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Thema: Farbsteuerung im Digitaldruck (Toner) vom 11.12.2012


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Druck - Produktion -> Farbsteuerung im Digitaldruck (Toner)
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digiprinty
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Verfasst Di 11.12.2012 21:25
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Farbsteuerung im Digitaldruck (Toner)

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Hallo Liebes Forum,

ich muss eine Facharbeit über Digitaldruck (auf Tonerbasis) schreiben aber verzweifle gerade an der Farbsteuerung im Digitaldruck. Die Fachbücher beschreiben lediglich den Übertragungsprozess vom Toner zum Papier und die prinzipielle Technologie wie die Xerografie funktioniert aber leider nicht wie man die Farben an so einer Maschine steuern kann. Der Prozessstandard Digitaldruck gibt Delta-E-Werte vor aber sagt nichts über das Handling.

Ich hoffe ich drücke mich verständlich aus, daher ein kleines Beispiel:

Angenommen man erhält eine Druckdatei und ein Proof und muss die Farben im Druck ans Proof bringen, welche Möglichkeiten hat man an einer Digitaldruckmaschine außer die Druckdatei via Colormanagement ins Ausgabeprofil zu wandeln? An einer Offsetmaschine hat man ja Zonenschrauben etc um die Farben anzupassen aber wie ist das beim Digitaldruck?

Vielen Dank schon einmal
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M_a_x

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Verfasst Di 11.12.2012 22:38
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Re: Farbsteuerung im Digitaldruck (Toner)

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digiprinty hat geschrieben:
Hallo Liebes Forum,

ich muss eine Facharbeit über Digitaldruck (auf Tonerbasis) schreiben aber verzweifle gerade an der Farbsteuerung im Digitaldruck. Die Fachbücher beschreiben lediglich den Übertragungsprozess vom Toner zum Papier und die prinzipielle Technologie wie die Xerografie funktioniert aber leider nicht wie man die Farben an so einer Maschine steuern kann. Der Prozessstandard Digitaldruck gibt Delta-E-Werte vor aber sagt nichts über das Handling.

Ich hoffe ich drücke mich verständlich aus, daher ein kleines Beispiel:

Angenommen man erhält eine Druckdatei und ein Proof und muss die Farben im Druck ans Proof bringen, welche Möglichkeiten hat man an einer Digitaldruckmaschine außer die Druckdatei via Colormanagement ins Ausgabeprofil zu wandeln? An einer Offsetmaschine hat man ja Zonenschrauben etc um die Farben anzupassen aber wie ist das beim Digitaldruck?

Vielen Dank schon einmal


"a la Zonenschrauben" wird da nix gesteuert.
Ist der Proofer kalibiriert und existieren Farbprofile "steuert man die Farbe" rein über Colormanagement. (Und natürlich mit seinen digitalen Bilddaten)
D.h.: Ein Proofer simuliert den Zeitungdruck und/Offset/und was-weiß-ich rein durch die Verrechnung von Farbprofilen.
Natürlich gibt's verschiedene Tröpfchengrößen und/oder Gradationskurven sowie Einsatzpunkte für Light/Medium und Volltinten.
Das hinterliegt in den meisten Fällen im Druckertreiber des Herstellers und wird mit dem Profil abgebildet.

Auch im Offsetdruck dienen die Zonenschrauben nicht etwa dazu, die Farbe nach belieben zu verändern -sondern im Gegenteil- die Farbe möglichst konstant zu halten. Die zonale und "duktorielle" Farbsteuerung dienen lediglich dazu, Unterschiede in der Farbabnahme oder zonale Unterschiede sowie Schwankungen zu nivillieren um letzlich vorgegebene Sollfarborte zu erreichen.
Wenn das nicht so wäre, würde es z.B. kein "Isocoatedprofil" geben.

Die Drucker unter uns werden sicher berichten, daß der Drucker sehr wohl an der Maschine "Farbe korrigiert".
Das ist auch so, ist aber oft eher "aus der Not geboren" als gewollt, wenn z.B.: bei der Druckabnahme jemand meint, das Grau soll ein "bischen wärmer" werden. Eigentlich wäre das in einer perfekten CM-Umgebung aber die Aufgabe der Bildbearbeitung. Ganz perfekt isses dann aber eben nicht immer.

Im Inkjet und der Xerographie hat man aber meines Wissens als Anwender diese Möglichkeit nicht.

