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sharma
Threadersteller
Dabei seit: 18.03.2004
Ort: -
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Verfasst Di 14.02.2012 10:44
Titel effektlack relieflack gellack |
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hallo, wer kennt sich mit veredelungen aus?
mir liegt eine visitenkarte vor bei der über ein graustufenbild eine klare ivh würde sagen gelartige substanz aufgetragen wurde. es fühlt sich nun erhaben an und hat einen leichten glanz.
das gleiche findet man auch auf den schriften.
was ist das für eine technik?
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toco
Dabei seit: 05.04.2002
Ort: Ärford
Alter: 44
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Verfasst Di 14.02.2012 10:52
Titel
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UV-Lack? Wenn es richtig "dick" ist meist im Siebdruck aufgebracht.
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sharma
Threadersteller
Dabei seit: 18.03.2004
Ort: -
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Verfasst Di 14.02.2012 12:07
Titel
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hi danke erstmal für deine antwort.
ist uvlack erhaben?
ich habe parallel weiter recherchiert und bin auf partiellen 3d lack gestossen.
deine internetdruckerei bietet sowas für visitenkarten mit 35 e aufpreis an. ob es das wohl ist
effektlack oder relieflack ist wohl was anderes.
wer kennt die unterschiede?
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Mac
Dabei seit: 26.08.2005
Ort: Köln
Alter: 62
Geschlecht:
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Verfasst Di 14.02.2012 12:16
Titel
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zeig mal ein Foto - die Begrifflichkeiten sind da nicht 100pro eindeutig geregelt.
Es gibt auch ein klares Pulver, dass nach dem Druck aufgetragen werden
kann, dass dann durch Hitze wie Popcorn aufquillt.
Vielleicht ist es das.
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sharma
Threadersteller
Dabei seit: 18.03.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Di 14.02.2012 12:41
Titel
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hallo mac,
habs gerade versucht, leider nur mit iphone, das kommt im foto nicht rüber
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mob
Dabei seit: 11.09.2010
Ort: Bad Soden
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Do 23.02.2012 19:10
Titel
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Folgende Verfahren gibt es, die farbige Gestaltungselemente in die dritte Dimension bringen können:
Partieller UV-Lack
Möglich inline im Offsetdruck (jedoch kaum fühlbarer Lackauftrag) oder offline per Siebdruck (deutlich höherer, spürbarer Lackauftrag).
Relieflack
Eine besondere Form des UV-Lacks im Siebdruck unter Verwendung eines besonders dicken Siebes, das einen extrem hohen Lackauftrag ermöglicht. Oftmals mangelnde Passgenauigkeit aufgrund unzureichender Abstimmung der Arbeitsgänge aufeinander, d. h. hier ist Vorsicht geboten!
Stahlstichprägung
Klassisches Stichtiefdruckverfahren in der Tradition des Kupferstichs, je nach Strichstärke teils sehr stark erhabener, lackartiger Farbauftrag. Da es ein Prägedruckverfahren ist, sieht man auf der Rückseite sehr deutlich den Gegendruck der Prägung.
Reliefdruck
Das ist die Sache mit dem Pulver, welches aber nicht aufquillt sondern nur auf die noch feuchte Druckfarbe aufgeschmolzen wird. Im Grunde das Verfahren, das den Stahlstich (m. E. sehr unvollkommen) zu imitieren versucht.
Heißfolienreliefprägung
Eine Sonderform der Heißfolienprägung, bei der die Gestaltungselemente in einem Arbeitsgang mit Heißfolie versehen und erhaben geprägt werden. Da es ein Prägedruckverfahren ist, sieht man auch hier auf der Rückseite sehr deutlich den Gegendruck der Prägung.
Dimensional Printing
Ein Verfahren des Digitaldrucks auf Maschinen von Kodak Nexpress. Durch eine partielle Lackschicht können gedruckte Elemente erhaben sein. Achtung eigene Meinung des Verfassers: Ähnlich enttäuschende Ergebnisse wie bei Reliefdruck!
Offsetdruck plus Blindprägung
Zuerst wird gedruckt und dann mittels Blindpräger hochgeprägt. Das Ergebnis ist matt und oftmals mangels unzulänglicher Abstimmung der Arbeitsgänge aufeinander oder unzureichendem Können des Ausführenden mit Passerproblemen behaftet.
Drip-Off-Lacke
Effekte mit mattem und glänzendem Lackauftrag. Inlineveredelung auf speziell dafür ausgerüsteten Offsetdruckmaschinen.
Welches der Verfahren nun bei Deinem Muster zur Anwendung kam, kann ein wahrer Fachmann sofort erkennen. Also herumzeigen oder gescheit fotografieren (mit einem 4S ist das doch kein Thema!) oder zu einem wahren Fachmann schicken…
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radschlaeger
Moderator
Dabei seit: 10.12.2004
Ort: Neuss
Alter: 57
Geschlecht:
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Verfasst Fr 24.02.2012 15:27
Titel
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Hi Mob,
vielen Dank für die Übersicht.
Wir benötigen für eine Produktverpackung eine Silberveredelung. Soweit ich verstanden habe, ist Heißfolie aus Nachhaltigkeitsgründen nicht gewünscht.
Welche anderen Möglichkeiten wären hier empfehlenswert?
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mob
Dabei seit: 11.09.2010
Ort: Bad Soden
Alter: -
Geschlecht:
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Verfasst Fr 24.02.2012 16:43
Titel
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radschlaeger hat geschrieben: | Heißfolie aus Nachhaltigkeitsgründen nicht gewünscht. |
Wer behauptet, daß Heißfolienprägungen in Bezug auf Nachhaltigkeit falsch oder politically incorrect sei? Metallschicht im Micro- bis Nanobereich, keine Druckfarben und Lacke (Gefahrgut) erforderlich, keine Emissionen bei der Verarbeitung, keine Wasch- und Lösemittel zum Reinigen der Maschine, etc.
Auch wenn ich dieser Vereinigung nicht angehöre, so empfehle ich einen Blick auf die Internetseite des Arbeitskreis Prägefoliendruck oder des Heißfolienherstellers Kurz. Wenn ich mich recht erinnere, werden hier Aussagen zur Umweltverträglichkeit gemacht.
Bloß weil etwas schön glänzt, heißt das doch noch lange nicht, daß es unseren Planeten übel belastet. Nebenbei: Wir arbeiten für Heißfolienprägungen mit Maschinen, die schon über 35 Jahre alt sind bzw. so lange bei uns laufen. Setzt man das in Beziehung zu den extrem kurzen Produktlebenszyklen von Digitaldrucksystemen, dann braucht man meiner Ansicht nach doch nicht mehr lange über Nachhaltigkeit zu sinnieren, oder??? Dieses Systeme sind nach wenigen Jahren High-Tech-Schrott, der mit riesigem Aufwand getrennt und wiederverwertet oder entsorgt werden muss. Selbst wenn nach vielen Jahrzehnten einmal ein Heidelberger Tiegel aufgibt und getauscht wird, so wird er als Ersatzteilträger verwertet und der Rest freudig vom Schrotthändler gegen Vergütung entgegengenommen.
Ach, aber lassen wir das, sonst reg' ich mich noch über die Augenwischerei mit fadenscheinigen Argumenten über Nachhaltigkeit auf…
M.
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