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Thema: rotis als bold italic - schon mal irgendwo gesehen? vom 29.06.2009


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Schriften - Identifizierung und Suche -> rotis als bold italic - schon mal irgendwo gesehen?
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kreien
Threadersteller

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Verfasst Mo 29.06.2009 18:07
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rotis als bold italic - schon mal irgendwo gesehen?

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Hallo,

bei uns ist die Schriftart rotis unsere Brotschrift. Ich finde die Schrift klasse und mag diese sehr. Nun gibt es aber ein echtes Problem: In den Ingenieurwissenschaften ist in bestimmten mathematischen Situationen die Darstellung von Variablen als fett-kursiv verbindlich vorgesehen. Dies ist in den DIN-Normen so festgelegt und wird von der Fachschaft auch so erwartet. Klar kann man sich mit solchen Werkzeugen wie Fontographer selbst einen eigenen Schriftschnitt bold-italic zusammenbasteln, aber eine typografisch professionelle Lösung ist das weniger.

Daher die Frage: Ist jemandem schon mal rotis in dem Schriftschnitt bold-italic als typografisch professioneller eigener Schriftschnitt über den Weg gelaufen?

Vielen Dank für jeden Tipp.

Mit freundlichen Grüßen
Michael
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Cocktailkrabbe

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Verfasst Mo 29.06.2009 18:35
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Hallo Michael,

ich würde an deiner Stelle mal bei FontShop
anrufen und fragen, warum es keinen solchen
Schriftschnitt gibt. Bringt dir zwar auch nix,
aber interessant wäre es trotzdem allemal. *zwinker*



Gru:sse
Arne
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Frank Münschke
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Verfasst Mo 29.06.2009 18:36
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erstmal müsstest du definieren welche der vier Kinder aus der Rotis-Familie du meinst.
zweitens wird es von der Rotis nur die Schnitte geben, die Otl Aicher dazu gemacht hat. Ich glaube nicht, dass er das erweitert, da er in seiner Publikation zur Rotis ziemlich genau begründet, warum es diesen und jenen Schnitt für diese und jene Unterfamilie gibt und andere wiederum nicht ...

Eine fette und eine fett-kursive (=> 75/76) gibt es von den grotesken und dem semigrotesken Unterfamilien - dort gibt es auch jeweils einen leichten Schnitt (45/46). Zusätzlich dazu gibts es die 55/56 und 65/66
Für die Antiqua und die Semiantiqua hat Aicher überhaupt nur die Strichstärken 55/56 und 65/66 vorgesehen ...
Es gibt also insgesamt statt der 16 möglichen nur 12 Schnitte!
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Cocktailkrabbe

Dabei seit: 24.06.2002
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Verfasst Mo 29.06.2009 18:41
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@Frank

Wo hast du denn die fett-kursiven Schriftschnitte
gefunden?

Hab bei Linotype und Fontshop nachgeschaut und
jeweils nichts gefunden.
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Frank Münschke
Forums-Papa

Dabei seit: 08.06.2006
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Verfasst Mo 29.06.2009 19:24
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Ich hatte die Infos aus der Publikation "Typographie" von Otl Aicher aus dem Jahre 1988 ... da begründet er noch, warum er die Schnitte machen will. Ich meine, ich hätte die auch mal gehabt, damals als ich noch an einem Agfa-Compugraphic-Satzsystem gearbeitet habe ... ich kann mich da schwach an Buchumchläge erinnern. Es lebe das Langzeitgedächtnis.
--
Es kann allerdings sein, dass diese Schnitte nie nach TT, Type 1 oder OT konvertiert/geschnitten worden sind. In meinem Fundus sind die auch nicht. Ich verwende die Schrift auch sehr ungern und darum selten (nur wenn einer meiner Werkbund-Grafiker die unbedingt haben möchte ... * Keine Ahnung... * ).
Laut Aicher darf (!) sie nur im Flatter- und Rausatz gesetzt werden, möglichst keine breiten Zeilen haben und nicht unterschnitten werden. Und genau dafür ist sie mir zu luftig ... * Keine Ahnung... *
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ernie-f

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Verfasst Di 30.06.2009 00:06
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Hab die Rotis von Agfa, alle verfügbaren Schnitte, aber keine BoldOblique? * Keine Ahnung... * * Keine Ahnung... * * Keine Ahnung... *
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kreien
Threadersteller

Dabei seit: 21.02.2008
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Verfasst Di 30.06.2009 00:44
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Hallo,

Frank Münschke hat geschrieben:
erstmal müsstest du definieren welche der vier Kinder aus der Rotis-Familie du meinst.
zweitens wird es von der Rotis nur die Schnitte geben, die Otl Aicher dazu gemacht hat. Ich glaube nicht, dass er das erweitert, da er in seiner Publikation zur Rotis ziemlich genau begründet, warum es diesen und jenen Schnitt für diese und jene Unterfamilie gibt und andere wiederum nicht ...

