mediengestalter.info
FAQ :: Mitgliederliste :: MGi Team

Willkommen auf dem Portal für Mediengestalter

Aktuelles Datum und Uhrzeit: Sa 20.04.2024 08:17 Benutzername: Passwort: Auto-Login

Thema: Allroundprofil: Welche Farbprofile wählt man am besten? vom 30.03.2012


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Druck - Produktion -> Allroundprofil: Welche Farbprofile wählt man am besten?
Seite: 1, 2, 3  Weiter
Autor Nachricht
hellgold
Threadersteller

Dabei seit: 05.10.2006
Ort: Duesseldorf
Alter: 47
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 30.03.2012 11:31
Titel

Allroundprofil: Welche Farbprofile wählt man am besten?

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Hallo,

ich wüßte gerne, welche Profile (von ECI.ORG) man am besten nimmt für…

- die Bearbeitung von Fotos (Jpgs in RGB) in Lightroom/PS CS4
- die Offset-Druckdatenerstellung (CMYK) in InDesign CS4

Ich habe bisher mit den Fogra29 Einstellungen gearbeitet, jetzt gibt es ja aber die Fogra39 Profile und welche von der ECI (u.a. V2 300% für schnelleren Druck). Daneben noch sRGB, AdobeRGB und proRGB (oder ProPhotoRGB).

Zudem erscheinen mir die ECI-Sachen alle schon recht alt - gibts da nix Neueres?

Also was nimmt man denn nun als „Allround“-Profil, wenn ich keine exotischen Sachen fabriziere sondern „nur“ Standard-Printprodukte? Und wie binde ich die ein? Bisher habe ich das schlicht in Bridge gemacht, jetzt habe ich gestern erfahren, dass man die Umwandlung in die gewünschten Profile erst am Ende des Workflows in Acrobat vornehmen sollte...

*Verwirrt*

Danke Euch für Aufklärung
HG
  View user's profile Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
qualidat

Dabei seit: 14.09.2006
Ort: Eichwalde bei Berlin
Alter: 63
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 30.03.2012 11:52
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Profile "wählen" muss man eigentlich nur, wenn man Daten für einen ganz bestimmten Ausgabeprozess "zurechtkonvertieren" muss. Das ist z.B. ein Druckprozess (CMYK mit GCR/UCR und max. Farbauftrag) oder das sind z.B. RGB-Daten fürs Web, weil einige Browser immer noch kein Colormanagement beherrschen und nur ohne oder mit sRGB zurechtkommen.

Welches Profil man wählt, ist vom beabsichtigten Druckprozess ab (Druckerei fragen!), wenn man denn prozessabhängige Daten erstellen muss (PDF/X-1a). Leider scheuen sich immer noch viele Druckerein, die Verantwortung für die korrekte Separation selber zu tragen, was eigentlich wünschenswert wäre (PDF/X-3, X-4).

Ansonsten belässt man den Bilddaten einfach ihren Quellfarbraum, weil der diese am Besten beschreibt ...


Zuletzt bearbeitet von qualidat am Fr 30.03.2012 11:56, insgesamt 1-mal bearbeitet
  View user's profile Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Anzeige
Anzeige
Mialet

Dabei seit: 11.02.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 30.03.2012 12:12
Titel

Re: Allroundprofil: Welche Farbprofile wählt man am besten?

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

hellgold hat geschrieben:
ich wüßte gerne, welche Profile (von ECI.ORG) man am besten nimmt für…

- die Bearbeitung von Fotos (Jpgs in RGB) in Lightroom/PS CS4
ECI-RGB v2 Es bildet alle gängigen Druckbedingungen nahezu komplett ab – leider nicht sRGB. Adobe RGB hat ein Problem mit seinem Gamma, differenziert dadurch in den Tiefen zu genau und kitzelt bei Bildern die unter schlechten Beleuchtungssituationen aufgenommen wurden, AKA wegen hoher ISO-Werte körnig sind, noch überdeutlich heraus, was eigentlich besser übersehen würde. Ausserdem fehlt Adobe RGB ein nicht unbeträchtliches Stück des ISOcoated V2 Farbraums.


hellgold hat geschrieben:
- die Offset-Druckdatenerstellung (CMYK) in InDesign CS4
Hier würde ICh ISOcoated V2 300% wählen. Als Arbeitsfarbraum auf jeden fall eine gute Wahl, weil es dem beststandardisierten Druckverfahren mit einem der Größten Farbräume entspricht. Alles andere ist nicht so genau oder nicht so bunt oder beides. Die Flächendeckungsbegrenzung auf 300% erleichtert die Produktion ohne zu nennenswerten Einbussen zu führen.



hellgold hat geschrieben:
Ich habe bisher mit den Fogra29 Einstellungen gearbeitet,

29?
Das sind die alten Charakterisierungsdaten für ungestrichene Papiere im Bogenoffset. Ich vermute du meinst FOGRA27.

hellgold hat geschrieben:
jetzt gibt es ja aber die Fogra39 Profile und welche von der ECI (u.a. V2 300% für schnelleren Druck).
Nicht schneller, einfacher und sicherer. S.O.