Soweit in Kürze.
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digiprinty
Threadersteller

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Verfasst Di 11.12.2012 23:53
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Hallo M_a_x,

also kann man zusammenfassend sagen, das eine Digitaldruckmaschine rein über das Colormanagement gesteuert wird und eben die Farbwerte wiedergibt, die durch die Verrechnung von Eingabeprofil, evtl. Redering Intent und Ausgabeprofil entstehen. Wie ein Proofer eben.

Ich frage so blöd weil ich eigentlich auch dieser Annahme war. Aber vor einigen Tagen hat mich ein Bekannter mit in eine Digitaldruckerei genommen wo er einen Job mit dem Drucker abstimmen musste. Und da hat der Drucker an der Maschinensoftware wie wild rumgedoktort und ständig den Ausdruck mit dem Proof verglichen. Mir ging das aber zu schnell das ich - als nichtwissender- erkennen konnte was der da genau macht und ich wollte nicht mit eventuell peinlichen Fragen die Leute dort bei der Arbeit behindern.

Was mir dann nur nicht schlüssig ist: Wieso gibt die Fogra dann im Prozessstandart Digitaldruck eigentlich Delta-E-Werte für Farbabweichungen vor? Ich frage deshalb weil eigentlich, wenn ein Ausgabeprofil korrekt erstellt wurde und die Maschine z.B. IsoCoatedV2 komplett abdecken kann, sollte es bei richtig angewandtem Colormanagement keine Abweichungen geben.
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Felucca

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Verfasst Mi 12.12.2012 00:32
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Hallo Digiprinty,

der Mitarbeiter der Digitaldruckerei hat bestimmt nur an der Tonwertkurve herumgedreht dass er näher an den vorhandenen Proof kommt. Man kann über die RIP-Software die Farbwerte beliebig ändern.

Mal angenommen eine Fläche hat den wert 70 cyan und 100 yellow, dann kann der Operator an der Maschine noch etwas herumschrauben zb.: Eingabewert 70% cyan -> Ausgabewert 75% Cyan etc...
Es ist möglich dass man den Druck auch allgemein einfach heller fährt oder auch dunkler, mehr Kontrast etc.

Über das RIP kann man die Farbwerte nur für den gesamten Bogen ändern, nicht wie auf der Offsetmaschine Zonenweise.
Man könnte rein theoretisch die Farbe auch Zonenweise stellen wenn man das Druckbild beliebig am Bogen drehen kann, jenachdem wie man es braucht, und per Schattenkorrektur nachkorrigiert (bei der Canon Imagepress 6010 zumindest, ca. 3 cm breite Zonen) was aber eigentlich NICHT Sinn der Sache sein sollte...die ist eigentlich dazu gedacht um eventuellen Farbabfall von Bogenkopf zu Bogenfuß zu korrigieren.

Leichte Abweichungen kann man immer haben, kommt drauf an wie gut die Maschine gewartet ist, in welchem Zustand die Verschleißteile wie die Koronen etc. sind, Temperatur.....usw.


Zuletzt bearbeitet von Felucca am Mi 12.12.2012 00:34, insgesamt 1-mal bearbeitet
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M_a_x

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Verfasst Mi 12.12.2012 00:50
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digiprinty hat geschrieben:
Hallo M_a_x,
also kann man zusammenfassend sagen, das eine Digitaldruckmaschine rein über das Colormanagement gesteuert wird und eben die Farbwerte wiedergibt, die durch die Verrechnung von Eingabeprofil, evtl. Redering Intent und Ausgabeprofil entstehen. Wie ein Proofer eben.

Mein Beispiel war der Inkjet/Proofer. Man kann -wie gesagt- mit dem Druckertreiber herstellerseitige Voreinstellungen wählen, mit denen man die Farbmenge für z.B. matte oder glänzende Papiere anpasst. Die eigentliche Farbanpassung auf z.B. Offset erfolgt dann über Profile, ja.

(Möglicherweise ist das bei einer Indigo aber nochmal anders, würd' mich auch mal interessieren.

Bei Xerographie ist es prinzipiell ebenfalls möglich über die Lichtintensität mehr Ladung auf die Bildtrommel und mithin mehr Farbe aufzutragen (wie am Kopierer eben). Inwieweit man das als Anwender nutzen kann -z.B. auf weiß ich aber nicht, vielleicht meldet sich hier mal ein Digidrucker.