Eine fette und eine fett-kursive (=> 75/76) gibt es von den grotesken und dem semigrotesken Unterfamilien - dort gibt es auch jeweils einen leichten Schnitt (45/46). Zusätzlich dazu gibts es die 55/56 und 65/66
Für die Antiqua und die Semiantiqua hat Aicher überhaupt nur die Strichstärken 55/56 und 65/66 vorgesehen ...
Es gibt also insgesamt statt der 16 möglichen nur 12 Schnitte!


Rotis Serif meine ich. Otl Aicher ist leider 1991 bei einem Verkehrsunfall gestorben, deswegen ist das Kapitel rotis geschlossen. Ich dachte mehr, dass ein Typograf sich schon mal die Originalentwürfe von Aicher zu eigen gemacht hat und eine bolditalic-Variante ergänzt hat.

Um der Diskussion von vermeintlichen Urheberrechten vorzugreifen: Für mich sind Aichers Originalentwürfe gemeinfrei. Auch wenn es das Weltbild von manch einem zerstören mag, Gebrauchs-/Brotschriften sind nicht urheberrechtlich geschützt (vgl. Schriftengesetz, so will es der Gesetzgeber). Das heißt jetzt aber nicht, dass hier das Startsignal für wildes Font-Exchange gegeben wird. Bei computerimplementierten Fonts sieht das evtl. etwas anders aus. Ob Fonts tatsächlich urheberrechtlich geschützte Computerprogramme sind kann heute nämlich eher bejaht werden - es gibt aber leider keine neueren Urteile dazu. Die Schriftenanbieter treten zwar stark auf, würden vor deutschen Gerichten aber auf dünnes Eis begeben, wenn es tatsächlich thematisiert wird. Was bleibt ist der Markenschutz und insbesondere der Geschmacksmusterschutz. Es lässt sich kein Geschmacksmuster zu rotis recherchieren - weder beim Deutschen Patentamt (DPA) noch beim Europäischen Patentamt (EPA). Und selbst wenn, wäre dieses schon längst abgelaufen.

Sorry fürs Abgleiten ins Urheber-/Patentrecht.

Beste Grüße
Michael
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Frank Münschke
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Verfasst Di 30.06.2009 07:15
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kreien hat geschrieben:
Ich dachte mehr, dass ein Typograf sich schon mal die Originalentwürfe von Aicher zu eigen gemacht hat und eine bolditalic-Variante ergänzt hat.

Hallo Michael
Die Rotis ist eine der wichtigsten Schriften, die Aicher zu Ende seines Schaffens gemacht hat ... meiner Meinung damals für das Verlags- und Druckhaus Marcks (o.ä.) in Düsseldorf. Schrift und gesamte Konzeption ist ein in sich geschlossenes Kunstwerk und sollte auch so behandelt werden.
Ich persönlich mag diese Schrift nicht sonderlich, erkenne aber die künstlerische und auch typoggraphisch-strukturelle Leistung von Aicher bei dieser Schrift an. Warum sollte man daran rumdoktern? Welcher wirkliche Typograf würde sich auf ein so schmales Brett begeben, nur weil irgendwelche
Zitat:
Ingenieurwissenschaften in bestimmten mathematischen Situationen
so etwas brauchen. Vollkommener Unsinn.
Wir sind zwar nicht gefeit davor, dass irgendwelche Garagen-Typografen gefakte, ähnliche Schnitte auf den "Markt" bringen oder andere um die Schrift eine Outline legen, damit sie fetter wirkt. In der Beziehung sind wir vor gar nichts gefeit. Leute, die sich aber ernsthaft mit Schrift befassen, sollten an soetwas nicht einmal denken.
Dein ganzes Gerede von Copyright, Gebrauchsmusterschutz, Brotschriften geht meiner Meinung nach vollkommen an der Fragestellung vorbei. Auch Schriften sind Kulturgut und sollten auch als solches angesehen und behandelt werden ...
--
Habt Ihr Euch - da ihr ja die Rotis als Brotschrift verwendet - überhaupt schon mal mit den Vorgaben auseinandergesetzt, die Aicher für die Verwendung seiner Schrift vorsieht und auch begründet. Habt Ihr Euch überhaupt schon mal mit Aichers Theorie von Schrift und Typographie befasst. Ich denke nicht. Die Schrift ist mal irgendwann angeschafft worden, weil die mal einen Hype hatte, und nun wird sie überall, ohne nachzudenken eingesetzt ... Zumindest klingt Deine Fragestellung so ...
Gruß Frank
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