hellgold hat geschrieben:
Daneben noch sRGB,
ERste Wahl für alles was Schwerpunktmässig für Online und Web gedacht ist und wo die GEdruckten Farben nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die einzige Sorte Bilder, die ohne Profil in Freier Wildbahn angetroffen werden darf.
hellgold hat geschrieben:
AdobeRGB
2. Wahl der Arbeitsfarbräume RGB und leider gezwungenermassen 1. Wahl bei diversen Adobeprodukten (ACR)
hellgold hat geschrieben:
und proRGB (oder ProPhotoRGB).
Bloss die Finger weg davon. Etwa 20% dieses Farbraums bestehen aus irrationalen Farben, sprich es gibt zwar ein RGB Trippel, aber es gibt keine darstellbare Farbe dazu. Wer ausgiebig mit diesem Gamut transformiert (und nur dann macht so ein Bolide Sinn, erleidet zwangsläufig Schiffbruch. Erst recht wenn er nur 8bittiges Bildmaterial zur Verfügung hat. Ich verdiene inzwischen einen beträchtlichen Teil meines Lebensunterhaltes damit, ProPhoto Bilder wieder in was brauchbares zu verwandeln.


hellgold hat geschrieben:
Zudem erscheinen mir die ECI-Sachen alle schon recht alt - gibts da nix Neueres?
Alter ist in dem Fall kein Makel. Vielmehr soltest du dir die Frage stellen, dass obwohl sie schon so alt sind, du immer noch nicht mit ihnen produzierst.
So wie auch der älteste verbreitete PDF/X Standard immer noch der höchste Garant für verbindliche Druckergebnisse darstellt.
Das ECI-RGB und die ISOcoated Profile der Eci, aber auch deren Derivate von anderen Herstellern, haben bei sachgemässer Anwendung eine Qualität und Produktionssicherheit erreicht, die bei gleichzeitiger, verbreiteter Anwendung so schnell nicht überholt werden. Selbst mit den Vorgängern ISOcoated AKA FOGRA27 lässt sich noch gut produzieren.

hellgold hat geschrieben:
Also was nimmt man denn nun als „Allround“-Profil, wenn ich keine exotischen Sachen fabriziere sondern „nur“ Standard-Printprodukte? Und wie binde ich die ein? Bisher habe ich das schlicht in Bridge gemacht, jetzt habe ich gestern erfahren, dass man die Umwandlung in die gewünschten Profile erst am Ende des Workflows in Acrobat vornehmen sollte…
Wenn man zuvor immer brav mit der dazugehörigen Voransicht arbeitet, spricht da eigentlich nichts dagegen, erst recht wenn nicht groß medienneutral gearbeitet werden muss.


hellgold hat geschrieben:
*Verwirrt*
Ken Problem, ist bei dem Thema quasi der Normalzustand *zwinker*
  View user's profile Private Nachricht senden
Mialet

Dabei seit: 11.02.2004
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 30.03.2012 12:28
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

qualidat hat geschrieben:
Ansonsten belässt man den Bilddaten einfach ihren Quellfarbraum, weil der diese am Besten beschreibt ...
Jein.

Auf Lange sich vielleicht. Aber Intention des Colormanagements ist es nicht, so bunt wie möglich zu produzieren.

In der Kreation legt man Wert auf Colormanagement nicht, um noch bunter produzieren zu können, sondern um im Vorfeld Farben beurteilen zu können. Was passt zu wem, was ist möglich, was geht nur mit Sonderfarben oder Aniva, oder Hexachrom.

In der Druckvorstufe legt man Wert auf Colormanagment um saubere Separationen zu erstellen, die keine Rosetteneffekte, Tonwertabrisse oder andere Druckprobleme hervorrufen. Bildmaterial aus unterschiedlichen Quellen gilt es harmonisch aufeinander abzustimmen.

Im Drucksaal ist der Antrieb fürs Colormanagement, verbindlich vorhersagen zu können was hinterher gedruckt auf dem Papier landet, aber nicht so bunt wie möglich zu drucken (was praktisch oft möglich ist, aber äusserst kontraproduktiv wäre, da man eben die Standards verlässt. Aus dem Grund läuft auch alles was an Anstrengungen in der Richtung im Auflagendruck versucht wird, nahezu komplett am normalen ICC-Colormanagemetn vorbei). Mit einem Proof wird dem Drucker die Chance gegeben, nicht nur innerhalb der numerischen Toleranzen zu drucken, sondern auch die Farbstimmung genau so hinzujustieren, wie sie der Kunde im Vorfeld abgesegnet hat. (Ausserdem kann er bei Proofs aus verlässlichen Quellen und sorgfältig gewarteter Technik und einem abgesicherten Workflow davon ausgehen, das geprooft Ergebnis erzielen zu können. Der Proof zeigt eben nicht irgendein Traumergebnis, sondern real druckbare Farben.)
Gerade in Sachen Grauachse sind die aktuellen Toleranzen aber noch so groß, das ohne diese zu verlassen, Makulatur gedruckt werden kann, über dessen Finanzierung sich dann im Nachhinein trefflich streiten lässt.
  View user's profile Private Nachricht senden
Typografit

Dabei seit: 31.01.2006
Ort: -
Alter: 61
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 30.03.2012 12:29
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Ich würde grundsätzlich abraten, Quellprofile ohne Grund zu konvertieren. Am Schluss, wenn ausgegeben wird ja.

