[nullhorn]

Hi Leuz,

ich wollte mal hören wie so etwas bei euch abläuft, nennt ihr gleich beim ersten Gespräch schon Kosten und Preise oder haltet ihr euch da komplett bedeckt und stellt dann im Nachinein ein schriftliches Angebot? Wie splittet ihr eure Kosten damit es für den Kunden transparenter wird? Wie erläutert ihr dem Kunden die einzelnen Posten - oder bekommt der nur eine Gesamtsumme zu sehen?

Mir geht es jetzt gar nicht um die Diskussion, WAS meine Arbeit wert ist sondern ehr wie ich dem Kunden selbstbewusst genug vermittle DASS meine Arbeit etwas wert ist und dass er nicht gleich vom Hocker kippt. Ich habe das bisher immer etwas strümpfig gesehen, immer so "Ach das mit dem Geld das kriegen wir schon." vlt aus der Tatsache raus dass ich "nur" nebengewerblich als Gestalter tätig bin und nicht jeden Monat mein Essen von meiner Gestaltung bezahlen muss. Ich hätte halt gerne ein paar Tips oder gar einen Leitfaden wie man sich dem Kunden gegenüber aufstellt um ihm zu vermitteln, dass wir nicht alles nur Künstler sind sondern auch Geld für unsere Arbeit bekommen müssen! Ich hab mir mal das Buch "Design kalkulieren"
besorgt, mich aber noch nicht eingelesen. Wenn es noch andere Lektüre gibt, Inetseiten oder eure für eure eigenen Vorgehensweisen wäre ich euch sehr dankbar!

Grüße
Flo

[pantonine]

[aUDIOfREAK]

Beim Gespräch nenne ich eigentlich ungern schon Preise. Wenn dann maximal ne ungefähre Hausnummer, wenn ich aus der Erfahrung heraus evtl. schon ein ähnliches Projekt hatte und die Kosten einschätzen kann.

Beim Angebot selbst versuche ich das ganze so tranzparent wie möglich aufzuschlüsseln. Damit hat der Kunde dann auch die Chance zu sehen, welche Posten er evtl. wegfallen lassen kann um Kosten zu sparen bzw. er bekommt ein Gespür dafür, wie sich denn überhaupt die Gesamtsumme zusammensetzt. Damit bin ich bisher immer gut gefahren.

[cyanamide]

[nullhorn]

Und splittet ihr das dann auch auf in verschiedene Phasen wie "erstes Gespräch", "Brainstorming", "Konzeption", "2. Gespräch", "Nacharbeiten/Reinzeichnungen", "3. Gespräch", "Daten wandeln, Sonderposten wie Kosten für Typen/Stocks" ?

[ChrisKam]

Bei Webseiten teile ich das so auf:

Konzeptionelle Arbeit
(Einschätzung von bisherigem Material, Optimierung der Sitemap, Sichtung von Mitbewerber- und Referenzwebseiten, Markenworkshop)

Entwurf
(Entwurf mit Korrekturschleifen - wichtig! -, Nutzungsrechte)

Programmierung
(HTML/CSS Grundgerüst, Template-Programmierung für gewähltes CMS, Anpassung bzw. Eigenprogrammierung spezifischer CMS-Komponenten an Entwurf - genau aufgelistet!)

Verschiedenes
(Briefing, Besprechungen und Beratung, Installation der Webseite, ggf. Suche nach geeignetem Webspace, Contenteingabe, Schulung des Kunden und/oder Videotutorials, Techn. Support für x Monate nach Fertigstellung der Webseite)

Alles peinlich genau nach Stunden, auf die halbe Stunde genau.

Im Anhang steht dann haarklein, was jeder Punkt genau bedeutet. Da sollte man sich schon die Zeit lassen, um den richtigen Ton zu treffen und den Kunden dort abzuholen, wo er steht. Denn es macht es schon einen gewaltigen Unterschied, ob der Kunde bereits eine Seite mit CMS x pflegt oder überhaupt nicht weiß, was ein CMS ist. Gerade der Punkt bei den Nutzungsrechten sollte genau erläutert werden, denn viele Mittelständler haben davon wenig Ahnung. Auch sollte ein Hinweis auf die KSK in den Anhang und der Hinweis darauf, was im Angebot noch fehlt - denn über Kosten für Stockfotos, Schriftlizenzen etc. kann man an diesem Punkt meistens noch nichts Genaues sagen, daher sollten nur die Kosten für das Artbuying selbst im Angebot auftauchen. Ich versuche Übrigens so wenig Kram wie möglich selber zu kaufen, sondern den Kunden das erledigen zu lassen. Dann liegen alle Lizenzen für Schriften etc. automatisch bei Ihm (das liegt aber auch an meinem Freiberuflerstatus; wenn Du hier noch ein paar Öcken raushauen möchtest indem Du mit den Sachen "handelst" und Dir Deine eigenen Preise für Stockfotos selbst ausdenkst, gilt das natürlich nicht).

Zur Eingangsfrage: Ich nenne im Erstgespräch nie Summen, mit dem Verweis auf ein ausführliches Angebot. Bin damit bislang gut gefahren

[Basti]

Eine Summe im ersten Gespräch zu nennen ist eigentlich immer ein Schuss ins eigene Knie.
Entweder man gibt zu wenig an um ja den Auftrag zu bekommen und nicht zu teuer zu sein und kalkuliert im ersten Moment zu großzügig. Dann wird es schwer den Preis anzuziehen, wenn es bei der Kalkulation doch mehr wird.

Nennt man gleich eine größere Summe um Spielraum für die Kalkulation zu haben, sagt man gern als Kunde, ne ist zu teuer. Fängt man dann an mit: ich schaue mal was ich bei der Kalkulation noch ergibt, macht man sich gleich zum Opfer der nächsten Verhandlung, weil der Kunde ist nicht doof und geht dann immer davon aus, das da noch was geht.

Also Gespräch führen, ohne Zahlen zu nennen, an den Schreibtisch, kalkulieren und Angebot schicken, fertig …

[jense]

Grandioser Tipp...
Bist du es, Dominik?