[sabine71]

Hallo,
ich habe einen Flyer in Illustrator gestaltet: Ein psd-Bild mit leichtem Schlagschatten + Text + partiellen Lack, den ich als Volltonfarbe angelegt habe.
Bei der Pdf-Erzeugung (Acrobat 5 pdf 1.4) kommt die Fehlermeldung: Diese Datei enthält Volltonfarben und Transparenz. Dies kann zu unerwarteten Ergebnissen führen, wenn außerhalb Illustrator eine Konvertierung erfolgt.
Ich habe Bedenken, bin unsicher, was es heißt. Ist mit Transparenzen der Schatten gemeint, oder dass das psd-Bild einen transparenten Hintergrund hat. Der transparente Lack liegt bei Druck auf dem Bild.
Über Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar
Sabine

[Frank Münschke]

Bei solchen Fragen ist die Version der verwendeten Software wichtig ... diese Info solltest du also immer mitliefern!
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Auch wenn der Lack transparent sein soll, solltest du ihn nicht farblos anlegen sondern als überdruckende (!) Sonder-/Volltonfarbe - die eventuell auch "Lackierung" o.ä. heißt.
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Erzeuge einmal eine PDF/X1 aus deiner Illu-Datei und achte dabei, dass als Transparenzreduzierungseinstellung "Hoch" oder etwas noch besseres (eventuell eigenes) eingestellt ist.

PDF/X_ sind die Standards für die PDF-Ausgabe für Druckereien.
PDF/X1 kann keine Transparenzen enthalten. Diese werden also reduziert - dazu die Einstellung wie oben beschrieben, damit die Reduzierung eine möglichst optimale Umsetzung der von der Transparenz betroffenen vektoriellen Daten (wie z.B. Schrift) erreicht.
PDF/X1 kann keine RGB-Daten erhalten. Gewünscht ist in diesem Zusammenhang, dass Pixeldaten als RGB in der Arbeitsdatei vorliegen. Diese werden dann gleichzeitig (!) mit der Transparenzreduzierung in das Ziel CMYK gewandelt. Sonderfarben bleiben erhalten.
In diesem Zusammenhang ist immer der Parameter "In Zielfarbraum konvertieren (Werte beibehalten)" auszuwählen. Er verhindert auch, dass fest definierte CMYK-Grafik-Farben "angefasst" und nocheinmal nach CMYK gewandelt werden.
Umfangreiche Informationen findest du zu diesem Themenkreis und der gesamten Problematik des Farbmanagements in dem kostenlosen Ratgeber unter www.clverprinting.de ...

[qualidat]

PDF für Drucksachen erstellt man zeitgeäß nach PDF/X-Standard.

• PFD/X-1a, wenn die Druckerei vorseparierte Daten haben will, dazu muss sie aber ein dem Druckverfahren exakt entsprechendes Zielprofil vorgeben (nachfragen).

• PDF/X-3, kann man der Druckerei liefern, wenn in deren Auftragsannahme/Vorstufe ausreichend Wissen zum Thema PDF vorhanden ist und diese das auch annehmen. In diesem Falle erfolgt die Separation (Auftrennung in CMYK und Sonderfarben) erst in der Druckerei. Hat den Vorteil, dein PDF bleibt "medienneutral", d.h. es kann genau so gut für den Digitaldruck oder einen Webkatalog verwendet werden. Echte Transparenzen (s. Erklärung unten) gibt es aber erst ab PDF/X4.

• PDF/X4 ist im Grunde wie X3, eine wesentliche Neuerung ist die Existenz von echten Transparenzen. Darüber hinaus gibts noch weitere neue Eigenschaften, die hier aber nicht von Interesse sind.

Transparenz heisst in diesem Zusammenhang, es wird ein Objekt/Bildelement dargestellt und ein anderes Objekt ist darunter teilweise noch sichtbar (z.B. bei Schatten). Das ist als Gestaltungsmethode heute selbstverständlich, aber technisch garnicht so trivial umzusetzen. PDF ist aus Postscript entstanden und dessen Entwicklung verläuft stufenweise - die "echte" Transparenz gibt es erst seit PDF 1.6 (ist Basis von PDF/X4). "Echte Transparenz" heisst, man kann auch im PDF mit geeigneten Werkzeugen noch Objekte verschieben und die Transparenz-Effekte bleiben live erhalten, verschieben sich mit. Vor PDF 1.6 wurden Transparenzeffekte nur durch Umwandlung der entsprechenden Layoutbereiche in Pixelgrafiken simuliert, die nur so aussahen, als gäbe es dort Transparenzen - da waren natürlich nachträgliche Korrektur kaum möglich.

[monika_g]

[sabine71]

vielen dank für die mühe. über eure rückmeldung bin ich sehr dankbar