Zitat:

Ich frage so blöd weil ich eigentlich auch dieser Annahme war. Aber vor einigen Tagen hat mich ein Bekannter mit in eine Digitaldruckerei genommen wo er einen Job mit dem Drucker abstimmen musste. Und da hat der Drucker an der Maschinensoftware wie wild rumgedoktort und ständig den Ausdruck mit dem Proof verglichen. Mir ging das aber zu schnell das ich - als nichtwissender- erkennen konnte was der da genau macht und ich wollte nicht mit eventuell peinlichen Fragen die Leute dort bei der Arbeit behindern.

Das sind verpasste Gelegenheiten, und wenn man nur fragt, was er dort grad' einstellt.. soltte man immer machen, erst recht, wenn man ein Facharbeit darüber schreiben will *zwinker*. Ich vermute aber, dass er an der Tonwerten geschraubt hat, das heißt er hat die CMYK-Eingangswerte erhöht.

Zitat:
Was mir dann nur nicht schlüssig ist: Wieso gibt die Fogra dann im Prozessstandart Digitaldruck eigentlich Delta-E-Werte für Farbabweichungen vor? Ich frage deshalb weil eigentlich, wenn ein Ausgabeprofil korrekt erstellt wurde und die Maschine z.B. IsoCoatedV2 komplett abdecken kann, sollte es bei richtig angewandtem Colormanagement keine Abweichungen geben.

Ja.
Den Prozessstandard Digitaldruck habe ich nicht gelesen, wird aber wahrscheinlich einige Ähnlichkeiten mit dem PSO haben.
Im Offset gibt der Standard z.B. die Tonwertgradation, die Farborte der Primärfarben (und eben die Toleranzen delta E) und sogar den Papierweißton vor.
Das erreciht man u.a. durch Anpassung der Druck-bzw. Plattenkennlinien und der Farbschicktdicken auf Sollmaß.
Im Digitalstandard kann das ähnlich sein, auch diese Maschinen sind natürlich kalibrierbar.
So gesehen ändert man natürlich schon irgendwie das Farbverhalten, das aber möglichst dauerhaft, ohne Korrekturen während des Druckvorgangs.
Bis hierher gute Nacht.


Zuletzt bearbeitet von M_a_x am Mi 12.12.2012 00:54, insgesamt 1-mal bearbeitet
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digiprinty
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Verfasst Mi 12.12.2012 13:45
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Erstmal herzlichen Dank an Euch beiden. Dann bin ich schon wieder um einiges schlauer. Zum Glück habe ich noch den Winter über Zeit. Ich habe mir das Thema um einiges einfacher vorgestellt aber man findet leider sehr wenig Lektüre (es wird ja meist nur die Übertragungstechnik beschrieben) oder wenig deutsche Foren die sich mit dem Thema beschäftigen. Obwohl es ja mittlerweile einen eigenen Ausbildungsberuf mit der Fachrichtung Digitaldruck gibt.

Ja die Gelegenheit vor Ort zu fragen habe ich dummerweise verstreichen lassen. Das war wohl übertriebener Anstand *g*.
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Felucca

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Verfasst Mi 12.12.2012 16:03
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Ruf doch einfach in der nächsten Digitaldruckerei an, erzähl denen was du vor hast und welche Info`s dich interessieren.
Möglicherweise ist es ja auch garkein Problem dass du da nochmal live dabei bist wenn der Operator einen Job bearbeitet und farblich korrigiert. Vor Weihnachten wird wohl keiner die Zeit für eine kleine Einschulung haben aber im Jänner denke ich sollte das bei vielen kein Problem sein.
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digiprinty
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Verfasst Mi 12.12.2012 21:04
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Das werde ich machen. Bei mir in der nähe ist Cewe Fotobücher, denke mal das ich dass im Januar in Angriff nehmen werde. Jetzt ist ja echt Hochbetrieb bei den meisten Firmen, da muss ich nichtmal anrufen.

Noch eine letzte Frage hätte ich zu dem Thema:
Welcher Farbaufbau ist im Digitaldruck vorherrschend. Im Offset muss man ja auf den max. Farbauftrag achten aber wie ist das beim Toner. Theoretisch können die ja rein im Buntaufbau drucken aber in einigen Handbüchern von RIP's habe ich gesehen das z.B. die Fiery mit Unbuntaufbau arbeitet.
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