[TwPeaks]

Hallo Zusammen!

Ich habe ein Set von Schwarzweiß-Bildern, die ich gerne als Booklet drucken möchte, wobei alle Seitenhintergründe ein "tiefschwarz" aufweisen sollen. Da jedoch viele der Bilder einen Grunge/Splatter/Auslaufen Effekt haben, bin ich nun am grübeln, wie ich die Daten richtig anlegen muss. Konkret - Die Bilder besitzen alle die gleiche Größe wie die Maße des Booklets und haben eine Hintergrundebene in Photoshop mit den von mir gewüschten Tiefschwarzwerten (C60,Y40,M20,K100), /vollflächig.
Muss ich nun die Bilder in Graunstufen oder CMYK abspeichern? CMYK bei Graustufen resultiert ja (zumindest bei mir ) oft zu unerwünschten Farbstichen, aber ein Tiefschwarz wird doch in der Regel mit K + Farben gemischt, passiert dies auch wenn meine Tiefschwarz Ebene in Graustufen angelegt ist? Hab ich da ein Denkfehler?

Hier noch ein Testbild, so sehen in etwa die Dinger aus (kann die originale leider nicht online zeigen).

https://imgur.com/a/IDYvj

[aue]

Moin TwPeaks,

dein Projekt sieht vielversprechend aus ...
Du musst ja erst einmal entscheiden, mit wie vielen Farben du drucken möchtest. „Tiefschwarz" würde ich nur mit schwarz und cyan anlegen (K100 + C65). Wenn du den Hintergrund allerdings tiefschwarz anlegst, wirken deine Bilder hingegen flacher und konkrastärmer, wenn sie nur in schwarz gedruckt sind. Die Lösung ist aber nicht, die Bilder einfach nach 4c zu konvertieren, denn das wird im Druck anders aussehen als am Bildschirm. Du musst sie in ein Duplex bzw. Triplex oder gar Quadplex verwandeln - je nach Wunsch. Hier musst du aber wissen, was du tust.
Grundsätzlich gilt, dass ein s/w-Bild, das mit Buntfarben ergänzt wird, im Druck leicht zu Farbstichen neigt. Das kann ja durchaus beabsichtigt sein, aber möchtest du das auch?
s/w-Reproduktionen mit hohem Anspruch würde ich als Duplex anlegen. Als Zweitfarbe kommt hier keine Buntfarbe, sondern ein Grau zur Anwendung. Wenn du ein sehr gutes Beispiel hierzu sehen möchtest, empfehle ich dir die Fotozeitschrift "Schwarzweiss" aus dem Tecklenborg-Verlag. Die zeigt genau das, was du vielleicht möchtest: kontrastreiche Bilder und tiefschwarze Backs.

[TwPeaks]

[aue]

Ok, also 4c. Dein Problem ist folgendes: Schwarz ist bei 4c-Bildern ja nur eine Korrekturfarbe. Theoretisch ergänzen sich CMY zu Schwarz, das wäre also eigentlich gar nicht erforderlich. Da in Wahrheit dabei aber nur ein schmuddeliges Braun herauskommt, wird Schwarz noch ergänzt - aber eben nur als Korrektur- bzw. Konturfarbe. Dementsprechend ist sein Anteil im Gesamtbild recht gering. Ein s/w-Bild nachz 4c konvertiert besteht deshalb hauptsächlich aus CMY-Anteilen und nur in der Tiefe aus reichlich K (Schwarz). Deshalb würde ich die Bilder in Quadplexe (bestehend aus den Euroskalafarben) umwandeln. Du musst schauen, welche Kurven in Photoshop verfügbar sind, ggf. nachbearbeiten.
Falls du noch konkretere Fragen hast, gerne PN, können auch telefoniieren.

[TwPeaks]

ok, ich werde mir mal das mit den Quadplexe anschauen/einlesen - ich muss nur schauen, ob ich mir das zutraue
(ist bei mir leider schon ein Weilchen her und bin inzwischen zum web geschiftet).

Letzte frage aber, würde ich auf meine Splatter-Effekte verzichten oder diese als transparente .tiff anlegen, könnte ich doch die Hintergrundfarbfläche in indesign mit einem "cmyk gemisch" anlegen und die Bilder als Graustufen?

Also generell ist es mir einfach wichtig, dass der Hintergrund immer knackig dunkel ist (und auf allen Seiten gleich), wenn ich bei den Bildern ein Kontrastverlust habe, könnte ich damit noch leben bzw. besser wie ein Farbstich. Wenn ich Bild+HG in einem habe (und alles als Graustufen-tiff), dann werde ich nur ein "braunen" HG bekommen, richtig?

Vielen Dank dir aue für das Telefonangebot, leider aber im Moment nicht möglich!

[aue]

Zum Verständnis der Quadplexe (bzw. Quadruplex, wie Photoshop sie nenne): Das sind immer noch Graustufenbilder, denen Korrekturkurven und Farbkanäle zugeordnet sind. Das ist wichtig, weil dadurch nicht jedes Speicherformat möglich ist. Auch musst du prüfen, ob dein Satzprogramm damit zurechtkommt, die PDF korrekt ist und vor allem die Druckerei bzw. deren RIP die Druckdaten dann richtig weiterverarbeiten kann.

Du kannst natürlich mit Beschneidungspfaden und/oder Masken arbeiten und Hintergründe in ID anlegen. Du musst aber sicherstellen, dass die Farben aus Bild und ID später identisch sind. Nicht der Kontrastverlust im Endprodukt ist das eigentliche Problem, sondern wenn dein Bild und dein Hintergrund unterschiedlich anmuten, vor allem wenn dein Bild im Vergleich zum Hintergrund in der Tiefe abfällt.
Das Risiko eines Farbstiches steigt mit den Anteilen an Buntfarben und der Abnahme von Schwarz. Entsprechend müssen die Kurven des Quadplexes angelegt sein.

[TwPeaks]

[aue]

Na dann wünsche ich mal gutes Gelingen!