Bei der Wahl des standardgemäßen RGB-Profils kann unter Umständen mitentscheidend sein:
1. Wenn man viel mit Internet und Screen-Design zu tun hat, kann sRGB gut sein.
2. Kann der (hoffentlich kalibrierte) Bildschirm den gesamten Gamut des gewählten RGB darstellen?
3. Wenn man Hauptlieferanten für Bilder hat (eventuell ist das die eigene Camera oder eine Bilddatenbank), in welchem Profil kommen dann die Bilder immer an?
  View user's profile Private Nachricht senden
hellgold
Threadersteller

Dabei seit: 05.10.2006
Ort: Duesseldorf
Alter: 47
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 30.03.2012 12:46
Titel

Re: Allroundprofil: Welche Farbprofile wählt man am besten?

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

[quote="Mialet"]
hellgold hat geschrieben:
hellgold hat geschrieben:
*Verwirrt*
Ken Problem, ist bei dem Thema quasi der Normalzustand ;-)


Mea culpa.

Bisher hatte ich (glücklicherweise/unwissenderweise) alles auf den Standardeinstellungen belassen (es war Forgra27, sorry für den Vertipper) und hatte kaum Probleme mit den Drucksachen. Jetzt wollte ich natürlich schlau sein und habe an den Einstellungen gedreht und bums kommt der erste Druckauftrag unschöner raus.

Wie wäre denn also zusammenfassend Deine Empfehlung?
1. sRGB + Fogra27
2. sRGB + Fogra39
3. sRGB + ISOcoated V2 300%

Um es vielleicht noch vorweg zunehmen: Ich verlasse mich bei der Farbbeurteilung nicht auf den Monitor. Das Farbwertebuch liegt immer geöffnet neben der Tastatur.

Ich möchte eigentlich erreichen, dass ich mir nicht unwissenderweise im Farbraum Bereich „abschneide“, die ich u.U. mal benötigen könnte. Ich da jetzt nicht das absolute Maximum, sondern einen gesunden (Mittel)Weg. Meine Drucksachen sind nicht soo speziell, dass sich da absolutes Farbmanagement lohnen würde und wenn lasse ich proofen oder einen Maschinenandruck erstellen. Mein Monitor bewegt sich auch (nur) im guten Mittelfeld.

Was wäre also Dein Tipp?

Danke und Grüße
HG
  View user's profile Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
hellgold
Threadersteller

Dabei seit: 05.10.2006
Ort: Duesseldorf
Alter: 47
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 30.03.2012 12:50
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Typografit hat geschrieben:
Ich würde grundsätzlich abraten, Quellprofile ohne Grund zu konvertieren. Am Schluss, wenn ausgegeben wird ja.

Bei der Wahl des standardgemäßen RGB-Profils kann unter Umständen mitentscheidend sein:
1. Wenn man viel mit Internet und Screen-Design zu tun hat, kann sRGB gut sein.

> Danke für den Hinweis

Typografit hat geschrieben:
2. Kann der (hoffentlich kalibrierte) Bildschirm den gesamten Gamut des gewählten RGB darstellen?

> Er hat einen großen Gammut, aber keinen TOP-Gammut wie die Monitore für 2000€...

Typografit hat geschrieben:
3. Wenn man Hauptlieferanten für Bilder hat (eventuell ist das die eigene Camera oder eine Bilddatenbank), in welchem Profil kommen dann die Bilder immer an?

> Die Kunden liefern meist nur jpegs (rgb). Oder ich kaufe zu und da werden die Bilder mal als cmyk angeboten, mal als rgb. Meine Fotografen liefern entweder cmyk-tiffs oder rgb-jpegs. Ab und an auch mal .psd Daten.

Gruß
HG
  View user's profile Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Typografit

Dabei seit: 31.01.2006
Ort: -
Alter: 61
Geschlecht: Männlich
Verfasst Fr 30.03.2012 12:56
Titel

Antworten mit Zitat Zum Seitenanfang

Sage Deinen Fotografen, die sollen Dir keine CMYK-Daten liefern. Da wird schon zu viel an Information zerstört. Vor allem dann, wenn Du mit unterschiedlichen oder abweichenden CMYK arbeitest kommt es zu einem Qualitätsverlust, außerdem macht es das Arbeiten mit InDesign umständlicher.
  View user's profile Private Nachricht senden
 
Ähnliche Themen Farbprofile
Verständnisfrage Farbprofile
Farbprofile-Murks mit Indesign vs. Distiller
Indesign PDF Export FarbProfile grundsätzliche Frage
Farbprofile hinterher änderbar? Welche Profile für Druck?
Welcher Druck am besten?
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen Seite: 1, 2, 3  Weiter
MGi Foren-Übersicht -> Druck - Produktion


Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.