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Thema: Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign vs DFI vom 02.11.2006


Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen MGi Foren-Übersicht -> Studium -> Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign vs DFI
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Famous-Ro
Threadersteller

Dabei seit: 02.11.2006
Ort: Hamburg
Alter: 38
Geschlecht: Männlich
Verfasst Do 02.11.2006 16:55
Titel

Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign vs DFI

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Hallo zusammen, ich brauche ein paar Infos zu diesen beiden privaten Akademien. Besonder zu der Hamburger Akademie bezüglich des Rufes, besonders bei den Agenturen. Vielen Dank im vorraus !
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civlov

Dabei seit: 19.03.2008
Ort: -
Alter: -
Geschlecht: -
Verfasst Mi 19.03.2008 21:26
Titel

Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign u.Art Direction

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Hallo Ciao-Volk. Ich möchte mit diesem Testbericht die Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign und Art Direction bewerten. Ich habe dort mein Studium absolviert und anschließend ausreichend Erfahrungen gemacht, um rückblickend das Studium zu bewerten.
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Definition des Studiengangs
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Die Hamburger Akademie ist eine staatlich anerkannte Privatschule. Ein staatlich anerkannter Titel nach Abschluss wird nicht vergeben. Die Dauer des Studiums beträgt 8 Semester. Der Studiengang definiert sich laut der Website wiefolgt: „Die Akademie lehrt Art Direction als Verständnis der Zusammenhänge des Marktes und der Funktion des Design. Ausbildungsziel ist die Handlungsfähigkeit."
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Bewerbung
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Die Bewerbung erfolgt über ein persönliches Gespräch mit dem Dekan. Eine Mappe mit eigenen Designentwürfen ist nicht erforderlich. Dies hat bereits einen entscheidenden Nachteil: es wird bei den Bewerbern kaum aussortiert. Viele meiner Kommilitonen hatten weder Vorkenntnisse, noch eine gewisse Grundbegeisterung für das Fach. Über das gesamte Studium gab es für mich deshalb erhebliche Schwierigkeiten, meine Arbeiten qualitativ mit denen der anderen zu vergleichen.
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Die Kurse
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Die Hamburger Akademie für Kommunikationdesign und Art Direction bietet eine Vielzahl von Kursen, unter anderem Illustration, Fotografie, Marketing und Produktdesign. Ein Kurswahlsystem besteht nicht, was bedeutet, dass jeder Schüler alle Kurse belegen muss.
Betrachtet man die Auswahl an Kursen ist auffällig, dass es sich um Kurse mit handwerklichen Schwerpunkten handelt. Es wird vor allem in den ersten Semestern viel mit Aquarellfarben, Spitzfeder und Tinte, sowie Ziehfeder und Tempra gezeichnet. Dies war vor allem einer der größten Kritikpunkte meiner späteren Arbeitgebern (namenhafte Werbe- und Designagenturen), da diese Techniken zur Reinzeichnung veraltet und teilweise seit 20 Jahren nicht mehr gebräuchlich sind.
Leider ist die Art und Weise, wie gezeichnet wird, sehr klar vorgegeben, das heißt es ist wenig Platz für eigenen kreativen Freiraum. Ein weiterer Kritikpunkt also: die Zeichnungen in den Mappen sehen alle extrem ähnlich aus, die Mappen unterscheiden sich in der Hinsicht kaum.
Weiter sind die Zeitvorgaben für Projekte übertrieben lang. Wer sich rechtzeitig an das Agenturtempo gewöhnen möchte, ist an dieser Schule definitiv falsch. Leider wurde die Zeit dann entsprechend oft „abgesessen", für den Betrag den man an der Schule zahlt definitiv nicht sinnvoll.
Ein weiterer Kritikpunkt ist leider die Auswahl der Dozenten. Während z.B. an der Miami Ad School und der Design Factory Int. In Hamburg ausschließlich Dozenten aus namenhaften Werbe- und Designagenturen, sowie erfolgreiche selbstständige Kreative dozieren, sucht man bis auf wenige Ausnahmen bei den Dozenten in der Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign und Art Direction vergeblich nach erfolgreicher Praxisarbeit. Viele der Dozenten sind entweder schon lange pensioniert und haben den Bezug zur Praxis verloren oder haben sogar nie in namenhaften Unternehmen gearbeitet. In dieser Hinsicht leider ein dicker Minuspunkt auch für viele Unterrichtsinhalte.
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Austattung der Schule
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Die Schule ist mit einem Fotostudio, Apple-iMacs, Farb- und SW-Laserdruckern, einem Kopierer, Scannern, einer Bibliothek und einem Seminarraum ausgestattet. Darüber hinaus wird in schlichten Semesterräumen gearbeitet. Positiv ist zu erwähnen, dass meist genug Platz für alle an den benötigten Geräten ist. Negativ ist zu sagen, dass der Stand der Technik teilweise extrem veraltet ist. Im Internetraum standen bis zum Schluss acht Jahre alte Rechner, auch die Bibliothek ist teilweise ausgestattet mit Material, das die Wende noch miterlebt hat. Die altertümliche technische Ausstattung macht Arbeiten, die eine hoher Rechnerleistung benötigen, leider unmöglich.
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Partneragenturen / Partnerschulen
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Auch hier leider ein Minuspunkt. Bei meinem Bewerbungsgespräch wurde mir von etlichen Partneragenturen erzählt, ebenso wie es auf der Website angepriesen. Der einzige namenhafte Verlag, mit dem die Hamburger Akademie für Kommunikationsdesign und Art Direction zusammenarbeitet, ist Gruner & Jahr. Da es sich aber um einen Verlag handelt, kann man drüber streiten welchen Nutzen dies hat. Leider genießt die Schule keinen guten Ruf bei großen Werbeagenturen wie z.B. Jung von Matt und Kolle Rebbe, weshalb die Kontakte zu den Agenturen eher negativ als positiv sind. Für mich war es von daher schwierig, dort Fuß zu fassen.
Partnerschuen gibt es keine.
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Der Abschluss
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Der Abschluss setzt sich aus einer Abschlussarbeit, z.B. die Ausarbeitung einer Gartenbauzeitschrift – und der Durchsicht der bisher angelegten Mappe zusammen. Da es keine Noten von den einzelnen Dozenten gibt ist man sehr darauf angewiesen, dass der eigene Stil dem Dekan gefällt. Leider sehr subjektiv.
Mit dem Abschluss bekommt man ein Zertifikat der Schuleund ggf. das Prädikat „mit Auszeichnung". Gleichzusetzen ist dies etwa mit dem Titel eines Bachelors, da der Ruf der Designschulen in Hamburg aber sehr stark variiert, ist der Abschluss vom Ruf bei den Hamburger Unternehmen leider nicht gleichwertig mit diversen anderen Designschulen.
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Fazit
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Generell bin ich natürlich froh eine abgeschlossene Ausbildung in der Tasche zu haben. Ich habe meinen Weg gemacht - grundsätzlich bin ich aber mittlerweile der Meinung, dass ich es auch leichter hätte haben können. Der Name der Schule hat einen unumstößlich schlechten Ruf, viele kannten die Hamburger Akademie leider nicht einmal. Meine Mappe wurde leider auch oft nur belächelt und ich musste sie mit viel Mühe „upgraden", um überhaupt mein erstes Praktikum zu bekommen. Für das viele Geld (insgesamt mittlerweile fast 16.000 Euro) für die Ausbildung gibt es wesentlich bessere Designschulen in Hamburg. Von daher ist die Schule von mir aus NICHT empfehlenswert.
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