFÄHIG auszuliefern?

Oder ist das schlicht und einfach mein persönliches Pech, denn wenn ich Pantone Black will bekomme ich auch Pantone Black und was ich dann damit mache ist mein Bier?

Help!


Zuletzt bearbeitet von Nimroy am Di 08.01.2013 10:52, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Beluga

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Verfasst Di 08.01.2013 09:56
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Also das mit der Farbe halte ich auch für schwachsinn....

Was allerdings sein kann: Wurden die Bogen Dispersionslackiert? Da könnte ich mir vorstellen, dass es probleme gibt.
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Der Schnitter
NaturalBornGriller
Threadersteller

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Verfasst Di 08.01.2013 10:00
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Der Hersteller hat ne Kleberschicht aufgetragen, "Damit die Folie besser hält"
Das aber eigenmächtig.
Die vorherigen Bögen waren ohne Kleber.

Ich muß zugeben, das habe ich auch nicht hinterfragt, hatte viel um die Ohren und bin davon ausgegangen das er weiß was er tut.
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Beluga

Dabei seit: 26.03.2008
Ort: in der Druckerei
Alter: 45
Geschlecht: Männlich
Verfasst Di 08.01.2013 10:10
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Der Schnitter hat geschrieben:
Der Hersteller hat ne Kleberschicht aufgetragen, "Damit die Folie besser hält"
Das aber eigenmächtig.
Die vorherigen Bögen waren ohne Kleber.

Ich muß zugeben, das habe ich auch nicht hinterfragt, hatte viel um die Ohren und bin davon ausgegangen das er weiß was er tut.


Was für ne Kleberschicht? Der soll mal genaue Daten rausrücken, was er da alles auf das Papier draufgepumpt hat.... (am besten die Farbenhersteller, Lacke, Pudersorte usw usw. ) Ansonsten lässt sich sowas ja auch noch im Nachhinein feststellen....
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Mac

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Verfasst Di 08.01.2013 10:34
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Ich hab nur mal bei großen Objekten gesehen, dass die
Pappe perforiert war, um einen besseren Luftabzug sicherzustellen.

Aber das sich die 'Druckfarbe' bei Temperatur ausdehnt ..... wie soll das gehn? bei ein paar µm Auftrag?

Ich glaub auch, du solltest wechseln.
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Verfasst Di 08.01.2013 11:13
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habe einiges an Opfermaterial für meine Portalfräse probiert - bei der werden die Werkstücke durch ein Vakuum gehalten. Ich kann mir schon vorstellen das Kleber und auch die Farben die Vacuumfähigkeit wesentlich beeinflussen. Holzpappe oder auch die Pappen die für Bierdeckel benutzt werden, lassen gut das Vacuum durch. Schlechtere Erfahrung habe ich mit Graupappe gemacht. Wenn die Farbe - (gerade Vollton) die Pappe Luftdicht verschleßen - wo soll denn das Vacuum durch?

Bei der Menge würde ich versuchen die Pappe zu behandeln - wie Mac geschrieben hat - Perforation. Kunststoffolien lassen sich coronisieren - sprich die Oberfläche wird durch elektrischen Beschuß mit Elektronenstrahlen "verletzt" - möglich das es auch bei der Farbe/Pappe geht. Sonst einen Lohndienstleister sichen der mit Microperforation die Oberfläche behandelt (Falzmaschine)

Vacuum ist auch nicht gleich Vacuum - ggf noch bei einem anderen Dienstleister anfragen der ein tieferes Vacuum ziehen kann - hatte erst an meiner Maschine einen Seitenkanalverdichter nun eine Vacuumpumpe - der Verdichter zieht mehr aber nicht so stark - Vacuumpumpen kosten leicht mal das 4-fache - hat sich der Maschinenhersteller vielleicht gespart...


Zuletzt bearbeitet von am Di 08.01.2013 11:19, insgesamt 1-mal bearbeitet
 
 
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