[Fallax]

Hallo zusammen,

nach Jahren als stiller Beobachter dieses Forums muss ich nun doch einmal aktiv werden. Im Jahr 2005 hat man mir zur Wahl gelegt, ob ich mit Print- ODER Nonprint-Medien arbeiten möchte. Ich entschied mich für ersteres. Damals hieß es „Mediengestalter für Digital- und Printmedien Fachrichtung Mediendesign (Richtung Printmedien)“ . Diese Berufsbezeichnung gibt es seit 2007 nicht mehr. Sie heißt jetzt „Mediengestalter Digital und Print - Gestaltung und Technik“ und beinhaltet auch Non-Print Medien. Hier kommen wir schon zu dem Punkt der mir fehlt: Die Ausbildungsinhalte zum Arbeiten mit Non-Print Medien.

5 Jahre arbeitete ich noch ausschließlich mit Printmedien bis zur Kündigung. Jetzt bewerbe ich mich seit Monaten vergeblich und meistens scheitert es schon an der fehlenden Non-Print Qualifikation die die meisten Stellenangebote erfordern. Vor wenigen Tagen hatte ich einen Termin bei der IHK für Weiterbildungen und selbst sie wussten nicht so recht wie es weiter geht. Sie gaben mir allerdings viele verschiedene andere Weiterbildungen z.b. Social-Media-Manager oder Medienfachwirt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der einzige Mediengestalter bin, der sich so fühlt, als ob ihm der Weg abgeschnitten wurde, durch die Zusammenführung von Print- und Nonprint-Medien. Der Punkt ist ja, ich möchte ja gerne die Nonprint-Qualifikationen aneignen, aber wie mache ich das? Ist jemandem dieser Wechsel ähnlich ergangen?

Dazu kommt noch, dass ich schwerhörig bin. Bisher war ich auf Schulen für Hör- und Sprachbehinderte, aber dieses Thema ist erst mal zweitranging.

Freundliche Grüße
Paul

[hadouken]

Step: 1
HTML und CSS schreiben bis es dir aus den Ohren quirlt.

[remote]

[gjet]

Hi,
ganz allgemein glaube ich nicht, dass Print bereits tot ist nur, weil die Ausbildung anders benannt wird. Regelmäßig kommen diese Rufe, wenn wieder ein großer Verlag oder eine Zeitung in die Krise stürzt, aber es wird schon noch eine zeitlang Printmedien geben. Deswegen die berechtigte Frage, die schon gestellt wurde: wo sind deine Stärken? Und wieso glaubst du, dort keinen Job mehr zu finden?

In Österreich gibt es auch einen Lehrberuf des Mediendesigners, der gerne alles vereinen möchte, was dann dazu führt, dass die Lehrlinge nicht mehr EINEN Beruf erlernen sondern in VIELE Berufe hineinschnuppern, ich glaube nicht, dass jemand gleichzeitig mehr als "gut" in Print, Web, Audio, Video und vielleicht auch noch 3D sein kann. Spezialisten wird es auch weiterhin geben und brauchen.

lg
markus

[Kartöffelchen]

Und ich sehe es eher umgekehrt. Wenn ich die Jobbörse der Arbeitsagentur nach Mediengestalter-Stellen durchforste, gibt es kaum eine Stelle, die nicht übelst auf Print setzt. Da schaut man doch schon lieber mal unter dem Begriff Webdesigner nach. Ist ja nur noch ein halbes Jahr und man muss ja sehen, wo man bleibt.

[Zoro]

Ich bin gelernte Polygrafin (das ist bei uns in der Schweiz so ungefähr der Mediengestalter Print – Digital lass ich da jetzt bewusst weg, weil das nie Teil der Ausbildung war). Habe im 2011 abgeschlossen. Danach auch gleich gemerkt, dass das (für mich) nicht lange reichen wird und dass mir nur Print auch zu langweilig ist.
Dann hab ich nach zwei Jahren eine Weiterbildung als Interaction Designer angefangen, die ich diesen Frühling hoffentlich erfolgreich abschliessen werde. Weil das hat erstens mehr mit Design als der Polygraf zu tun, der eher technische Druckvorstufe war, und es geht um zukunftweisendes Interface- und User Centered Design. Eigentlich voll mein Ding. Und als Printler mit gestalterischer Erfahrung hat man da schon mal eine gute Grundvoraussetzung.
Vielleicht gibt es so eine Weiterbildung in Deutschland ja auch? Für mich war es die beste Wahl, weil ich nicht auf dem Printler bleiben wollte. Aber es gibt auch genug Möglichkeiten, dabei zu bleiben, wenn einem das Spass macht. Es gibt nämlich genug Leute aus der Printvorstufe, die sagen, dass sie mit Screendesign einfach nix zu tun haben wollen. Auch verständlich.

[Fallax]

[Kartöffelchen]