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Piki
Dabei seit: 30.01.2008
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Verfasst Do 24.06.2010 08:55
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knoddel hat geschrieben: | Ich dachte, die Serifen seien im Fließtext pflicht, damit das Auge nicht aus der Zeile fällt.
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Völlig überbewertet, nie bewiesen und eine urbane Legende, die sich so hartnäckig hält wie der Mythos von überproportional viel Eisen im Spinat.
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Frank Münschke
Forums-Papa
Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
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Verfasst Do 24.06.2010 09:09
Titel
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ja und nein und nein und ja ... es ist eine Frage der Lesegewohnheit ...
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Der ungeübte Leser ... also derjenige, der eher buchstabiert als liest .. hat durch die Serifen die bekannte horizontale Führung durch die Serifen ...
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Der geübte Leser verwendet für seinen Leserhythmus (also etwas, was der ungeübte Buchstabierer nicht hat/haben kann) die hohen Gemeinen zur Orientierung ... indem die Augenbewegung in Schwüngen von Oberlänge zu Oberlänger "hüpft". Bei solchen Lesern funxt auch eine Schrift wie die aus dem mdr-Logo (Phil Baines (Fuse), »FF You can read me«), bzw. Texte, bei denen jeweils nur der erste und letzte Wortbuchstabe korrekt stehen und alle weiteren zerpuzzelt sind ...
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knoddel
Threadersteller
Dabei seit: 23.06.2010
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Verfasst Fr 25.06.2010 15:32
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Hallo,
danke für die beiden Vorschläge. Ich finde sowohl Garamond als auch Georgia sehr angenehm zu lesen. Ich bin noch etwas unentschlossen, welche besser zur Futura passt, aber ich denke, dass ich mich für eine dieser beiden Serifenschriften entscheiden werde; Ich möchte die Texte schließlich in LaTeX setzen und nicht unendlich viel Zeit mit dem Satz verbringen -- da traue ich mich doch eher nicht an die Futura heran, es sei denn, man kann sie automatisiert gut setzen, also ohne einzelne manuelle Korrekturen.
Ich freue mich auf Eure Einschätzung.
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Easy365
Dabei seit: 15.08.2006
Ort: A40
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Verfasst Fr 25.06.2010 18:45
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Gibt es da eine Studie o.ä. zu? Mir leuchtet das nämlich nach wie vor nicht ein.
Die den serifenbetonten Schriften zugeschriebene Eigenschaft, das Auge in der Zeile zu halten wäre doch zunächst mal ein Argument dafür, dass Serif und Sans unterschiedliche hohe Zeilenzwischenräume brauchen um gleich Effektiv zu sein?!
Ich kenne die Schwierigkeit von Grundschülern Zeilen von links nach rechts vollständig durchzulesen und nicht zwischendurch in eine andere Zeile zu fallen; nur hätte ich das nicht auf die Schrift bezogen.
Finde ich sehr interessant das Thema; falls da mal jemand Inhalte hätte, (Bücher / Links) würd´s mich freuen.
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Silvergecko
Dabei seit: 02.01.2007
Ort: Cologne
Alter: 46
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Verfasst Fr 25.06.2010 20:59
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Klar hat das alles mit der Schrift zu tun... Gibt Schriften da setze ich Dir ein Buch und verspreche Dir nach 5 Min tut Dir der Kopf weh obwohl die Schrift einigermaßen normal aussieht
Bücher? Uff ich weiß rade keins aber kommt bestimmt einer der hier Material hat
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Easy365
Dabei seit: 15.08.2006
Ort: A40
Alter: -
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Verfasst Fr 25.06.2010 21:26
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Silvergecko hat geschrieben: | Klar hat das alles mit der Schrift zu tun... Gibt Schriften da setze ich Dir ein Buch und verspreche Dir nach 5 Min tut Dir der Kopf weh obwohl die Schrift einigermaßen normal aussieht
Bücher? Uff ich weiß rade keins aber kommt bestimmt einer der hier Material hat |
Das klingt jetzt wieder etwas Allgemein; das Schriften die Lesbarkeit fördern oder bremsen können ist denke ich Konsens. Ich stelle eher die Frage, ob ein Mengentext in einer Schrift wie der Thesis Sans (z.B.) generell schlechter zu lesen ist als die Sabon, die Quadraat oder die Swift. Ich bin davon nicht überzeugt.
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Silvergecko
Dabei seit: 02.01.2007
Ort: Cologne
Alter: 46
Geschlecht:
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Verfasst Fr 25.06.2010 21:32
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Ich bin jetzt nicht so der Typoprofi! Aber vielleicht können Andere da mehr sagen!
