[hilson]

[Asi Prollowski]

[phnx]

Guten Morgen zusammen!

Nachdem ich gestern mit dem Kunden telefoniert habe, stellte sich heraus, dass er gestern so ziemlich alle Druckereien in der Nähe abgefahren, und sich für eine entschieden hat, mit der er zusammenarbeiten möchte.
Das ist mir auch ehrlich gesagt recht lieb so. Er fährt dort vorbei, man wird ihm Samples zeigen und er sucht sich dann die Pantone-Farben heraus, die für ihn am nächsten an den Farben liegen, die er sich wünscht. Ich erstelle die PDFs, er gibt sie an die Druckerei weiter und kümmert sich selbst um die Rechnung mit der Druckerei.

Rechtlich hätte es zwar funktioniert - ich habe ein registriertes Gewerbe, aber dafür habe ich jetzt ein anderes Problem (Ich bitte für die Wahrscheinlich recht dumme Frage um Rücksicht, da Printgrafik eigentlich nicht mein Steckenpferd ist habe ich im Umgang mit Druckereien wenig Erfahrung)

Er hat einen sehr guten Preis bekommen, und der beinhaltet keine Arbeitsdaten, sondern nur das Endresultat. Er hat mich gestern sogar danach gefragt, ob die Druckerei die Farben nicht einfach einstellen könne. Daraufhin habe ich ohne weiter nachzudenken gesagt, das ginge leider nicht, weil die Rohdaten bei uns lägen.

Hierzu 2 Fragen:

1) Bekommt die Druckerei trotzdem eine PDF mit Vektordaten, in der die Illustrator-Bearbeitungsfunktionen deaktiviert wurden? Die Dateien sind ja in der Regel trotzdem mit Illustrator sehr schnell rekonstruierbar. Oder schicke ich denen dann wirklich nur die gerasteren Pixelgrafiken?

2) Wie erklärt ihr euren Kunden, dass Arbeitsdaten - obwohl ihr alles am PC habt - teurer sind, als die versprochenen Pixeldaten? Ich habe den Eindruck, dass viele Leute, vor allem die, für die schon der Computer an sich etwas furchtbar abstraktes ist, die Idee dahinter nicht wirklich verstehen und das Vorgehen als "Abzocke" sehen. ("Ich hab Sie doch bezahlt, damit sie das Plakat erstellen, jetzt hätte ich auch gern alles, woran Sie in meiner bezahlten Zeit gearbeitet haben!") Hatte zwar selbst noch keine dieser Situationen, aber ich wäre genre vorbereitet, wenn es passiert.

Vielen Dank für eure Geduld und Hilfe!

[hilson]

Deine Befürchtungen sollten nicht soweit gehehen, daß du die Wahrung deiner Rechte ÜBER die Qualität der Daten stellst ... dein kunde bezahlt schließlich dafür Natürlich schickt man KEINE Pixeldaten raus wenn Vektoren vorhanden/möglich sind ... es sei denn der workflow verlangt es ausdrücklich.

Was die Arbeitsdaten angeht ... ich nehme hierfür gerne das Beispiel "Fotograf" zur Hand. Zu analogen Zeiten war es ja so üblich und auch gesetzlich geregelt, daß man nach Beauftragung und Abwicklung (eines Portraits oder Familienfotos z.B.) hinterher die Abzüge bekam ... die Negative hingegen als sog. kreatives Eigentum beim Fotografen verblieben. Ohne explizite vertragliche Regelung hat der Auftraggeber keinen Anspruch auf die Roh-/Arbeitsdaten. Hast du dir noch keine Gedanken zum Thema allgemeine Geschäftsbedingungen gemacht?

[phnx]

Okay, danke für die Bestätigung. Ich hätte mich selbst nicht gut dabei gefühlt, nur Pixeldaten rauszuschicken. Ich möchte ja selbst auch, dass das Resultat am Ende so wird, wie es sein soll.
Was die Arbeitsdaten angeht finde ich das Beispiel mit dem Fotografen sehr gut, danke dafür. Das werde ich auf jeden Fall benutzen, wenn ich das mal rechtfertigen muss.
AGB habe ich und lagen schon dem Angebot bei. Die sehen auch ausdrücklich vor, dass die Arbeitsdaten nicht inbegriffen sind, aber ich verweise ungern nur auf die AGB wenn ich es dem Kunden zusätzlich so gut wie möglich erklären kann.

[Benutzer 62312]

Aber genau für solche Fälle sind AGB gedacht. Daher war auch meine Frage nach dem Vertrag und was der Kunde bestellt hat nicht ohne Grund. Wenn nur das Endprodukt "Flyer" bestellt wurde, dann bekommt er auch nur die Flyer. Offene Daten wären auf jeden Fall eine weitere Kostenstelle für den Kunden.

Hast du eigentlich Volltonfarben in deinem Flyer-Layout berücksichtigt oder musst du das nachträglich bearbeiten? Das klang jetzt etwas durcheinander.

[phnx]

Es ging nur um Flyer, und er hat nur die bestellt. Das ist vertraglich genau geregelt, aber ich erkläre es dem Kunden halt doch noch gern.
Volltonfarben waren zwar eigentlich nicht berücksichtigt, ist aber sehr schnell angepasst, weil es sich um ein sehr klares, relativ einfaches Design mit wenigen Farben handelt.

[Benutzer 62312]

Auf jeden Fall viel Erfolg...