Natürlich sind aber noch viele Faktoren dabei die es beinflussen wie: Anzahl der Wörter in einer Zeile, der Grauwert, der Durschuss, Farbe der Schrift, Farbe des Hintergrund, Größe etc... Es ist nicht nur grundlegend die Schrift obwohl die schon einen großen teil dazusteuert. Bei ner Comic Sans is es zb egal was Du tust die wird immer wehtun
Würde aber schon sagen das ein Rennwagen generell schneller ist als Ein normaler Wagen... Obwohl da noch andere Faktoren wie Straßenbelag dazukommen
Vielleicht stolpert Frank hier nochmal rein der kann Dir bestimmt was ganz genaues dazu sagen
PS: Was die Grundschüler angeht würde ich das nicht mit Erwachsenen vergleichen da ich da schon wieder alles ganz anders setzen würde da die eher Buchstabe für Buchstabe lesen...
Zuletzt bearbeitet von Silvergecko am Fr 25.06.2010 21:39, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Frank Münschke
Forums-Papa
Dabei seit: 08.06.2006
Ort: Essen
Alter: 69
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Verfasst Sa 26.06.2010 07:04
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@David
da isser ja schon ...
@easy365
Weder Garamond noch Georgia sind "Serifenbetonte" sondern schlicht Serifenschriften. Serifenbetonte sind zum Beispiel Egyptiennes wie die American Typewriter ...
Ich habe mich ... in einem meiner letzten Leben ... mal intensiv mit der vorschulischen und grundschulischen Erziehung befasst, da wurde die Schriften in Schul- und Kinderbüchern (zu einer Zeit als es noch eine "Ganzheitsmethode" gab) diskutiert ... Außerdem hat mein Bruder Optik-Ingenieur studiert. Im Rahmen dieses Studiums (in Ahlen BaWü) wurden Versuche gemacht, die Augenbewegungen beim Lesen zu kontrollieren. Da gibts beim "erfahrenen Leser" das von mir beschriebene Schwingen von Überlänge zu Überlänge, während der "unerfahrene Leser" diese elegante Lösung immer wieder unterbechen muss, um Zeichen zu fokussieren ... Ob es dazu Bücher gibt, weiß ich nicht, hat mich auch fürderhin nicht mehr interessiert ...
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Ich halte gute Serifen nämlich für genauso gut oder schlecht lesbar, wie gute Serifenlose. (Eine tanzende Comic Sans ist INMO nicht gut, sie kann keinen vernünftigen Grauwert erzeugen, sie bildet keine vernünftige Zeile ..., sie ist ein NoGo)
Das Entscheidende ist bei diesem Thema unsere eigene handwerkliche und gestalterische Fähigkeit, die Schrift, die Zeile und die Seite so einzurichten,
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dass wir eine (oder mehrere) Schrifte(n) auswählen, die thematisch und mengenmäßig zum Projekt passt. Manche Schrift passt thematisch nicht (eine Futura ist unromantisch), andere sind so weitlaufend, dass die Textmenge nur durch eine zu kleine Schriftgröße untergebracht werden kann (zu große Punzen zum Beispiel)
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dass die einzelnen Zeichen harmonisch aufeinander folgen - korrektes Unterschneiden (positiv und negativ)
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dass die einzelnen Worte einzeln erkennbar sind - korrekter Wortabstand - der die Zeile nicht zerreißt und die Worte nicht zusammenkleistert
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dass die Zeilen als Streifen erhält - ausgewogener Zeilenabstand, damit das Schriftband ein solches bleibt. Überflüssige Leerzeilen sind das was sie sind ... überflüssig. Zusätzliche Leerzeilen nur dort, wo es für sie eine inhaltliche Notwendigkeit oder Berechtigung gibt ...
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dass die Absätze nicht zu lang sind - um dem Leser zu vermitteln, der nächste Happen Text ist schaffbar
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dass die Seite als Ganzes ... mit allem Text, allen Rändern und anderen Objekten ... einen angenehmen Eindruck macht. Ich gucke mir solche Seite immer auf dem Kopf stehend an (@David: nein, nicht ich ... die Seite! ... Scheiß-Kopfkino!). Ich kann zwar durch langjährige Erfahrung so auch recht gut lesen. Erhalte aber einen anderen Blick auf die Seite, ohne irgendwo zu fokussieren ...
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Um das zu erreichen, sind die Parameter Schrift, Schrift-/Strichstärke, Kombination von Schriften, Unterschneidung, Wortabstand, Silbentrennung, Zeilenabstand, Ränder, Weißflächen, Spalten, Spaltenabstände, Mediaevalen nur ein Teil des Handwerkszeugs, mit dem wir als ausgebildete Mediengestalten Informationen gut aufbereiten müssen.
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